Mürbe- oder Rührteig anrühren oder? Zum Blindbacken

Oft ist in Rezepten angegeben, dass man den Boden blindbacken soll. Weil ich damit nie etwas anfangen konnte, habe ich es bisher auch nicht gemacht. Nun habe ich hier im Forum gelesen, dass man Backpapier auf den Teig legen soll und darüber Erbsen. Muss das Backpapier dann genauso breit sein, wie die Form oder etwas kleiner? Muss der Außenrand nicht mit Backpapier bedeckt sein? Kommen die Erbsen dann nur in die Mitte und wenn ja, wie viel Erbsen? Müssen die Erbsen so gelegt werden, dass man keinen Teig mehr sieht, also zum Teil doppelt?

Welchen Teig kann man für eine solche Backart verwenden? Muss es ein Rührteig sein, kann es ein Mürbeteig sein, wird er mit Hefe oder Backpulver verarbeitet?

Blind gebacken werden Mürbeteige. Rührteige sollen ja aufgehen beim Backen. Das Blindbacken soll an sich verhindern, das der Teig hoch geht. Mürbeteige erkennst du daran, dass kalte Butter mit den Zutaten verknetet wird und vor dem Backen kalt gestellt werden muss. Hefe ist an sich nie enthalten. Ob Backpulver rein muss, steht an sich im Rezept.

In der Regel backt man Mürbeteig Böden blind. Solche, die man dann noch mit Obst belegt. Dafür gibt es auch spezielle Formen. So was in der Art, nur in groß: Formen. Der Teig wird in die Form gegeben und dann mit Backpapier belegt. Hier sollte man dann schon den Boden komplett belegen, bevor man getrocknete Erbsen drauf macht, damit man die Erbsen noch mal verwenden kann. Wenn die mit dem Teig in Berührung kommen, ist die Gefahr des Verderbs ja höher. So bleibt der Boden dünn, aber der Rand geht auf und gibt dem Kuchen eine Form.

Blindbacken hat den Sinn und Zweck, dass der Teig nicht unkontrolliert aufgehen kann, denn man belegt ihn später noch. Man backt ihn nur auf diese Art und Weise vor, weil er zusammen mit dem Teig sehr matschig werden würde, schlechter aufgeht und eventuell gar nicht gar wird. Ich kenne es deshalb eigentlich nur bei Mürbeteig, den man später noch mit Obst oder dergleichen belegt, oder bei einem Pizzateig. Ach ja, der Boden für unseren Zwiebelkuchen soll auch blind gebacken werden.

wie genau du das Papier auf dem Teig verteilst, ist im Endeffekt dir überlassen. Du musst Dir nur klar machen, dass die Sorgfalt beim Ausbreiten des Papiers auch damit zu tun hat, wie der Kuchen nach dem Backen aussieht, wie ordentlich er also ist. Da Du bisher gar nicht blind gebacken hast, wird das einfache Ausbreiten des Papiers ohne genaues Zuschneiden wohl reichen. Die getrockneten Erbsen, Bohnen, Linsen oder dergleichen dienen dann nur zum Beschweren.

Sie sollen das Papier unten halten und den Teig daran hindern, allzu sehr auf zu gehen, weil er in Form bleiben soll. Wie viele Erbsen du genau hinein tust, hängt davon ab, welches Gewicht Du brauchst, um den Teig zu formen. Eine dünne Schicht Linsen würde bei einem Teig mit viel Backpulver also vermutlich nicht reichen. Der Außenrand sollte auch in Form bleiben, weshalb es schon aus diesem Grund sinnvoll ist, das Papier auch diesen Rand bedecken zu lassen und so viele Erbsen einzufüllen, dass auch der Rand in Form gehalten wird. Der zweite Vorteil für ein großes Papier ist, dass Du dann sehr viel einfacher die Erbsen wieder entfernen kannst, denn dann bleiben sie einfacher darauf beim Herausheben.

Bei einem Rührteig wird man das Blindbacken so gut wie nie verwenden. Mir fällt zumindest keine Gelegenheit ein, wo so ein Teig nicht aufgehen und in Form bleiben soll. Bei einem Mürbeteig macht man es öfter. Ich sollte es machen bei meinen Pizzateigen, die ich in der Regel mit Hefe zubereite oder mit einem Quark-Öl-Teig mit Backpulver.