Sendemast wird neben Wohnhaus gebaut - nutzt Beschwerde?

vom 10.04.2013, 19:30 Uhr

Bei uns wird genau neben dem Haus in dem wir wohnen ein Sendemast gebaut. Die Firma hat das Gebiet schon abgesperrt und wir haben das durch Zufall mitbekommen. Unser Vermieter wusste das auch nicht (angeblich). Nun haben wir schon so viel gehört, dass so ein Sendemast gesundheitsschädlich sein soll, dass wir schon Angst um uns und auch um unsere Kinder haben. Eigentlich sind alle Familien hier im Haus und im Haus nebenan darüber sauer.

Wo kann man sich eigentlich darüber beschweren und nutzt eine Beschwerde? Was kann man noch machen, damit der Sendemast nicht gebaut wird? Kann man nur wegziehen? Hättet ihr auch Angst oder ist die Angst völlig unbegründet?

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» supermami » Beiträge: 2317 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich verstehe das nicht. Jeder will auf dem neuesten Stand der Technik sein, überall Handy-, Fernseh- und Internetempfang haben. Wird dann aber die Technik ausgebaut und es kommt irgendwo ein Sendemast hin, dann wird verrückt gespielt. Man muss sich schon mal entscheiden, was man überhaupt will. Stört dich der Sendemast, dann solltest du so konsequent sein, auch auf dein Handy und ähnliche Spielzeuge zu verzichten.

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» eselchen » Beiträge: 973 » Talkpoints: 2,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich kenne nur die Situation in Bayern: Wenn der Sendemast nicht höher als 10 Meter ist, braucht der Mobilfunkbetreiber nicht mal einen Bauantrag einreichen sondern er muss dies nur der Gemeinde bzw. Bauaufsichtsbehörde anzeigen (siehe Artikel 57 der Bayerischen Landesbauordnung). Mangels Baugenehmigung kann dann von den Nachbarn auch kein "Widerspruch" eingelegt werden (logisch, gegen was will man Widerspruch einlegen, wenn es keiner Genehmigung bedarf).

Allgemeine gesundheitliche Bedenken dürften für eine Beschwerde nicht ausreichen, vor allem da soweit ich weiß es nicht wissenschaftlich erwiesen es, dass Gesundheitsgefahren bestehen. Vor allem auch dann nicht, wenn sich der Netzbetreiber an die sowieso zu haltenden gesetzlichen Strahlenbelastungen durch Funk halten muss.

Ich würde mich daher einfach mal mit der entsprechenden Bauaufsichtsbehörde in Verbindung setzen. Als erstes ist ja mal zu klären, welche Höhe die Antenne hat. Wenn die unter 10 Meter ist, ist keine Baugenehmigung erforderlich (ob dies in anderen Bundesländern auch so gilt, kann ich nicht sagen).

Ob man zivilrechtliche Ansprüche gegenüber dem Betreiber hat, kann ich nicht sagen, bin ja kein Anwalt. Ich denke aber trotzdem, dass sich der Betreiber an bestimmte Bauauflagen, wie z.b. Abstandsflächen halten muss. Evtl. kann man hier Antrag stellen, falls der Betreiber dagegen verstößt. Am besten mal nach Abklärung mit der Gemeinde nochmal hier antworten.

Nichts jetzt gegen dich aber das muss ich auch mal sagen wie eselchen: Viele/Jeder will immer die beste Netzabdeckung und immer die neuesten Techniken nutzen wie UMTS/LTE usw. aber keiner will einen Funkmasten in der Nähe haben. Wie soll das bitte funktionieren. Man kann ja nicht nur Funkmasten an den Orts-/Stadtrand legen.

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» MorphX » Beiträge: 157 » Talkpoints: 1,95 » Auszeichnung für 100 Beiträge



@eselchen: Was du schreibst ist natürlich in dem Fall mindestens Quatsch. Natürlich will jeder telefonisch erreichbar sein. Auch über Mobilfunk. Aber solange Risiken nicht geklärt sind (und das können sie noch nicht sein) und solange die Funkmasten so wenig schön sind, ist klar, dass diese keiner in der Nachbarschaft haben will. Jeder wollte auch Atomstrom, aber ein Endlager will keiner. Jeder freut sich über die Autobahnen, aber keiner will daneben wohnen müssen. Jeder ist heute für Windkraft, aber die Windräder sollen nicht in unmittelbarer Nähe stehen, weil so das eigene Grundstück bzgl. des Werts praktisch halbiert wird. Es ist ein natürlicher Prozess, dass man NICHT die Nachteile von Entwicklungen ausbaden muss, die dann ALLEN zugute kommt. Also auch denen, die eben nicht betroffen sind. Anders wäre ja z.B. das Essen von Schokolade. Die macht dick. Aber sie schmeckt. Jetzt kann jeder für sich abwägen, was er bereit ist, in Kauf zu nehmen. Bei den Funkmasten ist es aber in dem beschrieben Fall so, dass "supermami" dick werden muss (die Nachteile hat) und du dir die Sache schmecken lassen kannst.

Natürlich bringen (beharrliche) Beschwerden und Widersprüche gegen die Genehmigung was. Denn oft wird nicht der beste Standplatz gewählt, sondern der billigste oder aber der Platz, wo der geringste Widerstand zu erwarten ist. Es ist z.B. auch auffällig, dass Gegenden in denen die "Eliten" zu Hause sind, eher selten "unangenehme Projekte" anstehen. Der Bürger muss hier seine persönlichen Interessen schon auch selbst wahren und verteidigen.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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