Wie flexibel seid ihr bei der Essensplanung?

Wir haben einen groben Essenplan zu Hause. Nachdem kaufe ich am Wochenende dann eigentlich auch ein. Da ich dann alle Zutaten zu Hause habe, geht das schon mal, dass man das Essen einfach mal kurzfristig umgestaltet und ein Essen von einem anderen Tag aus Zeitgründen vorzieht. Schlecht würde es allerdings aussehen, wenn man verderbliche Dinge wie Gehacktes eingekauft hat, dann ist es meistens schlecht mit verschieben. Wir machen es dann aber einfach so, dass ich dann am Abend das Gericht zubereite und wir zum Mittag halt was schnelles essen.

Ich koche an sich nur spontan. Ganz selten plane ich mal was und kaufe dann auch direkt dafür ein. Aber selbst dann, könnte ich das gekaufte im Notfall auch einfrieren.

Ich hatte im Dezember starke gesundheitliche Probleme, die mich vor allem in der Bewegung einschränkte. Da ich an sich Zutaten zum Kochen im Haus habe, aber fertige Mahlzeiten die Seltenheit sind, bin ich immer darauf angewiesen, dass ich selbst kochen kann. Für zwei oder drei Tage geht das mal, dass man halt eben nur Wurst und Brot ist. Allerdings ist der Vorrat dafür bei mir auch recht knapp. Wenn ich also in der Bewegung eingeschränkt bin, habe ich ein Problem.

Meine Devise ist da: Not macht erfinderisch. Ich hatte am Vortag diverse Plätzchenteige geknetet, die noch ruhten und die ich verarbeiten wollte. Nur ging dann echt so gut wie gar nichts mehr und erst recht nicht im stehen. Einfrieren konnte ich die Teige auch nicht, weil ich keinen Platz hatte und noch dazu die Plätzchen brauchte. Zum Glück waren es keine Plätzchen zum Ausstechen. So schnappte ich mir den Kram, transportierte den in mehreren Wegen ins Wohnzimmer und rollte auf der Couch meine Kekse zu Kugeln und so weiter. Ging auch und ich brauchte nicht stehen.

In anderen Fällen half Wärme. Ich hab mir die Wärmflasche eben mit einem Gürtel auf den Rücken gebunden. Klappte fast immer. Ansonsten wurde alles was geht im Sitzen gemacht. Bei allem anderen wurde variiert.

Hätte ich geplant Semmelknödel zu machen, dann hätte ich auch die weitgehendst im Sitzen machen können. Brötchen klein machen geht im Sitzen. Die Milch erwärmen wäre gegangen. Teig kneten wäre auch im Sitzen gegangen. Man muss nur sehen, dass die Schüssel eben niedriger steht. Und ja ich habe schon im Sitzen geknetet. Knödel formen geht auch im Sitzen. Das größte Problem wäre gewesen, das Kochwasser auf den Herd zu bringen.

Grob gesagt, mich werfen da Notfälle selten um. Bei mir ist eher das größte Problem, dass ich zum Beispiel nur wenig Platz zum Einfrieren habe und generell keinen all zu großen Lebensmittelvorrat habe. Eine Woche könnte ich vom Essen her überbrücken. Zwei würde eventuell noch gehen. Alles andere würde schwierig werden. Das wäre aber alles einfacher, wenn ich einen Partner hätte. Denn der könnte zumindest einkaufen oder eben auch mal den Wassertopf auf den Herd heben, kleine Handreichungen machen und so weiter.

Hier treten scheinbar zwei Fragestellungen zu einer Frage auf. Einmal ist die Frage, wie es gehandhabt wird, wenn man einen Essensplan vorbereitet hat und man sich danach richtet und zum Anderen, wie es ist, wenn der eigentliche Koch ausfällt. Da wir zum Beispiel keine Essenspläne gestalten, sind wir grundsätzlich sehr flexibel und entscheiden relativ spontan, was es geben kann und wird. Da kann es dann auch mal sein, dass wir nur kalte Küche haben und nichts gekocht wird. Ich habe es mal mit einem Essensplan probiert, bin aber regelmäßig gescheitert und habe aufgegeben, diesen zu gestalten.

Zum Anderen ist es so, dass sowohl mein Partner als auch ich kochen können. Semmelknödel mache aber als Beispiel nur ich und sollte ich ausfallen, ist es in der Tat so, dass es dann ein anderes Gericht geben würde, als das geplante oder gewünschte Essen. Allerdings käme es definitiv darauf an, was es noch so gibt und wenn nun mein Partner gar nicht kochen würde, man keine Gäste habe oder so, wäre es dann so, dass es eben nur belegte Brote gibt. Wenn Geld im Haus wäre/ es die Möglichkeit gebe, Essen zu bestellen, würde ich auch darauf ausweichen.

Ich plane ebenfalls schon beim Einkaufen ungefähr, was ich wann koche und wie es in der Reihenfolge gekocht wird, damit es eben abwechslungsreich und gesund ist. Trotzdem muss ich zugeben, dass auch bei einem kompletten wöchentlichen Menüplan nicht immer alles 1:1 eingehalten wird. Weil erstens kommt es anders und zweitens als man denkt und wer kann schon behaupten, dass in seinem Leben immer alles nach Plan läuft? Ich denke, es hat jeder von uns schon einmal in seinem Leben erfinderisch werden müssen, das schadet uns auch nicht, sondern stärkt uns, wie ich finde.

Entweder man hat an einem Tag gar keine Lust auf das geplante Gericht, oder es passiert eben etwas, wie in deinem Fall, oder man ist einfach zu müde, um etwas aufwändiges zu machen. Da kann man, finde ich, zur Not schon etwas umdisponieren. Entweder einfach eine aufwändige Beilage durch eine einfachere ersetzen oder eben ganz etwas anderes kochen, als an diesem Tag geplant war. Es gibt ja sehr viele Gerichte, die schnell und mit wenigen Zutaten, die man immer zu Hause hat, gekocht werden können.

Unsere Planung, was das Essen angeht, ist allgemein sehr flexibel und bei uns ist es daher nie so, dass wir einen ganzen Plan für die Woche machen, auf den wir schreiben, was wir wann essen. Immerhin können wir ja vorher noch gar nicht wissen, worauf wir in einigen Tagen Appetit haben werden und deshalb entscheiden wir so etwas am liebsten spontan. Außerdem passiert es oft, dass ich aufgrund der Uni etwas früher oder später nach Hause komme und manchmal entscheide ich mich auch spontan dafür, noch in die Stadt zu gehen und dort etwas zu essen. Manchmal bringe ich aber auch ganz spontan meinen Freund mit nach Hause und manchmal gehen meine Eltern spontan weg, weshalb es bei uns auch überhaupt nicht möglich ist, die Gerichte über längere Zeit hinweg zu planen, da es immer sein kann, dass an einem Tag plötzlich doch niemand von uns zu Hause ist oder dass wir alle auswärts gegessen haben.

Normalerweise machen wir es immer so, dass wir uns einfach einen Tag vorher überlegen, was wir am nächsten Tag essen wollen. Da meine Mutter eigentlich auch jeden zweiten Tag einkaufen geht, ist das auch kein Problem und so kann sie die Zutaten dann auch immer spontan kaufen. Außerdem haben wir auch immer einen sehr großen Vorrat an verschiedenen Lebensmitteln zu Hause und deshalb ist es auch oft so, dass wir alle nötigen Lebensmittel bereits da haben.

Manchmal ist es auch so, dass ich meine Mutter von der Uni aus anrufe und wir uns dann am Telefon gemeinsam überlegen, was wir später essen wollen. Dabei erwische ich sie auch meistens beim Einkaufen und das ist recht praktisch, da sie dann gleich die Sachen, die wir brauchen, kaufen kann. Außerdem kann ich ihr dann immer gleich Bescheid geben, wann genau ich nach Hause komme und ob ich meinen Freund mitbringe. So weiß sie dann auch immer, wie viel sie kochen muss und das ist sehr praktisch. Somit sind wir wirklich enorm flexibel, was das Essen angeht und das ist sehr praktisch.

Ich entscheide auch immer spontan, was ich essen möchte und halte von wochenlanger Planung nichts. wenn ich spontan Hunger auf Geflügel oder Fisch habe, dann mache ich eben etwas mit Geflügel oder Fisch. Warum soll ich Suppe essen, wenn ich Appetit auf Nudelauflauf habe? Dann würde ich das Essen gar nicht richtig genießen können, egal wie gut es schmeckt.

Ich habe natürlich auch den Vorteil, dass ich keine Familie zu versorgen habe. Meine Eltern waren früher auch relativ spontan, wenn es ums Essen ging, aber die hatten auch eine gigantische Tiefkühltruhe, die diese Flexibilität überhaupt erst ermöglicht hat.