Wart ihr nach den Prüfungen noch motiviert für die Schule?

vom 17.04.2013, 19:58 Uhr

Ich habe heute meine letzte Abiturprüfung im Fach Religionslehre absolviert. Ich gehe auf ein berufliches Gymnasium, hier ist es so geregelt, dass man das Abitur bestanden hat, wenn man über die Jahre hinweg 200 von 600 möglichen Punkten gesammelt hat. Das habe ich schon erreicht, nun muss ich in den Prüfungen noch 100 von 300 möglichen Punkten sammeln und ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass ich das geschafft habe, da bei mir jedes Fach gut gelaufen ist und Mathe und Informationstechnik sogar sehr gut.

Das Problem ist jetzt, dass ich mich irgendwie für die kommenden Wochen bis zur abschließenden mündlichen Prüfung in Geschichte motivieren muss. Wir schreiben nämlich noch einige Arbeiten in den Nebenfächern wie Physik oder Sport. Wir machen beispielsweise auch noch einen Cooper-Test im Sportunterricht und das in nur zwei Wochen. Eigentlich müsste ich dafür mal anfangen zu trainieren, doch nachdem ich mich die letzten Wochen nur mit der Schule beschäftigt habe, fällt mir das momentan äußerst schwer. Die Lehrer selbst wissen auch, dass die Schüler nun nur noch schwer zu motivieren sind und sie erwarten in den nächsten Wochen sehr viele „Krankmeldungen“.

Mich würde mal interessieren, wie das bei euch war. Ich nehme mal an, dass es bei den meisten so ist, dass zwischen den schriftlichen und den mündlichen Prüfungen noch ein paar Wochen liegen, in denen man eigentlich zur Schule gehen müsste und unter Umständen auch noch Arbeiten in den Nebenfächern schreiben muss. Wie habt ihr es damals geschafft, euch nochmal zu motivieren, nachdem ihr bereits zuvor nur für die Prüfungen gelernt habt?

Ich selbst rufe mir eben immer ins Gedächtnis, dass zu den insgesamt 900 erreichbaren Punkten jeder einzelne zählt, auch die Jahresleistung, die ich in (aus meiner Sicht) unwichtigen Fächern wie Sport bringe. Da kann dann unter Umständen die Sportnote auch darüber entscheiden, ob man nun einen Schnitt von 1,9 oder 2,0 im Gesamten hat und ich finde, das ist schon ein Unterschied. Aber schwer ist es schon, denn ich würde liebend gerne jetzt mal eine Woche entspannen, nachdem ich mich die letzten Wochen seit Ostern wirklich intensiv mit der Schule und dem Lernstoff beschäftigt habe. Aber dann ist es eben schon zu spät für den besagten Cooper-Test zu trainieren.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich bin im Moment in der gleichen Situation, dies aber schon seit ca. zwei Wochen. Und, wie du auch schon geschrieben hast, ist es wirklich schwer, sich noch zu motivieren. Ich bin zwar auf einem regulären Gymnasium und schreibe in den Nebenfächern keine Klausuren mehr, dafür aber mehrere Tests, die in diesen Fächern vermutlich meine Note ausmachen werden.

Motiviert (zumindest so weit, dass ich zur Schule gehe), bin ich, wenn ich an dem Tag etwas wichtiges wie ein Projekt (von dem wir noch mehrere haben) abgeben muss oder ein Referat halten muss. denn wenn Referate gehalten werden müssen, finde ich es gemein, wenn man seine Gruppe im stich lässt, nur weil man lieber zu Hause in der Sonne chillen möchte.

Die anderen Tage sind da schon schwieriger, da ich wirklich viel lieber das Wetter genießen würde als irgendetwas für die Schule machen würde. Vor allem, weil ich keine Attestpflicht habe und mir somit meine Entschuldigungen selbst schreiben kann. Ich habe aber dennoch ziemlich viele Fehlstunden und Fehltage, sodass ich mich immer damit motiviere, dass das nicht mehr werden. Denn schließlich werden die in meinem Zeugnis stehen und ich möchte meinen Eltern nicht erklären müssen, geschwänzt zu haben. Die, die ich jetzt habe, kann ich noch so erklären, dass ich da krank war. :wink:

Eine weitere Motivation kann sein, dass es einfach nur doof ist, wenn die Freunde nicht in der Schule sind. ich merke das im Moment stark, da meine beiden wichtigsten Leute in der Schule im Moment oft nicht da sind. ich möchte aber nicht auch so sein, dass ich oft fehle, jeder weiß, dass ich schwänze und dann auch noch schlecht über mich geredet wird. Deswegen gehe ich hauptsächlich noch jeden Tag zur Schule. :D

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» Fluffeltuch » Beiträge: 797 » Talkpoints: 3,85 » Auszeichnung für 500 Beiträge


In meinem Abitur-Jahrgang haben damals viele Leute nach den letzten Prüfungen geschwänzt. Das wusste im Grunde auch jeder, nur haben es sogar die meisten Lehrer eher augenzwinkernd durchgehen lasen. Nur die Direktorin war ziemlich verärgert, aber die war allgemein auch extrem Prinzipientreu und rastete völlig aus, wenn etwas ihrer Meinung nach nicht regelkonform lief.

Ich persönlich habe aber zu der Zeit nie geschwänzt. Ich habe eigentlich in meinem ganzen Leben nie geschwänzt, irgendwie haben meine Eltern es geschafft, mir über die Jahre ein sehr schlechtes Gewissen wegen solchen Dingen einzureden. Aber ja, auch wenn ich nie geschwänzt habe, so war die Motivation nicht in allen Schulfächern noch so sonderlich groß, nachdem die Prüfungen um waren. Teilweise saß man fast nur die Restzeit ab. Einige Lehrer merkten das auch deutlich und machten dann sowieso nichts Vernünftiges mehr, weil es ja sowieso keinen Sinn gemacht hätte, wenn kaum einer mehr zuhört. Wobei ich diese Resignation irgendwie auch nicht gut finde.

In einigen Kursen fand also, wie gesagt, sowieso kein wirklicher Unterricht statt, sondern stattdessen unterhielt man sich, sah Filme an oder diskutierte über ein fachbezogenes, aber dennoch von den Schülern frei gewähltes, Thema, um die Zeit rumzubringen. Dadurch war diese restliche Zeit aber auch ganz angenehm, auch wenn ich mich schon manchmal gefragt habe, ob ich in der Zeit nicht auch privat etwas Sinnvolleres hätte tun können.

Bei den Kursen, in denen noch wirklich unterrichtet wurde, was ich gewöhnlich nur noch wirklich motiviert, wenn das Thema mich interessierte. In Sprachfächern beispielsweise war ich noch voll dabei, weil ich ja einfach die Sprache lernen und mich darin verbessern wollte. Da war der Wille zum Lernen natürlich aus eigenem Interesse gegeben, auch wenn es keinen Test und keinerlei Klausuren mehr geben würde. In Fächern, die einen aber sowieso nicht interessieren und die man nur aus Pflicht besucht hat, stelle ich es mir enorm schwer vor, sich zu motivieren, wenn kein Zensurendruck mehr vorhanden ist.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Also wir haben damals nach den schriftlichen Abiturprüfungen keine Klassenarbeiten mehr geschrieben, was sicherlich auch gut war. Ab einem gewissen Zeitpunkt, ein paar Wochen nach dem schriftlichen Abi, ist es ja so, dass man nur noch zu dem Fach bzw. den Fächern erscheinen muss, in denen man in die mündliche Prüfung geht. Dieser Zeitpunkt wird von den Schülern aber gerne etwas nach vorne verlegt, sodass nach den schriftlichen Prüfungen eigentlich kaum noch jemand da ist. Die Lehrer wissen das natürlich, nehmen es aber eher mit Humor. Der Kommentar von meinem Klassenlehrer damals, als wir in fragten, ob wir nach Hause gehen dürften, da nur ca. 5-7 Leute anwesend waren: "Jedes Jahr die gleiche Sch***e. Okay, ihr könnt gehen". :lol:

Mir war es dann nach wenigen Tagen auch zu blöd, sodass ich mich den Blaumachern angeschlossen habe und ebenfalls die meiste Zeit zu Hause geblieben bin. Immerhin habe ich noch genügend Motivation gefunden, um mich einigermaßen auf meine mündliche Prüfung vorzubereiten, aber alles andere war mir zu dem Zeitpunkt schon relativ egal.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ehrlich gesagt kenne ich das beschriebene Schulsystem in dieser Form nicht. Unsere schriftlichen Abiturprüfungen inklusive der ersten mündlichen Prüfung waren damals einige Wochen nach den Osterferien und endeten vor den Pfingstferien, nach denen dann direkt im Anschluss bereits die zweite mündliche Prüfung stattfinden sollte; die freie Zeit, die somit zum Lernen entstand, war also generelle Ferienzeit für alle Schüler des Bundeslandes. Direkt nach der zweiten mündlichen Prüfung wurden wir jedenfalls in die Freiheit entlassen und durften uns dann nur noch einige Tage später unsere Abiturzeugnisse abholen.

Ich glaube auch, dass es mir schwergefallen wäre, mich nach den abgelegten Abiturprüfungen noch zu motivieren, irgendetwas für die Schule zu tun, zumal eben einfach das Gefühl vorhanden ist, es jetzt hinter sich gebracht zu haben und nur noch auf die Ergebnisse warten zu wollen. Das Einzige, was mich wohl motiviert hätte, wären diverse anstehende Tests. Wäre nach den Abiturprüfungen in anderen Fächern noch benotet worden, wäre ich wohl alleine deswegen zur Schule gegangen, um mir den hoffentlich guten Notenschnitt nicht noch durch nachträgliches und absolut unsinniges Schwänzen zu verderben.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Bei uns war es auch nicht so. Nach den schriftlichen Prüfungen, mussten wir zwar offiziell noch kommen, haben aber keine Prüfungen mehr geschrieben. Es kamen eben nur noch die Mündlichen Prüfungen, für die welche auf der Kippe standen. Allerdings war da niemand wirklich motiviert zu lernen, weil man ja erst eine Woche davor erfahren hat, ob man ins mündliche muss oder nicht.

In der Realschule bin ich natürlich noch brav hin, weil ich da eben auch noch keine 18 war und meine Mum es mir nie erlaubt hätte, aber selbst bei den Lehrern, die noch was mit uns machen wollten, war es fast nicht möglich das noch etwas gemacht wird, weil keiner motiviert war. In der FOS bin ich dann nicht einmal zu Notenbekanntgabe gegangen. Habe das irgendwie total vergessen damals.

» milli23 » Beiträge: 1214 » Talkpoints: 2,62 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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