Wegen 50 Euro Mietersparnis die Wohnung wechseln?
Meine Cousine hat mich gebeten ihr bei dem Umzug zu helfen. Sie zieht wohl in zwei Monaten um, weil sie eine Wohnung gefunden hat, die 50 Euro günstiger ist als die, die sie jetzt bewohnt. Sie meint, dass sich das rechnet und dass sie damit viel Geld sparen kann. Sie braucht für die neue Wohnung dann auch wieder einige Sachen, die sie sich in der alten Wohnung nicht anschaffen müsste, wie die Küchenarbeitsplatte, die dann nicht mehr passt, einen Bodenbelag, der in der neuen Wohnung in einem Zimmer nicht da ist und auch einen Kleiderschrank, weil sie in der jetzigen Wohnung einen Einbauschrank hatte.
Nun kommen da auch einige Euro bei der Anschaffung der neuen Sachen zusammen, so dass sie auch gar nicht mehr so viel spart und so wie es ausschaut, muss sie auch täglich 10 km mehr mit dem Auto fahren. Für mich würde sich das nicht rechnen und wenn sie mich früher gefragt hätte, hätte ich ihr abgeraten. Denn die 600 Euro im Jahr, die sie spart muss sie an anderer Stelle auch wieder ausgeben wegen den neuen Sachen und den Mehrkilometern.
Wenn sich das dann richtig rechnen könnte, muss sie mit einer Mieterhöhung rechnen, mit der sie in der alten Wohnung nicht rechnen muss, weil im Mietvertrag festgehalten ist, dass die Miete 10 Jahre Bestand hat. Würdet ihr für 50 Euro im Monat weniger Miete umziehen? Der Umzug kostet ja auch Geld. Ich würde da ein klares nein geben.
Wenn es nur der finanzielle Aspekt ist, muss man doch nur ausrechnen, ob sie etwas spart. Aber man wechselt eine Wohnung wegen so geringer Mietdifferenzen im Normalfall nicht, insbesondere wenn diese einmaligen Bedingungen mit zehn Jahre fester Miete gelten. Ich bin mir sicher, dass da andere Gesichtspunkte eine Rolle spielen.
Nur wegen 50 Euro würde ich auch nicht die Wohnung wechseln. Vor allem, weil ich auch finde, dass es sich wegen der längeren Fahrt und den neuen nötigen Anschaffungen wahrscheinlich finanziell nicht mal lohnt. Wahrscheinlich hat sie die Kilometer in ihre Überlegungen gar nicht einfließen lassen, weil es ja nur 10 sind. Aber das summiert sich ganz schön zusammen. Zwei Mal am Tag, fünf Mal die Woche.
Die Neuanschaffungen haben sie womöglich noch zusätzlich motiviert. Wenn sie für 50 € umzieht, hat sie offensichtlich nicht sehr viel Geld und spart an einigen Ecken. Wenn sie aber umzieht, um zu sparen, ist es ja nötig, sich neue Sachen zu kaufen. Kaufen ist kaufen, egal ob Schuhe oder Arbeitsplatten.
Ich hoffe, es spielen noch andere Aspekte eine Rolle. Ist die neue Wohnung schöner? War ihr die alte Wohnung immer irgendwie unangenehm? Wohnt ihr Ex-Freund zu sehr in der Nähe? Vielleicht ist es ein Grund, der ihr irgendwie peinlich ist.
Wenn man nur mal einen Verbrauch von sieben Litern, einen Spritpreis von 1,60 Euro und 48 Arbeitswochen annimmt, dann kommen wir auf Kosten von 537,60 Euro. Dabei wurde die höhere Abnutzung, als der Wertverlust des Fahrzeuges noch nicht mit berechnet. Man benötigt also keine neuen Anschaffungen, um zu sehen, dass es sich so gut wie gar nicht lohnt, wegen 50 Euro umzuziehen.
Wenn sich wichtige Faktoren, wie eben der Arbeitsweg, dabei nicht verändern, dann würde ich das auch wegen den 50 Euro Miete machen. Die Neuanschaffungen hat man einmalig und wenn man lange in der Wohnung lebt, dann sind diese Kosten auch schnell abgewohnt. Rechne mal für die genannten Ausgaben grob 600 Euro, dann fängt man nach einem Jahr an zu sparen.
Anhand deiner Aussagen kann man eigentlich schon erahnen, dass sie hier kaum Geld durch den Umzug sparen wird. Hat sie nicht mal ein bisschen komplexer in diese Richtung gedacht? Alleine schon der ganze Aufwand beim umziehen würde ich mich dann doch etwas bremsen, vor allem dann, wenn man noch gar nicht so lange in der jetzigen Wohnung wohnt. Wenn sie sich wirklich auch noch neue Sachen kaufen will, muss sie sehr viele Jahre dort wohnen, bis sich der Spaß gelohnt hat und sie mit sparen anfängt.
Alleine schon die 10 Kilometer, die sie nun jeden Tag mehr fahren muss, sind schon eine beachtliche Zahl. Hier verbraucht man deutlich mehr Benzin und muss dementsprechend öfters mal tanken. Da kommt schon gut was zusammen. Wenn sie im jetzigen Ort in der Nähe etwas gefunden hätte wäre es vielleicht noch überdenkenswert, aber unter diesen Umständen macht es überhaupt keinen Sinn umzuziehen.
Die Sache mit der eventuellen Mieterhöhung darf man nicht aus dem Augen lassen. Man wird zunächst mit einer niedrigen Miete gelockt, die sich dann aber im Laufe der Zeit immer weiter erhöht und dann steht man da. Am Ende kann sich die Wohnung gar nicht mehr leisten. So war es auch bei meiner Familie und mir, als wir noch alle zusammen in einer Wohnung gewohnt haben. Die Miete wurde immer mehr erhöht und irgendwann wurde uns das alles zu teuer, obwohl es Anfangs relativ günstig war.
Na ja generell können sich 50 Euro schon lohnen, wenn man auch andere Vorteile hat. Wenn man beispielsweise in die Nähe seiner Arbeitsstelle zieht, dann hat man ja auch in anderen Bereichen einen finanziellen Vorteil. Ein Umzug muss ja nichts kosten, wenn man ihn mit Freunden macht. Es kann ja eigentlich immer einer helfen und an ein großes Auto kommt man ja auch kostengünstig.
Wenn sich aber schlichtweg nicht rechnet oder erst nach zu langer Zeit rechnet, dann würde ich es nicht machen. Immerhin ist so ein Umzug ja auch ein unglaublicher Aufwand und bis man sich in einer neuen Wohnung wohlfühlt kann es ja auch noch eine Weile dauern.
Auch wenn sie beim Arbeitsweg nichts einspart, kann es ja trotzdem sein, dass sie genauso schnell bei der Arbeit ist, oder auch nicht wirklich sehr viel mehr Sprit verbraucht. Es kommt doch auf den Weg an. Vielleicht hat sie weniger Stopps durch Ampeln und kann so schön im gleichmäßigen Tempo zur Arbeit fahren. Es kann ja durchaus möglich sein, dass sie noch an anderen Stellen Einsparungen macht. Vielleicht hat sie eine modernere Wohnung, wo sie zum Beispiel auch Heizkosten spart. Vielleicht wohnt sie auch näher an ihrem Freundeskreis. Vielleicht mag sie auch einfach ihre jetzige Umgebung nicht, dass sie einen Tapetenwechsel braucht. Wenn es ihr seelisch durch den Umzug besser geht, ist dass doch sogar noch mehr wert. und wenn sie sogar noch eine günstigere Wohnung hat, ist das doch toll.
Ich sehe da echt keinen Sinn drin, wegen 50 Euro eine andere Wohnung zu beziehen. Wie sieht es denn mit den Nebenkosten aus? Sind die in etwa gleich? Wenn sie alles zusammenrechnet, was sie noch benötigt, dann die 10 km mehr Fahrweg zur Arbeit, die Renovierung und der Boden und eventuell noch passende Gardinen, dann hat sie einige Mehrausgaben, die sich nicht mir der Mietersparnis von 50 Euro aufrechnen lassen. Das ist eine Milchmädchenrechnung, deshalb denke ich, dass etwas anderes dahinter steckt oder aber der Thread ist konstruiert.
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