Warum bekommen nur Kinder was beim Zahnarzt?
Meine Kinder haben eigentlich schon immer was beim Zahnarzt bekommen, wenn sie mit einer Behandlung fertig waren. Ich im Gegensatz bekomme nie was, obwohl ich mindestens dreimal so viel Angst habe wie meine Kinder aber dennoch tapfer bin.
Warum bekommen also Kinder nur immer was beim Zahnarzt? Würdet ihr es nicht auch gut finden, wenn Erwachsene, die panische Angst haben, auch was bekommen würden? Wie seht ihr die Sache?
Ich habe noch nie Angst vor dem Zahnarzt und bin durch die kleinen Sachen, die ich zum Schluss bekommen habe, auch echt gerne dahingegangen. Jetzt bekomme ich natürlich auch nichts mehr, weil ich dafür einfach schon zu alt bin. Ich würde mir aber auch ein wenig doof vorkommen, wenn der Zahnarzt mir ein kleines Spielzeug oder so etwas gibt, nur weil ich so tapfer war.
Außerdem denke ich, dass Erwachsene ja freiwillig zum Zahnarzt gehen oder zumindest in der Lage sind, zu entscheiden, wann sie hinmüssen und wann nicht. Kinder können das nicht und werden von ihren Eltern dahingebracht, haben also Angst und sehen keinen Sinn darin, zum Zahnarzt zu gehen.
Ein weiterer Grund ist außerdem, dass generell davon ausgegangen wird, dass nur Kinder Angst vor dem Zahnarzt haben und man diese auch manchmal regelrecht überreden muss, den Mund aufzumachen, damit der Zahnarzt überhaupt die Zähne ansehen kann. Das ist bei Erwachsenen ja nicht der Fall, auch wenn sie Angst haben.
In der Regeln bekommen Kinder in vielen Geschäften etwas geschenkt, wie zum Beispiel beim Metzger eine Scheibe Wurst. Dabei handelt es sich um einen Verkaufstrick: Die Eltern finden den Verkäufer (bzw. den Zahnarzt) nett, weil er ihrem Kind etwas schenkt. Das ist für viele Leute ein Grund sein, erneut diesen Laden aufzusuchen. Den Erwachsenen direkt etwas zu schenken lohnt sich für den Betreiber nicht, da er dann viel zu viele Dinge verschenken müsste. Deshalb gibt es nur für die Kinder etwas.
Daher denke ich, dass es in Ordnung ist wenn nur die Kinder etwas vom Zahnarzt bekommen. Zudem sollte ein Erwachsener in der Verfassung sein, den eigenen Zahnarztbesuch auch ohne Geschenk zu verkraften.
Deine Belohnung für einen Zahnarztbesuch ist das Wissen, dass du das Richtige getan hast und so noch länger kraftvoll zubeißen kannst. Das Wissen haben Kinder einfach noch nicht, weil sie ja gar nicht so weit in die Zukunft sehen können. Deshalb ist es für die Kinder und auch für den behandelnden Zahnarzt, der an Kindern, die gerne zu ihm kommen auch mehr Freude hat, eine gute Idee, sie für den Besuch zu belohnen. Als reinen Verkaufstrick würde ich es nicht sehen. Es ist bestimmt schwer den ganzen Tag Kindern sozusagen absichtlich weh zu tun und Angst ein zu jagen.
Wenn es für dich so schlimm ist, zum Zahnarzt zu gehen, dann belohne dich doch einfach selber dafür. Gönne dir an dem Tag etwas, was du sonst aus finanziellen oder sonstigen Gründen nicht machen würdest. Der Tag ist dann eben genau richtig, um endlich den lange geplanten, aber immer wieder verschobenen Mädelsabend mit einer Freundin zu haben oder mal trotz Diät ein Stück Schokolade zu essen oder die Schuhe zu kaufen, die eigentlich ein bisschen zu teuer sind. Na, dir fällt schon was ein.
Ich habe meine Kinder auch immer um die Gummibärchen beim Kinderarzt und die Scheibe Wurst (manchmal sogar eine ganze Wiener!) beim Metzger beneidet. Ich stimme dafür, dass die Erwachsenen nach einem Zahnarztbesuch einen Cocktail oder einen schönen Kugelschreiber bekommen. Beim Frauenarzt erwarte ich etwas ganz Besonderes, weil ich vor diesem am meisten Unbehagen verspüre. Vielleicht ein schönes Pillenetui für die Pille oder einen Strampler fürs kommende Baby?
Auch der Taxifahrer sollte mir etwas schenken, dafür, dass ich die Fahrt überstanden habe. Eine Parkscheibe oder ein Eiskratzer wäre die Mindestentschädigung, die ich erwarte. Auch der Friseur könnte mir durchaus zum Kaffee ein paar Pralinen reichen.
@anlupa: Wenn du überall was bekommst, dann brauchst du aber auch eine Einkaufstasche extra. Irgendwann wird dann auch noch jemand gebraucht, der die Taschen mit den Geschenken trägt, weil man es allein nicht schafft.
Aber ich frage mich, warum man hier die Kinder beneidet. Es bei uns in den Geschäften normal, dass Kinder etwas bekommen. Zumindest dort, wo eben keine großen Ketten dahinter stehen. So bekommen Kinder auch beim Bäcker ein Bonbon oder Schokolade. Vielleicht haben die Geschäfte dabei sogar Verträge mit den hiesigen Zahnärzten, da die Süßigkeiten einen Besuch ja fördern.
Nein, mal im Ernst. Es ist eine Art Aufbau von Vertrauen. Gerade der Zahnarzt ist eine Person, die dann auch schnell mal Schmerzen bereiten kann. Als Erwachsener rechnet man damit, dass bei einer Kontrolle ein Loch gefunden werden kann. Ein Kind kann da schnell das Vertrauen verlieren, wenn der Besuch beim Zahnarzt einen Verlauf nimmt, den es nicht erahnen konnte.
Schon mal etwas von frühzeitiger Kundenbindung gehört? Irgendwie finde ich es wirklich merkwürdig, dass man als Erwachsener meint, für den Zahnarztbesuch belohnt zu werden. Ich muss ja schon etwas zahlen, wenn ich zum Zahnarzt gehe und so darf er ja froh sein, wenn ich zu ihm komme. Nein, mal Spaß beiseite, würde ein Zahnarzt jedes Mal seine Patienten "bestechen", würde wohl gar nichts mehr aus Behandlungen werden.
Als Angstpatient hat man auch die Möglichkeit, anders behandelt zu werden. Ich glaube kaum, dass da ein Minispielzeug oder sonst irgendwas die Angst vor dem Zahnarzt nehmen kann. Abgesehen davon habe ich zum Beispiel auch nur ein erstes Mal etwas vom Zahnarzt bekommen, die weiteren Besuche liefen ohne Geschenke ab.
Bei Kindern ist es eben so, dass ihnen manchmal Horrorgeschichten erzählt werden und sie vielleicht auch Angst vor gewissen Dingen haben, vielleicht auch, wenn sie einen Bohrer und andere Gerätschaften hören und sehen. Mit einem Einfühlungsvermögen und eben dem Geschenk kann die Angst schwinden und da nette Menschen etwas schenken, wird ein Zahnarzt vielleicht nicht mehr als eine Art Bedrohung gesehen, und was nicht als Bedrohung gesehen wird, da ist ein vertrauenswürdiges Verhältnis möglich. Sollte es dann doch einmal zu einer unangenehmen bis schmerzhaften Behandlung kommen, verhält es sich etwas anders, als wenn es ein völlig fremder Mensch ist, der die Schmerzen "verursacht".
Schade, dass ich deinen Zahnarzt nicht kenne, sonst würde ich ihn allen Ernstes bitten, dir einen roten Luftballon zu schenken, der dich anlacht und den du während der Behandlung halten und ansehen darfst . Dann würdest du deine Angst verlieren. Denn ein Spielzeug ist ja nun nichts mehr für eine Mutter.
Wenn es kein Spaß sein sollte und du tatsächlich so große Angst im Zahnarztstuhl hast, dann lass dir eine Spritze geben oder suche dir einen Zahnarzt aus, der das mit Autosuggestion behandelt.
Diese kleinen Geschenke für die Kinder sind Gold wert. Weil die Kinder das wissen, versuchen sie keine Angst zu haben. Ich stell mir gerade vor, wenn der Zahnarzt jedem ängstlichen Erwachsenen nicht nur gut zureden müsste, sondern ihm auch noch eine Kleinigkeit – ein Probefläschchen Parfum, eine Zahncreme, eine Zahnbürste oder ein Stückchen Seife – in Aussicht stellen würde. Wären deine Schmerzen dann leichter zu ertragen? Und würdest du statt einmal im Jahr zweimal hingehen?
Ich halte ja nun wirklich nichts von Konventionen, die keinen logischen Grund haben, also wieso sollte ein Zahnarzt-Phobiker nicht auch im Erwachsenenalter eine kleine Belohnung nach der zahnärztlichen Behandlung bekommen dürfen? Sicher finden viele Menschen diesen Gedanken komisch, aber wenn es so schon seit Jahrzehnten üblich wäre, würde keiner es belächeln, sondern alle fänden es normal. Darüber könnte man ja vielleicht mal nachdenken, bevor man einen Vorschlag belächelt.
Ich denke tatsächlich, dass eine kleine Belohnung nach dem Zahnarztbesuch bei erwachsenen Zahnarzt-Phobikern positive Auswirkungen haben könnte, denn das Gehirn dürfte die Freude um das Geschenk mit der erlebten Situation beim Zahnarzt definitiv verknüpfen. Ich würde diesen Lösungsansatz sogar, in schweren Fällen begleitend zu einer Therapie der Zahnarztphobie, für weitaus sinnvoller halten, als die heutige Praxis, immer sofort mit Chemie um sich zu werfen, in Form von Beruhigungsmitteln. Dem Körper des Patienten dürfte es jedenfalls besser bekommen, wenn man ihm nach seiner Sitzung eine Parfümprobe, einen Kugelschreiber oder irgendein anderes Werbegeschenk gibt, als wenn man ihm vorher eine Ladung Betäubungsmittel verpasst.
Sonderlich teuer würden die Geschenke für den Zahnarzt wohl auch nicht werden, denn im Großhandel lassen sich Werbemittel sehr günstig erwerben, und möglicherweise könnten auch kostenlose Werbeartikel von Pharmaherstellern verteilt werden. Wenn man nun weiter spekuliert, dass das Verteilen von Werbegeschenken an erwachsene Zahnarztpatienten irgendwann üblich geworden ist, so würde es dann sicherlich auch spezielle Verkäufer für derartige Geschenke gäben, sodass der Zahnarzt noch einfacher und kostengünstiger auf die Geschenke zugreifen könnte.
So viel zur Theorie. Und seien wir mal ehrlich: Wer würde sich denn nicht über ein kleines Präsent freuen, selbst wenn er den Zahnarzttermin auch ohne ein solches überstehen kann? Das wäre doch ein netter Bonus und ich wüsste auch nicht, was dagegen spricht. Es schadet doch niemandem. Übrigens frage ich mich, ob es so ein Verfahren möglicherweise heute schon in Zahnarztpraxen speziell für Phobiker gibt?
Ich gehöre auch zu den Menschen, die eine recht große Angst vor dem Zahnarzt beziehungsweise vor der Behandlung haben. Bei dem Zahnarzt an meinem alten Wohnort war es so, dass ich da einfach ohne Termin kommen konnte. Wenn etwas festgestellt wurde, dann wusste ich, dass ich Montags um die Mittagszeit einfach hinfahren kann und kam gleich dran. Damit hatte ich kaum Zeit mich mit meinen Ängsten zu beschäftigen.
Meine jetzige Zahnärztin weiß auch um meine Angst, allerdings ist es da ohne Termin nicht möglich gleich dran zu kommen. Daher plaudert sie eben erst mal locker mit mir, bevor sie sich ans Werk macht. Selbst bei der Behandlung redet erzählt sie mir dann viele Dinge, die mich gedanklich entsprechend ablenken. Damit ist das auch halbwegs auszuhalten und ich kann mich nicht mit meiner Angst beschäftigen.
Deswegen brauche ich aber nicht noch eine Belohnung in Form eines Geschenkes. Wenn der Zahnarzt die Angst kennt, eventuell auch die Gründe, so wie bei mir, kann er sich darauf einstellen. Ein guter Zahnarzt wird dann auch so handeln, dass man die Angst eben im Griff hat.
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