Musik hören im Kunstunterricht - findet ihr es angebracht?

vom 24.04.2013, 17:48 Uhr

Ich habe es sogar erlebt, dass eine Lehrkraft der Meinung war, dass es positiv wirkt, wenn wir Musik hören und vor allem spüren und diese Energie dadurch in Bildern ausdrücken. Das bedeutete Musik für alle. Ich fand es eher schrecklich. Die Geschmäcker gingen doch weit auseinander und auch das Lautstärkeempfinden war unterschiedlich. Ich hätte gut darauf verzichten können.

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» Trisa » Beiträge: 3297 » Talkpoints: 31,17 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Bei uns gab es das damals auch so im Kunstunterricht. Ich war dem ganz offen, weil ich es nicht als störend empfand, aber ich konnte darauf auch mal verzichten. Es war bei mir auch nicht immer so, dass ich jeden Tag meinen Mp3-Player dabei hatte. Manchmal kam der Kunstunterricht auch etwas überraschend, weil ein Lehrer ausgefallen war und wir nun dieses Fach als Vertretung hatten. Auf jeden Fall war es meistens so, dass der Lehrer am Anfang alles erklärt hat und wir eine Aufgabe bekamen. Wir hatten dann entsprechend viel Zeit zum lösen dieser Aufgaben und durften dann nebenbei Musik hören, sofern wir das wollten.

Ich fand es immer recht entspannend, wenn man ein wenig Musik hören konnte. Das hat bei einem selbst ein wenig den Kopf gelöst und man war wieder etwas lockerer. Meistens fand unser Kunstunterricht etwa in der Mitte des Schultages statt. Es war also eine kleine Auszeit, die man zwischen den schwierigen Fächern hatte. Die Musik wirkte immer etwas inspirierend, wenn man eine Aufgabe hatte, die besagte, dass man etwas malen oder zeichnen sollte. Durch die Musik fiel es einem doch etwas leichter. Bei manchen hatte es auch gar keinen Einfluss, aber generell hat man es doch sehr gern gesehen, wenn man Musik hören durfte.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich erinnere mich gerade mit einem Lächeln an meinen Kunstunterricht in der Unterstufe, in dem wir meist etwas mit Ton formen durften. Mein Lehrer las dazu oft ein Märchen vor und das wirkte Wunder. Erstens beruhigte es die absolut wilde Klasse und zweitens fand ich durchaus, dass es gerade für freie Arbeiten durchaus möglich war, sich aus der Geschichte entsprechende Anregungen und Ideen zu holen. Ich empfand diese Atmosphäre in der Tat als unglaublich angenehm und war fast schon traurig, als wir einen anderen Lehrer bekamen.

Im späteren Kunstunterricht wurde uns nicht mehr vorgelesen, sondern nur noch die Erlaubnis erteilt, bei Bedarf unseren eigenen MP3-Player herauszuholen und uns berieseln zu lassen. Musik hat mir aber ehrlich gesagt nie geholfen, um wirklich kreativ zu sein, sie lenkte mich meist eher ab, zumal sie kaum zur Aufgabenstellung passte. Auch meine Alternative, mir ein Hörbuch anzuhören, scheiterte kläglich, das ist scheinbar durchaus etwas Anderes, als eine vom Lehrer vorgetragene Geschichte, der alle Schüler geschlossen lauschen.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Zu meiner Schulzeit gab es noch keine MP3-Player oder iPods. Damals gab es Walkmans, den aber nur die wenigsten Schüler besaßen. Denn die Geräte waren damals nicht gerade billig oder durften nicht zum Unterricht mitgenommen werden, weil die Eltern Angst vor Diebstahl hatten.

Bei uns wurde im Kunstunterricht eigentlich nur gemalt. Ab und an erklärte der Kunstlehrer am Anfang der Stunde unsere Aufgabe, für die wir dann die nächsten Wochen beschäftigt waren. Somit waren wir eigentlich mit Malen beschäftigt.

Ruhig war es nicht immer, da eben bei solchen Tätigkeiten durchaus auch mal geredet wurde. Warum auch nicht. Unser Kunstlehrer bot später dann auch an, wir könnten Musik hören, wenn wir das wollen. Die Musik mussten wir aber mitbringen. Bei der ersten Ankündigung gab es klar Zweifel, ob jeder die Musik anderer hören mag. So durfte dann jeder Schüler der wollte die musikalische Unterhaltung für die Kunststunde mitbringen. Am Anfang wurde da auch noch gefragt was mitgebracht wird und die Klasse konnte sich dagegen aussprechen.

Das klappte mit der Zeit auch relativ gut. Ausgefallene Musikrichtungen gab es im Klassenverband nur wenig. Wer wirklich speziellere Musikleidenschaften hatte, brachte freiwillig keine Musik mit. Wobei die meisten von uns damals mit den Charts zufrieden zu stellen waren und die Klassenkameraden, die für die Musikauswahl zuständig waren, orientierten sich an sich auch am Mainstream Geschmack.

Unruhe kam durch die Musik nicht auf. Eher dämpfte es laute Gespräche. Denn beides zusammen geht nicht wirklich. Somit hatte der Lehrer Ruhe in die Klasse gebracht und wir hatten unseren Spaß. Noch dazu erhöhte die Musik auch unsere Leistung.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Ich durfte im Kunstunterricht nie Musik hören und bin grad richtig neidisch, dass das heute möglich ist. Bei uns war es gerade bei Kunst so, dass viele geredet haben und ich mich nicht richtig auf mein Bild konzentrieren konnte. Mit Musik konnte ich auch schon immer besser zeichnen und deswegen würde ich Musik auch im Kunstunterricht haben wollen. Immerhin gibt es wirklich Menschen, die damit besser zeichnen können und da sollte man dann auch die Sache erlauben. Es geht ja auch darum, dass man den Schülern gute Noten gönnt oder nicht? Ich denke, dass Lehrer da auch einfach mal nett sein können und nachgeben sollten. Bei mir gab es das leider noch nicht so, aber ich hätte es mir gewünscht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Bei uns gab es Musik nur im Musikunterricht, aber nicht im Kunstunterricht. Es durfte zwar geredet werden, aber nicht zu laut. Ich habe aber auch beim Malen oder Zeichnen die Musik nie vermisst. Auch zu Hause habe ich es so gehalten, dass keine Musik angemacht wurde, sobald ich etwas für den Kunstunterricht machte. Es war für mich eine reine Gewöhnungssache.

Später stellte ich dann fest, dass ich auch mit Musik arbeiten konnte. Ja, sogar Mathematik ließ sich mit Musikuntermalung kombinieren, aber in ganz leise und instrumental.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Bei uns im Kunstunterricht war es immer gestattet Musik zu hören. Wir durften unsere MP3- Player raus holen, falls alle gemeinsam etwas hören wollten, konnten wir sogar ein Radio anmachen. Da das Kunstgebäude in einem separaten Gebäude war, stellte das kein Problem dar. Ich höre auch privat, wenn ich etwas male, Musik, sodass ich es damals auch sehr gut fand, dass uns das gestattet wurde. Es gibt auch zahlreiche Maler, die ich kenne, die nicht ohne Musik vernünftig zeichnen können.

» niglfox » Beiträge: 109 » Talkpoints: 64,28 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich bin einunddreißig Jahre alt und als ich zur Schule gegangen bin, war es nicht üblich Musik im Unterricht, auch nicht im Kunstunterricht, zu hören. Inzwischen bin ich Lehrerin, allerdings in der Grundschule und dort machen wir das auch nicht. Zumindest nicht jeder für sich. Was schon mal vorkommt, ist dass ich Musik für alle anmache. Das ist dann aber Entspannungsmusik, ruhige Instrumentalmusik oder ruhigere Kinderlieder. Ganz selten hören wir auch mal Geschichten.

Die Kinder mögen das sehr. Ich finde auch, dass sie sich besser konzentrieren und vor allem reden sie dann weniger. Und dennoch merkt man auch, dass es nicht für alle Kinder geeignet ist. In der weiterführenden Schule kann ich mir das gut vorstellen. Natürlich ist Voraussetzung, dass die Kinder/Jugendlichen alles ausmachen, wenn der Lehrer was besprechen will. Wenn das klappt spricht doch nichts dagegen.

» Anjwin » Beiträge: 360 » Talkpoints: 0,89 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Auch ich habe immer früher im Kunstunterricht Musik gehört, da ich so viel besser die nervenden Geräusche um mich herum ausblenden und entspannen konnte. Da ich sehr gerne und viel zeichne, davon aber (von Musik abgesehen) wirklich meine Ruhe brauche, hatte ich schon immer Probleme in Ruhe im Kunstunterricht arbeiten zu können und so meine Bilder immer zu Hause gezeichnet.

Meine Lehrerin wusste, dass ich gut zeichnen konnte und ich meine Zeichnungen niemals von jemand anderen zeichnen lasse würde, aber trotzdem wollte sie, dass ich sie im Unterricht fertig stellte. Also einigten wir uns darauf, dass ich Musik hören dufte, da es mir sehr viel half, um meine Ruhe zu bekommen und mich nicht von anderen stören zu lassen.

Ich bin der Überzeugung, dass Musik einen wesentlichen Einfluss auf die kreative Phase eines Menschen hat und würde es immer wieder unterstützen, dass man in kreativen Fächern wie Kunst Musik im Unterricht hören darf, da ich überzeugt davon bin, dass die Ergebnisse wesentlich besser werden.

» Überfliegerpilot » Beiträge: 178 » Talkpoints: 3,29 » Auszeichnung für 100 Beiträge


In der Oberstufe durften wir auch im Kunstunterricht Musik hören, allerdings mit Kopfhörern und so, dass wir andere Mitschüler nicht stören, denn manche hören so laut Musik, dass man diese noch trotz Kopfhörer hört. Ich fand es eigentlich ganz angenehm, da ich in Ruhe zeichnen konnte und mich voll und ganz auf mein Bild konzentrieren konnte. Die meisten Schüler reden so auch ein bisschen weniger und das lenkt auch nicht vom Unterricht ab.

Ich würde es auch nicht schlimm finden, wenn der Lehrer Musik mitbringen würden, die wir uns beim Zeichnen und Malen anhören sollten. Kunst ist für mich ein ruhiges Fach und einfach sehr entspannend, aber manche nutzen dieses Fach eben auch um sich zu unterhalten, das kann aber auch sehr angenehm sein, wenn man nicht durch die ganze Klasse brüllt und die Mädchen nicht ständig kichern und lachen.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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