Warum sind viele Menschen zu faul zum Kochen?
Beim Thema um die Babygläschen habe ich jetzt schon ein paar Mal die Argumentation gelesen, dass man ja nicht immer Zeit zum Kochen hat und eben dann ein Gläschen gibt. Irgendwie ist das für mich nicht nachvollziehbar, warum man seinem Körper nicht täglich eine gute, selbst gekochte Mahlzeit gönnt und ich bin der Meinung, dass die Argumentation mit fehlender Zeit vorgeschoben ist.
Es gibt so viele Dinge im Alltag, für die wir Zeit aufbringen - und die wesentlich unwichtiger, als eine gesunde Ernährung sind - dass es mich wirklich wundert, warum man nicht eine halbe Stunde Zeit am Tag fürs Kochen eines Essens hat. Selbst zu den Zeiten, als ich im Schichtdienst gearbeitet habe und oft sehr spät nachhause kam, gab es jeden Tag ein warmes, selbstgekochtes Essen. Ich stelle jetzt einfach mal ganz frech die Behauptung auf, dass nicht Zeitmangel sondern Faulheit der Grund ist, warum viele Leute selten oder gar nicht selber kochen, sondern sich liebe eine Fertigpizza in den Herd werfen oder ihren Kindern Gläschennahrung servieren. Wie seht ihr das?
Ich denke auch, dass man die Argumentation der fehlenden Zeit nur vorschiebt, wenn man seinen Babys oder desgleichen Babygläschenkost füttert. Ich selber zum Beispiel habe auch drei Kinder und alle meine Kinder bekommen mindestens einmal am Tag eine frisch gekochte Mahlzeit.
Wenn ich es mal nicht schaffe, pünktlich um zwölf Uhr mittags das warme Essen auf den Tisch zu stellen, weil ich einfach zu viele Termine habe und einfach den ganzen Tag unterwegs bin. Dann stelle ich mich auch noch am späten Nachmittag an den Herd und koche eine frische Mahlzeit für meine Kinder.
Ich persönlich finde es sehr wichtig, dass meine Kinder eine frisch gekochte Mahlzeit vorgesetzt bekommen. Mit frisch gekochter Mahlzeit meine ich sicherlich keine Fertig- beziehungsweise Tiefkühlpizza oder irgendwelches Dosenessen. Das Einzige, was ich tief gefroren kaufe, sind diese Gemüsebeutel. Aber das war es dann auch schon.
Ich finde auch, dass man immer Zeit finden kann, eine warme Mahlzeit am Tag frisch zubereiten kann. Wenn man seine Zeit sinnvoll einteilt und weniger Zeit mit unwichtigen Dingen verbringt, dann bleibt sicherlich noch etwas Zeit gesund und frisch zu kochen.
Ich habe auch in dem Thread geschrieben. Und ich habe auch das Thema Zeit einfließen lassen. Das liegt bei mir aber nicht an Faulheit. Es kommt immer auf den Tag an. Ich habe zwei Kinder und arbeite nebenbei, zwar freiberuflich aber dennoch muss ich mir meine Zeit auch einteilen. Bei uns gibt es jeden Tag eine warme Mahlzeit, dabei will ich nicht verschweigen das es bei uns auch ab und an mal eine Tiefkühlpizza gibt, um Gottes willen. Dennoch habe ich das Zeitargument deswegen gebracht, weil ich manchmal einfach nicht die Zeit habe noch Extra zu kochen.
Beispielsweise gibt es heute bei uns Linsensuppe. Mein jüngster wird diese nicht mit essen, ich werde ihm heute ein paar Kartoffeln und Möhren kochen. Dennoch ist das für mich nebenbei ein Zeitaufwand. Und wenn ich an anderen Tagen dann noch mit dem Großen zum Sport muss, oder wir bei schönem Wetter auch mal bis 18 oder gar 19 Uhr auf dem Spielplatz sind, dann gebe ich auch mal ein Gläschen oder es gibt dann auch mal ein schnelles Essen in Form einer Tiefkühlpizza oder schnell gemachte Spiegeleier / Bockwürstchen etc. Deswegen muss man nicht faul sein. Ich kann deine Ansichten aber verstehen und es gibt sicherlich Menschen die dafür zu faul sind oder vielleicht eben auch nicht gerne selber kochen.
Dennoch verurteile ich niemanden der seinem Baby Gläschen Nahrung gibt. ich finde nicht das dies schlimm ist, da dort eben ganz speziell auf die Bedürfnisse der Kurzen eingegangen wird, und das teilweise sogar sinniger ist als die Eltern selbst kochen zu lassen, wenn sie auf bestimmte Sachen nicht achten.
Vor ungefähr zwei Jahren war ich noch richtig dick und habe überhaupt gar nicht auf meine Ernährung geachtet. Ich habe alles gegessen was mir in die Finger kam und muss leider sagen, dass ich das auch gerne gemacht habe, da ich essen einfach liebe. Nach einer Zeit gefiel ich mir selber aber nicht mehr und habe mir gesagt, dass ich abnehmen muss. Am Anfang war es eher noch eine unkoordinierte Diät und ein ziemlich unlogischer Trainingsplan. Mittlerweile sieht das aber ganz anders aus.
Ich weiß jetzt, welche Fette für meinen Körper gut sind, wieviele Mahlzeiten ich am Tag zu mir nehmen sollte, auf was ich verzichten sollte und noch vieles mehr. Ich habe mir dieses Wissen im Fitnessstudio und im Internet in mich reingesaugt und muss sagen, dass ich sehr froh darüber bin. Ich habe eine ausgewogene Ernährung, mein Körper sieht super aus und ich fühle mich einfach nur fit. Da ich oft meine Mahlzeiten selber machen muss, stehe ich viel vor dem Herd und mache mir mein Essen und ich muss sagen, dass es mir sogar Spaß macht.
Und genau das ist der Punkt, warum ich nicht zu faul bin, um mir etwas zu kochen, da ich einen Ansporn habe und auch Spaß. Und genau diesen Ansporn und diesen Spaß haben leider sehr viele Menschen nicht. Anstatt sich in die Küche zu stellen und was Schönes zu kochen, nehmen sie Fertigmahlzeiten oder rufen einen Lieferservice an. Und das finde ich eigentlich sehr traurig.
Bei der Diskussion geht es jetzt nicht nur um das "selber kochen", sondern um die Unterstellung, selber gemachtes wäre "gesünder". Dabei ist noch nicht mal geregelt, was für eine gesunde Person überhaupt "gesundes Essen" sein kann. Wenn ich mir Nudeln koche (die Nudeln aber nicht selbst herstelle!) und dazu selbst eine Tomatensauce mache, dann bezweifle ich realen den Mehrwert gegenüber einer Fertigsauce! Selber kochen ist nicht mit gesund kochen gleichzusetzen. Und auch die Frage nach der "Frische" ist sicher nicht die Frage des selber Machens. Wer z.B. abgepacktes Fleisch holt, hat sicher kein "frisches Lebensmittel" vor sich liegen.
Richtig ist aber sicher der Hinweis, dass der Mangel an Zeit vorgeschoben ist. Nur würde ich nicht auf Faulheit als Ursache tippen. Vielmehr dürfte es in vielen Bereichen auch Unwissenheit sein. Das man seinem Kind durchaus auch selbst einen Brei zubereiten kann oder für sein Kind Gemüse dünsten und zerkleinern kann, ist vielleicht keine bahnbrechende Neuigkeit. Aber wer das noch nie gemacht hat und sich nicht aktiv bemüht, wird dies auch nicht "von selbst" beigebracht bekommen.
Zum Kochen gehört nicht nur die Zubereitung der Mahlzeiten, sondern auch das Einkaufen. Es kommt auf die Einstellung zum Essen an. Manchmal habe ich keine Lust zu kochen und hole uns eine Pizza. Das würde ich nicht als Faulheit bezeichnen. Andere Leute haben zu anderen Dingen keine Lust und sehen nicht ein, dass sie es tun sollen.
Ich finde es nicht schlimm oder gar gesundheitsschädlich, ab und zu eine Pizza, einen Döner oder ein halbes Hähnchen zu holen. Die Kinder freuen sich und ich muss nichts tun, zu dem ich im Moment keine Lust habe. Auch Gläschen für Kleinkinder fand ich ganz praktisch.Wahrscheinlich waren sie gesünder als mein selbst gekochtes Essen.
Ich schiebe auch gar keinen Zeitmangel vor, sondern sage ganz ehrlich, dass ich jetzt lieber meinetwegen Zeitung lese, statt zu kochen. Ich erkenne nichts, was dagegen spricht. Ich möchte nicht jeden Tag kochen, mich aber deswegen nicht als faul titulieren lassen.
Ich schiebe auch keinen Zeitmangel vor. Ich denke, dass auch sehr viel die Gewohnheit eine Rolle spielt. Ich kenne niemanden, der als Kind mit frisch gekochtem Essen ernährt wurde und sich später akut fehlernährt und auf ständig auf fertiges Essen zurückgreift, anstatt regelmäßig selbst zu kochen. Irgendwie scheint da doch immer etwas aus der Erziehung hängen zu bleiben.
Umgekehrt ist es so, dass manch einer von klein auf eine falsche Beziehung zum Essen aufgebaut hat. Wenn FastFood und Süßigkeiten als Belohnung gelten und man von Kindheitstagen an gelernt hat, dass Kochen nervig ist, dann dauert es häufig lange sich diesbezüglich umzuprogrammieren. Dazu kommt sicherlich auch, dass man es erstmal lernen muss.
Natürlich verändert auch die Zeit einiges und selbst meine Großeltern, die früher alles selbst machten, kaufen heute manchmal Tiefkühlware. Aber ich denke auch, dass der Zeitfaktor schon eine Rolle spielt. Es macht ja durchaus einen Unterschied, ob man Hausfrau ist oder berufstätig ist und "nebenbei" eine Familie zu versorgen hat.
Eine andere Sache sind die vielen Singlehaushalte. Eine Pizza ist schnell bestellt oder in den Ofen geschoben. Für sich selbst nun ein Essen komplett frisch zuzubereiten bedeutet auch, dass man viele angebrochene Packungen zu Hause hat. Oder man muss sich wirklich die Mühe machen und alles einzeln zu kaufen, wobei man dann schon bestimmte Läden aufsuchen muss, denn in manchen großen Ketten bekommt man eben abgepacktes Obst und Gemüse.
Neben dem Zubereiten braucht man zudem auch Zeit zum Planen, Einkaufen, Vorbereiten und später zum Abspülen. Sich einen Pizzateig selbst zu machen ist ja nun doch mit etwas mehr dreckigem Geschirr verbunden, als einen Lieferservice zu rufen oder die Tiefkühlpizza auf einen Teller zu legen.
Ich finde es macht einen Unterschied, ob man das seinem Körper alleine antut, oder noch anderen. Meiner Meinung nach sollte man so ein Verhalten spätestens einstellen, wenn man Kinder bekommt, weil man ihnen sonst falsche Werte vermittelt. So ein bisschen Kochen kann ja eigentlich auch nicht so lange dauern, dass man dafür keine Zeit finden sollte.
Man sollte seinem Baby oder Kind eben nur das Beste gönnen und ihm auch vorleben, dass man gesund leben sollte und auch selber kochen. Ich denke, dass man sich die Zeit einfach nehmen sollte. Immerhin tut man damit seinem Kind etwas Gutes. Sicherlich kann es später dann auch mal Tiefkühlpizza geben, aber das sollte meiner Meinung nach kein Alltag sein. Manche Menschen machen es sich sehr einfach und schieben nur Fertigsachen auf den Tisch. Das sollte aber in meinen Augen nicht vorgelebt werden, die Zeit kann man sich immer irgendwie nehmen.
"Zeit" ist doch höchstens dann ein Argument, wenn man sich ein Sandwich macht oder eine Schüssel Müsli isst statt zu kochen. Aber die meisten Fertiggerichte kommen doch aus der Tiefkühltruhe und brauchen deshalb auch ihre Zeit, bis sie fertig sind. So viel länger braucht man für das Kochen mit frischen Zutaten auch nicht, zumal man vieles ja auch schon am Abend vorher vorbereiten kann, wenn man weiß, dass man am nächsten Tag nicht so viel Zeit haben wird.
Es ist wahrscheinlich so, dass viele dieser Leute einfach nie richtig kochen gelernt haben und deshalb annehmen, dass selber kochen wesentlich länger dauern würde. Ich habe zum Beispiel schon oft von Leuten, die auf diese Fixpülverchen schwören, gehört, dass das ja viel schneller gehen würde. Wenn man aber weiß, wie man eine Sauce mit Stärke bindet und wenn man weiß, wie man ein Gericht würzt, braucht man ohne Tütchen vielleicht eine Minute länger, mehr aber nicht. Denn in diesen Tütchen ist ja außer Stärke, Gewürzen und Geschmacksverstärker nichts drin.
Ich müsste täglich für mich alleine kochen und praktiziere dies eigentlich nur wirklich regelmäßig im Urlaub, während Zeiten, in denen ich mit der Universität und meinem Nebenjob beschäftigt bin, klappt das eigentlich kaum. Auch ich sage gelegentlich, dass ich keine Zeit hätte, um frisch zu kochen, damit meine ich aber nicht, dass ich auch keine Zeit hätte, wenn ich sie mir aktiv nehmen würde, sondern dass ich die knapp bemessene Freizeit lieber anders verbringen möchte als mit einer Tätigkeit, die mir wenig Freude macht.
Wenn ich bedenke, dass ich doch zumindest eine halbe Stunde in der Küche stehe, eine Viertelstunde mit dem Abwasch verbringe und dann noch einkaufen und koordinieren muss, um dann eine Viertelstunde alleine am Tisch zu sitzen und das zu essen, was ich gekocht habe und was ich kaum genießen kann, dann denke ich mir oft, dass ich meine Freizeit einfach anders verbringen kann. Hinzu kommt, dass ich für mich noch keinen Weg gefunden habe, wirklich gesund und frisch zu kochen, ohne ständig etwas wegwerfen zu müssen. Die großen Packungen sind schlichtweg nicht wirklich für Single-Haushalte geeignet und ich verzweifle oft daran. Letztlich muss ich auch sagen, dass ich das von mir gekochte Essen einfach nicht besonders schmackhaft finde. Zwar behauptet man oft von mir, ich könne kochen und Freunde kommen durchaus auch gerne zum Abendessen, ich selbst finde meine eigenen Gerichte aber oft nicht unbedingt raffiniert und habe wenig Freude daran.
Im Übrigen finde ich auch, dass es nicht tragisch ist, sich die Zeit zum Kochen nicht nehmen zu wollen. Das mag anders sein, wenn man Verantwortung für Kinder trägt, aber ich persönlich kann gut damit leben, meine warme Mahlzeit mittags in der Mensa einzunehmen und mir abends nur schnell ein Brot zu schmieren oder einen Salat zu machen. Ich persönlich habe eben für mich entschieden, dass ich mir diese Zeit nicht nehmen möchte - und damit kann ich sehr gut leben.
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