Musstet ihr einer nicht gemochten Person etwas schenken?

Wenn man plant, jemandem etwas zu schenken, freut man sich sicherlich mehr als der beschenkte. Denn das Gefühl, diese Person mit dem Geschenk zu erfreuen, und zu überraschen ist einfach schön. Doch was ist, wenn man gezwungen ist, einer Person etwas zu schenken, die man nicht mag?

Mir persönlich ist das noch nicht zugestoßen. Ich könnte mir aber gut vorstellen, wo das eintreten könnte. Wenn man zum Beispiel mit der eigenen Familie Bekannte besuchen geht. Einer der Bekannten hat Geburtstag. Es kann aber gut sein, dass man gerade die Person nicht gut leiden kann. Um ein Geschenk kommt man leider nicht drumrum, denn die Familie möchte ja auch nicht schlecht dastehen. Was schenkt man so einer Person dann? Ist euch so etwas schon einmal zugestoßen? Habt ihr dann einfach das gewählt, was euch als erstes in die Hände flog, oder habt ihr euch trotzdem mehr Gedanken gemacht?

Wir haben in der Schule mal gewichtelt und ich habe eine Person gezogen, die ich absolut nicht leiden konnte. Im ersten Moment wusste ich nicht, was ich ihr kaufen sollte. Sie mochte mich ja auch nicht. Ich habe dann einen neutralen Gutschein verschenkt und ihr war das auch nicht recht, weil sie erfahren hatte, dass es von mir kam.

Ich denke, dass man dann keine Unsummen ausgeben sollte und sein Geschenk möglichst neutral halten. Sicherlich kann man sich nicht immer aussuchen, wen man beschenkt, aber gerade bei der Familie würde ich dann vielleicht nur Blumen kaufen oder so. Man muss sich ja nicht zwingend verbiegen.

Ich wüsste jetzt nicht, dass ich jemals in der Situation war, dass ich jemandem etwas schenken musste, den ich nicht leiden kann. Ich wüsste auch nicht, wann so etwas mal passieren sollte. Selbst in meiner Familie habe ich nie jemandem etwas geschenkt, den ich nicht mag und ansonsten würde ich auch außerhalb der Familie nichts verschenken.

Eine Kollegin von mir hört diese Woche bei uns auf und heute habe ich die letzte gemeinsame Schicht mit ihr. Ich habe auch erst überlegt, ob ich ihr eine Kleinigkeit schenke, weil wir mehr oder weniger gut miteinander auskamen. Aber im Großen und Ganzen kann ich sie eigentlich nicht leiden, weil sie eine extrem beschissene Art an sich hat und auch gerne mal extrem unfreundlich wird und einen grundlos anmacht oder herum kommandiert. Gestern hatte eine Freundin eine Schicht mit ihr und regte sich danach fürchterlich auf, da besagte Kollegin kaum einen Finger gerührt hat und die Freundin auch nur herum gescheucht und ganz mies behandelt hat. Dass war dann für mich der Punkt an dem ich dachte, dass ich da nicht einen Cent in ein Abschiedsgeschenk investiere. Gleich muss ich zur Arbeit und freue mich schon total auf die Laune der Kollegin.

Wenn es aber wirklich so kommen sollte, dass ich einer ekeligen Person etwas schenken muss und ich da nicht darum herum komme, dann würde ich wohl einfach auf einen schnöden Blumenstrauß und eine Karte zurück greifen. Aber wirklich Gedanken würde ich mir nicht um das Geschenk machen.

Ich musste auch schon einmal jemanden beim Wichteln ein Geschenk machen, den ich überhaupt nicht leiden konnte. Ich habe damals auch zu einem kleinen Gutschein gegriffen, da er sich so selbst etwas aussuchen konnte, da ich ja nicht wusste was er gern mag. War okay, wir können uns aber heute immer noch nicht leiden.

Ich würde dir auch einen Gutschein, einen Blumenstrauß mit einer netten Karte empfehlen, da sich das irgendwie so gehört. Muss aber nichts großes sein, wenn du ihn nicht leiden kannst.

Ich kenne die Situation mit dem Verwandtenbesuch, bei dem die Eltern einem zwingend anraten, der "lieben Tante" oder sonstwem doch ein Geschenk mitzubringen. Dass das Geschenk an eine Person gehen sollte, die ich wirklich verabscheue, kam zwar noch nicht vor, aber durchaus, dass es um Leute ging, zu denen ich eigentlich keinerlei wirkliche Bindung hatte. Teilweise kannte ich diese Leute auch gar nicht richtig und hatte auch absolut keine Ahnung, was die Person sich nun gewünscht hätte.

Ich denke, in solchen Fällen sind "Standardgeschenke", die nicht allzu teuer sind, aber auch nicht zu billig wirken sollten, die richtige Entscheidung. Also Blumen, eine Karte, Pralinen, vielleicht auch ein Geschenkband, wenn man weiß, dass die Person zumindest ab und zu gerne liest oder wenigstens Bildchen anschaut. Das sind nicht die persönlichsten, kreativsten Geschenke, aber dennoch gute Notlösungen, wenn man sonst nicht weiß, was man schenken soll, und sich auch keine größeren Mühen machen möchte, darüber nachzudenken, weil der Beschenkte einem sowieso nicht sonderlich nahe steht.

Bei dem Thema musste ich spontan an eine Freundin von mir denken, die jedes Jahr zu Weihnachten und Geburtstag von ihrer Mutter dazu genötigt wurde ihrem Stiefvater etwas zu schenken. Da war sie so circa 12/13Jahre alt und hat sich dies nicht zweimal sagen lassen und ihrem "geliebten" Stiefvater, den sie alles andere als mochte, fortan Schweine in jeglicher Form geschenkt: Stoffschweine, Marzipanschweine, Porzellanschweine, Strohschweine, Gummischweine...

Eine Freundin von mir musste dem Partner von ihrem Schwager etwas zu Weihnachten schenken, da an Weihnachten die ganze Familie zusammenkommt und er eben auch zur Familie gehört, außerdem kann der junge Mann meine Freundin sehr gut leiden und hat ihr auch fröhlich erzählt, dass sie auch ein Weihnachtsgeschenk von ihm bekommt. Sie hat sich bei mir lautstark darüber beschwert, dass sie ihm kein Geschenk aus ihrem Geld kaufen möchte, aber sie hat es wohl doch anschließend gemacht. Ich weiß aber trotzdem nicht, was ich von der Geschichte halten soll.

Beim Wichteln musste mir übrigens ein Klassenkamerad einmal etwas schenken, der mich gar nicht leiden konnte. Ich glaube, dass es ihm schon ein wenig schwer gefallen ist das passende Geschenk für mich zu finden, aber ich habe ein Armband bekommen, welches ich auch nicht besonders schön fand. Trotzdem finde ich das völlig okay und habe damit keine Probleme gehabt. Ich selbst musste noch nie jemanden beschenken, den ich gar nicht leiden konnte, aber beim Wichteln musste ich schon einmal jemanden beschenken, der auch jünger als ich war und mit dem ich nicht auf einer Wellenlänge war, da er sehr kindisch war, jedoch haben wir uns nicht gehasst oder sonst keine Probleme miteinander gehabt, sondern einfach nur andere Interessen.