Mathehausaufgaben auf Folie vorführen sinnvoll?
In der Klasse meiner Tochter ist es üblich, dass immer einer die Mathematikhausaufgaben auf Folie macht und sie dann vorträgt. Vortragen bedeutet eigentlich nur, dass die Folie auf den Overhead gelegt wird und das, was da steht, vorgelesen wird.Ich ärgere mich immer darüber, wenn meine Tochter dran ist. Es gilt dann immer, Folien und Stifte zu suchen, eventuell sogar zu kaufen. Die Folien werden zwar immer von Schüler zu Schüler weitergegeben, aber irgendwann sind sie so unansehnlich, dass man sich erbarmt und eine neue kauft. Von Folienstiften wird anscheinend vorausgesetzt, dass es solche in jedem Haushalt gibt.
Es ist immer eine ziemliche Arbeit für meine Tochter, bis alles ordentlich auf der Folie steht. Sie ist da sehr pingelig und fängt alles noch einmal von vorne an, wenn der Platz nicht reicht, oder wenn sie meint, dass sie zu klein geschrieben hat. Auch für die Mitschüler ist es wahrscheinlich nicht besonders spannend, die Hausaufgaben an die Wand geworfen zu bekommen. Ich finde es viel besser, wenn sie an der Tafel vorgerechnet werden, vielleicht sogar mit Fehlern, damit man diese findet und daraus lernt.
Müssen eure Kinder oder musstet ihr früher auch Mathehausaufgaben auf Folien vorführen? Haltet ihr das für sinnvoll oder ist es besser, die Aufgaben an der Tafel vorrechnen zu lassen?
Bei uns ist es heute mal wieder soweit, das heißt, wir hatten gestern Nachmittag wieder das Drama mit den Hausaufgaben auf Folie. Es ging schon damit los, dass der Platz auf der mitgegebenen Folie nicht ausgereicht hat, sodass wir nochmal los mussten, um eine weitere Folie zu kaufen. Folienstifte müssen die Kids aus der Klasse immer haben - die stehen schon auf der Liste zum Schuljahresanfang.
Kaum waren wir mit der Folie wieder da, ging das Drama weiter. Die letzte Aufgabe, die nicht draufgepasst hat, hat war echt kniffelig und sie hatten so ein Beispiel auch noch nie gerechnet. Normalerweise hätte ich nach den zwei Stunden abgebrochen, da meine Tochter jedoch dann sehr ehrgeizig ist, wenn sie auf Folie vorführen muss, hängten wir eben auch noch die dritte Stunde dran und mit Hilfe von Talkteria haben wir die Aufgabe dann doch noch lösen kann.
Der Sinn davon, Hausaufgaben auf Folie zu machen, erschließt sich mir nicht. Es scheint aber eine beliebte Beschäftigungstherapie sowohl für Kinder als auch Eltern zu sein. Wie Du fände ich es sinnvoller, die Aufgaben einfach an der Tafel vorrechnen zu lassen, wie es auch früher bei uns üblich war. Das spart Zeit, Kosten und Nerven.
Die Methode kenne ich jetzt nicht aus meiner Ausbildung. Vermutlich ist der Gedanke dahinter ganz einfach. Zur Tafel wollte ich im Vorfeld noch sagen, dass die heute so ein bisschen den Ruf hat, ein altbackenes Unterrichtsmittel zu sein. Es gibt schon Lehrer, die sie gar nicht mehr gerne einsetzen. Auch einige Dozenten weigern sich, das professionelle Anfertigen eines Tafelbildes zu lehren, weil man heute mit neuen Medien weit mehr machen kann. Im Positiven Sinne versuchen die Lehrer mit diesen Folien dann wohl innovativ zu sein und Unterricht abwechslungsreich zu gestalten. Zudem mehren sich auch Fälle von Kreidestauballergie, so dass in manchen Klassenzimmern schon gar keine klassischen Tafeln mehr hängen.
Außerdem hat das für Kinder einen Vorteil, wenn man sich auf so einen Vortrag zu Hause vorbereiten kann. Klar, das ist irgendwie eine gewisse Beschäftigungstherapie für Eltern. Das sind Hausaufgaben ja in engagierten Elternhäusern immer mehr oder weniger. Aber wenn man wie früher die Schüler und Schülerinnen ausschließlich unvorbereitet zum Vorrechnen an die Tafel ruft, kommt eben nicht immer das heraus, was man sich als Lehrer wünscht. Einige Schüler versagen dann aus Angst, andere können die Aufgabe schlicht nicht rechnen und fühlen sich dann vielleicht vor der Klasse bloßgestellt. Klar haben wir das als Schüler auch irgendwie überstanden. Aber wer außer den Matheassen hat schon gerne an der Tafel vorgerechnet? Besonders dann, wenn der Mathematiklehrer sehr streng war?
Theoretisch könnte man dem Kind auch sagen, dass sich zu Hause im Heft vorbereiten soll, weil es in der nächsten Stunde an der Tafel seinen Lösungsweg vorzeigen soll. Dann benötigt man aber für die Unterrichtsplanung mehr Zeit, es dauert eben nicht so lange, eine vorgefertigte Folie auf den Projektor zu legen und zu erklären, als einen ungeübten Schüler an die Tafel schreiben zu lassen, der da vielleicht noch zehn mal korrigiert.
Am einfachsten wäre es mal, den Lehrer auf einem Elternabend oder über die Elternvertreter mal freundlich zu fragen, was sich hinter dieser Methode mit den Folien verbirgt und auch mal die Realität zu Hause zu schildern. Vielleicht findet man ja eine gemeinsame Lösung, die für alle Seiten gut ist.
Ich kenne es aus meiner eigenen Schulzeit auch noch, dass Hausaufgaben auf einer Folie angefertigt werden mussten und dann der Klasse am Stundenbeginn vorgelegt und erklärt werden sollten. Gestört hat mich diese Vorgehensweise ehrlich gesagt absolut nicht. Gut, Folienstifte waren durchaus Voraussetzung, aber diese fanden sich auf der Bedarfsliste, die zum Schuljahresanfang ausgeteilt wurde. Folien wurden bei uns hingegen immer ausreichend zur Verfügung gestellt, daran scheiterte es nie. Ich fand die Methode jedenfalls immer ganz sinnvoll, immerhin erhielt somit ein Schüler die Möglichkeit, sich zu Hause auf die gestellten Aufgaben vorzubereiten und konnte bei ausreichender Arbeit zu Hause ohne viel Mühe eine gute Note erlangen; das fanden die meisten deutlich angenehmer, als spontan an die Tafel gerufen zu werden und keine Ahnung zu haben.
Dass man durchaus auch die Tafel nutzen könnte, um sich die Folien und passenden Stifte zu sparen, sehe ich zwar durchaus als ein Argument, gebe aber zu bedenken, dass es eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt, wenn die Aufgabe noch aus dem Schulheft abgeschrieben werden muss. Die zehn Minuten, die das Abschreiben und genaue Erklären in Anspruch nimmt, könnten einfach sinnvoller genutzt werden und ziehen die Hausaufgabenbesprechung meiner Meinung nach extrem in die Länge, gerade bei geometrischen Übungen, die genaue Zeichnungen erfordern, finde ich das immer extrem. Wie auch immer, es mag schon sein, dass es ein erhöhter Aufwand ist, die Aufgaben schön auf einer Folie vorzubereiten, wenn man aber bedenkt, dass ein Schüler nicht mehr als zweimal pro Halbjahr zum Zug kommen dürfte, halte ich das für absolut vertretbar.
Ich musste selber nie Hausaufgaben auf Folien vorbereiten. Wir haben nur öfter Folien in Gruppenarbeitsphasen während des Unterrichts angefertigt. Aber wie hier nun schon mehrfach gesagt wurde: Eine solche Vorgehensweise hat seine Vor- und Nachteile. Im besten Fall hat der Lehrer eine didaktisch sinnvolle Absicht damit und versucht nicht nur, Schüler samt Eltern zu trietzen.
Natürlich ist es für viele sicherlich ein Kampf, die Folien möglichst lesbar und gut strukturiert zu gestalten. Nichts verwischen, nicht zu klein oder zu groß schreiben, hier die sichtbaren Absätze nicht vergessen. Wer seine Hausaufgaben normalerweise schnell ins Heft schmiert, der wird damit seine lieben Probleme haben. Wer einen hohen Wert auf eine beinahe gedruckte Folie legt, wird seine Eltern stundenlang damit behelligen und um Hilfe bitten, wenn die Lösung nicht so einfach ist. Wenn dann auch noch Folien (+ Stifte) gekauft werden müssen, obwohl man darin überhaupt keinen Sinn sieht, dann ist die Sache natürlich doppelt ärgerlich.
Klar kann man auch die Tafel als Präsentationsfläche nutzen. Aber würde in jeder Mathestunde erst 20 Minuten lang die Aufgabe angeschrieben, gerechnet und notfalls berichtigt werden, dann kämen auch die ersten Eltern und würden sich beschweren, dass man das doch wohl kürzer machen könnte. Denn sicherlich gibt es doch Wege, sich diese Schreiberei während der Stunde zu sparen. Und schon ist man bei der Vorbereitung einer Folie angelangt. Was gibt es denn besseres, sich die Schreibarbeit am Anfang der Stunde zu sparen, wenn sich einer vorher drum gekümmert hat? Außerdem kann der OHP den Rest der Stunde anbleiben, jeder kann abschreiben ohne Angst zu haben, dass alles wieder ausgewischt wird und die Tafel ist frei für Ergänzungen oder das geplante Tafelbild für die stattfindende Stunde.
Ich frage mich aber, ob dies unbedingt für jede Stunde notwendig ist. Sicherlich kann es bei schwierigeren Aufgaben ganz interessant, wenn sie ausführlicher am OHP besprochen werden. Doch bei uns hat es schließlich auch ausgereicht, Aufgaben einfach mal vorzulesen und nur bei Problemen anzuschreiben und zu besprechen. Oder eben einer liest vor und der Lehrer schreibt wichtige Schritte auf. Wenn es die Stundenplanung zulässt, dann kann sicherlich auch "live" an der Tafel gerechnet werden. Aus meinen Augen wäre ein Mix daraus am besten geeignet.
Soweit ich mich erinnere, wurden die Aufgaben eigentlich immer an der Tafel gerechnet. Dies ist meiner Meinung nach sinnvoller, da man sich die oftmals lästige Arbeit mit der Folie ersparen kann. Zusammen mit einem Lehrer ist es auch wesentlich sinnvoller, die Hausaufgaben zu besprechen und direkt an der Tafel zu erklären. Aber auch ohne einen schriftlichen Rechenweg ist es möglich, die Hausaufgaben in Mathematik problemlos zu erklären. Zumindest bei den leichteren Aufgaben, die man auch ohne einen schriftlichen Weg verstehen kann. Neue Themen sollte man grundsätzlich an der Tafel besprechen. Aber auch die Folie eignet sich sehr gut für die Veranschaulichung neuer Themen. Denn dank der Folie hat der Lehrer die Möglichkeit, die Aufgaben beziehungsweise das Unterrichtsthema schon vor dem Unterrichtsanfang vorzubereiten. Dadurch bleibt mehr von der Unterrichtszeit übrig, die der Lehrer sinnvoll einsetzen kann.
So wurde es bei uns in den unteren Klassenstufen im Mathematikunterricht auch immer gehandhabt. Ich finde es um ehrlich zu sein nicht schlecht, dass es so eine Hausaufgabenfolie gibt. Die Folien hat uns immer die entsprechende Lehrkraft zur Verfügung gestellt und sie wurden dann einfach reihum von Schüler zu Schüler weitergereicht. Folienstifte mussten wir uns selbst besorgen, allerdings kosten diese ja nun auch nicht die Welt und falls man das Geld dafür nicht aufbringen kann, besteht ja immer noch die Möglichkeit, den Lehrer zu fragen, ob man seinen Folienstift benutzen darf.
Übrigens bist du auch nicht verpflichtet, eine neue Folie zu kaufen, wenn diese von anderen Schülern beschädigt wurde. Deine Tochter könnte genauso gut einfach auf ihren Lehrer zugehen und um eine neue Folie bitten.
Dein Vorschlag, die Aufgaben einfach an der Tafel vorzurechnen, würde viel zu sehr aufhalten. Wir haben die Hausaufgabe immer auf der Folie verbessert und das hat uns meistens schon eine viertel Stunde vom Unterricht gekostet. Wenn der Lehrer die Lösungen dann auch noch selbst an die Tafel anschreiben und nebenbei erklären müsste, würde das ganze sogar noch länger dauern und man hätte kaum mehr Zeit, mit dem Unterrichtsstoff fortzufahren. Gerade in der heutigen Zeit, in der die Lehrpläne voll gestopft bis oben hin sind, ist das eigentlich kaum möglich.
Bei uns war es auch recht häufig so, dass unser Mathematiklehrer erst bemerkte, dass ein bestimmter Schüler das Thema nicht verstanden hatte, als dieser die Folie hatte und die Hausaufgabe nicht lösen konnte. Unsere Lehrer haben uns immer gefragt, ob wir alles verstanden haben oder es noch fragen gibt, aber manche aus der Klasse haben sich eben einfach nicht getraut, sich zu melden, wenn sie etwas nicht kapiert haben. Durch die Folie erkannte der Lehrer, welcher Schüler noch Defizite bei einem bestimmten Thema hatte. Zudem wurden so die Hausaufgabenmuffel dazu angehalten, ihre Hausaufgaben zu machen, weil die Folie eben im Klassenzimmer wanderte und jeder mal an der Reihe war.
Also ich finde die Idee, dass die Kinder eine Aufgabe Zuhause auf einer Folie vorbereiten, sehr gut. Wir machen das in der Uni auch oft so und ich merke halt doch immer wieder, dass es viel weniger Zeit in Anspruch nimmt, als wenn ein Student oder auch der Dozent die Sachen an der Tafel vorführt. Die Aufgaben sind so schon bearbeitet und können so einfach nachbesprochen und gegebenenfalls korrigiert werden. Auch in meinem Praktikum konnte ich feststellen, dass diese Art der Hausaufgabenkontrolle sinnvoll und zeitsparend ist.
Zudem lernen die Schüler mehr, wenn sie versuchen die Fehler alleine bzw. innerhalb der Klasse zu lösen. Ich glaube auch nicht, dass es den anderen Schülern langweilig wird. Sobald ein Ergebnis abweicht, kommen einige Schüler ins Grübeln und so können mehrere Schüler aktiv an der Problemlösung arbeiten. Wenn der Lehrer alles an der Tafel vorrechnen würde, besteht immer die Gefahr, dass die Klasse nur Gedankenlos abschreibt und so werden sie mit in das Geschehen eingebunden.
Und ich finde diese Methode auch gut um mündliche Noten zu machen. Denn hier haben die Schüler die Möglichkeit die Aufgabe schon Zuhause zu bearbeiten. Das nimmt den meisten Schülern den Druck einer Abfrage bzw. dem Vorrechnen an der Tafel. Die Schüler kennen die Aufgabe schon und können in ihrer eigenen Geschwindigkeit, ohne Zuschauer und mit weniger Stress arbeiten.
Vielleicht könntest du beim nächsten Elternabend oder bei einem Eltern-Lehrergespräch die Lehrerin bitten, mehrere Folien auszugeben und auch gegebenenfalls Folienstifte zur Verfügung zu stellen. Ich weiß ja nicht wie deine Tochter die Aufgaben löst, aber vielleicht wäre es für sie einfacher, wenn sie die Aufgabe zuerst in ihrem Heft rechnet. Denn so weiß sie auch in etwa, wie viel Platz sie brauchen wird. Zusätzlich würde ich die Folie mal auf ein kariertes Blockblatt legen, dann kann sie sich hier anhand der Kästchen den Platz besser einteilen.
Ich kenne es auch Hausaufgaben auf Folien zu machen. Bei uns fängt es am Anfang des Schuljahres an, das wir nacheinander immer eine Hausaufgabe auf Folie machen müssen und diese dann der Klasse präsentieren müssen. Wir machen das nach der Reihenfolge wie unsere Namen auf der Klassenliste stehen und da wir eine kleine Klasse mit nur neunzehn Schülern sind, kommt jeder im Schuljahr mindestens zweimal an die Reihe.
Wir müssen dann unsere Folie, die wir zu Hause gemacht haben der Klasse vorstellen, und ihnen erklären wie wir die Aufgaben berechnet haben und bekommen darauf dann eine mündliche Note.
Ich persönlich finde auch, das es zu lange dauern würde, wenn der Mathelehrer oder ein Schüler erst die Aufgabe an die Tafel schreiben müsste. Da wir meist sowieso schon mindestens zwanzig Minuten für die Verbesserung der Hausaufgabe trotz Folie brauchen, da es oft viele Fragen gibt, würde das wahrscheinlich viel zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Außerdem bekommen wir die Materialien , das heißt drei Folie und zwei Folienstifte, von unserem Mathelehrer, wenn wir an der Reihe sind.
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