Sind Vegetarier die besseren Menschen?
Ich muss zugeben, ich wunder mich ein wenig. Bei solchen Themen explodiert meist sehr schnell die Beitragszahl nach oben. Aber nun zum Thema. Ein besserer Mensch wird man nicht durch das Durchführen oder Nicht-durchführen einer bestimmten Tat. Ich bin selber gesunder und glücklicher Vegetarier, seit 11 Jahren und würde mich trotzdem nicht als "guten Menschen" bezeichnen. Dazu gehört weit mehr.
Es ist grundsätzlich nicht schlecht für seine Überzeugung einzutreten und sie nach außen zu tragen. Doch alle "Fleischesser" verbal unter sich zu stellen hat nichts mit dem Vertreten von Überzeugungen zu tun sondern mit Selbstdarstellung. Er provoziert Streitigkeiten ohne wirklich das Problem zu verstehen. Vermutlich würden ihm bei einem längeren Gespräch die Fakten und Argumente ausgehen.
Tatsächlich existieren mehrere Studien (auch der DGE) die eine ovo-lacto-Vegetarische Ernährung als empfehlenswert einstufen. Der Körper wird hierbei mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt. Erst bei einer streng veganen Ernährung ist es notwendig auf den Eisenhaushalt und die Vitaminzufuhr zu achten. Das reine kein-Fleisch-essen ist somit nachweislich gesünder als die "normale" Fleischernährung.
Der Grund Vegetarier zu sein um gegen das Leid der Tiere im Rahmen der Schlachttransporte und Tieraufzucht bzw. -haltung zu protestieren ist ein weit verbreiterter Grund. Viele Tierschutzorganisation schreiben eine vegane Ernährung vor. Sicherlich kann man dagegen halten, dass eine Reduzierung und besondere Auswahl des Fleisches schon reichen würde. Jedoch ist es nicht möglich genau das Fleisch zu finden und auszuwählen das aus artgerechter und tierfreundlicher Haltung stammt. Biofleisch ist hierfür kein Prädikat.
Abgesehen davon würde sich bei einer bloßen Reduzierung einiger Weniger nichts ändern. Ein überzeugter Verzicht ist ein Statement mit dem man Fragen und eine Diskussion provozieren kann. Wenn auf das Fleisch verzichtet wird um andere Menschen anzugreifen oder tiefer zu stellen dann wurde der Gedanke der Diskussion falsch verstanden. Es geht nicht ums Überzeugen und Anwerben, sondern darum zum Nachdenken anzuregen. Reduziert daraufhin jemand seinen Fleischkonsum ist das bereits ein enormer Schritt.
Völlig falsch ist aber der Gedanke, wir seien auf Fleisch angewiesen. Der Mensch ist kein Fleischfresser sonder ein Allersfresser ähnlich dem Schwein. Es war zu beginn unserer Entwicklung nicht möglich auf Fleisch zu verzichten. Beeren und Früchte haben nicht für die Ernährung einer Gruppe ausgereicht. Daher mussten Tiere geschlachtet werden. Seit wir aber Pflanzen anbauen und züchten können ist Fleisch eher überflüssig geworden. Jetzt haben wir bereits verschiedene Möglichkeiten unseren Körper mit fehlenden Nährstoffen zu versorgen. Diese Möglichkeit wird weniger von Vegetariern genutzt als vielmehr von Sportlern- für die ist es schon Normalität.
Es ist daher falsch darauf zu verweisen was die Geschichte bietet. Wichtiger ist es unsere momentane Situation zu analysieren. Vegetarier sein oder nicht wichtig ist es Respekt und Verständnis für andere Meinungen oder Ernährungsweisen zu haben. Ohne Verständnis ist niemand ein besserer Mensch.
Vegetarier sind keine besseren Menschen, aber sie haben meines Erachtens mehr Achtung vor Tieren als wir Fleischesser. Ich selbst esse auch Fleisch, lebe aber mit einem Vegetarier zusammen. Er würde mich nie versuchen davon zu überzeugen auch fleischlos zu leben, weil er der Meinung ist das es jeder Mensch für sich selbst entscheiden muss.
Ich verachte mich selbst dafür das ich Fleisch esse und ich finde es an für sich nicht okay. Die Nahrungskette, klar das ist durchaus ein Argument, aber während es für viele Tiere überlebenswichtig ist, dass sie Fleisch essen, braucht es der Mensch an für sich nicht. Ein Vegetarier ist nicht zwangsläufig ein besserer Mensch, denn viele (ich nenne sie Pseudos) essen nicht wegen der Tiere kein Fleisch, sondern weil sie es eklig finden oder weil sie durch den Verzicht Gewicht verlieren möchten etc.
Wenn mir jemand sagt das er es mit seinem Gewissen nicht vereinbaren kann Fleisch zu essen, dann habe ich da aber sehr wohl Achtung vor, denn in der Regel kann ich mir nicht vorstellen das jemand der aus Gewissensgründen auf Fleisch verzichtet auf der anderen Seite irgendwelche miesen Dinge macht. Nervig finde ich aber die Gruppe von Vegetariern die ihre Überzeugung (teilweise durch dumme Sprüche etc.) unbedingt an den Mann/die Frau bringen möchten. Man kann andere Menschen nicht verändern, nur weil man selbst gegen oder für etwas ist.
Jacky1979 hat geschrieben:Dein Mann ißt meinem Essen das Futter weg. Das finde ich auch nicht ok.
Ich lach mich kringelig und kugel grad unterm Tisch.
Aber: es stimmt wirklich. Wir Menschen essen doch schon seit Jahrtausenden Fleisch von toten Tieren (naja, von was denn sonst?) Das einzige was mir dabei gegen den Strich geht ist die Tatsache, dass die Tiere nicht mehr halbwegs artgerecht gehalten und vor allem gefüttert werden. Aus dem Grunde habe ich meinen Fleischkonsum stark eingeschränkt bzw. kaufe das ganze Fleisch für meinen Hund nicht im Supermarkt sondern beim selbstschlachtenden Bauern.
Sicher, manche Leute übertreibens bissl beim Fleischkonsum. Aber ist das ein Grund Vegetarier zu werden? Nur weil ein paar Hansel Vegetarier werden leben die Tiere heutzutage auch nicht gesünder oder ohne die monatelange Quälerei beim Mästen.
Letztlich muss das ja jeder selbst für sich entscheiden. Ich könnte kein Vegetarier werden. Dazu ess ich viel zu gerne mal nen Schweinebraten oder Rindsrouladen. Finde das von deinem Freund aber schon ein bisschen übertrieben immer damit rumzuprahlen, er sei der bessere Mensch von euch beiden. Macht er nie Fehler? Nur weil er auf Fleisch verzichtet?
Diese Einstellung ist schon ziemlich naiv. Nur auf Fleisch verzichtet macht keinen besseren Menschen und reicht nicht aus um sich solche Sprüche erlauben zu können. Wenn man sich ständig Gedanken um das Elend machen würde und auch wirklich etwas ändern möchte, müsste man noch auf viel mehr verzichten. Sonst würde es nur darum gehen kein Lebewesen zu essen und nicht um das was diese erleiden müssen.
Beispiel Milchprodukte wofür die Kühe reine Gebährmaschinen sind denn nur Kühe die tragend gewesen sind geben Milch. Viele kennen nur den Stall da Weidenhaltung viel zu selten ist. Selbst Eier von Freilandhühnern könnte man nicht mehr bedenkenlos verzehren denn auch deren männliche Küken werden aussortiert. Ein Hahn legt schließlich keine Eier und ist somit nicht brauchbar. Daunenjacken, -kissen und -decken wofür zig Gänse leiden müssen. Medizin die in Tierversuchen getestet wurde etc
Es gibt so viele alltägliche Sachen die nicht "sauber" sind und dennoch glauben einige, dass sie nur wegen Fleischverzicht ein reines Gewissen haben können. Ich finde es gut wenn man sich Gedanken macht und etwas ändern möchte aber wer von denen die ständig mit dem Finger auf andere zeigen weil sie so rücksichtslos anderen Lebewesen gegenüber sind, verzichten wirklich auf ALLES wohinter Elend steckt? Ob nun Tier, Menschen oder gar Kinder die vielleicht das Shirt des ach so tollen Vegetariers genäht haben.
Es wird oft gesagt, dass Vegetarier ständig diskutieren und überzeugen wollen. Sie wollen nicht alle anderen überzeugen mit dem Fleischessen aufzuhören, sondern vielmehr wollen sie aufklären.
Es ist okay, wenn Fleischesser ehrlich sind und sagen „mir schmeckt es so sehr, dass ich nicht darauf verzichten könnte“. Aber es ist so, dass sich viele Fleischesser auf Unwahrheiten stützen, welche längst wissenschaftlich widerlegt sind, um irgendwelche Gründe für das Fleischessen nennen zu können (sie denken, dass sie sich rechtfertigen müssen). Aber wir sind keine Allesfresser, wir brauchen Fleisch nicht zum Überleben und Vegetarier und Veganer haben nicht häufiger Mangelerscheinungen als Fleischesser.
Wenn mir Jemand mit solchen Unwahrheiten kommt, dann hab ich das Bedürfnis ihn aufzuklären. Und dann wird es von der Person total missverstanden und behauptet, ich würde versuchen sie zu überzeugen, sich auch vegetarisch zu ernähren. Das finde ich unfähr. Denn ich bin vielmehr der Meinung, dass jeder selbst wissen sollte, wie er sich ernährt, aber nachdem er sich mit dem Thema beschäftigt hat und darüber bescheid weiß.
Wer sind jetzt die besseren Menschen? Vegetarier, die Käfig-Eier kaufen? Fleischesser, die Bio-Fleisch kaufen? Ein Mensch, der kein Leder trägt? Ich denke, dass jeder Mensch ein guter Mensch ist, wenn er irgendetwas verändert. Auch der Fleischesser, der vorher 7 mal die Woche ein Steak aß und nun nur noch 5 ißt, hat etwas geändert. Jede Änderung ist ein Zeichen dafür, dass nachgedacht wird und ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Jeder sollte auf das verzichten, auf das er verzichten kann und möchte und einen Schritt weiter gehen, wenn er einen Schritt weiter gehen kann und möchte. Nicht alle sind gleich schnell. Und auf keinen Fall sollte einer behindert werden, der vielleicht an anderer Stelle beginnen möchte oder langsamer ist. Und umgekehrt sollte man ebenso die Menschen, die mehr tun, nicht versuchen zu behindern oder auszugrenzen, sondern Respekt vor ihnen haben (so wie ich ihn vor Veganern habe).
Wenn es nur so einfach wäre. Ich esse kein Fleisch mehr und schon ist alles besser. Nur weil ich kein Fleisch esse bedeutet das noch lange nicht, dass für meine Ernährung keine Tiere leiden oder sterben. Was ist zum Beispiel mit den männlichen Küken in der Eierproduktion? Die werden gleich nach dem schlüpfen umgebracht weil sie keine Eier legen. Also bin ich als Eierkäufer dafür mit verantwortlich.
Und auch wenn man sich völlig pflanzlich ernährt - für den Anbau von Soja und ähnlichem wird Regenwald abgeholzt. Schon bei der Rodung der Wälder sterben viele Tiere und von denen die das überleben sterben später eine ganze Reihe weil ihr Lebensraum einfach nicht mehr vorhanden ist.
Und zum Gesundheitsaspekt - klar, wenn man vom Fast Food Fan zum Vegetarier werde ist das mit Sicherheit gesünder. Aber wenn man sich ausgewogen ernährt, 3 bis 4 mal die Woche Fleisch oder Fisch isst dann ist das genauso gesund wie vegetarisch Essen.
Zuerst einmal will ich klar machen, dass der Mensch weder Fleischfresser, noch Pflanzenfresser ist. Wir sind Allesfresser. Entwicklungsgeschichtlich gesehn waren wir ganz zu Anfang mal Pflanzenfresser. Aber zu der Zeit sahen wir wohl eher aus wie Meerkatzen oder kleine Affen. Später wurden wir dann die berühmten "Jäger und Sammler" und haben uns gedacht "Ich will alles fressen! Lecker!". Und seit damals haben wir uns nicht viel verändert.
So das bringt mich zum nächsten Punkt. Eventuelles Ernährungsdefizit. Nehmen wir mal die Buddhisten und die Hinduisten; die essen kein Fleisch. Sind sogar, wenn mans so sagen will, die "Ur-Vegetarier". Es ist bestandteil ihrer gewaltlosen Religion kein Fleisch zu essen. Tierprodukte werden gegessen. Tiere zu essen wird als Vorläufer des "schlechten Karmas" angesehen.
Zum anderen gibt es Völker wie die Inuid, auch Eskimos genannt, die sich fast ausschliesslich von Fleisch ernähren. Wo soll im ewigen Eis auch was Pflanzliches wachsen? Und diese Ernährung praktizieren sie schon seit Jahrhunderten!
Das bringt die Erkenntnis: Egal wie man sich Ernährt, der menschliche Körper stellt sich auf das ein, was er geboten bekommt. Eisenmangel könnte man bei Vegetariern (Hindus etc.) vermuten, da die Ballaststoffe und andere pflanzliche Nährstoffe, die Eisenaufnahme einschränken. Doch der Körper stellt sich auf die geringe Eisenzufuhr ein und bestimmte pflanzliche Stoffe (Vitamin C und Fructose) erhöhen wiederum die Eisenaufnahme.
Dazu unterscheidet man zwischen verschiedenen Vegetarier-Gruppen:
Pflanzen, Eier und Milchprodukte (Ovo-Lacto-Vegetarier)
Pflanzen und Eier (Ovo-Vegetarier)
Pflanzen und Milchprodukte (Lacto-Vegetarier)
Pflanzen (Veganer)
Pflanzen, Fisch, Tierprodukte (Pescetarier) [Diese zählt man allerdings nur fälschlicherweise zu den Vegetariern]
Zum Thema "Bessere Menschen" will ich noch sagen: Für seinen Rasierpinsel ist ein Schwein gestorben. Für seine Frühstücksbrettchen musste ein Baum sein Leben lassen. Für seine Lederjacke musste eine Kuh dran glauben. Für seinen morgendlichen Kaffee werden Kinder in Brasilien auf Plantagen geknechtet. Das könnte ich noch endlos weiterführen.
Jedenfalls will ich damit sagen dass man sich niemals als besseren Mensch betiteln sollte. Erstmal überlegen was so im Alltag für Öko-Sünden begeht.
Das man für das Soja den Regenwald abholzt wird mir ständig von Fleischessern gesagt. Das stimmt, aber recherchiert doch mal, wofür das Soja aus dem Regenwald verwendet wird. Nicht für meinen Tofu oder meine Sojamilch (das kommt nicht von dort!), sondern als Futter in der Viehwirtschaft. Würde man das Soja essen, anstatt die Tiere, müsste viel weniger Regenwald gerodet werden, da die Tiere ja bis zu ihrer Schlachtung von dem Soja ernährt werden und wir am Ende viel weniger Fleisch haben, als an Pflanzen verwendet wurde. Für einen 1/4 Pfund-Hamburger aus Regenwald-Fleisch werden ca. 5 m² Regenwald gerodet! Würden alle Menschen Veganer sein, würde jeder Mensch Essen im Überschuss haben. Wir können einfach nicht 6 Milliarden Fleischesser ernähren.
Auch hör ich ständig: "ich esse Fleisch, aber du fährst Auto und verschmutzt die Umwelt". Der größte Klimakiller ist die Fleischwirtschaft. Die Produktion eines Hamburgers verbraucht genauso viel fossilen Brennstoff wie ein Kleinwagen für eine Fahrt von 32 km und genug Wasser um 17-mal zu duschen! Wenn ich (Vegetarier) also mit dem Auto fahre, trage ich trotzdem noch viel mehr dem Umweltschutz bei, als ein Fleischesser, der kein Auto fährt. Soviel zu Ökosünden.
Es sagt auch keiner, dass alles besser ist, wenn man (nur) kein Fleisch mehr ißt. Vegetarier sind auch nicht perfekt, aber mit "nur" Fleischverzicht kann man einfach schon sehr viel verbessern und man muss doch nicht ständig hervorheben, was Vegetarier falsch machen (Küken, etc.). Gar nichts zu ändern, nur weil die Welt danach noch nicht perfekt wäre, finde ich auch nicht richtig. Denn jede kleine Verbesserung ist es doch Wert!
Dazu kommt noch, dass viele Vegetarier irgendwann den Verbrauch von den anderen tierischen Zutaten stark einschränken oder nur Bio-Produkte kaufen. Weiterhin kaufen viele tierversuchsfreie Pflegeprodukte und viele tragen kein Leder. Die meisten Veganer waren vorher (Im Durchschnitt 5 jahre lang) Vegetarier. Weiterhin leben Vegetarier und Veganer häufig sehr umweltbewusst (laut Umfragen).
Und noch was: Wir sind keine Allesfresser und wir haben uns nicht schon immer von Fleisch ernährt. Wir haben früher Früchte gegessen. In der Eiszeit wurden diese knapp und man musste Tiere jagen. Die Menschen starben dadurch dann sehr früh. Unser Darm und unser Gebiss ähnelt eher einem Pflanzenfresser. Dass wir Fleisch verdauen können ist eher ein Zeichen der Anpassungsfähigkeit. Es ist nicht unsere optimale Nahrung für ein langes, gesundes und krankheitsfreies Leben! Und bis vor einigen Jahren hatten arme Menschen auch noch kein oder sehr wenig Fleisch.
Seitdem alle viel Fleisch essen, ist die Zahl der Erkrankungen wie Krebs, Herzinfarkt, etc. drastisch angestiegen. (Nach neueren wissenschaftlichen Studien kommen bei Vegetariern und Veganern die Volkskrankheiten wie Krebs, Herzinfarkt, Diabetes, Adipositas, Bluthochdruck, etc. viel seltener vor). Ich weiß nicht wie alt Eskimos werden, aber die Tasaday (ein Urvolk auf einer philippinischen Insel) ernährt sich schon immer vegan. Die Menschen dieses Urvolkes sind gesund, leistungsfähig und werden sehr alt!
Statt böses Mastviehfleisch zu essen oder Regenwaldfleisch oder was auch immer kann man es auch ganz einfach andersrum machen: Einfach nur Wildfleisch essen, frisch geschossen beim Jäger (oder selber Gejagtes). Kostet zwar etwas mehr, aber mehr (und weniger) als einmal in der Woche Fleisch ist sowieso nicht unbedingt empfehlenswert, außerdem schmeckt es oft noch besser. Ich weiß (@Brainsucker86) dass man den Körper auch umgewöhnen kann, nur am Anfang (bei einem radikalen Übergang) hat jeder Mangelerscheinungen und um es übertrieben zu sagen: Ich kann mir auch alles für den Stoffwechsel in Pillenform einschmeißen oder chemisch aufbereitet, ist halt die Frage ob das Sinn macht.
Dann kann man sich damit beruhigen, dass hier gar kein Regenwald oder etwa Nahrungsmittel zur Mast, nichtmal zur Sojaproduktion für den menschlichen Bedarf (wenn wir alle nur noch das essen würden) verbraten wird, denn unser Wild weidet direkt vor der Haustür. Weiterer Vorteil: Wer Wildfleisch futtert schützt die heimische Natur 100mal mehr als jeder Veganer usw., denn mangels Raubtieren haben wir in Deutschland einen kräftigen Wildüberschuss der uns ansonsten schnell unsere grüne Lunge kaputtfressen würde und denen die nur Pflanzen essen die Felder leer, gleichzeitig muss man sich bei echtem Wild nichts vorwerfen lassen wie
- Mastzucht,
- schlechte CO² Bilanz,
- das Tier kein glückliches Leben gehabt hat
- und all die anderen klassischen Argumente (denn es gibt keines dagegen außer: "Schmeckt mir nicht!").
Zudem: Wildfleisch schmeckt oft noch besser und aromatischer und ist hochwertiger, frei von Steroiden oder von Mastchemie. Soviel dazu.
Mammalia hat geschrieben:Unser Darm und unser Gebiss ähnelt eher einem Pflanzenfresser.
Ähnelt heißt aber noch lange nicht "ist gleichzusetzen mit". Unser Erbgut ähnelt auch dem des Schimpansen, sogar zu 99 % (was weit mehr ist als die Ähnlichkeit von Darm und Gebiss des Menschen verglichen mit dem eines Pflanzenfressers) ich nehme mal an, jedem ist bewusst wenn man an einen Schimpansen denkt und an einen normalen Menschen, dass hier "nur" 1 % doch schon ein paar deutliche Unterschiede ausmachen.
Gleiches gilt für das Gebiss: Der Mensch ist wie das Schwein, der Affe, viele Bärenarten oder auch Vögel, wobei ich mich eher auf die drei erstgenannten versteifen möchte ein Omnivor, sprich: Allesfresser bzw. abwechselnder Fresser. Das liegt uns sozusagen in den Genen und auch den Schweinen und Affen, sonst sähe das Gebiss und der Magen Darm Trakt eben ganz ganz anders aus, das lässt sich auch nicht leugnen. Auch das Schwein und der Affe, in der Hinsicht gut mit uns vergleichbar, sind auch Alles- / Wechselfresser.
Und dass der Mensch sich früher nur fröhlich von Früchten ernährt hat ist ein Mythos, sorry. So wie bei Affen und Schweinen standen auch Insekten, Eier und kleinere Wirbeltiere mit auf dem Speiseplan, aber halt keine Mastkuh. Problem ist nur: Der Begriff des Omnivors ist nach wie vor ziemlich schwammig definiert, aber der Mensch ist zweifelsfrei und anerkanntermaßen nicht eindeutig ein Carnivor und auch kein Herbivor.
Mammalia hat geschrieben:In der Eiszeit wurden diese knapp und man musste Tiere jagen. Die Menschen starben dadurch dann sehr früh.
In der Eiszeit gab es bekanntermaßen neben dem Mangel an Spurenelementen durch mangelnden Pflanzenverzehr auch noch andere widrige Umstände die zum Tod geführt haben und bei dauernden Minustemperaturen und damals noch fehlendem Gesundheitssystem, es mag überraschend sein, zieht die Gefahr von Erkrankungen bedingt durch Kälte dramatisch an: angefangen beim Schnupfen, aufhörend bei der (tödlichen) Fraktur durch Glätte vor der Höhle oder einem Ausrutscher auf der Jagd. Hier wäre ich mal vorsichtig mit dem Fleischverzehr allein zu argumentieren.
Mammalia hat geschrieben:Es ist nicht unsere optimale Nahrung für ein langes, gesundes und krankheitsfreies Leben! Und bis vor einigen Jahren hatten arme Menschen auch noch kein oder sehr wenig Fleisch. Seitdem alle viel Fleisch essen, ist die Zahl der Erkrankungen wie Krebs, Herzinfarkt, etc. drastisch angestiegen.
Hier sollte man wohl erst einmal zu des Pudels Kern vordringen: Das Fleisch keine optimale Nahrung ist usw. ist Käse und nur ein Vorurteil ohne Hand und Fuß, ansonsten kann man auch um sich werfen mit: Ohne Fleisch geht`s auch nicht, denn manchen sieht man schon auf 3 km Entfernung an dass da Mangelerscheinungen schön geredet werden. Daraus würde ich auch keine allgemeine Regel ableiten wollen.
Richtig ist lediglich: Wir essen zuviel (Industrie) Fleisch und dann auch noch das letzte vom letzten, vollgepumpt mit allerlei Mist und Dreck und das ist der Grund und nicht der Fleischgenuss an sich. Die Dosis macht das Gift und man sollte schon Maß halten können und nicht immer Fleisch kaufen welches schon 3 Meter gegen den Wind nach Chemie riecht.
Und die von Dir angesprochenen armen Menschen mit wenig oder gar kein Fleisch: Abgesehen von den sozialen Umständen damals war bei (extrem) schwerer körperlicher Arbeit der damalige Mensch auch kein schönes Bild - oder anders gesagt: Allein wenn ich an den Stoffwechselanstieg und Anstieg des Grundverbrauchs bei einem reinen Veganer denke, wenn man diesen 14 - 15 Stunden am Stück, 6 - 7 Tage die Woche schwer in einem Stahlwerk oder einer Kohlegrube arbeiten lässt der müsste noch im Schlaf (weiter-) essen, damit er nicht über kurz oder lang an der Arbeit stirbt.
Mammalia hat geschrieben:Nach neueren wissenschaftlichen Studien kommen bei Vegetariern und Veganern die Volkskrankheiten wie Krebs, Herzinfarkt, Diabetes, Adipositas, Bluthochdruck, etc. viel seltener vor
Ja und nach anderen wissenschaftlichen Studien erkranken Veganer und Vegetarier viel eher an diesem oder jenem, sind stärker davon oder von dem betroffen usw. Was die Zahl der Studien und die Aussagekraft sowie die widersprüchlichen Aussagen angeht kann man hier bis zum St. Nimmerleinstag schreiben.
Übrigens zu den Eskimos, genauer zu den Inuits: Diese leben nicht nur vom Fleisch allein, sondern essen traditionell auch Früchte da sie nicht nur in verschneiten Regionen leben. Und die Inuit sind auch dafür bekannt, trotz der extrem widrigen Umstände ein außerordentlich hohes Alter zu erreichen - das führt man aber eher auf das gesündere Fischeiweiß und auf den hohen und abwechslungsreichen Konsum an Wildfleisch zurück (nur falls manche jetzt meinen sich nur noch von Schweinefleisch zu ernähren), denn trotz des "jahrhundertelangen" Fleischkonsums kamen die ganzen Krankheiten die man aus hohem Fleischkonsum ableitet erst dann zu den Inuit und Eskimos als diese zwangsweise dank Fishtrawlern und zerstörter Natur anfingen sich von Industriefleisch zu ernähren.
Wieso können die Vegetarier uns nicht in Ruhe lassen? Sollen sie sich doch reinhauen was sie wollen, kann uns doch egal sein! Geht aus meinem letzten Post klar hervor dass ich Fleischfresser bin?! Habe ich mich für oder gegen Vegetarier ausgesprochen?! NEIN!
Mammalia kommt hier mit so einem verworrenem Gedankengut an, das ist nicht zu fassen. Hat Greenpeace neuerdings Gehirnwäschetrockner? Ich frag mich manchmal echt wo ihr solche "Fakten" hernehmt. Ich kann ja auch sagen "Neueste Studien haben ergeben, dass Vegetarier tatsächlich unserem Essen das Essen wegfuttern!". Das ist doch keine Aussage!
Mein Auto fährt auf Rapsöl. Mecker ich jetzt rum dass Vegetarier mir den Sprit wegessen? Nein, warum auch? Können doch tun was sie wollen, ist doch ein freies Land, oder nicht? Leben und leben lassen, so sieht das aus!
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-21527-20.html
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