Weisen Kinder von alleinerziehenden Müttern Defizite auf?

vom 11.04.2013, 21:47 Uhr

Nicht jede Beziehung hält bis die Kinder aus dem Haus sind. Oftmals trennen sich die Eltern, wenn die Kinder noch klein sind und meistens bleiben die Kinder dann bei den Müttern. Ich habe zum Glück eine intakte Beziehung und kann es mir auch nicht vorstellen mit 6 Kindern plötzlich alleine da zu stehen. Aber leider haben ja nicht alle Frauen dieses Glück und stehen dann ohne Mann aber mit den Kindern da und erziehen diese alleine. Bestenfalls kümmert sich der Vater aber gut um die Kinder und der Vater sieht die Kinder regelmäßig.

Wenn es aber so ist, dass eine Mutter alleinerziehend ist, ist es dann so, dass die Kinder in der Regel Defizite aufweisen oder ist das nicht so? Ist es öfters so, dass Trennungskinder eher Defizite aufweisen als Kinder aus intakten Beziehungen und woran mag das dann liegen?

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» supermami » Beiträge: 2317 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Dann müsste eine ganze Generation Defizite aufweisen, denn bei den Nachkriegskindern sind die meisten Väter im Krieg gestorben oder waren in Gefangenschaft. Ich glaube, dass Kinder eher dann leiden, wenn die Eltern gezwungenermaßen zusammenbleiben und sich dauernd streiten. Ich habe noch nicht festgestellt, dass Kinder von Alleinerziehenden Defizite hätten.

Welche Defizite meinst du denn? Intellektuelle? Emotionale? Soziale? Ich kenne einige Mütter, die alleinerziehend sind, und da ich schon älter bin, sind die Kinder teilweise erwachsen. Ich sehe da keinen Unterschied, den man damit begründen könnte, dass ein Elternteil fehlt oder woanders wohnt.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von ten points am 11.04.2013, 22:02, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Defizite bei Kindern entwickeln, nur weil ein Elternteil fehlt. Es macht meiner Meinung nach überhaupt keinen Unterschied, ob das Kind mit beiden Elternteilen zusammenlebt oder nur mit einem, solange die Kids eine stabile Bindung zum alleinerziehenden Elternteil haben.

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» eselchen » Beiträge: 973 » Talkpoints: 2,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Und was nutzt der regelmäßige Kontakt zum Vater, wenn die Kinder kein Vertrauen zu ihm haben? Ich selbst habe mich ja von dem Vater meiner Töchter getrennt. Dabei habe ich aber einen sehr guten männlichen Freund gehabt, der dann quasi die männliche Vertrauensperson vor Ort für meine Töchter war. Dieser Freund hat sich zwar komplett aus meinem Leben verabschiedet, seit ich meinen Partner habe.

Aber zu ihm haben meine Töchter auch mehr Vertrauen als zum eigenen Vater. Sie sagen sogar selbst, dass sie nun zwei Papas haben. Wobei auch ein Junge in der Klasse einer Tochter ist, wo die Mutter die Familie verlassen hat. Er lebt bei seinem Vater und die Oma ist die weibliche Vertrauensperson. Ich konnte aber weder bei meinen Töchtern, noch bei diesem Jungen irgendwelche Defizite feststellen.

Da gibt es andere Kinder, die zwar in einer intakten Familie aufwachsen, aber wesentlich mehr Sorgen haben. Wenn die Eltern, besonders die Mutter, durch den Job oft nicht zu Hause ist, dann sehen das Kinder als wesentlich schlimmer an.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich denke nicht, dass ein Kind Defizite hat, nur weil es keinen oder kaum Kontakt zum Vater hat. Ich denke, dass man eben dann einen männlichen Ansprechpartner für die Kinder haben sollte oder sie immer mal mit Männern zu tun haben sollten. Ansonsten sehe ich da keine Probleme. Es gab ja früher schon viele Mütter, die ihre Kinder alleine erzogen haben, weil die Männer nicht mehr waren. Da hat es doch auch geklappt. Wenn man seinem Kind Liebe gibt, dann kann man das in meinen Augen schon in gewisser Weise ausgleichen. Deswegen ist es aber auch wichtig, dass es mehr männliche Erzieher in Einrichtungen gibt. Damit Kinder ohne Vater eben auch Männer kennenlernen und sich ihnen anvertrauen können.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich glaube auch nicht, dass Trennungskinder irgendwelche Defizite aufweisen. Immer hin ist es wirklich so, dass sehr viele Kinder nur mit einem Elternteil aufwachsen, egal, ob sie bei der Mama oder bei dem Papa aufwachsen. Ich glaube auch, dass ein Elternteil sein Kind auch so viel Liebe geben kann, dass es dem Kind nicht viel ausmacht, wenn es nur Mama oder Papa bei sich hat und nicht beide Elternteile zusammen.

Zu dem ist es für manche Kinder sogar besser, wenn die Mama und der Papa nicht zusammenleben und sie so genannte Trennungskinder sind. Denn, wenn Mama und Papa sich nur ständig streiten und so gar nicht mehr miteinander klarkommen, dann ist es halt besser für die Eltern, wenn sie sich trennen. Denn Streit und Stress ist für solch ein kleines Kind ist überhaupt nicht gut, auch, wenn die Eltern immer sagen, dass das Kind die Streitereien und desgleichen nicht mitbekommt, merken Kinder so etwas trotzdem.

Wenn das Kind oder die Kinder nur bei der Mama leben oder nur bei dem Papa leben und sich der andere Elternteil nicht um das Kind beziehungsweise um die Kinder kümmert, dann ist es natürlich nicht schön. Aber, wie viele Kinder wachsen heutzutage bei nur einem Elternteil auf und sind trotzdem ganz normal und weisen auch keine Defizite auf.

Ich habe auch das Glück, das ich mit meinem Mann schon lange zusammen bin und mein Leben schon lange mit ihm verbringen darf. Zu dem haben wir drei gemeinsame Kinder und ich kann mir das auch nicht vorstellen, irgendwann eine Single-Mama zu sein und meine Kinder alleine groß zu ziehen. Aber, wenn es mal so kommen sollte, ist es definitiv machtbar und ich würde alles dafür geben, damit meine Kinder so normal, wie möglich aufwachsen, damit sie keine Defizite aufweisen.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Warum beinhaltet deine Frage nach Defiziten nur die alleinstehenden Mütter und deren Kinder? Es gibt auch alleinstehende Väter, die Kinder betreuen. Stellt sich da nicht die Frage nach Defiziten? Wie dich anlupa schon fragte, interessiert es auch mich, welcher Art diese Defizite sein sollten, die du vermutest? Welchen Sinn hat es, eine allgemeine Antwort zu geben, wenn es dir um etwas ganz Anderes geht?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Sicher gibt es auch alleinerziehende Väter. Das ist aber seltener und sicher hätte ich auch alleinerziehende Personen nehmen können und nicht die Mütter direkt ansprechen sollen. ich meine in jeglicher Hinsicht diese Defizite. Denn ich habe mich mit einer Freundin unterhalten, die alleinerziehend ist und ihr Kind ist mit 3 Jahren noch nicht ansatzweise trocken. Das Kind spricht kaum und wenn, dann nur einzelne Wörter. Der Vater kommt regelmäßig und das Kind wächst sehr behütet auf.

Deswegen dachte ich, dass es soch daran liegen könnte, dass das Kind nur ein Elternteil hat mit dem es ständig zusammen lebt. Die Frage, wo die Defizite auftreten habe ich deswegen offen gelassen, weil ich ja auch Erfahrungen von euch haben wollte, wo die Kinder Defizite aufweisen.

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» supermami » Beiträge: 2317 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich bin alleinerziehend mit einem derzeit vierjährigen Sohn. Der Kontakt zum Vater ist leider nur sehr spärlich vorhanden. Im Durchschnitt kann man sagen, dass mein Sohn seinen Vater in etwa alle 6 bis 7 Wochen für einen Nachmittag sieht. Es ist also definitiv keine Bezugsperson.

Mein Sohn wurde wie von deinem beschriebenen Fall ebenfalls sehr spät trocken. Ich kenne aber auch viele andere Kinder, die in einer "intakten" Bilderbuchfamilie wohnen und mit drei auch noch nicht trocken waren. Das kommt also mehr oder weniger in allen Familienarten vor. Das liegt denke ich nicht daran, dass ein Kind nur mit der Mutter oder nur mit dem Vater aufwächst. Wenn das Kind allerdings unter der Trennung stark leidet, kann es durchaus vorkommen, dass vor allem das Bettnässen in der Nacht länger ist. Aber auch das ist nur eine mögliche Ursache von vielen. Das kann auch durchaus zahlreiche andere Gründe haben.

Zum sprachlichen Defizit: ich denke, dass es dazu auch in allen Familien kommen kann. Mein Sohn jedenfalls hat alles andere als ein sprachliches Defizit. Im Gegenteil: Er ist da sogar im Vergleich zu anderen Kindern seiner Altersgruppe weit voraus.

Dennoch glaube ich schon, dass mein Sohn aufgrund der mangelnden männlichen Bezugsperson durchaus Defizite hat. Derzeit merkt man die nicht. Dadurch, dass er mehr oder weniger von Anfang an so aufgewachsen ist, geht ihm derzeit glaube ich noch nicht viel ab. Aber als Eltern lebt man Kindern eine Beziehung ja auch vor. Kinder lernen so, wie man Konflikte in Beziehungen lösen kann, wie man streitet und so weiter. Natürlich spielt sich nicht alles vor den Kindern ab, aber dennoch bekommen sie viel mit. Und das kann ich als alleinerziehende Mutter ohne neuen Partner meinem Sohn einfach nicht vermitteln oder zumindest nicht vorleben. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das später einmal schwer werden wird für ihn.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


@supermami: Die Defizite die du bei dem Kind beschreibst, liegen doch wohl nicht unbedingt am getrennten Leben der Eltern. Das kann man bei vielen zu gut behüteten Kindern beobachten. Die Eltern verpassen den Zeitpunkt, wo das Kind die Windel ablehnt, danach wird es eben schwerer sie davon los zu bringen.

Und wenn man dem Kind keine Chance zum reden gibt, dann wird auch kaum reden. Frage ich mein Kind ständig, ob es Trinken, Essen oder zur Toilette muss, dann wird es eben nur mit ja oder nein reagieren. Im schlimmsten Fall sogar nur mit Gestik reagieren. Warte ich aber ab, bis es etwas zu trinken wünscht, dann kommen eben erst nur zwei Worte. Meist "Mama, trinken". Je nachdem wie man dann als Mutter oder wahlweise Vater reagiert, wird das Kind eben zum Sprechen auch animiert.

Aber wie gesagt, haben diese Defizite nicht unbedingt die Trennung der Eltern als Ursache und sollten vom Kinderarzt untersucht werden. Wirkliche Defizite bei Trennungskindern wird man eher im emotionalen und/oder psychischen Bereich finden. Aber kaum in verzögerter Entwicklung.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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