Schon mal unter Druck gesetzt (worden)?
Habt ihr schon mal jemanden in irgendeiner Weise unter Druck gesetzt oder wurdet ihr selber schon mal unter Druck gesetzt? Mit was konntet ihr jemanden unter Druck setzen oder mit was wurdet ihr unter Druck gesetzt?
Ich habe mal den Exfreund meiner Freundin unter Druck gesetzt. Ich habe ihn beim Knutschen mit einer anderen Frau erwischt und ich habe ihm dann gesagt, dass er es meiner Freundin selber beichten soll, weil ich es sonst mache. Die Beziehung ist dann auseinander gegangen. Ich hätte meine Freundin jedenfalls nicht anlügen können.
Das, was du gemacht hast, was ja nicht "Druck" ausüben. Du hast dich mit Hilfe einer massiven Nötigung in das Privatleben Dritter eingemischt und deine moralischen Wertvorstellungen anderen aufgedrückt. Ist in etwa so, wie es die christlichen Kreuzzügler gemacht haben. Nur gutes im Sinn. Wieso du auf die Idee kommst, deine Freundin belügen zu müssen (was du wirklich nicht musst), wenn diese Sache nicht herauskommt, erschließt sich mir nicht.
Natürlich wird jeder einmal mit der Tatsache konfrontiert, dass andere einen gewissen Druck ausüben können. Das passiert z.B. im Arbeitsleben regelmäßig. Sei es, dass dies durch den Chef oder Kollegen passiert ("Wenn dies und das nicht bis dann fertig ist, gefährden sie den Abschluss des Projekts.") oder aber der Auftraggeber ("Wenn diese Punkte nicht erledigt werden, zahle ich nicht.") droht bzw. der Auftragnehmer ("Wenn die Zahlung nicht bis dann und dann eingeht, müssen wir mit einem Baustopp reagieren und damit verzögern wir den Fertigstellungstermin."). Wobei natürlich auch auf moralischer Ebene gerne Druck aufgebaut wird und man eben an das Gewissen appelliert. Das ist eigentlich ein "normaler" Vorgang und ist eben nur dann kritisch, wenn der Druck in Richtung Nötigung geht.
Ich sehe es eigentlich auch so, dass dein Beispiel nichts mit dem "unter Druck setzten" zu tun hat. Ich würde auch eher andere Beispiele nennen können, um deutlich zu machen, was ich unter "unter Druck setzen" verstehe.
Zum Beispiel wurde ich von meinen Eltern damals unter Druck gesetzt. Ich sollte mein Zimmer sauber machen und aufräumen und Staub wischen und desgleichen, so wie meine Tiere sauber machen und versorgen, also Wasser und Futter geben und ich hatte nur eine Stunde Zeit. Wenn ich es in einer Stunde nicht schaffen würde, dann durfte ich nicht bei meiner Freundin schlafen.
Das Beispiel klingt jetzt zwar sehr fies und als Außenstehender denkt man jetzt sicherlich, was ich bloß für böse Eltern gehabt habe. Deshalb muss ich dazu sagen, dass mein Zimmer damals auch nicht mehr aussah, wie ein Kinderzimmer beziehungsweise Jugendzimmer. Mein Zimmer sah eher aus, wie ein Schweinestall. Jetzt, wo ich selber erwachsen bin und zurück denke, dann fand ich meinen hygienischen Zustand in meinem kleinen Wohnraum echt schon heftig.
Zu dem wurde ich in der Schule des Öfteren unter Druck gesetzt. Zum Beispiel musste ich innerhalb von ein paar Tagen eine PowerPoint Präsentation über ein bestimmtes Thema fertigbekommen. Wenn ich das nicht geschafft hätte, dann hätte ich dafür eine schlechte Note bekommen. Ich glaube, ich hätte mit der schlechten Note an sich leben können, aber, da ich mit anderen Personen in einer Gruppe war, die dann dieselbe Note bekommen hätten, musste ich mich natürlich beeilen und hab es ja letztendlich geschafft. Wobei ich ja sagen muss, dass man mit dem Druck umgehen muss, wenn man im späteren Arbeitsleben durchstarten möchte.
Ich bin schon häufig unter einen immensen Zeitdruck gesetzt worden und habe auch schon andere Leute unter diesen Druck gesetzt. Aber das ist anscheinend nicht das, worauf du hinaus willst. Was du da mit Druck ausüben bezeichnest, das erinnert einen ja schon mehr oder weniger an eine Art von Erpressung. So nach dem Motto, wenn der eine nicht mach, was ich will, dann mache ich das eben und er steht schlecht da.
Ja, das habe ich auch schon gemacht. Bin ich stolz darauf? Nein. Bereue ich es? Nein, auch das mache ich nicht. Es hat sich eigentlich nicht um etwas Schlimmes gehandelt. Es war einfach eine Situation, die mir absolut nicht gepasst hat, weil jemand wegen einer total banalen Sache gelogen hat, obwohl diese Person zuvor in der Runde etwas ganz anderes gesagt hatte, als er es der betreffenden Person erzählt hat.
Da habe ich dann gesagt, dass so etwas nicht geht und sich diese Person nun bei dem Opfer der Lügerei entschuldigt und die Wahrheit sagt, ansonsten würden ich und ein Freund eine bestimmte Geschichte verbreiten, die eigentlich geheim bleiben sollte. Das hat dann auch sehr gut geklappt. Bis heute finde ich das auch noch legitim, denn es kann nicht sein, dass man hinter dem Rücken anderer Leute etwas schlechtes sagt, ihnen aber eitel Sonnenschein vorspielt.
Ich denke es gibt eine Art der unter Druck Setzung, die jeder von uns schon erlebt hat. Und zwar Zeitdruck. Ich persönlich kann mich da in vielen Beispielen identifizieren. Vor allem die Schule ist ein großer Grund dafür. Natürlich kann man sich selber darum kümmer, und kontrollieren, wie hoch der jeweilige Druck sein kann. Indem man zum Beispiel länger aufgegebene Hausaufgaben oder Referate schon zeitlich erledigt oder sich einteilt.
Druck ist meiner Meinung nach auch nicht immer was negatives. Es regt den Körper an, bringt einen Menschen auf Hochturen und man erarbeitet sich Sachen, die man vorher vielleicht nicht geschafft hätte.
Was du da berichtest, ist kein „unter Druck setzen“, sondern eine glatte Erpressung für mich, die ich unerhört finde. Du hast dadurch die Beziehung deiner Freundin kaputt gemacht. Das ist keine Freundschaft. Nur weil du gesehen hast, dass der Freund eine andere Frau geküsst hat, machst du die ganze Beziehung kaputt?
Warum du der Meinung bist, dass du deine Freundin nicht belügst, weiß ich nicht. Denn du wurdest doch nicht gefragt. Mit einer Lüge hatte diese Erpressung nun wirklich nichts zu tun. Es handelte sich um etwas, was dich nichts anging.
Nein, in der dargestellten Form wurde ich noch nie unter Druck gesetzt, gab auch keine Gelegenheit dazu und habe einen solchen auch selbst noch nie ausgeübt.
Ich muss aber sagen, dass ich den allgemeinen Grundkonsens hier in keinster Weise zustimmen kann. Wäre das mein Freund gewesen, so wäre eine Freundin, die ihn nicht in dieser Weise unter Druck gesetzt hätte oder mir selbst die Wahrheit gesagt hätte nicht mehr als solche zu bezeichnen und komplett unten durch.
Ob es nun die richtige Wahl war, ihn damit zu erpressen, darüber lässt sich vielleicht noch streiten, aber dass sie als Freundin die Verpflichtung hatte, ihrer Freundin davon zu erzählen, darüber besteht hoffentlich kein Zweifel.
kai0409 hat geschrieben:Ich sehe es eigentlich auch so, dass dein Beispiel nichts mit dem "unter Druck setzten" zu tun hat. Ich würde auch eher andere Beispiele nennen können, um deutlich zu machen, was ich unter "unter Druck setzen" verstehe...
Ich sehe es so, dass du nicht ganz verstanden hast, was es heißt, unter Druck gesetzt zu werden. In meinen Augen klingen deine Eltern auch absolut nicht fies oder böse. Wie kommst du auf so etwas? Dass man als Kind/Jugendlicher dazu gebracht wurde sein Zimmer ordentlich zu halten ist doch normal, und vor allem in deinem Fall, wenn du Haustiere zu versorgen hattest, dann verstehe ich dein Problem nicht. Und wenn du selber zu gibst, dass dein Zimmer eher einem Schweinestall entsprach, kann ich verstehen dass deine Eltern irgendwie "drohen" mussten, damit du überhaupt mal etwas machst. Dass hat nichts damit zu tun, dass deine Eltern auf dich Druck ausgeübt haben. Zimmer war nicht sauber, du durftest nirgends hin: Pech gehabt! Das kennen wohl einige.
Du wurdest in der Schule unter Druck gesetzt, weil du in einem bestimmten Zeitrahmen eine bestimmte Leistung erbringen musstest? Willkommen im Leben, so läuft das nun mal eben. Deine Vorstellung von "Druck ausüben" ist sogar noch lächerlicher als das, was die Beitragserstellerin eigentlich meint. Das geht jedenfalls in diese Richtung. Du hast Druck ausgeübt, ja. Aber ich denke auch, dass das eher auf eine falsche Art und Weise war. Wie derpunkt schon sagte, hast du anderen deine Vorstellung einer Beziehung aufgedrückt.
Ich glaube, dass ich das Gefühl, so richtig unter Druck gesetzt zu werden, gar nicht. Bezüglich der Schule bin eigentlich nur ich diejenige, die Erwartungen an mich hat und mich somit auch unter Druck setzt, meine Eltern dagegen überhaupt nicht. Meine Mutter sagt schon seitdem der fünften Klasse, dass ich selbst für mich verantwortlich bin und wenn ich es nicht für nötig halte, zu lernen, dann muss ich später eben damit leben, dass ich keinen guten Job bekomme und auch nicht viel Geld verdiene. Wenn es darum geht, dass ich mein Zimmer aufräumen soll oder ähnliches, habe ich eigentlich auch nie solche Druck-Situationen erlebt, da ich selbst immer dafür sorge, dass mein Zimmer sauber bleibt.
Ich bin aber eine Person, die sich selbst schnell unter Druck versetzt, vor allem was die Schule betrifft. Als ich vor drei Jahre auf das berufliche Gymnasium gewechselt bin, hatte ich eigentlich keine großen Erwartungen und habe damit gerechnet, dass mein Notendurchschnitt ich zwischen zwei und drei einpendeln wird. Ich habe dann allerdings im ersten Jahr einen Schnitt mit einer Eins vor dem Komma erreicht und im darauffolgenden Halbjahr hatte ich dann sogar einen Schnitt von zwölf Punkten. Mein Schnitt hat sich sogar noch verbessert und mittlerweile bin ich bei dreizehn Punkten im Schnitt. Dadurch habe ich jetzt auch dementsprechende Erwartungen an meine Abschluss-Abitur-Prüfungen, obwohl ich das vor zwei Jahren nie so erwartet hätte. Ich habe mir jetzt aber versucht klar zu machen, dass bei solchen Abschlussprüfungen viel schief gehen kann und ich da froh sein sollte, wenn ich in jedem Fach eine zweistellige Note, also eine zwei, erreiche.
Früher habe ich oft meinen Freund unter Druck gesetzt, weil er oftmals dazu neigt, unangenehme Dinge vor sich herzuschieben, anstatt sie gleich in Angriff zu nehmen. Mittlerweile mache ich das aber nicht mehr, weil ich bemerkt habe, dass es wirklich keinen Sinn macht und es nicht zu guten Ergebnissen führt.
Einen gewissen Druck hat man doch mehr oder weniger täglich. Allein schon das morgendliche aus dem Bett kommen hat den Druck im Hintergrund, dass man ja pünktlich in der Schule oder beim Job sein muss. Ich selbst hatte erst im letzten Monat einen gewissen Zeitdruck, um eine Geschichte abzugeben. Da ich persönlich aber unter Zeitdruck sehr kreativ werde, sehe ich das nicht als Druck an. Aber einen gewissen Leistungsdruck hat eben jede Person im Nacken, was auch normaler Alltag ist.
Wenn ich allerdings im privaten Bereich jemanden schon drohe, was du ja eindeutig getan hast, dann ist das kein Druck machen. Es ist schlicht eine Nötigung oder eben Erpressung. Und so lange deine Freundin nicht danach fragt, ob du vielleicht irgendwas weißt, belügst du sie auch nicht. Es ist nur ein Verschweigen der Tatsachen.
Aber geh mal von dir selbst aus. Würdest du wollen, dass dir jemand brühwarm etwas von deinem Partner berichtet? Ob das dann den Tatsachen entspricht oder nicht, ist ja dann eine ganz andere Sache. Und wenn ich so bedenke wie viele Frauen mein Freund kennt und man sich da eben auch mal mit einer Umarmung begrüßt wird, dann würde ich die petzende Person doch eher auslachen, als ihren Behauptungen Glauben zu schenken.
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