"Nur" Ausbildung nach dem Abitur?

vom 19.04.2013, 22:45 Uhr

Da ich nun im Ende der 1.Qualifikationsphase bin, muss ich mich damit beschäftigen, was ich nach dem Abitur mache. Eins wäre natürlich studieren, vielleicht ein soziales Jahr noch davor. Die andere Option wäre eine Ausbildung, die mich im Moment eigentlich mehr interessiert. Aber es kommt mir "blöd" vor, eine Ausbildung nach dem Abitur zu machen - alle sagen "Ja, Abitur, dann gehste sicherlich studieren?". Aber da mich das mehr reizt, ziehe ich es natürlich in Erwägung. Ich weiß jedoch nicht, zu was ich eine Ausbildung machen sollte. Management Bereich ist natürlich interessant, oder auch der öffentliche Dienst wäre eine Option. Ich habe zwar nun eine Beratung mitte Mai, aber ich will mich selber vorher schon mehr informieren.

Habt ihr eine Ausbildung nach dem Abitur gemacht? Oder haltet ihr studieren für sinnvoller? Und wenn eine Ausbildung, was trifft dann auf meine Vorstellungen konkret zu?

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» x_MKD_x » Beiträge: 262 » Talkpoints: 18,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also ich werde demnächst mein Abitur anfangen, und finde, dass ich danach studieren gehen werde. Ich weiß nicht so recht, wenn ich eine Ausbildung machen wollte, hätte ich mich auch mit einem Realschulabschluss zufrieden geben können. Natürlich, es gibt einige Branchen, die ein Abiturzeugnis voraussetzen, aber nicht in meinem gewünschten Bereich. Ich finde, für einen Ausbildungsplatz hat man auch mit einem Realschulzeugnis genug vorzuweisen. Kommt halt auf die entsprechende Branche an.

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» Owlytic » Beiträge: 534 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich habe einen guten Abschluss und könnte an sich studieren. Aber ich wollte endlich mein Geld verdienen und nicht noch mehrere Jahre in einem Auditorium herumdümpeln. Ich habe mittlerweile eine Ausbildung absolviert. Und ich kenne weitere Menschen, die ebenfalls diesen Weg gegangen sind und sich keineswegs dafür schämen oder blöde Fragen beantworten müssen. Warum auch? Eine Ausbildung ist nicht nur für Realschüler, einige Berufe sind äußerst anspruchsvoll und man ist auch als Abiturient gut aufgehoben.

Ich finde es nicht richtig, eine Ausbildung herabzuwürdigen, in dem man behauptet, dass ein Realschulabschluss ja eh gereicht hätte. Es mag zwar auf die Branche ankommen, aber mittlerweile wird in sehr vielen Branchen das Abitur verlangt. An deiner Stelle würde ich den Termin abwarten. Dann kannst du dich immer noch entscheiden. Außerdem ist es schwierig dir zu einem Ausbildungsberuf zu raten, da wir deine Fähigkeiten und Interessen nicht unbedingt kennen. Den öffentlichen Dienst halte ich für etwas schwierig und du solltest dich wirklich gut informieren.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Studieren ist nicht immer sinnvoller. ich würde auch nicht sagen "nur" Ausbildung. Das Abitur macht man ja nicht nur, um zu studieren, sondern um eine gewisse Allgemeinbildung und Lernfähigkeiten zu erlangen. Die kann man in einem Ausbildungsberuf auch sehr gut verwenden.

Mein Sohn möchte auch nach seinem Abitur eine Ausbildung in einem handwerklichen Bereich machen. Ich befürworte das durchaus. Die Berufsaussichten für Handwerker sind gut. Lieber ein beschäftigter Handwerker sein, der Freude an seinem Beruf hat, als durch ein Studium, was einem nicht gefällt, überfordert und gestresst und vielleicht später trotzdem arbeitslos.

Ich habe studiert, war in meinem Beruf aber nie zufrieden. Für mich wäre eine Ausbildung vielleicht auch besser gewesen.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Viele sind ja der Meinung, dass einem das Abitur nur etwas nützt, wenn man danach studieren will. Deswegen werden einige sicher auf diese Art und Weise antworten. An deiner Stelle würde ich mir keine Gedanken darüber machen, was jetzt andere von deiner Idee halten, dass du nach dem Abitur eine Ausbildung beginnen willst. Das ist doch ganz allein deine Sache. Nicht jedem ist es möglich als Student gut zu leben und irgendwann muss einfach mal Geld in die Kasse kommen. Man kann ja schließlich nicht ewig herumgammeln. Ich sehe an deiner Idee also absolut nichts verwerfliches.

Du musst auch im Hinterkopf behalten, dass du nach einer Ausbildung oder einem freiwilligen sozialem Jahr immer noch studieren kannst, aber du hast immerhin schon mal eine Ausbildung in der Tasche. Auf die kannst du dann jederzeit zurückgreifen, wenn es beim Studium vielleicht doch nicht so gut läuft oder du gerade finanziell nicht mehr in der Lage bist dies zu meistern. In genau diesem Moment stehst du mit einer Ausbildung viel besser da, als ohne. Welche Ausbildung du machen solltest hängt von deinen Interessen ab. Am besten wäre vielleicht etwas in der Richtung, die du später studieren willst, aber das musst du am Ende selber wissen. Nimm aber nicht wahllos etwas an, denn dann kannst du auch gleich studieren, bevor du so etwas machst.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich denke, es kann es dir total egal sein, was andere davon halten, was du nach deinem Abitur machst. Ich finde es gut, dass du dir sehr viele Gedanken darüber machst und auch im Mai ein Gespräch hast, sodass du dich danach auch noch entscheiden kannst. Ich finde auch nichts verwerfliches daran, nach dem Abitur eine Ausbildung zu absolvieren und ich würde nicht sagen, dass es "nur" eine Ausbildung ist.

Immerhin verdienst du dann Geld und es, nach den ganzen theoretischen Schuljahren etwas Praktisches. Du solltest dir immer vor Augen halten, dass du nach der Ausbildung oder nach einem freiwilligen sozialen Jahr auch noch studieren kannst. Oder aber, du suchst dir ein duales Studium. Da hast du beides: Theorie und Praxis.

Ich sehe es im Grunde wie Zohan: Wenn du jetzt eine Ausbildung beginnst und danach noch studierst, kannst du jederzeit darauf zurückkommen, wenn dir dein Studiengang doch so überhaupt nicht liegt oder gefällt. Auch stimme ich zu, dass du, wenn du eine Ausbildung beginnst, in die Richtung gehen solltest, die einem eventuellen Studiengang deiner Wahl entspricht.

» cupcake03 » Beiträge: 1152 » Talkpoints: 29,50 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Inzwischen gehört es ja teilweise schon zum guten Ton, Abitur zu machen. Von daher ist es auch gar nichts ungewöhnliches mehr, dass viele Abiturienten inzwischen eine Ausbildung anstreben. Auch wenn der höhere Schulabschluss rein formal nicht nötig wäre, merkt man doch, dass die Abiturienten reifer sind. Das liegt natürlich nicht nur am Schulabschluss, sondern besonders an dem Alter. Der Unterschied zwischen 16-jährigen und 19-jährigen ist doch schon stark spürbar.

Inzwischen geht der Trend aber auch zum dualen Studium. Dort werden die Vorteile von Studium und Ausbildung perfekt kombiniert. Man bekommt eine Ausbildung auf Hochschulniveau mit einem akkreditierten Bachelorabschluss, dazu hat man aber auch die Praxiserfahrung in einem Unternehmen. Zudem bekommt man über den gesamten Zeitraum (also auch während der Theoriephasen) eine Ausbildungsvergütung, die dazu meist noch ein ganzes Stück höher liegt als die Vergütung bei einer Ausbildung.

Für einen Abiturienten, der keine Lust auf normales studieren hat, halte ich das für die bessere Alternative zu einer Ausbildung, da man mit einem Hochschulabschluss fast immer höhere Verdienst-, Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten (insbesondere den Master) hat.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich habe gerade erst meine Abiturprüfungen geschrieben und in meinem Abschlussjahrgang gibt es einige, die eine Ausbildung machen und nicht studieren werden. Ich gehe auf ein berufliches Gymnasium in Richtung Informationstechnik und es sind sogar einige dabei, die nun eine Ausbildung in Richtung Wirtschaft machen, also zum Beispiel eine mehr oder weniger gewöhnliche Ausbildung wie zum Beispiel Bürokauffrau. Die paar Schüler haben eben bemerkt, dass die Richtung, in die sie eigentlich gehen wollte, doch nichts für sie ist. Insofern waren das jetzt auch keine verlorenen Jahre, sie haben nämlich währenddessen herausgefunden, was sie wollen beziehungsweise was sie nicht wollen.

Ich denke, es gibt auch einige, die nach dem Abitur einfach keine Lust mehr haben, noch weiter nur Theorie zu machen. Das merken vielleicht einige erst, während sie Abitur machen. Vielleicht haben sie in der zehnten Klasse ja noch gedacht, dass sie studieren gehen möchten, aber dann in den letzten paar Jahren bemerkt, dass sie endgültig genug von Theorie und Lehrern haben, sondern endlich mal etwas Praktisches machen möchten und demnach entscheiden sie sich dann für eine Ausbildung. Ich finde das eigentlich ganz nachvollziehbar und auch nicht tragisch.

Ich selbst stand vor ein paar Monaten ja auch vor der Entscheidung Ausbildung oder Studium. Ich habe ein sehr guten Mittelweg gefunden, worüber ich auch sehr glücklich bin: ein duales Studium. Soweit ich weiß gibt es das in dieser Form nur in Baden-Württemberg. Man ist dann immer drei Monate an der Hochschule und die anderen drei Monate des Semesters in einem Betrieb, wo man direkt das praktisch anwenden kann, was man theoretisch an der Hochschule gelernt hat. Ich finde das perfekt und ich finde es auch schade, dass es das duale Studium noch nicht deutschlandweit gibt, denn es bietet für Leute, die sich nicht entscheiden können, einen guten Mittelweg.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Es gibt auch sehr anspruchsvolle Ausbildungen, für die das Abitur sogar Voraussetzung ist oder wofür Abiturienten zumindest bevorzugt werden. Insofern würde ich auch nicht sagen, dass es "nur" eine Ausbildung ist. Etwas seltsam fände ich höchstens, wenn ein Abiturient in den Supermarkt geht und Einzelhandelskaufmann lernt. Aber das muss jeder selbst für sich entscheiden, was er machen möchte. Eine Ausbildung zu machen, hat eben auch Vorteile. Man bekommt ein Gehalt, zahlt keine Studiengebühren und ist nach normalerweise 3 Jahren fertig und damit finanziell unabhängig. Außerdem besteht, je nach Beruf, immer noch die Möglichkeit, später ein berufsbegleitendes Studium zu absolvieren und damit seine Qualifikation zu erweitern.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Du solltest das wählen was dich glücklich macht. Du kannst nach der Ausbildung ja immer noch studieren falls du danach den Wunsch hast. Auch ist ein duales Studium im Wunschbereich möglich. Der Abschluss ist eine Ausbildung und ein Studium und du bekommst gleichzeitig Bezahlung.

» Leylazoe » Beiträge: 24 » Talkpoints: 10,58 »


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