Betrunkene Lehrerin für Schüler zumutbar?
Neulich ist eine Lehrerin an der Schule meines Neffen nicht angekommen, weil sie einen ordentlichen Verkehrsunfall gebaut hatte. Grund dafür war ein viel zu hoher Promillegehalt und dadurch eingeschränkte Konzentration am Steuer. Sie wollte sogar noch zu Fuß weiter und hätte beinahe Fahrerflucht begangen. Es hat sich in der Schule herumgesprochen und nun ist sie das Gelächter der Schule. Der Schulrat muss sich jetzt damit befassen, ob die Lehrerin noch tragbar ist oder gekündigt werden sollte. Sie hatte auch immer Vorträge über Gefahren für Jugendliche und Nachteile von Drogen und Alkohol gehalten. Laut Direktor sei sie Opfer eines gemischten Getränks auf einer Party geworden und hätte sich gar nicht willentlich betrunken.
Denkt Ihr, dass die Lehrerin zurück an die Schule kommen sollte oder ist die Vorbildwirkung hinüber? Kann sie weiterhin Vorträge halten oder würdet Ihr das für scheinheilig halten?
Ich kannte einen Lehrer, der betrunken vom Rad gefallen ist und so unglücklich auf den Kopf aufgekommen ist, dass er verstorben ist. Dann kenne ich einige Lehrer, die dem Alkohol nicht abgeneigt waren und in den Pausen entweder den Kasten Bier irgendwo hervorgenommen haben oder in die nächste Kneipe eingefallen sind. Also würde ich die Lehrerin nun nicht für scheinheilig halten, außer sie würde nun erzählen, dass sie noch nie einen Tropfen Alkohol angerührt hätte. Vielleicht kann sie ihre eigene Erfahrung in die Vorträge mit einbinden, ich gehe mal davon aus, dass dein Neffe kein Grundschulkind mehr ist.
Auch Lehrer sind nur Menschen und auch Lehrer dürfen mal abfeiern. Jetzt ist halt die Frage, ob sie die Nacht durchgemacht hat oder ob das mit dem gemischten Getränk wirklich stimmt. Es ist teilweise ja wirklich so, dass man was in das Getränk gemacht bekommt, was man nicht verträgt oder sogar Drogen und somit vorübergehend für mehrere Stunden bis Tage außer Gefecht ist. Ich finde, dass sie noch eine Chance verdient. Solange sie nicht bereits öfter mit Alkohol in der Tasche oder einer Fahne aufgefallen ist, ist es jetzt nicht so skandalös. Vielleicht zieht sie ja auch eine Lehre aus der Situation und rührt keinen Tropfen mehr an.
Wenn sie nicht mehr zur Schule zurückkehren sollte, dann höchstens, damit sie nicht von Schülern fertig gemacht wird. Gerade um Vorträge und Prohibition zu betreiben hat sich ihre Rolle durch den Vorfall nicht verschlechtert. Im Gegenteil, sie kann aus eigener Erfahrung erzählen und stößt bei den Schülern nicht auf Desinteresse, wenn sie nur den Finger hebt und die ganze Zeit davon redet, wie gefährlich Alkohol ist. Fakt ist doch, dass vor Allem Jugendliche einen solchen Vortrag eher belächeln und ihre eigenen Erfahrungen machen. Dass die Lehrerin selber die Erfahrung gemacht hat, kann sie nun zu ihrem Vorteil in ihre Präsentationen bzw. Vorträge einbauen und so den Schülern den Blick auf die Droge Alkohol anders bieten, womit sie, meiner Meinung nach, mehr Erfolg haben dürfte.
Diese Sichtweise finde ich durchaus spannend. Es gab schon bei den Inuit in Nunavut, Kanada Regierungschefs, die Alkoholiker waren und dadurch noch mehr Ansehen bekamen, weil sie sich besserten. Wenn die Lehrerin in den Vorträgen ihre Fehler eingesteht, ist das sicher hilfreich und die Schüler sehen, dass auch Lehrer entgleisen können, auch wenn sie es nicht sollten. Mal sehen, was nächste Woche herausschaut, wenn der Schulrat sein Urteil getroffen hat.
Ich finde die Geschichte schon ziemlich seltsam. Irgendwie schmeckt man das ja, wenn in einem gemischten Getränk viel Alkohol drin ist. Vielleicht war aber auch viel Zucker drin, keine Ahnung. Allerdings finde ich es schon mal überhaupt nicht vorbildhaft, dass man überhaupt feiern geht, wenn man am nächsten Tag unterrichten muss und das dann anscheinend auch noch recht lange. Wenn sie auch noch zu Fuß abhauen wollte, muss sie schon ziemlich benebelt gewesen sein.
Dass der Direktor dass so locker nimmt, verstehe ich auch nicht ganz. Die Geschichte mit dem Mischgetränk kann die Lehrerin ihm ja auch nur aufgetischt haben. Lehrer dürfen sicherlich auch mal feiern, aber das sollte sich auf Freitag und Samstag beschränken.
Wenn es bei der Dame vorher noch keine Auffälligkeiten gab, wäre es meiner Meinung nach übertrieben, sie gleich zu entlassen. Der Direktor sollte sie aber schon genauer beobachten und die Sache mit den Vorträgen vielleicht erstmal aussetzen, weil es sicher nur dazu führt, dass die Schüler sich darüber lustig machen. Ob sie an der Schule wieder ernst genommen wird, hängt ein Stück weit sicherlich auch von ihrer Persönlichkeit ab. Wenn sie nun dauerhaft von den Schülern gemobbt werden sollte, müsste sie eben die Schule wechseln.
Die Lehrerin wird von vielen gemocht, aber auch gemobbt. Da ist Licht und Schatten. Angeblich wird schon in Facebook in den Schülergruppen darüber gelacht und spekuliert. Inwieweit eine saubere Rückkehr und ein gelungener Wiedereinstig möglich ist, wird sich zeigen und mein Neffe wird es mir berichten. Es liegt nicht am Direktor, sondern der Schulrat wird das weitere Schicksal der Lehrerin bestimmen. Man wird dort sicherlich alles Für und Wider abwägen und nachsehen, ob die Lehrerin bisher unbescholten war oder ob es bei ihr schon andere Eskapaden gab.
celles hat geschrieben:Denkt Ihr, dass die Lehrerin zurück an die Schule kommen sollte oder ist die Vorbildwirkung hinüber? Kann sie weiterhin Vorträge halten oder würdet Ihr das für scheinheilig halten?
Wenn eine Lehrerin schon aufgrund eines Unfalls durch Alkohol am Steuer nicht zur Schule kommt, dann sollte sie auch gar nicht erst wieder zurück kommen. Eine Lehrerin ist ja ein Vorbild und wie kann eine Lehrerin das sein, wenn sie sogar gewillt ist, betrunken zur Arbeit und zu ihren Schülern zu fahren? Welcher Schüler sollte sie dann schon ernst nehmen, geschweige sie als Vorbild ansehen? Ich würde so etwas nicht unterstützen, ganz im Gegenteil, ich würde mit anderen Eltern dafür sorgen, das sie von der Schule fliegt. Am besten wäre noch, wenn sie den Job ganz aufgibt.
Lehrer sind auch nur Menschen und machen Fehler. Eine Entlassung wäre völlig übertrieben. Wenn die Lehrerin ihren Fehler einsieht und nicht versucht, sich da herauszureden, sollte sie bleiben dürfen und offen zu ihrem Fehler stehen. Wenn die Lehrerin Alkoholikerin ist, ist sie krank und sollte auch nicht entlassen werden, sondern eine Entziehungskur machen.
Wenn die Situation so ist, dass sie keinen Fuß mehr fassen kann und sich die Schüler nur noch lustig über sie machen, könnte sie vielleicht versetzt werden.
So eine Lehrerin ist mit das schlechteste Vorbild, was man sich vorstellen kann. Ich finde es unverantwortlich, wie man sich so auf den Weg zur Arbeit machen kann, vor allem, wenn es sich hier um eine Lehrerin handelt, die irgendwo auch eine Vorbildfunktion hat. Wenn man schon morgens vor der Arbeit so besoffen ist, dann ist bei ihr definitiv etwas aus den Fugen geraten. Das sie nun zum Gespött der Schule geworden ist wundert mich in keinster Weise. Vielleicht regt sie das mal zum nachdenken an und verpasst ihr einen ordentlich Tritt in den Hintern.
Das Problem an der Sache ist ja nun einfach, dass sie in ihrer Rolle nicht mehr ernst genommen wird. Gerade wenn sie Vorträge über Drogen und Alkohol halten soll, wird sie hier absolut niemand ernst nehmen und das Thema wird vielleicht von den Schülern auf die leichte Schulter genommen. Hier sollte man auf jeden Fall etwas anderes einführen, wenn nicht sogar diese Lehrerin in diesem Bereich komplett ersetzten, denn unter dieser Vorgeschichte macht es absolut keinen Sinn mehr.
Jetzt ist es natürlich fraglich, ob man sie ganz entlassen soll. Ich bin ja der Meinung, dass ja gewisse Sachen mal passieren können, aber in mancher Hinsicht sind die Dinge dann doch zu gravierend, als dass man sie einfach mal ignorieren kann. Die Frage ist jetzt natürlich, ob die Aussage des Direktors der Wahrheit entspricht und ihr wirklich unwissentlich ein Getränk untergejubelt wurde. In dem Fall hätte sie sich aber immer noch krank melden können und das ganze schon am Keim ersticken, aber das hat sie nicht getan, was nicht gerade für sie spricht, auch wenn sie unter Alkohol stand.
Ich denke, dass man als Lehrerin zwar eine Vorbildfunktion hat, aber auch nur ein Mensch ist. Das mit dem einen Getränk finde ich insofern glaubhaft, weil es mir auch schon so ging. Bei manchen Getränken ist es eben so, dass sie sofort in den Kopf gehen und man dann total betrunken ist. Gerade bei gepanschten Sachen ist das leider so. Es ist aber schon eine Sache, wenn man abends fortgeht und dann am nächsten Tag zur Schule muss. Dann sollte man einfach gar nichts trinken.
Ich finde aber eine Entlassung absolut überzogen. Sicherlich muss man sich das Ganze bewusst machen und es ist nicht gut gelaufen, aber wenn es eine einmalige Sache war, muss man doch nicht gleich kündigen. Man kann ja auch zu seinem Personal und dessen Schwächen stehen. Nicht jeder ist perfekt.
Eigentlich kann es den Kindern ja auch dienlich sein, wenn die Lehrerin davon berichten kann, was Alkohol wirklich anrichten kann. Man muss es schon selbst erlebt haben, um davon erzählen zu können und wenn man so eine Horrorsache hinter sich hat, wird man denke ich schon sehr gut davon berichten können, was Alkohol anrichten kann. Es kann ja jedem Mal eine schlimme Sache passieren und wenn es so nicht geplant war, dann sollte man auch verzeihen können.
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