Mit 7 Personen in einem Fahrzeug verunfallt

vom 28.04.2013, 11:34 Uhr

Wieder mal ein tragisches Unglück, aber dieses Mal bin ich da mit meiner Meinung zweigeteilt. Wie kann man nur so verantwortungslos sein und mit sieben Personen in einem Fahrzeug, welches nur für fünf Personen zugelassen ist, unterwegs sein. Das Schlimmste dabei ist, das zwei Kleinkinder im Alter von 18 Monaten und 3 Jahren dabei waren und nicht wie vorgeschrieben in einem Kindersitz sicher untergebracht, sondern einfach auf dem Schoss genommen wurden.

Das Fahrzeug ist aus unbekannten Gründen auf gerader Strecke von der Fahrbahn abgekommen und mit voller Wucht, ungebremst vor einen Baum geknallt. Eine Erwachsene und das dreijährige Kind verstarben noch an der Unfallstelle. Die fünf weiteren Insassen wurden teilweise mit einem Hubschrauber und Rettungswagen in die umliegenden Krankenhäuser gebracht. Alle erlitten schwerer bis lebensgefährliche Verletzungen. Alle Insassen des Fahrzeuges kamen aus einer Familie und waren auf dem Rückweg einer Familienfeier.

Ich finde das ganze sehr tragisch und vor allem sehr verantwortungslos. Wie kann man so kleine Kinder einfach nur auf den Schoss mitnehmen? Hinzu kommt noch, das gegen den 25 jährigen Fahrer nun wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung ermittelt wird. Zudem kommt noch ein Verfahren wegen unerlaubten Waffenbesitz, denn im Handschuhfach lag eine Schreckschusspistole und daneben einiges an Munition. Der Fahrer wird wohl nie mehr glücklich werden, wenn er wirklich verurteilt wird, denn das sind dann ja mehrere Delikte auf einmal und hinzu kommt noch, das es sich um seine eigene Familie handelte.

Wie kann man nur so verantwortungslos handeln und dann auch noch die eigene Familie so in Gefahr bringen. Einer der Schwerstverletzten erlag dann auch noch an seinen Verletzungen und somit sind drei Personen verstorben. Das 18 Monate alte Kind, ist mittlerweile außer Lebensgefahr. Aber dennoch ist es ein tragisches Familienunglück, was sich da zugetragen hat.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Wahrscheinlich ein typischer Fall von "Das ist doch nur ein kurzer Weg, das geht schon mal". Leider reicht halt auch nur ein Mal. Es ist ja nicht so, dass man zur Geburt Gutscheine bekommt, die man dann für solche Gelegenheiten aufhebt. Es reicht ein einziges Mal. Aber das machen sich die Menschen selten bewusst.

Was ich auch immer saublöd finde, ist, dass sich die Leute bei so was dann oft nur Gedanken darüber machen, ob sie wohl von der Polizei erwischt werden. Das ist ja mit Blitzern genauso. Bei uns in der Nähe gibt es eine Eichenallee, an der bereits etliche Kreuze stehen. Dort sind nur 70 km/h erlaubt und am Anfang steht ein Blitzer. Also bremsen am Anfang alle runter und dann werden sie wieder schneller. Hauptsache sie müssen nicht zahlen. Dass es durchaus sinnvoll istund dass sich diejenigen, die die Schilder dort aufstellen ließen dabei etwas gedacht haben, ist ganz egal. Daran können sich die halten, die nicht gut Auto fahren können, also alle anderen. Aber man selber ist ja eh der größte aller Autofahrer.

Das ist auch so ein Punkt. "Ich passe schon auf. Ich kann ja Auto fahren". Es muss ja gar nicht die eigene Schuld sein, dass man am Baum landet. Wenn der Unfallgegner nun mal nicht Autofahren kann oder bei Rot über die Ampel fährt oder am Steuer einen Herzinfarkt bekommt, dann kannst du ganz wenig dagegen tun. Dann kannst du der allerbeste Autofahrer aller Zeiten sein. Wenn einer frontal auf dich zukommt, kann auch der beste Fahrer nicht mehr geradeaus.

Ich finde, die Leute gehen an die Sache Autofahren viel zu leichtsinnig ran. Für mich sind das Todesmaschinen. Das liegt vielleicht aber auch daran, dass ich nicht mit 18 den Führerschein gemacht habe als ich noch ein naiver, junger Mensch war. Wenn man älter wird, sieht man viele Dinge anders. Wenn ich während dem Älterwerden aber jeden Tag Auto gefahren wäre und noch keinen Unfall gehabt hätte, würde ich vielleicht genauso sorglos rangehen. Vielleicht muss man auch sorglos rangehen, weil man sich sonst nie in ein Auto setzen würde.

Aber zwischen sorglos und vorsichtig sollte auch noch mal ein Unterschied bestehen. Vor allem, wenn man die ganze Familie drin hat. Meine Mutter wollte nie, dass alle ihre Kinder im gleichen Auto sitzen. Trotzdem hat sie es zugelassen. Man kann sich ja auch nicht die ganze Zeit von Angst beherrschen lassen. Aber natürlich nur eine normale Menge an Menschen pro Auto.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Bienenkönigin hat geschrieben:Wahrscheinlich ein typischer Fall von "Das ist doch nur ein kurzer Weg, das geht schon mal".

Bei diesem Unfall war es leider nicht der typische Fall von "Ist ja nur ein kurzer Weg", denn die Insassen waren auf einer Familienfeier, die über 100 km weit von ihrem zuhause entfernt war. Ich weiß das mittlerweile so sicher, weil ein Familienmitglied von den Verunglückten, ein Arbeitskollege von mir ist. Er selber saß aber nicht mit im Auto, aber ist natürlich nun total fertig mit den Nerven. Das kleine 18 Monate alte Kind liegt mittlerweile im Koma und es sieht ganz schlecht aus. Es war erst außer Lebensgefahr, aber erlitt leider einen Rückschlag und nun ist der Zustand sehr kritisch.

Mein Arbeitskollege weiß gar nicht wo er zuerst hinfahren soll, denn alle Verletzten liegen in unterschiedlichen Krankenhäusern. Er versteht auch nicht, warum der Fahrer, eine Schusswaffe im Handschuhfach liegen hatte. Er ist einfach nervlich am Ende und kommt nur zur Arbeit, damit er die behält, weil er noch nicht fest eingestellt ist. Er sagte mir, er hat schon einige aus der Familie verloren und möchte nicht noch auch noch seine Arbeit verlieren und außerdem kann er sich so etwas ablenken.

Er selber kann das unverantwortliche Verhalten auch nicht gut heißen und ich glaube, das kann auch keiner nachvollziehen, das man so eine lange Strecke mit so einem überbesetztem Auto zu fahren. Was nun dabei rumgekommen ist, sieht man ja und vielleicht ist es ja auch eine Warnung für andere Fahrer. Obwohl ich das bezweifle, denn wie man so schön sagt, "Man kann ja fahren und da passiert schon nix":

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Meine Eltern kennen es noch von früher. Im Käfer war man auch zu siebt oder acht und ging zur Disco (oder wie die Tanzlokale in den 60ern hießen). Man nahm sich gegenseitig auf den Schoß und überhaupt keinem ist in den Sinn gekommen, dass das ja gefährlich, eigentlich sogar lebensgefährlich, ist, die Situation, in der man sich gerade befindet. Es waren andere Standards. Und man beachte: In einem Käfer. Also da, wo sowieso schon kein Platz ist. Wäre da ein Unfall passiert, wäre mehr als die Hälfte der Insassen sofort tot. Auch, wenn die Geschwindigkeit niedriger gewesen wäre, schließlich fuhr ein Käfer nicht allzu schnell.

Es ist gut, dass die Politik diese Gefahr erkannt hat und nicht nur die Fahrer, sondern die komplette Bevölkerung auf diese Leichtsinnigkeit aufmerksam gemacht hat. Ich bin mir sicher, dass es dazu auch eine Sendung von "Der 7. Sinn" gab. Und fortan wurden auch die Kontrollen schärfer und sie Sicherheitsregelungen wurden angepasst. Kein normaler Mensch würde so einen Leichtsinn wie früher wiederholen und weiterhin mehr als 5 Personen im Fahrzeug mitnehmen. Schließlich musste jeder seinen eigenen Platz haben und jeder wollte angeschnallt sein. Kinder müssen zusätzlich in einem Kindersitz befestigt werden. Sicher ist sicher. Das lernt wohl jeder in der Fahrschule. Und ich habe, ehrlich gesagt, noch nie jemanden gesehen, der mehr als die erlaubte Anzahl an Passagieren in seinem Fahrzeug mitnimmt.

Dass es zu einem solchen Unfall kommt, zeigt aber, dass es immer noch so grob fahrlässige Fahrer gibt, die die Gefahr nicht erkennen oder nicht erkennen wollen. Es ist eben kein

Bienenkönigin hat geschrieben:typischer Fall von "Das ist doch nur ein kurzer Weg, das geht schon mal"
,
sondern eben das Gegenteil. Eben, weil es über 100km (wie EmskoppEL schrieb) waren, hat man möglichst viele ins das Auto geladen. Weil es sich nicht rentiert hätte, nochmal zurückzufahren und den Rest zu holen. Wobei ich mich dann schon frage: Wie ist man überhaupt hingekommen? Ebenso frage ich mich: Wie kann man mit 25 Jahren so dumm und kurzsichtig sein? Aus einem ökonomischen Vorteil heraus erwächst die Gefahr, die nun leider nicht eine solche geblieben, sondern die real geworden ist. Dafür müssen Menschen ihr Leben lassen, vor allem solche, die ihr Leben noch vor sich haben und rein gar nichts für die Dummheit des Fahrers können.

Doch ist nicht der Fahrer allein schuld. Die anderen Insassen müssen genauso die Gefahr erkennen. Dass dann trotzdem jeder damit einverstanden war und in dieser Weise mitgefahren ist, ds stellt die Krönung des Ganzen dar. Denn wenn schon ein Erwachsener nicht die Gefahr erkennt, die von seiner Handlung ausgeht, dann sollten das doch wenigstens die anderen tun.

Alles in allem ein sehr tragischer Unfall. Vermieden werden kann so etwas nicht mit noch mehr Aufklärung, denn scheinbar waren dieser Erwachsenen lernresistent. Hier helfen nur striktere und vor allem mehr Kontrollen. Außerdem kann ich nur an alle appellieren: Lieber einmal mehr fahren als letztlich das Nachsehen haben. Denn einer zahlt immer für die Kurzsichtigkeit der Anderen. Womöglich mit seinem Leben.

» sTalkr » Beiträge: 86 » Talkpoints: 58,02 »



sTalkr hat geschrieben:Außerdem kann ich nur an alle appellieren: Lieber einmal mehr fahren als letztlich das Nachsehen haben. Denn einer zahlt immer für die Kurzsichtigkeit der Anderen. Womöglich mit seinem Leben.

Ja, man kann nur auf den Verstand der anderen hoffen, das solche tragischen Unfälle nicht die Überhand nehmen, denn meistens, auch wie in diesem Fall, sind kleine unschuldige Kinder dann diejenigen, die oft mit ihrem Leben dafür bezahlen müssen. Die kleinen Kinder konnten sich in diesem Fall ja nicht mitteilen, oder die Mitfahrt verweigern, deswegen wäre es an den Erwachsenen gewesen, wenigstens dafür zu sorgen, das sie in Kindersitzen untergebracht gewesen wären, vielleicht wäre dann das eine Kind noch am Leben und das andere nicht so schwer verletzt.

Ich selber bin auch Mutter von zwei Kindern und achte immer sehr genau darauf, das meine Kinder angeschnallt sind und auch vernünftig im Auto sitzen, denn es kann durch Fremdschuld zu einem schweren Unfall kommen. Nicht immer sind die Fahrer selber schuld und man sollte das Risiko, schwerer Verletzungen, so gering halten wie nur möglich. Ein Menschenleben kann man nicht zurückholen, wobei man Blechschäden womöglich reparieren oder ersetzen kann.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Die einzigen, die hier wirklich ohne eigene Schuld in den Unfall verwickelt wurden, waren die Kinder. Erwachsenen Leuten sollte man so viel Verstand zutrauen, dass sie selbst entscheiden können, ob sie in einem Fahrzeug mitfahren, obwohl nicht für alle Leute ein Platz mit Anschnallgurt vorhanden ist. Ich kann nicht verstehen, wieso die erwachsenen Personen, die da mitgefahren sind, sich auf so etwas eingelassen haben. Immerhin kann man froh sein, dass außer den Kindern keine vollkommen unschuldigen Personen in diesen Unfall einbezogen wurden, also zum Beispiel andere Verkehrsteilnehmer. Die anderen werden ja wohl gewusst haben, auf was sie sich einlassen und was dabei passieren kann.

Ich frage mich auch, warum jemand eine Schusswaffe im Handschuhfach mit sich führt. Allein die Information über die Schusswaffe in Kombination mit dem verantwortungslosen Verhalten sorgt bei mir schon für ein gewisses Bild von dem Menschen, der da gefahren ist. Hoffentlich erhält er eine adäquate Strafe.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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