Sich beim alltäglichen Essen einen 'Guten Appetit' wünschen?
Wenn bei uns Gäste zu Besuch sind oder wir eingeladen sind, wünschen wir allen am Tisch immer einen "Guten Appetit". Anders sieht das allerdings aus, wenn wir nur zu dritt zu Hause am Tisch sitzen. Dann fangen wir einfach mit dem Essen an, ohne uns gegenseitig einen "Guten Appetit" zu wünschen. Ich weiß nicht genau, warum wir es weg lassen, wenn wir alleine sind, aber kann mir vorstellen, dass es daran liegt, dass man häufig einfach gar nicht daran denkt, wenn man nur unter sich ist. Immerhin nehmen wir an den meisten Tagen mindestens zwei, am Wochenende auch drei Mahlzeiten zusammen ein.
Wie ist das bei euch? Wünscht ihr euch beim alltäglichen Essen immer einen "Guten Appetit", bevor ihr anfangt zu essen oder lasst ihr das im privaten Rahmen auch gerne mal weg? Findet ihr es wichtig, den anderen am Tisch einen "Guten Appetit" zu wünschen?
In meiner Familie haben wir uns eigentlich so gut wie nie einen guten Appetit gewünscht. Wenn überhaupt, dann kam das nur einige male und zu besonderen Anlässen vor. Wenn wir aber Besuch hatten, wünschten wir und einen guten Appetit. Anders ist das bei der Familie meines Freundes, denn hier wünscht man sich immer einen guten Appetit und dabei ist es auch egal, um welche Art von Essen es sich handelt. Mein Freund und ich haben diese Tradition wohl irgendwie von seinen Eltern übernommen. Aber das geschah eher unbewusst, da er es einfach vor jeder Mahlzeit sagt und ich eben antworte.
Aber ansonsten finde ich es nicht besonders wichtig, ob man sich nun einen guten Appetit wünscht oder nicht. Ich glaube es ist so oder so eher eine höfliche Floskel als ein ernst gemeinter Wunsch.
Wenn wir zusammen ein warmes Essen einnehmen, dann wünschen wir uns immer ein "Guten Appetit". Dann wird auch erst angefangen, wenn alle sich aufgetan haben. So haben wir es immer gemacht und ich bin es gar nicht anders gewohnt, mache es schon automatisch. Anders ist es, wenn wir "nur" Brot zusammen essen. Dann ist es allerdings auch viel unruhiger und wir haben selten einen gemeinsamen Anfang, denn dann steht jemand noch auf und holt sich Getränke, einen im Kühlschrank vergessenen Brotbelag oder etwas in der Art. Man fängt also nicht unbedingt zügig an, weil das Essen ja auch nicht kalt werden kann.
Bei mir war es ähnlich wie bei meiner Vorschreiberin. In meiner Familie wurde es nicht gemacht. Mein Mann macht es aber immer. Also habe ich es übernommen. Ich finde das eigentlich ganz nett. Und ich empfinde es vor allem nicht als Floskel. Wenn man es nicht meint, kann man es ja wirklich einfach weglassen. Das würde niemandem wirklich auffallen. Mein Mann bedankt sich übrigens auch jedes Mal nach dem Essen bei mir für´s Kochen.
Aber wenn du "zu dritt" sagst, meinst du bestimmt, dass da noch ein Kind mit am Tisch sitzt. Dann sollte man sich schon kurz überlegen, was man dem Kind beibringen will. Wenn es so aufwächst - in der Familie wird es nicht gesagt, nur zu Freunden und sogar Fremden - was bringt man dem Kind damit bei? Krass gesagt, vielleicht sogar, dass es wichtiger ist zu Fremden höflich zu sein als zur eigenen Familie. Und wenn nicht das, dann zumindest, dass man höfliche Floskeln verwenden sollte, auch wenn man sie nicht so meint, also praktisch Lügen.
Ich würde, solange meine Kinder sozusagen noch nicht selber denken und entscheiden können, ihnen so viel an Höflichkeit und Anstand mitgeben wie im normalen Rahmen möglich ist. Sie können es später immer noch ablegen, wenn sie es nicht anwenden wollen.
Mir ist aufgefallen, dass wir uns in der Familie in letzter Zeit öfters "Guten Appetit!" wünschen. Damals war das irgendwie nicht der Fall. Es ist auch nicht so, dass wir keine harmonierende Familie sind, sondern es war einfach nicht üblich und hat uns nicht gefehlt. Doch irgendwann habe ich einfach damit angefangen, und wünsche allen am Tisch einen guten Appetit. Dies wird immer dankend angenommen und dementsprechend zurückgewünscht. Es ist irgendwo nett, und mir persönlich macht es mehr Appetit auf das Essen.
Bei mir in der Familie ist es so, dass wir uns nur manchmal einen "Guten Appetit" wünschen, wenn ich alleine mit meinen Eltern am Tisch sitze. Sonntags ist es meistens üblich, wenn es etwas besonderes zum Essen gibt, aber unter der Woche bleibt dieser Wunsch meistens weg. Mich stört es eigentlich auch nicht, aber wenn Gäste da sind, ist es mir auch wichtig, dass wir uns gegenseitig einen "Guten Appetit" wünschen. Wenn man diesen Wunsch innerhalb der Familie weg lässt, sehe ich das auch nicht als mangelnden Respekt an, sondern einfach so, dass man es lockerer regelt, wenn man unter sich ist.
Wir wünschen uns eigentlich immer einen Guten Appetit, wenn wir gemeinsam essen und da spielt es keine Rolle, wie viele Personen am Tisch sitzen. Auch von meinen Eltern her bin ich es eher nicht gewohnt, aber ich finde es schön, weil es eben auch sehr höflich und freundlich ist. Ich denke, dass das zwei nette Worte sind, die man sagen kann aber nicht muss. Wenn ich in einer Gruppe bin, in der ich nicht weiß, ob man es macht, würde ich es nach Bedarf oder Gefühl machen.
Also mir wurde es auch grundsätzlich so beigebracht, dass man sich gegenseitig auch in der Familie einen guten Appetit wünscht und dies wird selbstverständlich auch in größeren Runden und bei Besuch angewandt. Ich finde es höflicher, als sich einfach wortlos auf das Essen zu stürzen und es zeigt ja auch irgendwo Respekt den anderen gegenüber. Ich habe aber auch gemerkt, dass es im Laufe der Jahre bei meinen Geschwistern und auch bei mir ein wenig nachgelassen hat, da man aufgrund von Schule, Arbeit und Ausbildung zu unterschiedlichen Zeiten heim kam und deswegen nicht mehr allzu oft gemeinsam beisammen am Tisch saß. Dadurch verschwand auch die berühmte "Macht der Gewohnheit" ein wenig.
In der Schulzeit hat einem eigentlich nie jemand dem anderen einen guten Appetit gewünscht, wenn man das Pausenbrot einnahm - soweit ich mich entsinnen kann. Als ich jedoch meine Ausbildung begann, so wünschte mir die Buchhalterin regelmäßig einen guten Appetit, wenn sie mitbekam, dass ich gerade meine Mahlzeit zu mir nahm. Als wir später einen Pausenraum bekamen und somit öfters mit anderen Kollegen speisten, so wünschten wir uns auch immer gegenseitig "Guten Hunger" oder "Appetit". Dadurch entstand eine nahezu familiäre Stimmung und ich habe es mir somit wieder "erneut" angewöhnt regelmäßiger anderen zu wünschen.
Seither mache ich es eigentlich regelmäßig, wenn ich mit Menschen zusammen speise, auch wenn ich immer wieder mal feststelle, dass ich die einzige bin und nicht jeder sich bedankt oder es dankend erwidert. Manchmal kommt man sich dann ein wenig eigen vor, aber im Endeffekt hindert es mich nicht, trotzdem meine Höflichkeit bei zu behalten und ich würde es meinen Kindern ebenfalls so beibringen. Die heutige Gesellschaft sagt meines Erachtens eh schon zu selten "Danke" und "Bitte", weil vieles als Selbstverständlichkeit angesehen wird.
Wir essen auch gemeinsam mit der ganzen Familie an einem Tisch. Wir nehmen meist zwei Mahlzeiten gemeinsam am Tag ein. Und zwar essen wir meist gemeinsam Mittagessen und Abendbrot zusammen.
Und bei uns ist es eigentlich so, dass wir eigentlich nicht unbedingt und mit den Worten einen "Guten Appetit" wünschen, sondern, dass wir solche in Lied singen und uns dabei an den Händen halten. Und zwar singen wir vor dem Essen immer: "Piep, piep, piep. Wir haben uns alle lieb, guten Appetit".
Das Lied hat meine Tochter aus dem Kindergarten mitgebracht und hat von uns verlangt, dass wir dieses Lied auch singen, wenn wir gemeinsam am Essenstisch sitzen und zusammen eine Mahlzeit einnehmen. Wir, als Eltern, fanden die Idee eigentlich ganz gut und haben da natürlich mitgemacht. Und am Ende war es dann so, dass es sich als Ritual eingespielt hat und wir heute noch dieses Lied zusammen singen, bevor wir etwas essen.
Natürlich machen wir so etwas nicht, wenn wir irgendwo zu Besuch sind und zum Essen eingeladen sind, weil ich der Meinung bin, dass das etwas albern aussehen könnte. Aber, wenn wir Besuch haben und diese Personen zum Essen eingeladen haben, dann singen wir auch dieses Lied und halten und dabei an den Händen und der eingeladene Besuch findet das auch ganz witzig und macht den Spaß dann auch gerne mit.
Im Großen und Ganzen wünschen wir uns vor jeder Mahlzeit einen Guten Appetit und ich persönlich finde es auch ganz wichtig. Immer hin sollen meine Kinder lernen, dass man sich erst einen Guten Appetit wünscht und sich nicht gleich auf das Essen stürzt.
Ich finde es eigentlich relativ normal, sich gegenseitig einen guten Appetit zu wünschen. Bei uns kommt es nicht unbedingt häufig vor, dass die ganze Familie am Tisch sitzt und zusammen isst, wenn das aber entgegen unserer Gewohnheit der Fall sein sollte, dann gehört es beispielsweise auch zum guten Ton, zu warten, bis alle Beteiligten am Tisch sitzen. Wenn sich alle versammeln, dann kann man sich auch durchaus einen guten Appetit wünschen, das empfinde ich persönlich als höflich und es hat sich auch einfach so eingebürgert; eben wie man auch Gesundheit wünscht, sobald jemand nießt.
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