Freund meines Sohnes beklaute uns

vom 27.04.2013, 19:54 Uhr

Mein Freund hat vor ca. 2 Wochen sein Iphone 3G bei mir deponiert, da er es verkaufen möchte. Eine gute Freundin von mir hat dies mitbekommen und Interesse gezeigt. Wir haben uns auf einen Preis geeinigt und sie sagte uns auch zu, das Geld bis Mitte Mai zu überweisen.

2 Tage später an einem Freitag musste ich erst später zur Arbeit und so bin ich die letzte Person gewesen die die Wohnung verließ. Ich sah das Handy auf dem Küchentisch liegen und verließ das Haus. Mein Sohn hatte um 12.15 Uhr Schule aus und war früher als ich zu Hause, denn ich kam erst um 15.30 Uhr nach Hause. Um ca. 17 Uhr bemerkte ich, dass das Handy fehlte. Da mein Sohn im Fußballtraining war, konnte ich ihn nicht fragen wo es sein kann und so rief ich meinen Freund an, ob er es denn hätte. Er verneinte dies und so suchte ich die Küche nach dem Handy ab, jedoch erfolglos. Als meine beiden Männer nach Hause kamen, fragte ich zuerst meinen Sohn, ob er das Handy hätte. Er verneinte dies und mein Freund wusste natürlich auch nicht wo es sein könnte.

Nachdem wir immer mehr und mehr auf meinen Sohn einsprachen kam dann irgendwann um ca. 21 Uhr heraus, das ein Schulfreund bei uns in der Wohnung war zwischen 13.30 Uhr und 14 Uhr. Er wäre auch kurz alleine in der Küche gewesen, während mein Sohn auf Toilette war und wollte nachdem er in der Küche war auch sofort und schnell heim. Wir vermuteten gleich das er es war, der das Handy mitgenommen hat, wollten jedoch erst einmal auf Nummer sicher gehen und haben das Kinderzimmer durchgewühlt. Wir fanden jedoch nichts.

Mein Sohn wollte es erst einmal versuchen selbst zu klären und ging am Samstag zu dem besagten Schulfreund, der ihn jedoch damit abwimmelte, das er es nicht hätte. Mein Sohn schrieb sich die Adresse auf und die Handynummer und kam zurück. Als wir beide vom Arbeiten heim kamen versuchten wir unter der Handynummer anzurufen, jedoch ging keiner ran. Mein Freund hinterließ auf dem AB seinen Namen und Rückrufnummer und bat um Rückruf. Jedoch vergeblich. Auch am Sonntag und Montag war niemand zu erreichen.

Am Montag früh besuchte mein Freund die besagte Adresse des Schulfreundes meines Sohnes und traf auch die Mutter an, die von dem Handy wusste. Beide sprachen und es kam heraus, der der Schulfreund zu seiner Mutter gemeint hätte, das er das Handy geschenkt bekommen habe. Jedoch glaubte ihm niemand und so nahm der Vater das Handy ihm ab und deponierte es im Schlafzimmer. Die Mutter des Schulfreundes gab bekannt, das sie große Probleme mit ihm habe, denn er würde solche Taten öfters begehen im Alter von 10 Jahren und er würde sowieso bald in ein Heim kommen, denn er hätte ADHS, wäre super intelligent und beide hätten nur Ärger mit ihm. Mein Freund war sprachlos, bekam das Handy wieder und verließ auch die Wohnung.

Irgendwie muss ich seit er mir diese Geschichte erzählt hat, was die Mutter über ihr Kind sagte immer wieder drüber nachdenken und es macht mich sehr traurig. Auch mein Freund macht sich Gedanken, denn er meint, dass das Kind einfach nur Aufmerksamkeit sucht und deswegen diese Taten begeht, denn er hat das komplette Handy umgestellt (neuer Hintergrund, Internet eingestellt usw.) Also er ist schon ein recht cleveres Kerlchen.

Was hättet ihr bei diesem Vorfall unternommen? Wie seht ihr das Kind, das uns beklaut hat? Würdet ihr versuchen zu helfen oder sollte man sich in diese Sache lieber nicht einmischen und drüber hinweg sehen?

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Natürlich ist es sehr traurig, was mit diesem Jungen los ist und dass die Eltern so überfordert sind, dass der Junge in ein Heim kommen wird. Aber ich glaube, du und dein Freund, ihr seid leider nicht in der Lage, dieser Familie richtig zu helfen. Ihr kennt euch doch gar nicht. Und selbst wenn. Diese Familie braucht professionelle Hilfe.

Wenn du keine Bedenken wegen einem möglichen schlechten Einfluss des Jungen auf deinen Sohn hast, könntest du höchstens den Kontakt zwischen den beiden etwas fördern. Vielleicht hat der Junge auch gar nicht viele Freunde und dann würde es ihm schon helfen, wenn er in deinem Sohn einen Freund findet. Vielleicht hilft es auch den Eltern, wenn sie sehen, dass ihr Sohn wegen dem Diebstahl nicht von euch verurteilt wird. Vielleicht ergibt sich so auch mehr Kontakt zur Mutter und sie könnte in dir eine Person finden, die zuhört.

Aber sei vorsichtig. Zum einen könnten die Eltern es als Mitleid empfinden und ablehnend reagieren. Und falls sich die Mutter dir anvertraut, kann es auch sehr belastend für dich sein. Es ist eine Sache einer guten Freundin, mit der man schon viele schöne, traurige, lustige und verrückte Dinge erlebt hat in einer schweren Situation zu helfen. Aber es ist eine ganz andere eine Person nur aufgrund ihrer Probleme zu kennen.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Das ist sehr schwierig, weil seine Eltern ja scheinbar auch total überfordert sind und man da als Außenstehende sicherlich auch wenig Erfolg hat. Wenn er mit deinem Sohn trotzdem befreundet bleibt, kannst du eben nur mit deiner Familie ein gutes Vorbild sein und vielleicht auch mal Sachen mit ihm unternehmen. Die Aufmerksamkeit würde ihm sicherlich gut tun, aber erst mal sollte man sich aussprechen und sagen, dass das nicht in Ordnung war, man es aber irgendwo auch verstehen kann.

Ich denke mal, dass er kein schlechtes Vorbild für deinen Sohn sein wird. Immerhin hat dieser seinen Kumpel dann ja auch in die Pfanne gehauen und das würde man nicht machen, wenn man selber so drauf wäre. Außerdem lebt ihr das dem Kind ja auch nicht vor und wenn ihr eben auch sagt, dass das nicht in Ordnung war und ihr das so nicht ohne Entschuldigung hinnehmt, sieht er das ja auch.

Wenn der Junge ins Heim kommt, bleibt aber die Frage, ob er dann noch den Kontakt zu deinem Sohn haben wird und deswegen macht die ganze Hilfsaktion vielleicht nur wenig Sinn. Generell bin ich aber dafür, dass ihr zeigt, dass der Junge euch nicht egal ist. Vielleicht kann man ja auch die Eltern ein bisschen entlasten, indem man den Jungen immer mal nachmittags zu sich lässt, aber wenn sie ihn weggeben wollen, werden sie das auch machen. Da wird man nichts ändern können. Sicherlich laufen da auch Gespräche mit dem Jugendamt und die wissen ja auch eher, was da zu tun ist.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Wenn das Kind so intelligent ist, kann es auch sein, dass es zusätzlich in der Schule unterfordert ist. Man müsste mal erfahren, ob die Eltern mit dem Jugendamt schon gesprochen haben und ob die ihm helfen könnten durch eine besondere Förderung, wo dann auch die Schule gefragt ist. Ansonsten weiß man ja nicht, welche Therapie der Neurologe vorgeschlagen hat, wenn sie überhaupt mit ihm gesprochen haben.

Die Vorschläge, die dir hier gemacht wurden, um dem Jungen und der Familie zu helfen, finde ich gut. Nur solltest du bedenken, dass du nicht weißt, ob es überhaupt gewünscht wird und ob du das durchhältst. Denn die Belastung, die auf dich zukommen würde, wäre enorm.

Da du die Familie nicht kennst und dein Freund auch nicht, solltet ihr erst einmal unverbindlich die Familie näher kennenlernen. Ich finde es sehr hart von der Mutter zu sagen, dass er ins Heim kommen wird. Andere Kinder haben auch ADHS und sind nicht im Heim. Vielleicht ist der Junge noch bockiger und auffälliger geworden, weil er das ähnlich schon öfter zu Hause gehört hat.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Das ist schon eine traurige Geschichte, jedoch muss man im Hinterkopf haben, dass Klauen nun mal was Schlechtes ist und dass jede Erklärung wie eine Ausrede rüberkommt. Dein Sohn ist ja noch jung, es kann schnell passieren, dass er an die falschen Leute gerät, deshalb sollte man darauf achten, wer so alles in die eigene Wohnung kommt bzw. sollte man nicht jeden herein lassen.

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» kleineAmsel » Beiträge: 205 » Talkpoints: 0,57 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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