Darf man vor Lebensmittelläden betteln?

Gestern in der Früh sah ich auf dem Weg zum Bus vor einem Supermarkt einen Bettler sitzen und auch vor dem Einkaufszentrum, in dem ich arbeite saß ein Bettler und hielt die Hände auf. So oder so fallen mir seit ungefähr zwei Wochen immer mehr und mehr Bettler auf, die vor Einkaufszentren, Supermärkten und Discountern sitzen und betteln. Obwohl die Bettler alle an ganz unterschiedlichen Plätzen in der Stadt auftauchen, glaube ich doch, dass sie alle zu einer Gruppe gehören. Dies schließe ich nicht nur aus dem gleichzeitigen Auftauchen, sondern auch aus der Kleidung und der Herkunft.

Ich bin mir aber nicht sicher, ob es überhaupt gestattet ist, vor Supermärkten, Discountern und Einkaufszentren zu betteln. Soweit ich weiß, werden sie auch von den Angestellten weggeschickt, sobald sie darauf aufmerksam oder von Kunden darauf angesprochen werden. Ich lasse mich zwar davon nicht beeindrucken, aber ich kann mir vorstellen, dass das Betteln vor den Lebensmittelgeschäften Auswirkungen auf das Einkaufsverhalten der Leute hat. Die Läden haben ja sicherlich auch kein Interesse an solche einer Beeinflussung ihrer Kunden.

Fallen euch auch in letzter Zeit vermehrt bettelnde Menschen vor Lebensmittelgeschäften auf und lasst ihr euch dann davon in eurem Einkaufsverhalten beeinflussen? Und ist es überhaupt erlaubt, vor Geschäften zu betteln oder verstoßen die Bettler damit gegen die Hausordnung oder ähnliches?

Korrigiert mich wenn ich falsch liege, aber soweit ich weiß können Ladenbesitzer von ihrem Hausrecht Gebrauch machen und unliebsame Personen von der Polizei entfernen lassen, auch wenn sich diese zum Beispiel vor dem Eingang oder vor einem Schaufenster platzieren. Bei größeren Lebensmittelläden ist es meist auch so, dass der Parkplatz davor natürlich auch mit zum Grundstück gehört und so Personen auch vom Grundstück verweisen werden können. Bei mir um die Ecke bei LIDL war es ein paar Wochen lang so, dass verschiedene Person bei den Einkaufswagen standen und gebettelt haben. Danach ist dies allerdings nicht mehr vorgekommen. Ich nehme mal an, dass LIDL dieses des Platzes verwiesen hat.

Ich finde das ehrlich gesagt absolut korrekt! Klar scheint es für Bettler verlockend zu sein, wenn die Einkäufer ihre Geldbörse noch griffbereit haben oder mal den Euro vom Einkaufswagen springen lassen aber derart forciert dabei vor zu gehen finde ich schon sehr dreist. Damit meine ich, dass es mir als Kunden überhaupt nicht möglich ist der Person auszuweichen , denn ich muss ja zwangsläufig an den Einkaufswagen vorbei.

In der Stadt finde ich es allerdings okay, wenn dort jemand um Geld bettelt. Irgendwo müssen sie ja ihr Geld her bekommen. Wenn ich dort unterwegs bin gebe ich auch je nach Laune schon einmal etwas, aber wenn mir da jemand zu fordernd auftritt ärgert mich das eher und es gibt nichts!

Naja ich denke mal solange man nicht aggressiv wird, wird man das betteln schwerlich verbieten können. Allerdings frage ich mich dann auch immer wieder, aus welchem Grund hier legal lebende Personen betteln müssen. Wenn ich es richtig verstanden habe, soll unser Staat dafür sorgen, dass man selbst in schlechter Situation vom sozialen Netz aufgefangen wird.

Ich denke nicht, dass vor Lebensmittelläden gebettelt werden darf. Mir ist kein Anstieg an bettelnden Menschen vor Supermärkten in letzter Zeit aufgefallen, aber das kann durchaus ein lokales Phänomen bei dir sein. Auch ist nicht unwahrscheinlich, dass sie tatsächlich alle zu einer Gruppe gehören, die organisiert bettelt. Das ist dann natürlich schon sehr traurig.

Ich lasse mich von diesen Menschen nicht beeinflussen, die meisten können einem einfach nur leid tun. Daher habe ich auch kein Problem damit, wenn ich mal einen Bettler vor einem Geschäft sehe. Wieso sollte ich mich dann auch von solch einem Menschen beeinflussen lassen? Soll er halt betteln. Ich bin mir aber sicher, dass viele Lebensmittelläden natürlich nicht wollen, dass vor ihren Geschäften gebettelt wird. Wie du selbst schon sagst, kann dies durchaus die Qualität des Geschäftes senken und die Leute beeinflussen.

Es ist durchaus erlaubt, dort zu betteln, solange die Person, die das Hausrecht inne hat, zustimmt. Ist der Betreiber des Supermarkts gegen dieses Betteln, dann kann er es verbieten, einen Platzverweis erteilen und im Zweifelsfall die Polizei rufen.

Ob es moralisch richtig ist, muss jeder für sich entscheiden, ich fände es durchaus unangebracht, sie des Platzes zu verweisen und die Öffentlichkeit kann das Elend ruhig sehen. Ein Verbot fände ich gerechtfertigt, wenn man als Geste stattdessen an der Kasse spenden sammelt (also für Centbeträge) oder ihnen etwas von der schlechteren (also zum Beispiel mit Verpackungsschäden gezeichneten) Ware zukommen lässt, damit sie zumindest zu essen bekommen.

Grundsätzlich ist es nicht verboten, so lange der Besitzer nicht von seinem Hausrecht Gebrauch macht und die Personen des Platzes verweist. Würde mir solch ein Laden gehören, würde ich Bettler auch des Platzes verweisen. Das mag sich vielleicht herzlos anhören, aber ich würde da ganz eigennützig nur an mein Geschäft denken. Außerdem spricht sich so etwas auch unter Bettlern rum. Hinterher heißt es noch "Ja bei dem können wir betteln, der macht nichts.".

Es hört sich für mich auch so an, als würde da ein ganz gezielter Bettler-Clan sein Unwesen treiben. Es ist auch nicht neu, dass es solche Clans gibt und diese immer von Stadt zu Stadt ziehen. Bei uns gab es so etwas auch mal und diese haben sehr aufdringlich gebettelt. Ich gebe solchen Leuten jedenfalls keinen Cent, niemals. Warum sollte ich auch? In Deutschland muss man nicht zwingend auf der Straße leben und betteln. Jeder hat die Möglichkeit hier Sozialhilfe zu beantragen, dafür ist Deutschland berühmt und beliebt.

Ich finde es nicht OK, dass die Bettler vor den Einkaufsläden rumsitzen um die anderen Leute nach Geld anzubetteln. Es schreckt die Kunden dann ab in dem Laden einkaufen zu gehen oder sie fühlen sich von dem Bettler einfach nur belästigt und gehen dann lieber in einen anderen Laden. Klar tun einem die Bettler leid aber wozu gibt es Hartz 4, was sie einfach beim Amt beantragen können. Gegen Bettler in der Innenstadt habe ich auch nichts, da können sie sich mit Musik noch ein bisschen was dazu verdienen.

Oh weiowei. Wenn es nach mir ginge sollten die vorm Kindergarten betteln. Was ist das den für eine Einstellung die Missstände unserer Gesellschaft einfach zu verstecken. Ok, das mit dem Kindergarten ist übertrieben und pöbelnde Punks vorm Supermarkt sind auch nicht ok, aber ein stiller Obdachloser der bettelt, dagegen habe ich nichts.

Mir ist dies in letzter Zeit auch desöfteren aufgefallen und ich ärgere mich etwas, wenn ich das sehe. Es sind meist Menschen, die kaum deutsch sprechen, recht einfach gekleidet sind und manchmal fehlt ein Körperteil.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass es sich hierbei um eine ausgefuchste Diebesbande handelt. Im Fernsehen habe ich sogar mal gesehen, wie mit Absicht Körperteile abgeschnitten wurden, damit die Menschen mitleiderregender wirken. Dahinter sitzt meist jemand mit Macht, der dann das meiste Geld einkassiert.

Jeder, der dringend auf Hilfe angewiesen ist, bekommt diese auch vom Staat. Hier ist noch keiner des Geldes wegen verhungert oder stand auf der Straße. Ich zeige den Leuten immer den Weg zum nächsten Amt, damit helfe ich auf Dauer den ehrlichen Obdachlosen mehr. Denn mit ein paar Euro ist es dann ja auch nicht getan. So weiß ich auch, dass mein Geld nicht bei Betrügern landet. Zudem finde ich betteln sehr aufdringlich, selbst wenn ich kaum Geld habe für Essen, fische ich mir lieber was aus dem nächsten Mülleimer, anstatt jemanden bitten, mir einfach Geld zu schenken. Da bin ich sehr bescheiden und erwarte dies ehrlich gesagt auch von anderen.

Eine andere Situation ist, wenn es wirklich um Leben und Tod geht, wie zum Beispiel in einem anderen Land, wo man die Leute kurz vorm verhungern sieht oder auch bei Tieren in Deutschland. Da gebe ich auch gern was wenn ich sehe, dass man vor Ort das Geld sinnvoll einsetzt. Bei Leuten auf der Straße jedoch bleibe ich sehr misstrauisch.

Nunja, die Frage ist nicht ob man darf sondern ob man vielleicht muss! Ich denke ethisch ist es jedenfalls zu vertreten, da manche Menschen nun mal wirklich nichts haben und vielleicht noch einer Sucht unterliegen (Alkohol, Drogen).