Könnt ihr Diskussionsrunden im Fernsehen komplett folgen?

Ich habe mein Fernsehverhalten ein wenig geändert. Mittlerweile schaue ich auch öfters gerne Diskussionsrunden. Am liebsten die Sendung mit Lanz. Ich denke die Mehrheit von euch schaut das auch. Wie man es kennt, sind ja jedes mal andere Gäste da, und man redet über ein Thema.

Doch manchmal wird mir das Ganze echt zu lang, und ich kann einfach nicht mehr weiterschauen. Ich schalte dann entweder um, oder schalte den Fernseher aus. Es muss auch nicht unbedingt darauf ankommen, ob das ein Thema ist, was mich interessiert, oder nicht. Es ist einfach so, dass ich das lange Reden nicht so richtig verfolgen kann. Wie steht es mit euch? Könnt ihr solchen Diskussionsrunden kontinuierlich folgen? Schweift ihr mit den Gedanken auch manchmal ab, oder schaltet einfach um?

Ich schaue mir die Talkrunden eher selten an. Gerade politische Themen regen mich am späten Abend nur unnötig auf oder versauen mir den Ausklang des Wochenendes. Lanz ist dagegen sehr seicht und ab und an bleibe ich da auch hängen. Das hängt dann aber auch ein wenig daran, wer halt als Gast da ist und gerade interviewt wird und natürlich was gerade gesprochen wird. Allerdings kann ich mir das Gesabbel auch nicht über die volle Strecke anhören. Dafür eignen sich aber für mich solche Talkshows sehr gut um einfach darüber hinweg einzuschlafen.

Ich finde auch, dass Diskussionsrunden ganz schön anstrengend sein können. Ich denke, das liegt daran, dass es eigentlich nur auf das gesprochene Wort ankommt. Es wird nicht durch Bilder untermalt wie ein Film. Es gibt auch keine Szenen ohne Worte wie in einem Film. Man muss also unaufhörlich aufmerksam sein. Das kann gerade am Abend oft zu viel sein.

Gerade politische Runden sind mir dann auch zu anstrengend, zu lang und dazu noch nervtötend, weil die Gäste ja auch nicht immer nur hochintelligente Dinge von sich geben. Man wird also auch emotional irgendwie mehr gefordert, weil man sich aufregt, dass man mit seinen Steuergeldern das Gehalt von dem Idioten von Minister, der da nur Quatsch redet, zahlt oder so.

Da ist mir ein Film am Abend schon lieber. Fernsehen am Abend ist für mich auch Gehirn abschalten, bevor ich dann ins Bett gehe und auch den Körper abschalte.

Ich habe wirklich meinen Spaß an solchen Diskussionsrunden. Meiner Meinung nach ist es gar nicht so schwierig da zuzuhören, weil es ja nicht so trocken ist, wie in anderen Sendungen und selbst da muss man sich eben auf die Sache konzentrieren und dann geht das auch. Wenn ich vor dem Fernseher sitze, mache ich das sehr bewusst und dann höre ich eben auch aufmerksam zu und verfolge die Sendung auch bis zum Ende. In meinem Freundeskreis finden auch oft Unterhaltungen in dem Stil ab, dass man eben diskutiert und Sachen miteinander bespricht. Deswegen kenne ich solche Unterhaltungen schon und langweile mich nicht dabei.

Mein Problem bei solchen Sendungen ist eher, dass sie oft ziemlich spät kommen und wenn ich untätig spät Abends vor der Glotze sitze werde ich irgendwann einfach müde. Und dann gibt es natürlich auch Talkgäste oder Moderatoren, die einfach nicht auf den Punkt kommen. Man merkt dann irgendwann einfach, dass kein richtiger Meinungsaustausch statt findet, weil jeder auf seinem Standpunkt beharrt und wenn er den zum dritten Mal nur anders formuliert dargelegt hat, verliere ich schon das Interesse an dieser Person.

Generell leide ich aber nicht unter Konzentrationsschwäche und kann auch langen Diskussionen ohne Probleme folgen. Das ist wahrscheinlich eh eher ein Problem der jüngeren Leute, wobei ich jetzt auch nicht alt bin, aber ich bin halt noch mit wesentlich weniger Ablenkungen aufgewachsen, weil es noch nicht so viele verschiedene Medienangebote gab.

Ich schaue zwar nicht so viel fern, aber neben einigen Reportagen und Dokumentationen und wenigen anderen Sendungen schaue ich eigentlich überwiegend Polittalks. Den Talk von Markus Lanz mag ich nicht besonders, weil mich das belanglose Geplapper dort nicht interessiert. Zum Teil sind dort zwar interessante Menschen zu Gast, aber wirklich interessant finde ich den Austausch dort selten, so dass ich mir die Sendung nur drei oder vier Mal angesehen habe.

Ich schaue mir hingegen gerne die Sendungen von Anne Will und Maybritt Illner an. Auch „Hart aber fair“ mit Frank Plasberg mag ich. Diesen Talks kann ich auch mühelos folgen, sofern ich nicht ohnehin müde oder abgelenkt bin. Ich schaue mir die Sendungen nicht jede Woche an. Wenn mich aber ein Thema interessiert, schalte ich ein und dann will ich natürlich auch hören, was die einzelnen Leute dazu sagen. Wenn ich zu müde bin, schalte ich den Fernseher gar nicht erst ein, weil mich solche Geräusche dann sehr stören würden.

Ich finde diese Diskussionssendungen meistens recht kurzweilig. Meistens laufen sie eine Stunde oder etwas mehr, was ich nicht sehr viel finde. Ich finde also nicht, dass dort wirklich so lange geredet wird, dass es schwierig wird, der jeweiligen Sendung zu folgen.

Ich kann den Sendungen mühelos folgen, außer natürlich, wenn alle durcheinander reden. Lanz schaue ich mir je nach Gästeliste ab und zu an. Aber Lanz ist mir ein bisschen zu seicht. Außerdem ist er in meinen Augen auf vielen Gebieten nicht sehr sachkundig und intellektuell nicht besonders hoch stehend. Die Fragen sind auch nicht wirklich investigativ oder interessiert. Er hat seine vorgefertigte Stammtischmeinung und hört seinen Gästen gar nicht wirklich zu. Ich mag Illner, Will und Maischberger lieber. Ich kann auch gar nicht nachvollziehen, warum Anne Will den Sonntagabend nicht behalten durfte. Jauch mit seinem dummen Hundeblick ist der wesentlich schlechtere Moderator und kann seinen Gesprächspartnern manchmal gar nicht folgen.

Vielleicht kannst du deswegen nicht folgen, weil du um die Zeit einfach zu müde bist und auch sonst Konzentrationsprobleme hast? Denn besonders anspruchsvoll ist Lanz nicht.

Es kommt nicht sehr oft vor, dass ich im Fernsehen solche Diskussionsrunden verfolge. Meistens bekomme ich die entsprechenden Sendungen gar nicht mehr, weil ich recht wenig am Fernseher hocke. Ich bin jedoch der Meinung, dass solche Diskussionsrunden durchaus sehr interessant sein können. Hierbei kommt es natürlich ganz auf den persönlichen Geschmack und das Thema an. Der eine mag Diskussionsrunden über aktuelle Ereignisse auf der ganzen Welt und ein anderer mag wiederum rein politische Diskussionsrunden.

Vor einigen Tagen kam wieder die Sendung "Absolute Mehrheit" mit Stefan Raab. Ich muss zugeben, dass diese Sendung ein Interesse für politische Themen bei mir geweckt hat. Die Aussagen der Gäste sind zum Teil sehr interessant und auch sehr verschieden, was immer für reichlich Diskussionsstoff sorgt. Das Format ist so aufgebaut, dass es in jeder Runde um ein bestimmtes Thema geht, zu dem jeder etwas erzählen kann. So behält man sehr den Überblick und kann dem auch wunderbar folgen, so ist es zumindest bei mir. Die einzelnen Runden sind auch nicht zu lang, so dass es nicht langweilig wird, weil irgendwann nur noch mit uninteressanten Fakten um sich geworfen wird.

Das tolle an solchen Diskussionsrunden ist ja die Tatsache, dass man verschiedene Meinungen aus verschiedenen Blickwinkel zu hören bekommt. Ich ziehe hier gerne mal den Vergleich zu anderen Medien. In einer Zeitung wird zum Beispiel ein Artikel aus Sicht eines Reporters verfasst und dargelegt. Man ist also auf die Sicht des Reporters beschränkt und nimmt sich sogar seiner Meinung an, ohne dass man die eines anderen gehört oder gelesen hat. Bei einer Diskussionsrunde ist das nicht der Fall und genau das macht dieses Format so interessant.