Sind Schlaglöcher auf Fußwegen nur zweitrangig?

Ich bin ja viel draußen unterwegs durch meinen Job und da ist mir aufgefallen, dass man zwar versucht, die Straßen von den Schlaglöchern zu befreien, aber man sieht keine Baustelle auf den Fußwegen und Radwegen. Ich finde die Rad und Fußwege sehen nach diesem Winter genauso schlimm aus und können gefährlich werden.

Sind bei euch auch viele Schlaglöcher und Schäden auf den Fußwegen? Habt ihr das Gefühl das sich hier was tut oder seht ihr auch nur, dass die Straßen an sich nur repariert werden? Muss man Fußwege und Fahrradwege nicht als wichtig ansehen? Wie ist eure Meinung dazu?

Hier in der Gegend halten sich die Schlaglöcher eher in Grenzen, allerdings haben wir sowieso Kopfsteinpflaster, was schon wieder ganz andere Probleme mit sich bringt. Ja, ich wohne aktuell wirklich sehr ländlich.

Die Erfahrung, dass Schlaglöcher auf Fahrbahnen und auf Fuß- und Radwegen gleichermaßen auftreten, habe ich aber in der Innenstadt auch schon gemacht. Und ja, ich habe auch den Eindruck, dass bei den Löchern auf der Fahrbahn relativ schnell etwas getan wird, wenn denn überhaupt endlich etwas unternommen wird, während Schäden auf dem Fußweg kaum Beachtung finden. Ich kenne eine Gegend, die sieht jedes Winterende wirklich grauenvoll aus, so kaputt sind dort alle Wege.

Ich möchte Dir zustimmen, dass auch bei Radwegen und Fußwegen eine Verletzungsgefähr durch Straßenschäden besteht. Wobei ich nicht weiß, ob die Gefahr bei Fußwegen vielleicht geringer ist, wegen der geringeren Geschwindigkeit, mit der sie passiert werden. Allerdings sollte das auch keine Begründung dafür sein, sich um Schlaglöcher auf Radwegen nicht ausreichend zu kümmern, denn diese werden ja auch nicht in Schrittgeschwindigkeit, sondern merklich schneller überquert.

Darüber, wieso man sich schneller um Straßenschäden von Auto-Fahrbahnen kümmern, als um die bei Fußgänger- und Radwegen, kann man nur spekulieren. Ich würde es nicht als sicher bezeichnen, aber ich persönlich könnte mir vorstellen, dass es daran liegt, dass Autofahrer einfach eine größere Lobby haben, als Fußgänger. Die Straßenarbeiten werden nun von der Stadt bezahlt und diese möchte es sich wohl weniger gern mit den Autofahrern als mit den Fußgängern verscherzen, denn erstere haben einfach mehr Einfluss.

Auch könnte es eine Rolle spielen, dass unter denen, die für die Verwendung der Gelder entscheiden, hauptsächlich Autofahrer sind. Denen ist es dann vielleicht egal, wie es mit den Fußgängern aussieht, Hauptsache, sie kommen mit ihrem Auto selbst gut voran. So ein egozentrisches Denken ist vielen Menschen leider nicht fremd, also könnte ich mir das auch in dieser Situation sehr gut vorstellen.

Also ich finde, dass man die Schlaglöcher in den Fußwegen auch reparieren müsste. Denn das kann auch gefährlich werden. Ein Freund von mir ist schon in ein solches Schlagloch getreten und hat sich dabei den Fuß gebrochen. Ich weiß zwar nicht wie das passiert ist, aber das ist doch das beste Beispiel, die Schlaglöcher in den Fußwegen zu reparieren. Ansonsten verletzen sich noch andere daran.

Gefährlich sind die Schlaglöcher und Schäden auch auf Fußgänger- und Radwegen definitiv. Man kann stolpern, sich den Fuß umknicken, sich dabei den Knöchel verstauchen oder sogar etwas brechen. Gerade bei alten Menschen, deren Knochen oftmals nicht mehr so stabil sind und die auch nicht mehr so leicht das Gleichgewicht halten können, kann das sehr übel enden.

Allerdings wird das wohl leider die meisten Leute, die ich bloß im Auto fortbewegen, wenig interessieren. Es gibt, wie ich schon schrieb, für alle möglichen Verkehrsmittel eine Lobby, aber für Fußgänger meines Wissens nicht. An sich mag es ja vielleicht auch sein, dass bei Straßenschäden häufiger Autos Schaden nehmen, als Fußgänger, aber auch gegen Einzelfälle sollte man meines Erachtens etwas unternehmen, wenn dies möglich ist. Aber die, die keine Lobby haben, kommen halt in allen Belangen immer wieder gerne zu kurz.

Interessieren würde mich ja, ob die Stadt haften muss, wenn ein Fußgänger aufgrund von Gehwegschäden stürzt und ins Krankenhaus muss, oder sich anderweitig verletzt. Weiß hier jemand, wie das rechtlich aussieht, und ob es möglicherweise Unterschiede gibt, ob das Weg mit einem "Achtung, Gehwegschäden!"-Schild ausgestattet ist, oder nicht? Solche Schilder gibt es ja, aber es sind bei Weitem nicht alle beschädigten Wege oder Straßen damit gekennzeichnet. Und ein Schild bringt ja im Grunde auch keine absolute Sicherheit, denn auch, wenn man sehr achtsam läuft, weil man Gehwegschäden schon erwartet, kann man dennoch stolpern.

Sollte die Stadt tatsächlich für derartige Schadensfälle haftbar sein, und würden sich auch genug Menschen daran machen, die Entschädigung auch zu verlangen, würde man vielleicht auch die Gehwege sorgsamer erhalten, um Schadensersatzansprüche zu vermeiden. Die dürften ja, in genügender Zahl, auch für die Stadtkasse belastend sein. Da wäre es sinnvoller, in Straßen zu investieren, auf denen eine geringere Unfallgefahr herrscht.

Aber wer denn auch daran, eine Anzeige zu erstatten oder Gelder zu fordern, wenn man mal wegen einer schiefen Bodenplatte oder Rissen im Gehweg stolpert? Daran denkt man wohl eher kaum. Selbst viele Leute, die bei Eisglätte auf einem ungestreuten Weg ausrutschen, ärgern sich zwar darüber, aber machen sich nicht die Mühe, sich an den schuldigen Grundstückseigentümer, der den Weg ja eigentlich hätte streuen müssen, zu wenden. Irgendwie meiden ja viele Leute eher rechtliche Streitigkeiten, was ich ihnen aber auch nicht verübeln kann, denn sie kosten auch dem Geschädigten eine Menge Zeit und Geld, bis es endlich zu einem Ergebnis kommt.