Tafel oder Whiteboard?

Ich war vor kurzem im Ausland und da waren fast nur noch Whitboards im Einsatz. Hier gibt es ja noch oft Kreide und Tafel. Ich habe mich dann mal umgehört, warum die da so auf Whiteboards stehen. Es hieß, weil viele Lehrer eine Kreideallergie (oder Kreidestauballergie) haben und diese Whiteboards als unkomplizierter gelten.

Wie ist das bei euch an der Schule/Uni/Beruf? Werden bei euch noch Tafel und Kreide eingesetzt oder schon die neumodischen Whiteboards? Was habt ihr lieber, was ist praktischer in euren Augen? Und denkt ihr, die Tafel hat überhaupt noch eine Überlebenschance?

Nun ja, wo im Ausland warst du denn da? Falls es die USA waren, denke ich das es halt daran liegt das die Schulen dort besser ausgestattet sind als die meisten Schulen in Deutschland. Mich würde mal interessieren wie teuer ein solches Whiteboard im vergleich zu einer altmodischen Tafel ist. Wenn der Preisunterschied nicht zu groß ausfällt denke ich dass die Whiteboard's schon in einigen Jahren die altmodischen Tafeln großteils ablösen werden. Ich denke diese Whiteboard's sind deutlich praktischer, allein schon wegen der von dir angesprochenen Allergien.

Bei uns gibt es sowohl Tafeln, als auch Whiteboards. Ich persönlich finde Tafeln augenfreundlicher als Whiteboards. Nach längerem schauen auf den weißen Untergrund bekomme ich Kopfschmerzen, grün ist da wesentlich augenfreundlicher. Allerdings haben auch Tafel Nachteile. Die Schrift ist mit Kreide geschrieben nicht so klar, wie mit einem Whiteboardstift. Bei uns werden Tafeln und Whiteboards circa gleich oft benutzt, jeder bevorzugt etwas anderes.

Erstmal vorneweg: Sind mit Whiteboards so Tafel aus Plastik gemeint, auf die man mit so Stiften schreibt, die man wieder wegwischen kann?

Bei uns gibt es in den üblichen Klassenzimmern noch überall ganz normale Tafeln. In speziellen Räumen wie dem Musiksaal und dem Computerraum stehen allerdings solche Plastiktafeln, da der Kreidestaub den Instrumenten und Computern anscheinend nicht gut tuen würde.

Ich finde allerdings die Whiteboards praktischer. Man muss sie zwar auch putzen, allerdings macht eine ganz normale Kreidetafel auch sehr viel Dreck. Vor allem das Kreidewasser, das beim Putzen auf den Boden tropft macht viele Flecken auf dem Boden. Da sind dann diese Whiteboards deutlich praktischer und sauberer. Allerdings gehen da bei uns an der Schule oft die Stifte leer und dann ist die Qualität der Schrift nicht mehr ganz so gut, wie sie eigentlich sein sollte.

Bei uns gibt es so ziemlich alles an der Schule: In den normalen Klassenzimmern sind ganz normale Tafeln mit Kreide. So auch im Physiksaal. Dort sind es nur 2 Tafeln, eine hintere und eine Vordere. Im Chemiesaal hingegen haben wir auch 2 Tafeln. Die vordere Tafel ist ein Whiteboard und die Hintere eine ganz normal Tafel. Aber beide werden so gut wie nie genutzt. Am Laptop ist eine Art Touchscreen angeschlossen, auf dem alles geschrieben wird und dann per Beamer an die Wand projiziert wird.

Für den Chemiesaal war mal eine Tafel im Gespräch, die wie ein Whiteboard ist, allerdings dass man Sachen speichern könne. Aber es wurde dann für den Laptop mit Touchscreen entschieden. In den 3 Computerräumen ist in einem noch eine Tafel. In den anderen beiden wird alles ausschließlich über den Beamer gemacht. Ach, fast hätte ich den Musikpavillon vergessen. Dort steht auch ein Whiteboard. Whiteboards finde ich besser, weil diese einfach schneller gesäubert sind als die normalen Tafeln.

Also wir haben an unserer Schule sowohl Whiteboards als auch Kreidetafeln und kann deshalb gut beurteilen, welche sich besser für den Unterricht eignet. Und diese ist für mich eindeutig die Tafel. Man kann auf ihr am Besten Dinge drauf schreiben, die man sofort wieder wegwischen kann bei Verbesserungen. Abgesehen davon muss man fast direkt vor dem Withboard stehen um die Dinge darauf lesen zu können, was in einer Lerngruppe von rund 30 Schüler so gut wie unmöglich ist.

Das heißt man kann niemals die dünne Schrift auf dem Whiteboard lesen, was für mich persönlich im Unterricht immer sehr ärgerlich ist. Aber das heißt nicht, dass ich das Whiteboard im Allgemeinen verurteile, sicher hat es viele Vorteile, zum Beispiel, dass es bei ihr keinen Feinstaub gibt, gegen welchen viele Menschen heutzutage allergisch sind. Oder das sie viel Moderner aussieht als die Tafel. Man muss also darauf achten, wo man welches Board benutzt. Im Unterricht von großem Klassen eignet sie sich auf jedenfall überhaupt nicht.

Wir haben in den Hörsäälen Tafeln aber eigentlich wird da höchst selten mal etwas dran geschrieben, weil die meisten Profs eh fertog vorbereitete Tafelbilder auf Folie oder Powerpoint haben. Außerdem hat man in den obersten Reihen des Hörsaals quasi keine Chance mehr, noch etwas lesen zu können, wenn es auf die Tafel gekritzelt wird. Darum bevorzuge ich in der Vorlesung auch ganz klar Power Point, denn da kann man wenigstens alles lesen.

In den Seminarräumen haben wir eigentlich hauptsächlich diese Whiteboards und ich muss schon sagen, dass das wesentlich angenehmer ist als Kreide. Es staubt nicht, die Finger trocknen nicht so komisch aus und man hat hinterher nicht überall weiße Staubflecken auf der Kleidung. Die Stifte sind auch irgendwie kontrastreicher als Kreide. Nur leider kommt dann das Problem dazu, dass öfter mal alle Stifte leer sind und man dann auf dem Whiteboard herumschmieren muss und kaum etwas lesen kann.

Aber die Kreide kann ja auch mal alle sein von daher sehe ich nicht wirklich einen Nachteil in den Whiteboards und würde die sogar komplett bevorzugen Ich kann mich auch noch mit Grauen an den Tafeldienst in der Schule erinnern, wo dann mit einem nassen Schwamm die Kreide heruntergeputzt werden musste, schrecklich.

Wir benutzen Whiteboards in der Schule. Diese sind viel sauberer, weil Kreide staubt und bröselt. Wenn mal Kreide auf den Boden fällt und jemand drauf tretet oder die Schüler mit Kreide werfen hat man schnell eine Sauerei. Außerdem benötigt man Wasser für den Schwamm um die Tafel sauber zu wischen. Wasser ist nicht überalll verfügbar und so ein nasser Schwamm ist auch nicht wierklich schön zu benutzen. Whiteboardmarker kann man ohne Probleme wegwischen. Wenn es mal etwas eingetrocknet ist, kann man das Whiteboard mit einem Reiniger besprühen und schon läst es sich wieder leicht wegwischen. Leere Whiteboardmarke lassen sich auch schnell nachfüllen.

Ich selbst kenne beides und wurde auch schon damals in der Schule mit beidem Unterrichtet. In der Grundschule gab es noch ganz klassisch die Tafel mit der Kreide die man jede Woche als Ordnungsdienst wischen musste, und wovor ich mich gerne gedrückt habe. Aber dann ab der Realschule hat es angefangen, dass wir dort ein paar Lehrer hatten, die mit der Kreide nicht arbeiten konnten aufgrund von Allergien und dann wurden die Whiteboards noch zusätzlich angeschafft, worauf diese Lehrer dann schreiben konnten. Schlecht fand ich diese nicht, allerdings waren die bei uns sehr klein und wenn man ziemlich weit hinten im Klassenzimmer gesessen hat, dann hat man meistens gar nichts mehr gesehen.

Auf der Fachoberschule hatten sie ausschließlich Whiteboards, da waren sie schon wesentlich fortschrittlicher und ich finde es auch viel besser auf einer solchen zu schreiben, als auf der Tafel mit einer Kreide. Wie ich oben bereits geschrieben habe, hasste ich schon in der Schule den Ordnungsdienst der die Tafel dann immer putzen musste. Mit dem nassen Schwamm dann die Tafel zu reinigen, und dabei die ganze bunte Brühe über die Hände zu bekommen mit dem ekeligen Geruch den man nicht mit einmal Händewaschen wieder wegbekommen hat.

Und auch nach dieser einen Woche "Tafeldienst" waren die Hände immer ganz rau und die Haut so trocken. Deswegen haben wir für die Schulungen zur Ersten Hilfe ebenfalls Whiteboards in unseren Schulungsräumen angeschafft, da dies mehrere Kollegen und Mitdozenten dies ebenfalls bemängelt hatten. Diese sind soweit auch praktischer, ich habe als Linkshänderin nicht immer die Kreide meines vorher geschriebenen Wortes auf dem Jackett oder dem Pulli - und somit muss ich dieses auch nicht jeden Tag waschen wenn ich unterricht gehalten habe, sondern kann es schon 2-3 Tage tragen.

Inzwischen habe ich erfahren, dass meine alte Realschule ebenfalls komplett auf Whiteboards umgestellt hat und ich denke, dass wird in den kommenden Jahren noch zunehmen an den öffentlichen Einrichtungen, denn die Tafel mit der Kreide ist einfach nicht mehr modern genug und wird sich nicht mehr auf lange Zeit gesehen halten können.

In den letzten Sommerferien hatte ich die Möglichkeit, 3 Wochen an der privaten Schule auf Schloss Torgelow (schlosstorgelow.de) bei der Deutschen Schüler-Akademie zu verbringen und habe dort meine ersten Erfahrungen bezüglich Whiteboards gemacht.

Der erste Eindruck war: Warum funktioniert das nicht? Es ist schon eine hohe Kunst sich mit den Whiteboars auseinanderzusetzen, ob man die Bedienung am Ende auch beherrscht, steht wieder auf einem anderen Blatt. Sie mussten nach jeden Neustart des Computers neu kalibriert werden, man konnte den Vortragenden sehr gut ärgern, wenn man zwischen durch einfach so die Farbe ändert oder aus dem "Stift" einen "Schwamm" gemacht hat. Der Schwamm war (zumindest am Anfang) immer zu groß und die meisten Funktionen wurden von den Kindern eher zum Spielen und Malen verwendet. Da lobe ich mir doch die gute alte Tafel mit der Kreide. Bei uns an der Schule kenne ich keinen Lehrer mit Kreideallergie und viele der Lehrer würden mit einer Kreideallergie lieber kämpfen als mit einem störrischem Gerät mit Anwendungsfehlern.

Deshalb mein Fazit: Whiteboards sind schon etwas tolles, wenn man weiß, wie man damit umgehen soll und wenn die Technik ausgefeilter und die Benutzung bedienungsfreundlicher gemacht wird. Ansonsten gibt es ja bis dahin ja von Kreide und Tafel oder die Alternative, die beiden Medien parallel zu nutzen.