Kinderwagen mit Säuglingen an Kasse immer vorlassen?

Ich lasse Frauen mit Kinderwagen an der Kasse eigentlich immer vor, wenn das Kind noch ein Säugling ist, oder wenn ich merke, dass Kleinkinder ungeduldig werden. Ich finde das eigentlich selbstverständlich. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie stressig es ist, wenn man an der Kasse steht und die Kinder unruhig werden.

Neulich habe ich auch einen schrill schreienden Säugling vorgelassen, der einige Plätze hinter mir stand. Da hat sich doch tatsächlich eine Frau beschwert, dass ja nicht nur ich dadurch betroffen sei, sondern alle, die zwischen mir und dem Kinderwagen stünden. Ich fand das völlig unverständlich, denn einen schreienden Säugling kann man nicht beruhigen, ohne ihn aus dem Wagen zu nehmen und vielleicht zu stillen, wenn er Hunger hat. Ein Säugling kann noch nicht warten.

Wie verhaltet ihr euch an der Kasse? Lasst ihr Mütter oder Väter mit Kinderwagen immer vor? Hängt es vom Alter und Gemütszustand der Kinder und Eltern ab, ob ihr sie vorlasst?

Das kommt immer auf die Situation drauf an. Wenn ich es eilig habe, lasse ich niemanden vor. Zumal ich mir dann immer denke, dass die Mamis ja eh den ganzen Tag Zeit haben. Das klingt egoistisch, ist aber so. Mich hat damals mit Kinderwagen auch niemand vorgelassen und ich hätte da auch keinen Grund dafür gesehen.

Schreit das Kind aber extrem und geht damit allen auf die Nerven, dann kann es schon sein, dass ich vorlasse, damit endlich wieder Ruhe ist.

Ich lasse immer Leute vor, die viel weniger einkaufen als ich. Damit sie mit einem Getränk nicht warten müssen, bis die Kassiererin meinen ganzen Wocheneinkauf über das Band geschoben hat. Mütter mit Kinderwagen sind mir, wenn ich so drüber nachdenke, bisher nicht sehr viele an der Kasse begegnet. Aber auch die würde ich natürlich vorlassen, wenn sie nicht viel einkaufen. Wenn ich nur eine Handvoll Sachen einkaufe und die Frau mit dem Kinderwagen sehr viel, dann kann ihr Kind schreien wie es will. Dann lass ich sie nicht vor. Ich glaube auch nicht, dass sie es wollen würde. Dann würde sie sich ja noch mehr unter Druck gesetzt fühlen, ganz schnell zu machen.

Vorlassen kann man aber wirklich nur, wenn es ausschließlich einem selbst zum Nachteil wird. Wenn man jemand, der mehr als einen Platz hinter einem steht, vorlässt, entscheidet man ja einfach für die Personen, die dazwischen stehen mit. Und das "darf" man nicht, finde ich. Wenn das Kind wirklich sehr schreit, würde ich einfach alle, die zwischen uns stehen, laut fragen, ob wir die Frau nicht durchlassen wollen. Ich glaube, da sagt keiner Nein.

Wenn ein Kind nicht schreit, lasse ich Eltern mit Kinderwagen auch nicht unbedingt vor. Oft bemerke ich es dann gar nicht, dass überhaupt jemand mit einem Kinderwagen hinter mir steht. Wenn aber jemand mit einem schreibenden Kind im Kinderwagen hinter mir steht, dann habe ich auch kein Problem, diesen Menschen vor zu lassen, damit im Laden schneller wieder Ruhe ist. Auch für die Eltern ist es dann doch sicher schöner, wenn sie schnell den Laden verlassen können.

Ich würde es aber nicht so machen, dass ich jemanden vor lasse, wenn zwischen mir und dem Menschen mit dem Kind noch weitere Kunden warten. Darum kann ich die Beschwerde der Frau schon irgendwo nachvollziehen, dass du über ihren Kopf hinweg etwas entschieden hast, was auch sie betrifft.

Schließe mich der Meinung von eselchen an, wenn die Mutter gestresst ist, weil das Kind die ganze Zeit nervt und quengelt, wobei es nichtmal einen Kinderwagen braucht, lasse ich die auch schonmal vor, insofern sie keine 2 Einkaufswagen voll mit Artikeln hat.

Spaß beiseite, ich bin eher der Tolerante und sehe das dann nicht so, dass ich die Mutter vorlasse, sondern das arme Kind.

Bei mir kommt das eigentlich eher selten vor, dass ich gleichzeitig mit einer Frau mit einem Säugling an der Kasse stehe. Grundsätzlich handhabe ich das so, dass ich, bei vielen Einkäufen meinerseits, Leute mit wenigen Einkäufen vorlasse. Wenn der Säugling einer Mutter schreit, würde ich diese wohl auch vorlassen, aber nur, wenn niemand zwischen uns steht.

Ich finde es ziemlich unhöflich, wenn nicht gar unverschämt, Leute vorzulassen, wenn mehrere andere Kunden zwischen einem stehen. Diese Leute könnten es nämlich auch eilig haben und man kann und sollte nicht einfach über deren Kopf hinweg entscheiden. Für dich mag das vielleicht selbstverständlich sein, aber in unserer heutigen Gesellschaft finde ich viele Sachen, die damals selbstverständlich gewesen sein mögen, heute nicht mehr selbstverständlich.

Wenn das Kind friedlich ist oder sogar schläft, dann sehe ich ihr ehrlich gesagt keinen Grund, warum ich die Mutter/den Vater unbedingt vorlassen sollte. Ich wurde da auch nie vorgelassen, als mein Sohn noch im Kinderwagen war. Quengelnde oder schreiende Kinder sehe ich eher selten im Supermarkt. Eventuell würde ich diese schon vorlassen, aber es kommt eben auch auf die Situation an. Wenn sich andere Leute beschweren, könnte ich das durchaus verstehen, wenn die Mutter gerade ihren Wocheneinkauf erledigt und damit die Wartezeit für die anderen deutlich verlängert. In diesem Fall würde ich sie auch nicht vorlassen. Hat sie aber nur zwei oder drei Teile dabei, wäre mir so eine Beschwerde unverständlich und ehrlich gesagt auch egal und ich würde sie vorlassen, auch wenn sich jemand anders beschwert.

Ich sehe es ehrlich gesagt nicht ein, wieso ich eine Mutter mit Kinderwagen vorlassen sollte, wenn das Kind quengelt. Ein Kind kann durchaus auch mal fünf Minuten schreien und ihm passiert nichts.

Ich selber habe auch zwei kleine Kinder und weiß somit noch sehr gut, wie ich mit Kinderwagen gefahren bin und wie sich meine Kinder verhalten haben. Sie haben auch oft im Kinderwagen geschrien. Hätte ich sie jedes Mal heraus genommen, hätte ich kaum mein Tagespensum geschafft, denn sie haben ständig gequengelt und das nicht nur weil sie Hunger hatten oder eine volle Windel. Ständig tragen bringt auch nichts, denn so kann man schlecht einkaufen und man verwöhnt die Kinder zu sehr, so dass sie bei jeder Unpässlichkeit dann das Quengeln anfangen und aus dem Kinderwagen heraus wollen.

Mich hat, soweit ich mich erinnern kann, auch nie jemand an der Kasse vorgelassen, wenn meine Kinder im Kinderwagen gequengelt haben. Das einzige, warum ich vorgelassen wurde oder warum ich auch Mütter mit Kinderwagen an der Kasse vorlasse ist, wenn sie nur wenig Einkauf bei sich haben. Das ist dann aber auch selbstverständlich für mich.

Ich sehe das nicht so streng. Wenn ich viel einkaufe und es steht jemand hinter mir mit nur zwei oder drei Teilen, kann er grundsätzlich vorgehen. Eine Mutter mit Kinderwagen oder auch ohne, mit einem schreienden Kind würde ich vor lassen. Natürlich ist es unmöglich, für die hinter mir stehenden Menschen, wenn ich an ihnen vorbei jemanden vorlasse. In solch einem Falle drehe ich mich um und frage: „Sie haben doch nichts dagegen, wenn ich die beiden vorlasse, oder?“ Ich glaube kaum, dass jemand sich outen würde als unfreundlich und Bedenken äußern. Man sollte halt immer fragen, nicht nur handeln.

Eigentlich lasse ich im Supermarkt nur selten jemanden vor, egal wie viel gekauft wird oder ob jetzt ein Kinderwagen dabei ist. Und mir geht es mit Baby und Kleinkind auch so. Vorgelassen wird man jetzt eigentlich überhaupt nie und ich erwarte es auch nicht. Wenn ich einkaufen gehe schaue ich das mein Baby satt ist und fertig. Mit einem brüllenden Kind gehe ich nicht gerne einkaufen. Sicher schimpft meine größere Tochter hin und wieder wenn sie etwas nicht bekommt und weint, aber vorgelassen hätte uns hier noch nie jemand.