Blasensprung im Einkaufszentrum

A hatte immer das Horrorszenario vor Augen, dass sie ihr Kind nicht in einem Einkaufszentrum gebären möchte. Wie sie auf diese Idee gekommen ist, konnte sie selbst nicht sagen. Jedenfalls war sie sehr oft in genau diesen unterwegs. 2 Wochen vor der Geburt wollte sie noch ein paar Kleinigkeiten für ihren Spross kaufen, und als sie beim H&M hineinging, ist ihre die Fruchtblase geplatzt. Vor lauter Angst und auch Ungewissheit ist sie auf die Toilette und hat nachgesehen, ob sie wirklich einen Blasensprung hat oder ob sie eingenässt hat. Es war natürlich der Blasensprung.

Auf dem Weg zur Toilette hat sie eine Frau Gang komisch angesehen und sie hat daraufhin befürchtet, dass sie eine Spur hinterlassen würde, und hat sich daraufhin einige Male umgedreht. In der Toilette hat sie bei den Waschbecken eine Frau angesprochen und die hat ihr dann gesagt, dass sie sich sofort hinlegen soll. Sie ist dann wirklich am Boden auf der Toilette gelegen, hatte viele Frauen um sich herum und hat auf die Rettung gewartet. Das Zwergerl hatte es aber zum Glück nicht ganz so eilig und deshalb konnte A noch im Krankenhaus entbinden.

Im Nachhinein findet sie die Geburt ja total witzig und sie meint, dass ihr Kind so immer etwas zu erzählen hat. Wäre die Geburt allerdings im Einkaufszentrum vonstatten gegangen, hätte sie das sicherlich nicht so lustig gefunden.

Was wäre eurer Horrorort für eine Geburt? Habt ihr auch schon lustige Geburtsgeschichten gehört, bei denen es irgendwo unpassend losging?

[Gio]

Naja, lustig finde ich das nicht, wenn eine Geburt an einem ungewöhnlichen Ort, womöglich ohne jede Hilfe, stattfindet, sondern wirklich eher Horrormäßig. Meist geht es aber nicht so schnell, weil das Öffnen des Muttermunds eine Zeit lang dauert und mit Wehen verbunden ist. Aber es gibt ja die sogenannten Sturzgeburten, wo die Wehen vielleicht vorher nicht so spürbar wurden, und dann alles sehr schnell geht. Ich hatte nie Angst davor, weil ich in der Nähe des Krankenhauses wohne und immer bei den ersten Wehen gleich da war, meist zu Fuß.

Meine Horrorvorstellung wäre eine Geburt im Taxi, wenn das Taxi im Stau steht und nur Menschen in der Nähe sind, die keine Ahnung haben. Meiner Freundin wäre es fast einmal so gegangen, denn sie hat vor ihren Geburten immer sehr lange gewartet, bis sie dann wirklich ins Krankenhaus gefahren ist. Einmal hat sie im Krankenhaus noch genau 15 Minuten Zeit gehabt, bis das Baby da war. Mir wäre das zu riskant gewesen.

Ich hatte in der ersten Schwangerschaft auch immer die Panik das es irgendwo losgeht wo ich es gerade überhaupt nicht brauchen kann. Eben in einem Einkaufszentrum oder sonst wo, wo es halt gerade überhaupt nicht passt. Das war immer mein größter Horror. Aber zum Glück ist mein Blasensprung zu Hause passiert.

Bei einer Bekannten ist es ganz andres ausgegangen. Sie war schon mit dem Auto unterwegs in Richtung Krankenhaus, aber das Baby wollte nicht mehr warten. So musste der Papa bei einer Tankstelle anhalten und dann wurde die Rettung gerufen. Das Baby kam im Hinterzimmer der Tankstelle zur Welt. So etwas wäre für mich wirklich der größte Horror. Sicher hat man hinterher was zu erzählen, doch während dessen ist es sicher nicht angenehm.

Ich selber habe noch keine Kinder bekommen, aber die Frau meines Lehrers ist das Ganze vor der Gemüsetheke geplatzt. Sie ist Mutter von sehr vielen Kindern und so gab sie dann noch Bescheid, dass man das bitte wegmachen sollte und lies auch einen Krankenwagen rufen. Zeitlich hat das dann noch für das Krankenhaus gereicht. Wenn man so viele Kinder bekommen hat, gerät man dann vielleicht auch nicht so in Panik, aber mir wäre das peinlich gewesen.

Ich hätte im Falle einer Schwangerschaft eigentlich nur Angst dass ich dann ganz allein auf mich gestellt bin. In einem Einkaufszentrum ist man ja nicht allein und kann so auch abgelenkt werden. Aber wenn ich mir vorstelle, dass ich vielleicht irgendwo ohne irgendwelchen Zuspruch ein Kind bekommen sollte, dann wäre das für mich der absolute Horror.

Na ja, zum Glück haben es die meisten Kinder nicht so eilig, dass man es nach dem Blasensprung nicht mehr ins Krankenhaus schafft. Oft dauert es danach noch Stunden. Deshalb sind solche Geburten an ungewöhnlichen Orten wohl doch eher eine Seltenheit.

Meine absolute Horrorvorstellung ist, in einem Fahrstuhl stecken zu bleiben und dann dort mein Kind gebären zu müssen. Egal, ob ich ganz alleine bin, oder ob noch jemand dabei ist. Das gibts aber wahrscheinlich auch nur in irgendwelchen billigen Seifenopern.

Eine Freundin von mir wurde im Toilettenbereich eines Kaufhauses geboren. Wobei ich mir nicht so ganz sicher bin, ob man das schon als Geburt bezeichnen könnte. Laut Angaben ihrer Mutter sollen wohl die Fruchtblase geplatzt und schließlich die Beine des Kindes herausgerutscht sein, der Rest vom Kind, das ursprünglich in Beckenendlage im Mutterleib war, hing noch im Inneren. Sofort wurde ein Arzt berufen und das Kind kam dann wohl im Krankenwagen auf dem Weg zur Geburtsklinik komplett auf die Welt.

In diesen Momenten hatte die Mutter wohl schon panische Angst um das Kind, aber mittlerweile findet sie es eher lustig. Sie erzählt es jedenfalls immer wieder gerne, wenn Gäste da sind, und lacht auch darüber. Ich finde, das kann sie auch, denn das Kind hat ja alles schadenfrei überstanden. Auch meine Freundin selbst findet die Geschichte übrigens eher lustig und schämt sich auch nicht dafür, wenn ihre Mutter immer wieder von diesem Ereignis erzählt.