E-Mails mit vielen Fragen innerhalb des Textes beantworten?
Wenn ich eine E-Mail bekomme, dann antworte ich am Stück. Ich schreibe also wieder einen zusammenhängenden Text und beantworte die Fragen nicht unbedingt in derselben Reihenfolge, in der sie gestellt werden, sondern schreibe einen Freitext.
Mein Sohn ist zum Studium ein halbes Jahr in Südamerika. Wir haben uns früher natürlich nie E-Mails geschrieben, weil er noch bei mir in der Wohnung wohnte. Daher ist mir erst jetzt seine Angewohnheit aufgefallen, Fragen, die ich ihm in der E-Mail gestellt habe, direkt im Text räumlich genau hinter diesen Fragen zu beantworten. Wenn ich also beispielsweise gefragt habe, wie das Essen in der Uni ist, musste ich in der Mail direkt zu der Frage, hinter der er dann in einer neuen Zeile geantwortet hat, dass es genießbar sei. Da mein Sohn eher wortkarg ist, waren die Antworten meist ganz kurz, so dass ich manchmal Probleme hatte, ein Ja oder Nein zwischen meinem ursprünglichen Text, der ein bisschen ausführlicher war, überhaupt zu finden.
Als ich das erste Mal eine solche Antwortmail von ihm bekam, dachte ich, dass er sie einfach als Versehen so, wie sie war, zurückgeschickt hat. Ich fand die Antworten dann eher zufällig, als ich meine Mail noch einmal las.
Kennt ihr diese Angewohnheit, nicht in einer neuen Mail am Stück zu antworten, sondern an den Stellen, wo man einen Kommentar abgeben möchte, einfach in die ursprüngliche Mail hineinzuschreiben? Macht ihr das vielleicht sogar selber? Ich mag diese Angewohnheit gar nicht, weil ich dann immer noch einmal durch meine eigene Mail durchscrollen muss und suchen muss, wo etwas Neues steht.
Wow, da ist dein Sohn aber sehr schreibfaul. (Soll keine Kritik sein. Mein Bruder ist genauso.) So ist es gar nicht notwendig ganze Sätze zu formulieren. Er spart sich solche Formulierungen wie "Gut, dass du nach ... fragst" oder "Bezüglich deiner Frage...". Ich glaube, vielen fallen gerade solche Formulierungen sehr schwer. Oft klingt es gestelzt oder man schreibt immer wieder das Gleiche.
Es wäre für deinen Sohn natürlich nur von Vorteil zu lernen, wie man normal per E-Mail kommuniziert, aber ich könnte mir vorstellen, dass er noch weniger schreibt, wenn du ihn kritisierst. Du könntest ihm aber vorschlagen, dass er seinen Text unterstreicht oder in einer anderen Farbe schreibt. Dann findest du es schneller. Und du solltest viele Absätze machen. Mit der Zeit wird es sich bestimmt bessern und er schreibt längere Antworten.
Geschäftlich arbeiten wir schon sehr häufig mit dieser Antwortform. Das macht es einfach bei längeren Diskussionen mit verschiedenen Themen in einer Mail einfacher, die einzelnen Themen nachzuvollziehen, besonders wenn sich dann auch mehrere Leute im Verteiler an dieser Diskussion beteiligen. Jeder verwendet dann eine eigene Farbe, somit ist ersichtlich, wer auf was geantwortet hat.
Das ist inzwischen schon eine durchaus normale Kommunikationsform bei E-Mails, auch wenn ich es bei privater Korrespondenz nicht unbedingt verwenden würde.
Ich gehe das ganze recht einfach und übersichtlich an. Ich beantworte die Fragen nacheinander und lasse dann auch immer eine Zeile Abstand, wenn ich auf die nächste Frage eingehe und diese beantworte. Ich finde das einfach übersichtlicher für den Empfänger. Ich antworte so immer meiner Mutter, die so einfacher den Inhalt versteht. In so einer Antwort kommen schon mal ein paar Zeilen zusammen, aber super lange Texte werden es nie. Bei längeren Sachen machen wir meist eine Telefonat, weil es sich deutlich besser macht und man direkt nachhaken kann, wenn man etwas nicht versteht.
Ich habe noch nie so geantwortet und schreibe lieber einen neuen Text, in dem ich dann meinerseits auch selber wieder Fragen stelle. Das ist mir auch wichtig, um ein Gespräch am Laufen zu halten. Genau das würde mir auch sehr fehlen, wenn einfach nur in meinem Text meine Fragen beantwortet werden würden. Ich kenne auch niemanden, der auf eine meiner E-Mails so antwortet.
Daran würde ich mich auch erst mal gewöhnen müssen, dass ich meinen eigenen Text dann auf Antworten absuchen müsste. Positiv finde ich dabei, dass man keine Antwort auf eine Frage vergessen kann, wie es ist, wenn man frei antwortet und den Text mit den Fragen nicht vorliegen hat.
Im privaten Bereich mache ich es nicht so, da nehme ich mir normalerweise richtig Zeit zum Beantworten der Mails und schreibe meistens auch einen etwas längeren, ausführlichen Text.
Im Beruf jedoch bevorzuge ich auch den oben genannten Stil, wenn sehr viele Fragen in der Mail drin stehen. Meistens greife ich aber sowieso dann zum Telefon, weil ich einfach nicht die Zeit im Job habe, Mails mit so vielen Fragen wirklich zu beantworten. Das geht dann per Telefon einfach leichter und schneller und erspart dann noch zahlreiche Mails mit Rückfragen, weil irgendwas nicht verstanden wurde oder noch mehr Fragen aufgetaucht sind.
Ich schreibe häufig so, sowohl beruflich als auch privat. Das ist schließlich viel übersichtlicher, denn die meisten Mailprogramme ändern ja beim Antworten die Farbe des Ursprungstextes oder setzen diesem ein „>“ voran. So kann man jeweils den Text des Absenders zitieren und dann darunter die eigene Antwort schreiben. Der Leser braucht somit nicht lange nach dem suchen, was er geschrieben hat, er findet es ja markiert vor und darunter auch die passenden Antworten. Man kann ja dennoch in einem Text darunter eigene Fragen einbringen.
Ich habe so eine Mail zum Glück noch nie bekommen, weil ich es auch irgendwo etwas komisch finden würde, wenn ich einen langen Text schreibe und dann nur so kurze Antworten auf meine Fragen in meinem Text kommen. Sicherlich ist das aber wirklich dem geschuldet, dass dein Sohn generell so knappe Antworten gibt und dann macht es in seinen Augen auch keinen Sinn mehr zu schreiben. Ich bin da eher wie du. Ich schreibe meistens eine lange Mail und wenn ich eine Mail beantworte, lasse ich es mit einfließen und schreibe es nicht in die E-Mail hinein. Das ist aber sicherlich auch Gewohnheitssache. Ich kannte das gar nicht, dass man in der Mail antwortet.
Ich finde solche Mails haben mitunter ihren Sinn und ihre Berechtigung und können einem die Sache einfacher und überschaubarer machen. Ob das jetzt halt immer unter schön laufen muss, ist ein völlig anderes Blatt, aber ich habe solche Mails schon erhalten und auch selbst geschrieben und finde das nicht weiter ungewöhnlich.
Ich beantworte im privaten Bereich meistens auch Fragen direkt in der erhaltenen Mails. Meine Antworten hebe ich dann mit einer anderen Farbe hervor, so dass der Empfänger sie sofort sieht und durchlesen kann. Ich finde es deutlich einfacher, als einen ewig langen Text neu zu formulieren. Gerade im Freundeskreis ist eine großartige Schriftform mit besonders schön formulierten Sätzen nicht unbedingt gewünscht oder populär, sondern man schreibt an sich genauso locker wie man sich unterhält.
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