Nehmt ihr virtuelle Haustiere ernst?

vom 28.04.2013, 17:00 Uhr

Es gibt ja unzählige Möglichkeiten sich so ein virtuelles Haustier anzuschaffen. Auf dem Computer, Nintendo Ds oder halt als Tamagotschi. Ich selbst habe keins und halte dies mehr oder weniger auch als Quatsch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies Spaß macht und dass man es mit einem echten Haustier gleich setzen kann.

Ich kenne aber Freunde, die diese virtuellen Haustiere wirklich ernst nehmen und sich jeden Tag um diese kümmern. Bei jedem piep, rennen sie gleich zum Computer. Finde ich total lächerlich. Die Tiere können einem doch nichts geben und tragisch ist es doch auch nicht, wenn man sie mal nicht am Computer füttert.

Habt ihr auch ein virtuelles Haustier, oder kennt ihr Leute die welche haben? Nehmt ihr dies auch übertrieben ernst? Was denkt ihr, warum Menschen solch virtuelle Haustiere so ernst nehmen als wenn es ein echtes wäre?

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich denken viele Menschen, vor allem Kinder bzw. Jugendliche, halten sich ein virtuelles Haustier, weil sie kein echtes Haustier haben können oder dürfen. Das regelmäßige Kümmern um das "Tier" kann ich mir nur damit erklären, dass die Tierhalter sich selbst oder zum Beispiel ihren Eltern beweisen möchten, dass sie ein Haustier halten könnten.

Ich hatte auch einmal aus Neugier ein virtuelles Haustier als App auf meinem Handy. Ich habe dieses die ersten zwei Tage gepflegt und wollte dann aber wissen, was passiert, wenn man sich nicht mehr um das Tier darum kümmert. Das klingt jetzt zwar makaber, aber, da es weder abgehauen noch gestorben ist, fand ich das Spiel langweilig und löschte es wieder. :lol:

» 1899Silvester » Beiträge: 28 » Talkpoints: 10,22 »


Nein, ich kann solche Leute auch absolut nicht nachvollziehen. Wenn man als kleines Kind mal einen Tamagotchi hat, gut, das ist noch akzeptabel. Aber als Erwachsener ein solches, virtuelles Vieh wirklich so ernst zu nehmen ist meiner Meinung nach absolut überzogen und schwachsinnig.

Wenn man schon meint soviel Verantwortung übernehmen zu wollen, dann kann man sich auch gleich zusammenraffen und ein Tier aus dem Tierheim holen und ihm ein schönes Zuhause bieten. Damit ist weitaus mehr getan beziehungsweise geholfen, als wenn man sich tagtäglich und alle paar Stunden vor die Röhre setzt, nur um einem virtuellen Vogel seine digitalen Körner zu geben. Absoluter Quatsch, zumindest in meinen Augen!

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» KingTarzan » Beiträge: 722 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich habe kein virtuelles Haustier und auch in den 90ern als es gerade in Mode war hatte ich kein Tamagotschi. Gibt es die Dinger wirklich immer noch? Wenn man sich wirklich so sehr darum kümmert wie um ein echtes Haustier, ist das schon seltsam.

In Japan sind Tamagotschi allerdings sehr, sehr teuer und wenn es mal gestorben war, gab es kein Reset-Knopf, der das Ding wieder zum Leben erweckt hat. Das bedeutet, dass du es wirklich, wirklich immer füttern musst. Es gab oder gibt sogar Tamagotschi-Babysitter, die dein virtuelles Haustier füttern, wenn du in der Schule oder in der Arbeit bist. Dafür musst du dann weiteres Geld ausgeben.

Der Sinn dahinter erschließt sich mir aber gar nicht. Mich erinnert das bisschen an diesen Kindererziehungsunterricht in den USA, wo die Mädchen so eine Hightech-Puppe ausgehändigt bekommen. Diese müssen sie dann umsorgen wie ein echtes Baby. Ein Chip registriert dabei die ganze Zeit, wie oft die Puppe gefüttert wurde, ob sie zu stark geschüttelt wurde und wie lange sie am Stück geschrien hat, bevor ihre "Mutter" sie getröstet hat.

Das hat zwar vielleicht einen abschreckenden Effekt und verhindert die ein oder andere Teenagerschwangerschaft. Aber vergleichbar ist es trotzdem nicht. Denn diese Puppe lächelt dich nicht an. Mutter sein ist extrem anstrengend, aber wenn dich dein Kind anlächelt gibt dir das die Kraft das Ganze weiter durchzustehen. Das fällt bei einer Puppe weg.

Und bei einem virtuellen Haustier ist es genauso. Kinder könnten dadurch Verantwortung lernen. Aber wenn von dem Tier nichts zurück kommt, man es nicht hochnehmen und streicheln kann, wenn man sich nicht bei ihm ausheulen kann, warum sollten sie es dann genauso pflegen wie sie vielleicht ein echtes Tier pflegen würden.

Und warum Nicht-Kinder, also Jugendliche und Erwachsene sich so aufopferungsvoll um ein Computertier kümmern wollen, verstehe ich nicht. Es ist wahrscheinlich wie bei jedem anderen Spiel die Sucht nach Punkten und danach einen höherem Highscore als die Freunde zu haben.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Nein, ich kenne niemanden, der solch einen Schwachsinn mitmacht. Ich kann mir das nur vorstellen, wenn Kinder unbedingt ein Haustier haben möchten und man ihnen dann solch ein virtuelles anbietet für vorübergehend. Wenn ich einen Erwachsenen dabei beobachten würde, wie er solch ein Tier pflegt und füttert, bekäme ich einen Lachkrampf.

Wenn jemand unbedingt ein Tier betreuen möchte, soll er die Zeit, die er damit am Computer verbringt, lieber einem Tier aus dem Tierheim widmen. Wenn er es nicht nach Hause nehmen kann, dann wenigstens regelmäßig mit ihm spazieren gehen. Davon hätten dann beide sehr viel mehr.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich hatte als Kind mal so ein virtuelles Haustier für den PC von meinem Vater geschenkt bekommen. Besonders ernst habe ich es damals schon nicht genommen und so war dieses "Tier" nach einigen Tagen schon uninteressant für mich, weil ich einfach keine Lust dazu hatte, mich immer wieder an den PC zitieren zu lassen, weil dieses Tier Hunger hatte oder ich mit ihm spielen sollte. Nach den paar Tagen habe ich das virtuelle Haustier vom PC gelöscht und nie wieder etwas ähnliches installiert. Als erwachsene Person kann ich es mir noch viel weniger vorstellen, mein Leben mit von so einem virtuellen Haustier bestimmen zu lassen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Früher hatte ich zwei virtuelle Tiere bei Neopets, die ich am Anfang auch lange regelmäßig versorgt habe. Ich hatte den Tieren ein schönes Zuhause eingerichtet, ihnen ein Spielzeug gegeben und sie täglich mehrfach gefüttert. Die Spiele hatten mir aber auch Spaß gemacht und es hat mir gefallen, wenn die Tiere zufrieden waren.

Irgendwann änderten sich aber meine Interessen und die Seite Neopets war mir nur noch lästig. Einfach wegwerfen wollte ich meine Tiere aber auch nicht. Deshalb steckte ich sie immer für achtundzwanzig Tage ins Hotel, wo sie versorgt waren. Ich spielte dann auch nur noch so viel, dass ich mir nur noch das Hotel leisten konnte. Später loggte ich mich dann gar nicht mehr ein.

Mir ist klar, dass meine Tiere längst verhungert sind, aber es waren eh nur virtuelle Tiere. Daher ist es mir völlig egal. Echte Tiere könnte ich nicht so verstoßen. Auf die virtuellen Tiere hatte ich aber wirklich keine Lust mehr.

» Sternchen* » Beiträge: 2804 » Talkpoints: 2,78 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Nein, überhaupt nicht. Fing das 1995 an? Mit Tamagochi? Schon damals dachte ich, dass diese Leute, die da mitmachten wenig anderes in der Freizeit zu tun hätten. Man musste ständig ans Füttern denken und das in der realen Welt. Sollte das ein Spiel für werdende Mütter werden? Heutzutage gibt es Leute, die klopfend laufend auf das Display ihres Iphones, um Eier auszubrüten. Soll ich noch weiterreden? :evil:

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Ich finde virtuelle Figuren, die man pflegen und umsorgen soll, ziemlich lächerlich. So etwas hatte ich schon als Kind nicht, aber als Erwachsener würde ich ein solches Spiel erst recht nicht spielen wollen. Ich sehe darin auch nichts anderes als ein Spiel, das eben dazu gedacht ist, die Leute an etwas zu binden, das überhaupt keinen Sinn ergibt. Demzufolge kann ich solche virtuellen Haustiere auch auf keinen Fall ernst nehmen.

Es ist ja ganz putzig, wenn Menschen, vor allem Kinder, sich einbilden, dass sie ihr Verantwortungsbewusstsein anhand einer virtuellen Figur demonstrieren können. Ich sehe ein Tamagotchi oder ein ähnliches Pixel-Figürchen nicht als Möglichkeit, sein Verantwortungsbewusstsein zu testen. Ich finde es auch sehr schäbig, so ein nutzloses Spiel mit einem Lebewesen zu vergleichen. Abgesehen davon kann man ein Lebewesen nicht auf das Abstellen bestimmter Grundbedürfnisse reduzieren.

Ich verstehe nicht, warum man sich von so einem Ding so abhängig macht, ohne dass man davon etwas hat. Wenn man ein echtes Haustier hat, hat man einen kleinen Liebling, den man wirklich umsorgen kann. Ein echtes Haustier gibt einem viel zurück und es reicht definitiv nicht, es nur zu füttern und mal kurz zu streicheln. Ein virtuelles Haustier hingegen dient nur dazu, die Leute immer wieder vor den Computer oder an das Handy zu locken.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich finde auch dass man so etwas nicht ernstnehmen kann. Da gab es doch vor kurzem so ein App das sich Pou nannte und das war eigentlich nichts anderes als ein Smartphone App in Form eines Tamagochis. Meistens war es eigentlich eh so dass ich im Schulbus die Schüler beobachten konnte wenn sie mit ihrem Pou herumprahlten. Die meisten lachten sich aber über andere Schüler kaputt wenn diese ihre verkommenen Pous präsentierten. Krank, einen Haufen Scheisse direkt neben dem Tamagochi und total übermüdet, so richtig schön verlumpt. Also ernst nehmen tun die das ganz sicher nicht und ich vermute mir würde es mit so einem PC-Vieh auch so gehen.

» krisiun » Beiträge: 498 » Talkpoints: 8,12 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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