Wärt ihr bereit für die Menschenkolonie auf dem Mars?
Derzeit laufen ja ernsthafte Vorbereitungen für die erste Menschenkolonie auf dem Mars. Zuerst habe ich diese Meldung ja eher etwas belächelt, aber nun scheint dieses Projekt ja ernsthafte Konturen anzunehmen. Rund Zehntausend Interessenten hätten sich wohl für ein derartiges One Way Ticket beworben.
Ja, an ein Zurück ist derzeit nicht zu denken. Technisch wohl derzeit nicht realisierbar, also würde es ein Abschied auf Nimmerwiedersehen. Aber das ganze Projekt dann noch als Reality Show zu vermarkten, finde ich dann schon wieder etwas geschmacklos und man muss sich fragen ob sich eine derartige Beklopptheit noch steigern lässt. Was haltet ihr von diesem Marsprojekt und wärt ihr spontan dazu bereit euch auf eine derartige Reise zu begeben?
An sich empfinde ich das Vorhaben, den Mars zu kolonialisieren, als einen großen Schritt in wissenschaftlicher Sicht. Eine Show daraus zu machen, ist allerdings ziemlicher Blödsinn. Es sollte wissenschaftlich und auf einem gewissen Niveau bleiben. Bei der Auswahl der Kolonialisten sollte man auch vernünftig vorgehen und bestimmte Maßstäbe ansetzen, beziehungsweise Grundvoraussetzungen vorgeben.
Es wäre jedenfalls sehr absurd, wenn nun jeder beliebige Mensch zum Mars geschickt würde, möglicherweise auch noch per Telefon-Voting, während beispielsweise die japanischen Kamikaze- beziehungsweise Shimpuu-Tokotai-Piloten im Zweiten Weltkrieg nach strikten Regelungen ausgesucht wurden. So durften beispielsweise nur ledige, kinderlose Männer antreten, die ein bestimmtes Alter erreicht hatten. Ähnliche Maßstäbe sollte es wohl auch geben, wenn Menschen auf Nimmerwiedersehen zum Mars geflogen werden. Ich fände es jedenfalls nicht sinnvoll, wenn dies Menschen wären, die hier eine Familie zurücklassen.
Andererseits würde ich übrigens diesen von Dir verlinkten Nachrichtenartikel auch nicht so ernst nehmen. Ein humorvoller Unterton ist ja deutlich zu bemerken. Auch wäre die Frage, inwiefern dieser holländische TV-Show-Anbieter überhaupt die Rechte bekäme, so eine Show auf dem Mars abzuziehen. Abgesehen davon frage ich mich, woher er überhaupt die Finanzen haben möchte, um so eine Sache durchzuführen. Ich denke, allein daran würde das Konzept doch scheitern. Vermutlich gab es diese Äußerungen, diese Behauptungen, derartige Pläne zu haben, sowieso nur, um von sich reden zu machen. Der Mann möchte vielleicht einfach nur, dass sein Name Aufmerksamkeit bekommt, damit er seine andere Projekte besser vermarkten kann. Daran, eine Reality-Show auf dem Mars durchführen zu können, glaubt er womöglich nicht einmal selbst. Umso unschöner, dass die Medien hier so auf diese Meldung anspringen.
Dass es Menschen gibt, die für eine endgültige Reise zum Mars bereit sind, kann ich mir allgemein vorstellen. Es gibt Leute, die leben für die Wissenschaft und ordnen dem alle ihre anderen Wünsche unter. Es mag auch Personen geben, die von der Erde tatsächlich einfach genug haben, endgültig. Dass es solche gibt, bei denen zusätzlich einige meiner Meinung nach einfach notwendige Grundvoraussetzungen zutreffen, halte ich für sehr wahrscheinlich. Wieso sollte es auf der gesamten Erde auch niemanden geben, der die nötigen körperlichen und geistigen Voraussetzungen hat, der hier ungebunden ist und dem die Wissenschaft unglaublich viel bedeutet?
Ich persönlich würde allerdings der Erde derzeit nicht den Rücken kehren wollen. Ich habe hier Menschen, die mir sehr wichtig sind und mit denen ich meine Zeit verbringen möchte. Ebenso mag ich die Natur, die man hier auf der Erde findet, zu sehr, um sie für immer hinter mir lassen zu können. Ja, so sehr mich Mitmenschen manchmal nerven, ich hänge irgendwie doch noch am Leben auf der Erde. Die Mission wird also ohne mich losgehen müssen.
Ich denke ebenfalls, dass es Menschen gibt, die dazu bereit sind, einfach aus Neugierde heraus und um zu schauen wie es da oben so aussieht. Ich selber halte nicht viel davon, da es da oben laut Satellitenbildern ja recht eintönig aussieht. Und bei so einer Atmosphäre würde ich einfach in Depressionen fallen, wenn das alles so monoton aussieht.
Zumal wir auf der Erde (noch) sehr schöne Natur haben, die ich zurzeit, da es ja wieder wärmer wird, auch sehr genieße. Hier bei uns wirkt es allgemein viel frischer und lebendiger, zumal ich mir auch nicht wirklich vorstellen kann, wie man da oben großartig leben will. Dort gibt es ja keine wirkliche Infrastruktur, weshalb alles ein wenig wissenschaftlich und steril ausfallen wird.
Nein, ich wäre nicht bereit und mich beeindruckt es auch nicht, dass es ein großer Schritt in wissenschaftlicher Sicht ist. Dieses Geld, was für so einen Mist zur Forschung benötigt wird, sollte man lieber dazu verwenden, dass man hier auf der Erde sorgenfrei leben kann. Es sterben täglich so viele Menschen an Krebs und Aids. Warum forscht man nicht in dieser Hinsicht, sondern will auf den Mars fliegen? Sorry, aber für sowas habe ich kein Verständnis und werde es auch niemals haben.
Ich habe das gestern auch im Fernsehen gesehen und ein Familienvater würde sich wohl auch dafür bewerben wollen. Da das Ganze aber höchstens in 10 Jahren stattfinden würde, wären die Kinder dann aus dem Haus und er würde "nur" die Frau hinterlassen. Es wurde aber auch angedeutet, dass sie jüngere Menschen für dieses Vorhaben haben wollen, damit der Mars auch irgendwann so besiedelt ist, dass sich die Menschheit auch vermehrt. Ältere Leute sind damit wohl ausgeschlossen und die, die sich heute bewerben müssten schon noch minderjährig sein, damit sie in 10 Jahren dann im besten Alter sind um dieses One Way Ticket zu buchen.
Ich halte von diesem Vorhaben gar nichts und ich denke, dass dieses Geld wirklich für Dinge ausgegeben werden sollte, die der Menschheit hilft um den Kampf einiger Krankheiten aufzunehmen und zu gewinnen anstatt so einen Mist zu veranstalten.
Mit einem One-Way-Ticket wäre ich dazu nicht bereit - vielleicht, wenn ich sehr alt wäre und vor meinem Tod noch eine neue Erfahrung machen möchte. Andererseits würde ich den langen Flug und die körperlichen Belastungen durch den Weltraumanzug nicht durchstehen.
Ich halte ein solches Vorhaben aber für die nächsten 50 Jahre noch für völlig unrealistisch, nicht weil es technisch nicht machbar wäre, sondern weil es unbezahlbar ist.
Langfristig müssen wir uns eine Alternative zur Erde suchen. Der Planet ist überbevölkert und mehr Geld in die Bekämpfung von Krebs und Aids zu stecken würde an der Tatsache rein gar nichts ändern, eher im Gegenteil. Da werden wirklich Äpfel mit Birnen verglichen. Der Mond und der Mars sind für uns in absehbarer Zeit die einzigen Alternativen zur Erde und deshalb bin ich davon überzeugt, dass diese auch irgendwann besiedelt werden.
Allerdings kann ich mir absolut nicht vorstellen, dass das im Rahmen einer holländischen Reality Sendung passieren wird. Man muss sich doch nur mal anschauen, was für Leute heute an Weltraumflügen teilnehmen - selbst für einen Job auf der ISS, der im Vergleich zum Aufbau einer Marskolonie wahrscheinlich sehr entspannt und einfach sein dürfte, muss man ein hochqualifizierter Wissenschaftler sein. Glaubt wirklich jemand ernsthaft, dass irgendwann ein paar Leute, die zu viele Science Fiction Filme gesehen haben oder unbedingt ins Fernsehen wollen zum Mars reisen werden? Also ich kann weder diesen Artikel noch das ganze Vorhaben ernst nehmen.
Da ich selber auch zu viele Science Fiction Filme gesehen habe, hätte ich theoretisch schon Lust mich auf den Weg zum Mars zu machen. Ich stelle mir das extrem spannend vor und ich denke, dass man dort so viele neue Eindrücke und so viele neue Erlebnisse hätte, dass man gar nicht groß Zeit hätte die alte Heimat zu vermissen. Die Realität ist aber, dass ich nicht die passenden Qualifikationen habe und wahrscheinlich auch schon zu alt sein werden, wenn so ein Projekt realisiert werden wird.
Es kann sein, dass ich nicht auf dem neuesten Stand bin, ich dachte immer, es wäre noch gar nicht klar, ob Menschen auf dem Mars überhaupt überleben können. Ist es nicht so, dass man künstliche eine Atmosphäre schaffen müsste, die der auf der Erde entspricht? Dass man das innerhalb von 10 Jahren hinbekommt, wage ich irgendwie zu bezweifeln. Dass dieses Raumschiff wirklich abhebt, glaube ich auch erst, wenn ich es sehe.
Von der technischen Realisierbarkeit mal abgesehen würde ich an so einem Projekt ganz sicher nicht teilnehmen. Selbst wenn ich nicht alleine gehen und alle mir wichtigen Menschen zurücklassen müsste, was will ich denn bitte auf dem Mars? Das ist ein toter Planet und egal wie sehr man sich auch bemüht, erdenähnliche Bedingungen zu schaffen, es wird niemals ein Planet sein, auf dem Menschen sich heimisch fühlen können.
Wie man Fernsehbilder in guter Qualität vom Mars zur Erde bringt, wäre da für mich auch noch eine Frage, falls es diese Reality-Show wirklich geben sollte. Und wer filmt das ganze dann eigentlich? Wenn ein Kamerateam mitfliegen würde, könnten die ja auch nie wieder zurückkommen.
Für bezahlbar halte ich das Projekt. Sicherlich ist es ein großer finanzieller Aufwand, aber er müsste sich aufbringen lassen. Ich denke, es gibt auch genug Förderer dafür, da es im Interesse vieler Parteien liegt, diesen großen Schritt zu gehen.
Zu diesem Kommentar, dass die Bewerber heutzutage ja noch minderjährig sein müssten, um dann in zehn Jahren als junge Erwachsene zum Mars geflogen werden zu können, kann ich nur sagen, dass so etwas rechtlich ja wohl kaum möglich ist. In keinem Land, das Kandidaten für dieses Projekt aussenden könnte, hat ein Kind eine ausreichende "Geschäftsfähigkeit". Sicher haben auch Kinder ein gesetzlich festgelegtes Recht auf Selbstbestimmung, aber es kann garantiert kein Achtjähriger heute sicher beschließen, dass er mit 18 Jahren zum Mars fliegen wird. Das ist rechtlich einfach nicht möglich. Ein Kind kann das einfach nicht selbst entscheiden und natürlich auch nicht die Eltern über den Kopf des Kindes hinweg. So ein Vertrag kann also gar nicht zustande kommen. Ebenso glaube ich nicht, dass man Minderjährige zum Weltraumtraining zulässt. Man wird also dann, wenn es soweit ist, junge Volljährige auswählen. Kinder loszuschicken, ist völlig ausgeschlossen.
Ich vertrete übrigens auch die Ansicht, dass der Mensch den Mars früher oder später kolonialisieren wird. Das hilft zwar auch nichts, wenn dieses Sonnensystem irgendwann verglüht, denn die Sonne hat auch nur eine eingeschränkte Lebenszeit, aber zumindest als Forschungsprojekt, um vielleicht irgendwann einmal ein ganz anderes Sonnensystem zu kolonialisieren, halte ich es für durchaus sinnvoll. Es ist also nicht einfach nur ein sinnloses Hirngespinst, aber mehr dazu hat Cloudy ja schon geschrieben.
Und ja, natürlich würde man auf dem Mars eine künstliche Atmosphäre benötigen. Dazu gibt es auch schon Experimente, hier auf der Erde. Ich glaube, das stellt kein so großes Problem mehr dar, auch wenn natürlich schrecklich wäre, was passieren könnte, falls da dann auf dem Mars etwas schief geht. Wenn beispielsweise die Pflanzen abstürben und es zu Sauerstoffmangel käme, daran will ich kaum denken. Die erste Zeit in der Kolonie dürfte vermutlich noch sehr unsicher und gefährlich sein. Aber irgendwer muss eben den Anfang machen. Nur ich selbst würde eben nicht daran teilnehmen wollen, ich hänge an einigen Personen hier auf der Erde.
Und ich denke auch, dass man keine Menschen, die einen Partner oder Kinder haben, losschicken sollte. Ledige Menschen gibt es genug und ich denke, für Kinder wäre es einfach seelisch enorm schwierig, wenn der Vater oder die Mutter plötzlich für immer weg wäre. Sicherlich gibt es diese Situation real viele Male, sei es durch Scheidungen oder Todesfälle, aber extra provozieren muss man es auch nicht, dass Kinder ohne eines ihrer Elternteile aufwachsen müssen.
Es ist wohl kaum eine Frage des Geldes oder des Geschmacks, ob man eine Kolonie auf dem Mars erbauen möchte, vielmehr ist die Besiedlung des Weltalls notwendig und offensichtlich ist sie, was Pläne und auch Science Fiction Literatur beweisen, eine der großen, ungestillten Sehnsüchte des Menschen. Nicht nur, dass der Mensch schon lange über die Grenzen der Erde hinaus gewachsen ist, es ist auch deshalb wichtig, weil viele Antworten auf irdische Fragen irgendwo im All liegen und wir sie im Interesse unserer Rasse deshalb finden müssen.
Der Reality Aspekt daran ist allerdings vollkommen geschmacklos und ich kann es absolut nicht nachvollziehen, wie man eines der wichtigsten Projekte in der Menschheitsgeschichte so gefährden kann. Andererseits wäre ich selbst gerne bei den ersten Kolonisten und würde mich in diese fremde, neue Welt aufmachen.
Alles in allem ist wohl das wichtigste, dass wir unsere Probleme aber nicht mitnehmen und aus den Konflikten auf der Erde keine machen, die sich über ein ganzes Sonnensystem oder eine ganze Galaxie verteilen. Wenn der Mensch erst den Raum besiedelt, dann ist für Krieg, für Krankheit und Hungerleiden, für Armut, für so viele Dinge einfach kein Platz mehr und vielleicht bringt es die Menschheit nicht nur technologisch, sondern auch sozial nach vorne.
Wie sich manch einer das Leben auf dem Mars vorstellen mag, ist es keinesfalls. Die Luft auf dem Mars ist nicht zu vergleichen mit der Luft auf unsere Erde. Man kann sie nicht atmen, weil sie zu dünn ist. Ohne Schutzanzug kann man auf dem Mars nicht hinausgehen. Die Luft ist extrem dünn und eiskalt, durchschnittlich -30°. Der Mars besitzt keine Ozonschicht, deshalb ist die Sonnenstrahlung stärker als bei uns auf der Erde. So dürfte das Überleben auf dem Mars sehr schwierig sein. Wenn von den kleinen grünen Marsmenschen die Rede war, wurden sie stets mit einem Schutzanzug dargestellt. An diese Anzüge müssten sich die Menschen, die zum Mars wollen, erst einmal in jeder Lebenslage gewöhnen. Vielleicht müssen sie sich auch noch eine eigene Sauerstoffflasche auf den Rücken schnallen.
Ob das alles die Interessenten und der Veranstalter der Show Bas Lansdop wissen? Wenn sich dann trotzdem so viele Interessierte gemeldet haben, frage ich mich, ob sie auch wissen, dass es nicht nur eine Hinfahrt ist, sondern eine Fahrt ins Nirwana? Momentan sehe ich in der ganzen Show mehr eine Zur-Show-Stellung einer verrückten, nicht durchführbaren Idee eines Showmasters, der zur Zeit keine anderen Ideen hat.
So schrieb Ende Februar 2013 "Die Welt", dass der erste Mensch bereits 2018 eine Reise zum Mars antreten will, diesen umrunden und dann zurück zur Erde fliegen will. Der gesamte Flug soll 16 Monate dauern. Dieser Mensch wird der Multimillionär Dennis Tito sein, ein Amerikaner, der seine Frau mitnehmen wird. Dennis Tito war der erste Weltraumtourist, der bereits 2001 ins Weltall geflogen war.
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