Zeichnen - habe einfach keine Muse mehr
Ich zeichne auch sehr gerne und viel. Tagtäglich sitze ich vor einem neuen weißen Blatt und zeichne ein Motiv. Natürlich habe ich dann auch mal Tage, an denen ich einfach nicht weiß, was ich denn nun zeichnen soll. Dann mache ich es oft so, dass ich raus gehe mit meinem Zeichenblock und Bleistift bzw. Zeichenutensilien generell. Ich laufe durch die Gegend und suche mir Motive, ich hole mir Ideen, wenn mir nichts kreatives einfallen möchte. Meistens habe ich Erfolg damit und finde ein Motiv. Das zeichne ich dann gleich vor Ort, zumindest die wichtigsten Formen. Die detaillierte Ausarbeitung mache ich dann zu Hause.
Wenn draußen kein Wetter ist, nehme ich mir manchmal auch Zeitschriften, Bücher mit Bildern und dergleichen vor und schaue, ob es da etwas interessantes gibt. Auch im Netz kann man Bilder finden, wenn man nach gewissen Stichworten sucht. Vielleicht wäre das auch eine Idee für dich. Für mich geht es meistens darum, Inspiration für ein Bild zu bekommen. Da genügt es meistens schon, wenn ich mich auf die Suche mache. Sobald ich etwas geeignetes gefunden habe, entsteht in meinem Kopf die Zeichnung und ich fange damit an.
Ja sowas kenne ich auch aus eigener Erfahrung. Ich habe früher auch immer sehr gerne und gut gemalt. Ich war ziemlich kreativ und habe oft bis weit in die Nacht gemalt, vor allem Portraits habe ich gezeichnet, weil ich es liebte, bekannte Gesichter nachzuzeichnen und für mich persönlich festzuhalten.
Ich hatte eine Freundin, die war Kunstlehrer und die hat meine künstlerische Ader immer sehr gefördert. Ich habe dauernd Leinwände, Farben, Stifte und Zeichenbücher von ihr geschenkt bekommen, damit ich ja was aus mir mache und besser werde. Ich habe das damals toll gefunden und auch genutzt.
Aber dann ist unsere Freundschaft brüchig geworden und wir haben uns nach einer sehr schmerzhaften Zeit getrennt und das mit Pauken und Trompeten. Mit dieser einzigartigen, aber hochkomplizierten "Beziehung" habe ich dann auch mein künstlerisches Schaffen an den Nagel gehängt.
Ich komme seitdem einfach nicht mehr so richtig ans Zeichnen und Malen heran. Ich habe keine Lust mehr, überhaupt die Farben auszupacken, ich habe keine Lust mehr, meine Zeit damit zu verbringen. Ich habe bis auf ein paar Bleistifte alles in die tiefsten Ecken meiner Schränke geräumt und seitdem nichts mehr angerührt, das ist nun schon zwei, fast drei Jahre her.
Zwischendrin habe ich mal an ein oder zwei Tagen noch ein Portrait probiert, aber das ist dann auch nicht gelungen und hat mich eigentlich nur aufgeregt, wie es aussah. Seitdem sind wieder Monate vergangen. Wenn ich wüsste, ich könnte etwas Gutes schaffen, würde ich es schon mal wieder versuchen, aber ich weiß genau, dass ich nicht mehr richtig kann. Meine Münder sehen aus wie Comicmünder, meine Augen liegen kreuz und quer im Kopf herum. Es geht nichts mehr.
Was soll ich sagen, natürlich finde ich das schade, vor allem weil es mir damals sehr viel Spaß gemacht hat. Aber ich habe andere Beschäftigungen gefunden, ich bin jetzt lieber draußen unterwegs oder gehe viel ins Kino, treffe wieder verstärkt Leute und schieße viele Fotos. Das sind dann auch Erinnerungen, die bleiben, genau wie Bilder. Wer weiß, ob das Malen jemals wiederkommt. Ich versuche nicht, es herbeizuzwingen. Ich bin auch froh, dass ich mich von dieser Frau damals getrennt habe und das war eben der Preis, den ich dafür zahlen musste. Sie ist gegangen und hat meine Fähigkeiten mitgenommen. Damit muss ich nun leben, es ist schade, aber ich habe andere Wege gefunden.
Ich zeichne auch sehr gerne und auch meine Klassenkameraden denken das ich die beste bin. Ich hab Tage wo ich sehr kreativ bin und auch sofort zum Zeichnen beginnen. Ich glaube, dass du einfach wieder mal mehr zeichnen solltest und dann wirst du wieder ins zeichnen rein kommen und so auch deine Kreativität zurückgewinnen. Meistens hab ich auch keine Idee was ich zeichnen sollte und beginn einfach.
So gut kann ich nicht malen, aber ich würde es mal mit verschiedenen Orten versuchen. Nimm dir doch beispielsweise deinen Block mit und setze dich in die Natur oder gehe ich ein Café und male etwas, was du von dort aus sehen kannst. Wichtig ist es sicher, einfach damit wieder anzufangen. Du solltest dir zudem eine gute Umgebung schaffen und beispielsweise deine Lieblingsmusik dabei hören, etwas gutes nebenbei naschen oder etwas Gutes trinken.
Vielleicht zeichnest du inzwischen ja wieder. Wenn nicht, fange mal mit kleinen Dingen wieder, damit die Freude über die gelungene Zeichnung wieder kommt. Vielleicht hast du vom letzten Strandurlaub noch ein paar Muscheln. Die sind zwar klein, aber das macht nichts. Wenn du sie in groß zeichnest ist auch das alleine schon eine Anforderung an dich. Kauf dir einen Zierkürbis oder entblättere eine Zwiebel halb zur Seite. Das ist dann schon anstrengender, die zu zeichnen. Du kannst dir auch eine Baumwurzel suchen und daraus was machen. Eine aufgewickelte Drahtrolle tut es auch. Jedenfalls etwas in der Art, wo du eine große Zeichnung in deiner Art zu zeichnen raus machen kannst.
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