Wie ausführlich Gäste einander vorstellen?

vom 14.04.2013, 08:59 Uhr

Manchmal bin ich bei Leuten eingeladen, deren Gäste ich nicht kenne. Ich habe eine Freundin, bei der es eher locker zugeht. Man kommt, setzt sich irgendwo hin, und muss selber schauen, dass man sich irgendwie ins Gespräch einbringt. Ich empfinde das manchmal als unangenehm, weil ich von den Leuten nichts weiß und der Anfang schwerfällt. Meist frage ich, woher sie die Gastgeberin kennen. Aber zu genau darf man ja auch nicht fragen, weil das vielleicht neugierig wird.

Mir ist es lieber, wenn jeder Neuankömmling den anderen Gästen kurz mit ein paar Worten vorgestellt wird (falls er nicht eh schon bekannt ist). Ich stelle die neu ankommenden, den anderen unbekannte Gäste meistens so vor, dass ich den Namen nenne und sage, woher wir uns kennen. Das könnte zum Beispiel sein, dass wir zusammen studiert haben und wir uns nach langer Zeit zufällig wiedergetroffen haben, oder dass ich die Person aus der Krabbelgruppe kenne und dass die Kinder in dieselbe Klasse gehen. Dann hat man Anknüpfungspunkte. Besonders bei Eltern mit Kindern kommt so schnell ein Gespräch auf. Man könnte es natürlich noch ausführlicher machen und den ganzen Lebenslauf erzählen, aber das wäre vielleicht zu indiskret. Man weiß ja nicht, ob die Leute preisgeben möchten, dass sie letztes Jahr im Ausland waren und sich dort die Cholera geholt haben.

Wie ausführlich stellt ihr eure Gäste vor? Nennt ihr nur den Namen? Oder sagt ihr auch, woher ihr euch kennt? Oder gehört ihr zu den Extremen, die entweder gar nichts sagen und das Vorstellen den Gäste selbst überlassen, bzw. zu denen, die die ganze Lebensgeschichte erzählen?

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich kann gut verstehen, dass du unsicher bist, wenn dir die Gäste nicht vorgestellt werden. Mit würde es ähnlich gehen. Oft ist das Gespräch dann auch mit ein paar Fragen zur gemeinsamen Bekannten erschöpft und dann entsteht so ein betretenes Schweigen. Und dann folgt Smalltalk. Schrecklich. Meistens.

Gar nicht vorstellen, finde ich also nicht gut. Es gibt aber noch eine dritte Möglichkeit, bevor man die ganze Lebensgeschichte erzählt. Man könnte nur einen Punkt erwähnen, den die beiden einander Vorzustellenden gemeinsam haben. Also z.B. "Sybille hat sich vor kurzem ein Pferd gekauft. Du hattest doch früher Reitunterricht" Und schon können sich die beiden über Pferde unterhalten. Natürlich muss man sich vorher ein paar Gedanken machen, welches Thema beide interessieren könnte. Aber wenn es eines gibt, könnte das die beiden in ein interessanteres Gespräch verwickeln als den üblichen Smalltalk.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich finde es sehr unhöflich, wenn man seine Gäste gar nicht vorstellt und so würde ich es auch nicht machen wollen. Wenn ich einen Gast habe, den die anderen nicht kennen, dann sage ich einfach den Namen und woher ich ihn oder sie kenne. Das sage ich aber nicht immer dazu. Ich finde es aber schöner, wenn man jemanden nicht einfach hinsetzen lässt. Immerhin möchte man ja auch, dass sich der Gast wohlfühlt.

Einen ganzen Lebenslauf würde ich nicht angeben. Das erscheint mir auch ziemlich unhöflich, wenn man dem Gast den Gesprächsstoff wegnimmt und nicht jeder hat so einen tollen Lebenslauf, dass man damit angeben kann. Ich denke, dass so etwas unangebracht ist.

Ich fühle mich als Gast auch besser, wenn die anderen nur meinen Namen kennen und den Zusatz hören, woher ich den Gastgeber kenne. Dann kann man sich besser in die Gespräche einfügen und ist nicht so alleingelassen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich finde es auch immer sehr schade, wenn es so ist, dass man den anderen Gästen nicht vorgestellt wird. Sicher soll das lockerer wirken, wenn man sich selbst miteinander bekannt macht, aber für mich ist das gar nichts. Im schlimmsten Fall, wenn ich gar keinen Anhaltspunkt habe, sitze ich einfach nur blöd herum, weil es mir sehr schwer fällt, neue Kontakte zu knüpfen und weil ich auch nicht den anderen Gästen ins Gespräch fallen möchte. Darum finde ich es auf jeden Fall besser, wenn man als Gastgeber die Gäste einander vorstellt, wenn sie sich noch nicht kennen.

Das muss ja nicht aufwendig sein und lange dauern, aber ich mache es als Gastgeberin auch immer so, dass ich sage, wie meine Gäste heißen und dann dazu sage, woher ich die Leute kenne. Das finde ich als Einstieg schon ideal, weil man dann eben schon einen Anhaltspunkt zu der Person hat, die man neu kennenlernt. Mehr sage ich eigentlich nicht, weil ich auch nicht weiß, ob meine Gäste es unbedingt so toll finden, wenn ich ihre ganze Lebensgeschichte erzähle. Wenn sie dies möchten, können sie es ja selber machen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich stelle meine Gäste oder Freunde nie sonderlich ausführlich einander vor. Stattdessen nenne ich meistens nur den Namen oder erwähne auch noch kurz, woher ich die Person kenne. Meistens ist das jedoch immer nur ganz kurz und ich fände es ein wenig albern, eine ewig lange Geschichte zu erzählen, um die Personen einander vorzustellen. Immerhin können sich die Gäste ja auch selbst untereinander unterhalten und von daher muss man das auch nicht für sie erledigen.

Wenn ich auf Partys von Freunden eingeladen bin, dann ist es eigentlich immer so, dass ich nicht alle Personen kenne. Dabei wird man einander normalerweise aber auch gar nicht vorgestellt. Stattdessen wird erwartet, dass man auch selbst miteinander ins Gespräch kommen kann, was ich nicht unbedingt schlimm finde. Immerhin kann man die Person auch selbst fragen, woher sie den Gastgeber kennt und das ist eigentlich auch eine ideale Frage, um mit den anderen Leuten ins Gespräch zu kommen.

Wenn man von Anfang an alles Wichtige gesagt bekommt, dann gibt es ja gar nichts, was man die andere Person noch fragen könnte. Immerhin möchte man ja auch nicht zu sehr ins Detail gehen, wenn man die Person zum ersten Mal sieht und von daher finde ich es besser, wenn man das selbst herausfinden muss. Dabei kann man von erwachsenen Menschen ja eigentlich auch erwarten, dass sie selbst miteinander ins Gespräch kommen und ich finde nicht, dass man alle stundenlang ausführlich einander vorstellen muss.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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