Warum uralte Kriminalfälle versuchen zu lösen?

vom 14.04.2013, 20:00 Uhr

Die wohl bekanntesten unaufgeklärten Morde sind die von Jack the Ripper. Es wird immer noch recherchiert und spekuliert, wer wohl der Massenmörder war. Ich habe gerade wieder eine der vielen Fernsehsendungen gesehen, die sich mit dem Thema beschäftigen. Hier wurde spekuliert, dass ein nach Australien ausgewanderter Engländer der Massenmörder sein könnte. Ich habe die Sendung aber nicht zu Ende schauen können und weiß nicht, ob bei den Untersuchungen etwas herausgekommen ist.

Ich frage mich eh, warum man sich mit solchen uralten Morden beschäftigt. Man kann ja eh keinen mehr dafür belangen. Es hätten nur unschuldige Nachfahren zu leiden. Ich bin der Meinung, dass man sich eher mit den aktuellen Fällen beschäftigen und vor allen Dingen mehr Energie auf die Ursachenforschung verwenden sollte.

Was haltet ihr davon, alte Kriminalfälle, wo der Täter schon längst gestorben ist, weiter zu untersuchen. Ist das nicht eine unnötige Verschwendung von Ressourcen, die man anders einsetzen könnte?

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich denke auch, dass es verschwendete Energie ist, wenn man alte Fälle mit unaufgeklärten Morden wieder aufrollt und weiter recherchiert, wenn eigentlich schon klar ist, dass die Mörder schon längst nicht mehr leben können und tot sind. Und natürlich könnte man diese Energie auch in aktuellere Fälle stecken.

Es gibt aber immer noch Leute, die erfahren wollen, wer der Mörder war. Beispielsweise von den Opfern die Familienangehörigen, die wollen sicherlich wissen, wer das Familienmitglied umgebracht hat. Auch, wenn die Familienmitglieder noch jung sind und selber gar nicht mitbekommen haben, wie das, in dem Fall, unbekannte Opfer aus der Familie gestorben ist. Oder das Familienmitglied ist zwar schon sehr alt, aber trotzdem wollen die es doch wissen.

Zu dem gibt es heutzutage neue Technik und alles ist weiter fortgeschritten und somit müssen die alten Fälle wohl aufgerollt werden und noch einmal untersucht werden, damit man vielleicht einen Schritt näher an der Lösung ist, um den Fall letztendlich komplett abzuschließen und Gewissheit zu haben. So kann ich mir es auch vorstellen.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Na ja, ich finde allein schon die Motive der Mörder sehr interessant und Jack the Ripper ist doch eigentlich ganz spannend, weil man in der damaligen Zeit ja nicht viele solcher Taten hatte, beziehungsweise nichts dergleichen überliefert wurde. Ich finde es also vollkommen in Ordnung, wenn man das untersucht. Es ist ja nicht so, dass heutige Ermittler auf ihre Arbeit verzichten und die Jack the Ripper Morde untersuchen. Es sind spezielle Menschen, die das machen.

Auch heute werden ja noch Fälle von vor 50 Jahren untersucht. Man ist eben bestrebt solche Sachen aufzuklären und ich finde es eigentlich auch fair, wenn man das macht. Der Mensch strebt eben auch nach Wissen und dann sollte man ihn nicht bei der Aufklärung solcher Taten stören. Es stört doch niemanden und niemanden entsteht dadurch ein Nachteil.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Bei nicht allzu lange zurückliegenden Verbrechen kann ich es verstehen. Wenn also noch direkte Nachfahren leben. So ein Verbrechen in der Familie kann ja auch über Generationen prägen. Wenn deine Mutter ihre Mutter durch ein Verbrechen verloren hat, dann hat das bestimmt Auswirkungen auf dich.

Es gibt aber auch Verbrechen von öffentlichem Interesse. Wenn es also einen Schandfleck in der Geschichte eines Dorfes oder einer Stadt darstellt. Das könnte man schon fast für London und Jack the Ripper gelten lassen. Aber nur fast. Ich denke, in diesem Fall wäre es einfach nur sehr prestigeträchtig, wenn man diesen weltberühmten Fall lösen würde. Die wollen nur berühmt werden. Ich hoffe, sie verbraten dafür keine Steuergelder.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



anlupa hat geschrieben:Ich bin der Meinung, dass man sich eher mit den aktuellen Fällen beschäftigen und vor allen Dingen mehr Energie auf die Ursachenforschung verwenden sollte.

Hier solltest du erst mal definieren, wer "man" eigentlich ist. Ich meine, es ist doch nicht so, dass es bei Scotland Yard eine Abteilung gibt, die sich damit beschäftigt herauszufinden, wer Jack the Ripper war, während sie eigentlich auch dafür eingesetzt werden könnte herauszufinden, wer hinter einer aktuellen Einbruchsserie steckt. Wenn von Scotland Yard überhaupt jemand an dem Fall arbeitet dann höchstens in seiner Freizeit.

Die Leute, die sich heute mit diesem und anderen alten Fällen beschäftigen sind Historiker, Kriminologen und andere Wissenschaftler und eben KEINE Leute, die ansonsten für die Polizei wichtige Arbeit leisten würden oder überhaupt für die Polizei arbeiten würden.

Wenn du dich fragst, warum sich Menschen immer noch mit diesem Fall beschäftigen, musst du dich generell fragen, warum sich Menschen mit Geschichte oder Archäologie beschäftigen. Du als Durchschnittsbürger hast doch auch nichts davon, wenn irgendein Historiker ein Dokument findet und übersetzt und so herausfindet, warum ein mittelalterlicher Fürst abgedankt hat oder wenn irgendwelche Höhlenmalereien gefunden werden, die du nicht mal anschauen kannst, weil aus Angst um die Malereien keine Besucher zugelassen werden.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Einerseits finde ich es teilweise auch verschwendete Energie, wenn uralte Kriminalfälle wieder aufgerollt werden, vor allem weil ich glaube, dass es oftmals nicht um den Falls an sich geht, sondern eher um Prestige. Andererseits glaube ich, dass ich es als Angehörige des Opfers wollen würde - egal wie lange es her ist. Man will sicherlich Gewissheit haben, um damit abschließen zu können.

» Sternilu » Beiträge: 305 » Talkpoints: 55,51 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich finde es gar nicht mal so unpassend, dass man sich heute noch mit älteren Fällen beschäftigt. Es gibt ja durchaus Fälle, die man heute lösen kann, was zu damaliger Zeit noch nicht möglich war. Bei solchen Aktionen wurden auch schon Leute verurteilt, deren Verbrechen schon lange zurück liegen. Oftmals war es die fehlende Technologie zur damaligen Zeit. Zum Beispiel war ja die DNA-Analyse ein enormer Fortschritt bei der Aufklärung diverser Fälle, was man eben so vor vielen Jahren noch nicht machen konnte.

Bei den Fällen, wo schon längst alle beteiligten gestorben sind, ist es meist so, dass man diese Ermittlungen einfach aus Interesse durchführt. Solche Geschichten sind nun mal sehr interessant und stellen in gewisser Art und Weise ein Rätsel da, welches man nun lösen möchte. Es ist einfach die Lust ein Geheimnis zu erforschen. Mir würde das sicher auch Spaß machen, wenn ich in so einem Ermittlerteam arbeiten könnte. Man muss ja auch bedenken, dass dies meist kleine Teams sind, die nur aus einer Hand voll Leuten besteht. Man verschwendet also nicht unbedingt Arbeitskräfte, die an aktuellen Fällen arbeiten sollten.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



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