Kleinkind will kein Gemüse und Obst essen

vom 29.04.2013, 22:52 Uhr

Im Moment betreue ich öfters einen ca 1 1/2-jährigen Jungen. Dieser weigert sich zur Zeit kategorisch Obst und Gemüse zu essen. Im Essen pickt er sich nur die Nudeln raus oder schiebt das Gemüse komplett vom Teller. Hat er die Auswahl gibt es nur Fleisch und Nudeln. Dieses Essverhalten wundert mich, da die Eltern, sowie die zwei etwas älteren Geschwister nie so ein Essverhalten vorgelebt haben.

Woran liegt es, das insbesondere Kleinkinder kein Gemüse und Obst essen wollen? Ab wann schadet es dem Kind wenn es die nötigen Nährstoffe isst? Und welche Tipps gibt es um Kleinkinder dazu zu bewegen ein klein wenig mehr Nahrung in ihr Essen zu bringen?

» Leylazoe » Beiträge: 24 » Talkpoints: 10,58 »



Und welche Tipps gibt es um Kleinkinder dazu zu bewegen ein klein wenig mehr Nahrung in ihr Essen zu bringen?

Ich vermute mal, du meinst Nährstoffe und nicht Nahrung. Denn Essen ist ja Nahrung oder Nahrung ist Essen. Ich vermute aber mal stark, der Junge isst die Nudeln sicherlich ungerne trocken. Bei Soßen kann man doch wunderbar tricksen. Gemüse kann man ebenfalls pürieren und so zu einer Soße machen. In Tomatensoße sind auch Vitamine drin. Manche Kinder kann man auch überlisten, in dem man Gemüse paniert. Wenn man nicht sagt, dass es Gemüse ist, wird es meistens anstandslos gegessen. Allerdings ist hier zu beachten, dass panierte Speisen eben auch enorm viel Kalorien haben.

Helfen kann auch, wenn man die Kinder beim Kochen helfen lässt. Was bei einem 1,5 Jahre altem Jungen sicherlich nicht ganz so einfach ist. Aber vielleicht kann man gemeinsam einkaufen und das Essen dann auch irgendwie gemeinsam zubereiten?

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Es gibt bestimmt Obst oder Gemüsesorten, die das Kind mag. Man muss nur ein bisschen experimentieren. Gerade Karotten und rote Paprika sind bei Kindern beliebt. Ich kenne auch kein einziges Kind, dass keine Wassermelone mag. Man muss ja nicht täglich Obst und Gemüse essen. Wenn das Kind aber wirklich so außergewöhnlich ist, dass es weder Erbsen noch Karotten noch Bananen noch Gurken noch Kohlrabi noch Himbeeren mag, dann kann man die Karotten oder Tomaten beispielsweise in die Soße pürieren oder Karotten Muffins backen oder bunte Michshakes zubereiten.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 30.04.2013, 06:38, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Kinder haben auch ihren eigenen Geschmack und ich denke, wenn man dem Kind immer wieder sagt, wie wichtig doch Essen ist, vor allem das Gemüse, proben sie irgendwann dann doch einen Aufstand. Ich denke mal, dass man das Kind nun auch nicht dazu zwingen sollte, das Gemüse zu essen. Man sollte es ihm immer wieder anbieten, und zwar ohne ihn unter Druck zu setzen oder dergleichen, sondern einfach auf den Teller legen. Wenn er es nicht essen möchte, nicht beachten, und auch nicht darauf eingehen. Wenn er es isst, würde ich ihn loben. Und selbstverständlich gibt es nur dann Nachschlag, wenn das Gemüse auch gegessen wurde. Dies ist aber nicht vorher zu erwähnen, da man es sonst vermutlich mitbekommt, wie weit man wirklich geht.

Ich würde auch einfach ausprobieren, was das Kind mag und was nicht. Rohkost in witziger Form geschnitten kommt meiner Meinung nach besser an, als ein gekochtes Gemüse. Eher geschmacksneutrales Gemüse wie Paprika oder Gurke, bedingt durch den hohen Wasseranteil, lieben eigentlich Kinder an sich und ich würde da auch wieder anfangen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Es gibt mittlerweile schon einen Haufen Möglichkeiten, den Kindern Obst und Gemüse so anzubieten, dass sie es gern und auch freiwillig essen. Es geht darum, dass das Auge mitisst und zum Zweiten, dass das Kind nicht zum Obst und Gemüse essen gezwungen wird.

Wenn man den Teller schön anbietet, schön dekoriert, eventuell etwas, was das bestimmte Kind anspricht, auf dem Teller legt, dann nimmt das Kind häufig schon von alleine etwas. Einfach spontan nachmittags einen Teller mit Obst und Gemüse nett anrichten und "rein zufällig" auf dem Tisch stehen lassen.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Zuerst einmal würde ich unterschiedliche Obst- und Gemüsesorten ausprobieren, um zu testen, ob das Kind vielleicht gewisse doch ganz gerne hat. Ich bin mir ziemlich sicher, dass irgendetwas für ihn dabei sein wird, denn besonders süßem Obst kann er wahrscheinlich nicht wiederstehen.

Außerdem kann man versuchen das Obst und Gemüse schön zu arrangieren, damit der Teller gut aussieht. Im Netz gibt es unzählige Vorlagen, wie man mit Essen schöne Bilder auf Teller zaubert. Auch bei Kindern essen die Augen!

Mein Ältester hat auch lange fast das gesamte Obst und Gemüse verweigert und ich hab dann einfach immer wieder eine Gemüsecremesuppe gemacht und ihm einfach nichts vom Gemüse erzählt. Er hat sie geliebt und liebt sie immer noch. Du kannst auch Fruchtmus oder eine Topfencreme mit pürierten Beeren machen. Du kannst auch selbst Obst- oder Gemüsesaft herstellen. Die Kinder werden zuerst gar nicht daran denken, dass es Obst ist und bis sie es merken mögen sie es! :D

Außerdem habe ich gemerkt, dass Kinder die Hilfe beim Zubereiten Spaß macht. Mein Großer darf zum Beispiel selbst Heidelbeeren, Himbeeren und Erdbeeren pflücken und dabei landet automatisch etwas im Bauch. Außerdem darf er mit dem Kindermesser helfen die Sachen zu schneiden.

Mein wichtigster Tipp ist aber, mach es nicht zu sehr zum Thema. Biete ihm das Obst und Gemüse zwar nebenbei an, aber mach keinen Zirkus draus, wenn er es nicht isst. Solange er gesund ist, ist es kein Problem.

» Sternilu » Beiträge: 305 » Talkpoints: 55,51 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Prinzipiell ist es meiner Meinung nach relativ leicht, dem Jungen ein paar Früchte unterzujubeln. So kann man ihm als Nachtisch einfach Obstsalat oder frische Erdbeeren vorsetzen. Obst ist ja generell, zumindest meistens, recht süß, weshalb ich dort kein Problem sehe, sondern viel mehr in der "Verabreichung" des Gemüses. :D

Hierbei kann man es sich aber auch leicht machen und dem Kleinen einen Gemüsebrei machen oder beispielsweise Kartoffeln mit Gemüse versetzen, sodass er das Gemüse kaum schmeckt und es so auch erst einmal nicht beanstandet. Auch kann man das Gemüse in Nudeltaschen beziehungsweise Maultaschen verstecken, wobei man dabei noch mit Fleisch variieren kann oder dem Jungen zwei Sorten Maultaschen vorsetzt, solche mit Gemüse und solche mit Fleisch. Die Verführung auf das leckere Fleisch ist dann größer als die Angst vor dem Gemüse, wobei dir dann bewusst sein sollte, dass er das Essen im schlimmsten Falle einfach ausspuckt. :roll:

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» KingTarzan » Beiträge: 722 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Wahrscheinlich ist es nur eine Phase des kleinen Jungen, dass er kein Obst oder Gemüse mag. Dann würde ich einfach abwarten, dass kann sich sehr schnell wieder ändern. Um den momentanen Verzehr von gesunden Nahrungsmitteln zu steigern, kann man ja, wie oben beschrieben, dieses unters Essen mischen. Ansonsten sollte man, solange die Verdauung des Kindes nicht darunter leidet und er Verstopfung hat, nur versuchen, dem Kind öfter verschiedene Obst- und Gemüsesorten anzubieten.

Weiters hilft es oft sehr viel, wenn die Kinder das Obst- und Gemüse selber ernten bzw. vielleicht sogar anbauen können. Sicher ist dies in einer Wohnung nicht sehr einfach, aber wenn man einen Balkon oder vielleicht sogar einen kleinen Garten hat, klappt das schon wunderbar. Meine Kinder lieben es zum Beispiel die Himbeeren direkt von den Sträuchern zu essen

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» Kruemmel » Beiträge: 1280 » Talkpoints: 62,51 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Oje, ich kenne das Problem leider nur zu gut! Mein Sohn hat in diesem Alter auch kaum bis phasenweise kein Obst und Gemüse gegessen. Bei ihm ging es sogar noch weiter, weil er die nicht einfach nur nicht gegessen hat, sondern selbst wenn er Nudeln mit Gemüse hatte, dann war alles tabu, weil das böse Gemüse ja die Nudeln berührt hat! :D

Ich war teilweise schon recht verzweifelt, weil noch dazu musste er eine strikte Diät einhalten und da war ich in der Auswahl sowieso schon stark eingeschränkt und dann auch noch die Ablehnung von Obst und Gemüse, das ist mir wirklich schwer gefallen. Ich habe auch sehr viel probiert. Ich habe verschiedenste Sorten ausprobiert, wir waren gemeinsam einkaufen, wo er selber aussuchen durfte, ich habe Brote mit lustigen Gemüsegesichtern gemacht, wir haben gemeinsam gekocht, aber nichts hat geholfen. Dann habe ich auch probiert ihn auszutrixen indem ich Gemüse in Soßen verstecke, aber mein Sohn mag generell keine Soßen und Co. Laut Aussage seiner Kindergartenpädagogin ist das keine Seltenheit, dass Kinder am liebsten die Nudeln, den Reis und dergleichen staubtrocken essen.

Der langen Rede kurzer Sinn: Das einzige was bei meinem Sohn plötzlich geholfen hat, war, dass wir auf unserer kleinen Loggia selber Obst und Gemüse angepflanzt haben. Die haben wir dann aber nicht nur gemeinsam geerntet, sondern er hat sie auch selber eingepflanzt, gegossen und gepflegt. So hat er dann plötzlich Gurken, Tomaten und alles weitere gegessen. Zum Glück war es über den Winter dann auch kein Problem gekauftes Gemüse und Obst zu essen, weil am Anfang hat er nur die Sachen gegessen, die auf der Loggia gewachsen sind. :wink: Inzwischen isst er eigentlich fast jedes Gemüse und Obst. Also nur nicht den Mut verlieren!

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Bei meinem Sohn war das vor einiger Zeit noch ganz genauso. Er hatte nie Probleme mit dem Essen und hat auch so ziemlich alles gegessen, was man ihm vorgesetzt hatte. Allerdings hat das dann aufgehört, als er ca. 2 Jahre alt war. Plötzlich wollte er keine Äpfel mehr essen, obwohl er die vorher wirklich geliebt hat. Genauso ging es dann mit Bananen oder Mandarinen. Das hat mich auch wirklich nachdenklich gemacht. Irgendwann hat er dann von heute auf morgen das gesamte Gemüse verweigert. Das isst er auch leider bis heute nicht wirklich, aber mittlerweile akzeptiere ich das auch. Komischerweise isst er die meisten Gemüsesorten als Suppe oder in Soßenform, aber roh oder gekocht mag er sie einfach nicht.

Ich habe auch versucht, das Essen optisch möglichst schön und kindgerecht anzurichten, aber auch das schlug bei ihm fehl. Als er dann in den Kindergarten gekommen ist, wurde es schlagartig wieder besser. Dort probiert er dann wenigstens mal, weil die anderen Kinder aus der Gruppe diese Sachen auch essen. Obst ist mittlerweile kein großes Problem mehr, auch wenn er längst nicht alle Sorten isst. Bei den meisten Kindern kommt es aber richtig gut an, wenn man die Sachen hübsch anrichtet. Das habe ich schön des Öfteren erlebt. Das kann man auf jeden Fall mal ausprobieren. Meist ist das Ganze glücklicherweise auch nur eine Phase, die auch wieder vergeht. Bei uns war das auch der Fall uns mittlerweile macht das Essen auch wieder Spaß! ;)

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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