Seid ihr schon mal Opfer von einem Streik geworden?
Streiks sind ja oftmals schon Alltag. Entweder die Lehrer streiken, die Bahn streikt oder die Fluglotsen. Eine ganze Fluggesellschaft streikt wohl im Moment und meine Cousine wollte eigentlich heute in Urlaub fliegen und dieser Urlaub ist ins Wasser gefallen. Denn durch den Streik können sie nicht fliegen und es ist auch nicht umbuchbar in einer Zeit, wo es für sie noch möglich ist. Denn in den nächsten Tagen sind die Flüge alle total ausgebucht und nichts geht mehr.
Wenn die Bahn streikt, dann sieht es so aus, dass einige Menschen zu spät zur Arbeit kommen. Seid ihr schon mal Opfer eines Warnstreiks geworden und wie habt ihr das erlebt? Wart ihr wütend oder habt ihr Verständnis gehabt?
Ich bin immer dann Opfer eines Warnstreiks, wenn die öffentlichen Verkehrsunternehmen bestreikt werden. Auf der einen Seite fehlt mir für diese Streiks das Verständnis. Natürlich möchten die Mitarbeiter mehr Geld, aber diese haben mit ihrer Einstellung im Unternehmen auch einen Arbeitsvertrag unterschrieben in dem unter anderem das Gehalt geregelt ist. Damals waren die Jobbewerber zufrieden mit dem Gehalt, sonst wäre der Arbeitsvertrag nie zustande gekommen. Daher verstehe ich nicht, warum die Mitarbeiter jetzt streiken.
Aber auf der anderen Seite kann ich die streikenden Mitarbeiter durchaus verstehen. Die Unterhaltskosten werden von Jahr zu Jahr höher, das Gehalt jedoch bleibt gleich. Da nicht jeder Arbeitgeber darauf reagiert und die Gehälter dementsprechend anpasst, ergreifen die Angestellten die Initiative. Ob man einen Streik nun übertrieben oder angemessen findet ist, meiner Meinung nach, eine Frage der Sichtweise.
Ich wurde auch schon einmal Opfer eines Streikes. Ich kam wie erwartet zu spät, denn die Züge machten Halt. Ich war auf dem Weg zu einem lang geplantem Treffen, was ich nur mit dem Zug erreichen konnte. Irgendwie wusste ich von dem Streik auch gar nichts. Erst dann, als ich die ganzen Menschen warten sah, wurde mir klar, hier ist sicherlich ein Streik im Gange. Verständnis zeigt sich im Moment des Geschehens eher nicht, mehr im Nachhinein. Das ist auch irgendwo klar, denn in dem Moment will ich unbedingt zu meinem Ziel, und lasse mir das von niemandem versauen.
Ich saß schon mal auf Korsika fest wegen eines Streiks und natürlich habe ich es auch schon erlebt, dass der öffentliche Nahverkehr bestreikt wurde, dass kein Müll abgeholt wurde, dass die Kita bestreikt wurde und ich als Babysitter für eine Freundin einspringen durfte und so weiter. Das übliche eben, was wahrscheinlich die meisten Menschen irgendwann mal mitgemacht haben.
Es bringt nichts sich darüber aufzuregen, selbst wenn der Urlaub zwangsverlängert wird oder gar nicht erst statt finden kann, weil sich dadurch rein gar nichts an der Situation ändert. Es macht für mich wesentlich mehr Sinn sich dann zu überlegen, wie man aus der Situation das Beste machen kann. Wenn in Deutschland gestreikt wird ist das ja auch immer vorher bekannt und man kann sich dann rechtzeitig darauf einstellen und Alternativen finden wie man zur Arbeit kommt.
Von einem Bahnstreik war ich schon mal betroffen. Damals habe ich im Stuttgarter Raum gelebt, wo natürlich eher mal gestreikt wird, als hier im etwas ländlicheren Raum. Mehr als dass ich am Nachmittag ein paar Mal etwas später nach Hause kam, ist aber nicht passiert. Morgens ging es ganz gut, da Ersatzbusse eingesetzt wurden.
Ich war bisher erst einmal unmittelbar von einem Streik betroffen, kann also nicht behaupten, dass Arbeitsniederlegungen schon zu meinem Alltag gehören. Die deutschen Arbeitnehmer sind in meinen Augen geradezu zahm und harmlos, was derlei Aktionen angeht.
In meinem Fall war es ein Streik der S-Bahn-Mitarbeiter in München. Die Details weiß ich nicht mehr, aber irgendwo fand ich es sogar ganz lustig, wie die vielen, vielen Menschen, die sich sonst im morgendlichen Berufsverkehr in U- und S-Bahnen drängeln, sich zu Fuß, mit dem Klapprad, dem Tretroller oder auf Inline-Skates die Straßen entlang bewegt haben. Hatte etwas von einem gigantischen Wandertag. Allerdings war der Ausstand nur sehr kurz, bei einem wochenlangen Streik hätte ich die Sache wohl nicht mehr so entspannt gesehen.
Meinen ersten Streik habe ich Anfang der 90er Jahre erlebt. Damals haben vor Ort die Busfahrer gestreikt. Da ich zu Fuß zur Arbeit kam, hätte mir der Streik egal sein können. Damals empfand ich es auch eher als spannend. Allerdings bekam unser Lehrmädchen, die eine Strecke von über einer halben Stunde mit dem Bus unterwegs war, von der Geschäftsleitung gesagt, sie solle doch trampen, würden doch junge Leute immer so machen. Denn die hatte eben keine Chance in die Stadt zu kommen. Sie ist dann zeitweise mit dem Taxi gefahren, was schon damals eine teure Angelegenheit war.
Die großen Streiks von Ärzten vor wenigen Jahren habe ich nur zum Teil zu spüren bekommen. Therapien wurden abgesagt. Ab und an standen mal streikende vor den Kliniken. Das war es in der Regel aber auch. Und es betraf für mich halt auch nur Ärzte in Kliniken. Die ambulanten Ärzte mit eigenen Praxen haben da nicht gestreikt.
Da ich eigentlich zu Fuß unterwegs bin, bekomme ich Streiks im Nahverkehr kaum mit. In den letzten Jahren hatte ich einen Termin, der rein zufällig auf einen Tag fiel, an dem mal wieder gestreikt wurde. Da war mein Termin aber so nett mich anzurufen und mir mitzuteilen, dass hier kein Bus fährt und ich nicht kommen brauche.
Ich denke allerdings, es wird ja nicht grundlos gestreikt. Jeder der sich über Streiks aufregt, sollte mal darüber nachdenken, wie es ist, wenn man mies verdient und sich da jemand einsetzt, damit man mehr verdient oder bessere Arbeitsbedingungen geschaffen werden.
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