Mit Bauarbeitern im und am Haus ein Schwätzchen halten?

vom 11.04.2013, 08:17 Uhr

In und an unserem Haus finden im Moment umfangreiche Sanierungsarbeiten statt. Vor einigen Wochen ist der Hausflur neu gestrichen worden. Mit der Zeit kennt man die Maler vom Sehen her und grüßt sie natürlich. Wenn mein Sohn von der Schule kam, mussten sie immer mit der Leiter ein wenig zur Seite rücken und habe ihre Späßchen mit ihm gemacht, wenn er beispielsweise sehr früh kam oder sehr spät ging. Meinem Sohn hat das gefallen und jetzt ist sein Berufswunsch Maler und Anstreicher.

Ich habe dann auch einmal mit ihnen geredet und sie gefragt, wie sie es schaffen, die Decke zu streichen, ohne dass die Farbe heruntertropft, und war erstaunt, dass sie gar keine besonderen Werkzeuge dafür haben, sondern nur einen ganz normalen Roller.

Zurzeit wird ein Dach neu gedeckt. Neulich habe ich ein Schwätzchen mit einem Dachdecker gehalten und gesagt, dass das ganz schön gefährlich aussieht, was sie da machen, und ob sie da keinen Schutz bräuchten. Er winkte nur ab und meinte, dass er schwindelfrei sei und wenn er aufpasse, passiere schon nichts. Dann wechselten wir noch ein paar Worte über das Wetter.

Redet ihr auch mit Leuten, die am Haus arbeiten? Geht ihr wortlos vorbei oder grüßt ihr wenigstens? Viele Mitbewohner hier gingen an den Malern im Hausflur wortlos vorbei. Das fand ich nicht so schön, denn sie waren immerhin mehrere Tage im Flur beschäftigt.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Wir machen bei uns am Haus meist alles selbst, aber wenn doch mal Handwerker da sind, spreche ich auch mit ihnen. Wenn sie besonders nett sind, biete ich auch schon mal etwas zu trinken an. Auch wenn in der Straße an einem Haus gearbeitet wird, grüße ich die Handwerker immer. Ich finde es gehört sich einfach so und man bricht sich doch keinen Zacken aus der Krone, wenn man eben mal freundlich ist.

Die Bauarbeiter oder Handwerker sind sicherlich auch ganz froh, wenn man jemand ein paar nette Worte für sie übrig hat. Wenn der Schornsteinfeger zu uns kommt, werden auch immer ein paar nette Worte gewechselt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Gegen ein Grüßen spricht letztlich nichts, außer das es gerade da, wo sehr viele Menschen vorüber gehen, auch nervig sein kann. Es ist sicher leicht auszumalen, wie sich ein Handwerker fühlen wird, wenn der pro Stunde mehr als von zehn Personen freundlich gegrüßt wird. Mal angenommen, fünf Personen pro Stunde wollen auch noch ein "Schwätzchen" halten. Das lässt die Arbeitsleistung massiv fallen und wenn dann die Arbeit nach der verwendeten Zeit bezahlt wird (und nicht pauschal), dann wird das letztlich unnötig teuer. Auch wenn man sich vielleicht denken mag, dass eine 10-15 Minuten lange Unterbrechung "schon nicht so schlimm" sein wird: der Handwerker wird aus seinem Arbeitsfluss gerissen und muss erst wieder hinein finden und das kann dann schon pro Tag eine Stunde Mehrkosten verursachen.

Hat man dann Handwerker auch privat bei sich in der Wohnung, dann sollte man denen - wenn überhaupt - nur dann was zu Essen und Trinken anbieten, wenn sie sowieso Pause machen. Wobei Handwerker ja in aller Regel selbst was dabei haben! Man muss trotz aller Freundlichkeit auch ein wenig "professionelle Distanz" wahren. Auch wenn die Handwerker nett und freundlich sind, so sind sie doch "nur" da, weil sie für die Zeit auch bezahlt werden und einer klar umrissene Aufgabe nachgehen.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich bin von Natur aus ein eher weniger gesprächsbereiter Mensch. Ich bin höflich und nett, aber dann reicht es mir ehrlich gesagt auch aus. Ich würde sicherlich mal etwas zu trinken anbieten, aber die Damen und Herren sind nun einmal zum Arbeiten dar und nicht für einen Small Talk. Ich versuche, es alles auf eine höfliche Geschäftsbasis zu halten. Da ist auch gerne mal ein kurzer lockerer Witz drin, aber dann bin ich auch wieder weg. Ich mag es halt einfach nicht mit fremden Menschen zu sprechen und deswegen kann ich mich auch auf Späße von Bauarbeitern & Co nicht einlassen. Davon ganz abgesehen, dass ich es auch gar nicht möchte.

Man stelle sich vor jeder würde kleinen Gesprächen nachgehen. Heute kommt der Pizzalieferant, den halten wir dann mit Gesprächen fünf Minuten auf. Zeit ist nun einmal Geld und auch mich kosten ungelogen 5 Minuten bereits bis zu 5,-! Ich bin selbstständig und arbeite nahezu rundum die Uhr, wenn ich wach bin. Urlaub im Jahr habe ich so gut wie keinen. Auch sonntags nicht! Da sind fünf Minuten, je nach Auftrag für mich viel Geld. Manchmal verdiene ich in 60 Minuten das, was einige am Tag verdienen und das obliegt natürlich meinem Auftragsvolumen und meinem Auftragsgebern. Ich bin einfach für keinen Plausch zuständig, sondern Zeit ist Geld und da will ich gar nicht lange Schnacken. Meine Auftraggeber & Co scheinen es ähnlich zu sehen, denn Instruktionen auf freundlicher Geschäftsbasis sind das Einzige und dann geht es los. Die Zahlen schließlich Geld für das Arbeiten und nicht fünf Minuten für einen kurzen Plausch.

» Glasreinigerin » Beiträge: 1008 » Talkpoints: 0,10 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich bin eigentlich nicht der Typ dafür, mit den Handwerkern ein Schwätzchen zu halten und darum mache ich das auch in der Regel nicht. Sicher wechsle ich mal ein paar Worte mit einem Handwerker, der bei mir in der Wohnung einen Auftrag hat, aber das war es dann auch schon. Immerhin ist der Handwerker ja zum Arbeiten da und ich sehe es nicht ein, dass sich die Zeit durch ein von mir angefangenes Gespräch weiter verzögert und ich im Ernstfall noch mehr für die Arbeit bezahlen muss, weil es einfach länger dauert.

Ein Handwerker hat ja auch mal eine Pause und dann ist es etwas anderes. Dann mache ich auch gerne mal einen Kaffee. Wenn ein Handwerker nicht bei mir in der Wohnung, sondern allgemein am Haus etwas machen muss, dann rede ich in der Regel gar nicht mit diesem. Dass ich im Vorbeigehen grüße, ist für mich eigentlich selbstverständlich, aber ich fange dann kein Gespräch an.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Auch ich wechsle gerne mal das eine oder andere Wort mit den Bauarbeitern. Denn dadurch bekommt teilweise auch einen tieferen Einblick in deren Arbeitsweise und man erfährt auch andere Sachen, die sehr interessant sind. Im Moment sind in unserem Haus keine Handwerker beschäftigt. Aber wenn es mal wieder der Fall sein sollte, dann wäre ein kleines Gespräch nicht verkehrt.

Allerdings sollte an immer daran denken, dass man die Handwerker nicht von der Arbeit abhalten sollte. Denn man muss deren Arbeitszeit voll und ganz bezahlen und die Arbeiter sollen sich ja auch auf ihre Arbeit konzentrieren. Ansonsten habe ich nichts dagegen einzuwenden, wenn man mal ein nettes, kleines Gespräch mit den Arbeitern führt. Dabei bekommt man teilweise auch Motivation, die man beim Handwerken sehr gut gebrauchen kann. Und wer weiß, vielleicht geben uns die Arbeiter auch Tipps und Ratschläge, damit wir die eine oder andere anfallende Arbeit problemlos und unkompliziert erledigen können.

Für unseren Nachwuchs hat ein solches Gespräch selbstverständlich auch etwas Positives. Denn durch den einen oder anderen Wortwechseln kann unser Nachwuchs mehr zum Thema Handwerk erfahren und vielleicht auch schon eigene Erfahrung beim Handwerken machen. Dadurch kann auch der Traumberuf entdeckt werden.

» Stefan569 » Beiträge: 558 » Talkpoints: 1,86 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Bei uns waren noch nicht so viele Handwerker. Ein Mal im Jahr schaut jemand nach der Therme und mit demjenigen spreche ich auch immer kurz. Sicherlich hat ein Handwerker auch nicht so lange Zeit und man sollte ihn nicht so lange von seiner Arbeit abhalten, aber ein kurzes Gespräch sollte schon sein, und wenn man auch keine Zeit hat, dann sollte es schon ein netter Gruß sein, den man für den Handwerker übrig hat. Ich finde es einfach nett, wenn man nicht einfach vorbei geht und sich auch die kurze Zeit nimmt, miteinander zu reden.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Zumindest grüßen würde ich die Leute auf jeden Fall, denn das mache ich auch bei anderen Personen, denen ich im Haus begegne. Natürlich kann sich immer wieder ein Gespräch ergeben und wenn ich etwas wissen will, dann frage ich auch nach. Finde da auch überhaupt nichts dabei.

» Sternilu » Beiträge: 305 » Talkpoints: 55,51 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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