'Gedenk-Kristall' aus Asche des Verstorben machen lassen?

Ein Freund von mir musste vor einer Woche den Verlust seines Vaters mit sich tragen. Ich konnte es gar nicht glauben, als ich das gehört hab. Da merkt man auch, wie ernst das Leben manchmal sein kann. Als wir geredet haben, teilte er mir mit, dass sie die Leiche zur Asche wandeln lassen. Danach meinte er jedoch, dass daraus ein Gedenk-Kristall gemacht wird. So etwas habe ich auch persönlich zum ersten mal gehört, und kann mir nicht vorstellen, wie so etwas aussieht. Wie wird das Ganze durchgeführt?

Würdet ihr das machen? Einen Gedenk-Kristall, und den somit für immer bei sich haben? Ich glaube, ich persönlich würde das nicht machen. Wie sieht es mit euch aus?

Ich würde das nicht machen. Wenn das Elternteil darum gebeten hat, bevor es verstorben ist, dann ja. Aber sonst auf gar keinen Fall. Ich hätte zu große Angst, solch ein Gedenk-Kristall zu verlieren. Das ist ja nicht mal eben ersetzbar.

Ich würde die Asche entweder in eine Urne behalten, oder die Leiche nicht verbrennen, sondern vergraben. Die Grabstätte lässt sich ja immer wieder besuchen und man kann die Grabstätte auch nicht verlieren.

Ich kenne es nur so, dass man dann eine Kette hat und ein ganz kleiner Teil der Asche in diesen Kettenanhänger macht wird. Ich würde das nie im Leben haben wollen. Man soll die Menschen im Leben ehren, und nicht erst, wenn sie tot sind und das gibt einem doch auch nicht wirklich etwas, wenn man mit der Asche des Verstorbenen umherrennt. Sicherlich ist es sein Vater und er versucht nun einen Weg zu finden, damit umzugehen, aber ich denke nicht, dass so ein Anhänger dabei helfen kann. Was ist denn, wenn der Anhänger abhanden kommt? Oder kaputtgeht?

Ich würde das schon machen lassen. Also nicht von mir selber, denn ich möchte nun wirklich nicht verbrannt werden, ich möchte eine ganz normale Erdbestattung bekommen und das reicht mir vollkommen, ich möchte nicht zu einem Kristall werden und auch zu sonst nichts. Einfach nur verrotten.

In meiner Familie gibt es aber tatsächlich jemanden, der sich vielleicht gerne verbrennen lassen möchte und da würde ich dann doch schon das Geld investieren und mir so einen Erinnerungsdiamanten aus der Asche herstellen lassen. Ich habe mal gelesen, dass man diese Diamanten auch ganz normal in ein Schmuckstück einfassen lassen könnte. Das würde ich aber gar nicht unbedingt wollen, denn diesen Gedanken finde ich schon befremdlich. Dann bekommt man für seine neue Halskette ein Kompliment und wird gefragt, wo man den Stein denn her hat und man sagt, dass das Onkel Gustav ist oder Opa Heinz oder wer auch immer. Was da wohl die Leute denken würden?

Ich würde den Stein in eine Art Denkmal einsetzen lassen. Nur in ein kleines. Ich habe da sogar schon eine bestimmte Form in meinem Kopf, die zwei Elemente enthält, die meinem Angehörigen im Leben wichtig gewesen sind beziehungsweise zumindest bis zum heutigen Zeitpunkt, denn das kann sich ja auch noch wieder verändern.

Dieses Denkmal könnte man sich dann in ein Regal stellen oder in eine Vitrine, so wie es in anderen Ländern mit den Urnen gemacht wird. Das finde ich sehr schön und auch noch geschmackvoll, sodass es für mich wirklich eine Alternative wäre, wenn es für den Verstorbenen in Ordnung wäre.