Wie viel Vertrauen habt ihr in die Lebensmittelindustrie?

Der Artikel über Babygläschen hat mich zum Nachdenken gebracht. Eigentlich waren es eher die Kommentare darunter. Denn ich frage mich, wie man noch so viel Vertrauen in die Lebensmittelindustrie haben kann, dass man der Annahme und festen Überzeugung ist, dass in Babygläschen ja gar nichts Schädliches drin sein kann - nur aufgrund der Tatsache, dass da ja nichts Schlimmes draufsteht.

Dabei ist es so, dass nicht alle Zutaten wirklich immer alle ausnahmslos draufstehen müssen, sondern es gibt auch noch die so genannte Nichtzutat, die zwar drin ist, aber nicht deklariert werden muss. Ich bringe der Lebensmittelindustrie keinerlei Vertrauen mehr entgegen und verstehe nicht, wie manche Menschen so vertrauensselig sein können.

Wie schaut es euch aus? Glaubt ihr alles, was euch die Lebensmittelindustrie glaubhaft machen will oder informiert ihr euch gezielt über die Dinge, die ihr tagtäglich esst und zieht die Konsequenzen daraus?

Der Lebensmittelindustrie vertraue ich schon lange nicht mehr, dafür habe ich zu viel gehört und gesehen und Skandale erlebt. Das Grundvertrauen der Verbraucher in Lebensmittelprodukte ist schon längst geschwunden. Auch wenn es heißt, dass man Bio-Produkte kaufen soll, bin ich auch da skeptisch und vertraue ebenso wenig diesen angepriesenen Produkten.

Die Lebensmittelindustrie bemüht sich, das verlorene Vertrauen wieder herzustellen. Aber geht das wirklich so einfach, bei den vielen Skandalen, die nicht enden wollen? 65 Prozent der Verbraucher haben das Vertrauen verloren und es werden von Jahr zu Jahr mehr. Was ich in deinem Thread wieder las, lässt mich nur noch den Kopf schütteln. Mit solch einer Finesse kann doch niemand rechnen. Keiner kann wissen, welche Lebensmittelfirmen an einem einzigen Produkt mitgewirkt haben. Da bekommen die Endprodukthersteller Sachen geliefert, die bereits nicht mehr den gewünschten Zustand haben, den man voraussetzt. Der Verbraucher ist hoffnungslos überfordert.

Ich vertraue der Lebensmittelindustrie ebenfalls nicht sonderlich. Ich glaube, dass die an die Öffentlichkeit gekommenen Skandale nur ein Bruchteil sind. Manche finde ich zwar sogar nicht schlimm, aber sie sind alle Folge unseres habgierigen Lebensstils. Es ist praktisch nicht möglich auf natürlich Art und Weise der Kaufkraft des Volkes entgegenzukommen. Um den Preis trotzdem möglichst niedrig zu halten, muss man halt versuchen anders zu tricksen.

Eine gesunde Lebensführung ist sozusagen nicht mehr Möglich in meinen Augen. Irgend ein Lebensmittel hat immer ein Problem, oder einen Schadstoff, man kann praktisch nur zwischen Krebs und Aids wählen, wenn ich es so ausdrücken darf. Aus diesem Grund sollte man sich deshalb nicht verrückt machen, sondern einfach essen was einem schmeckt, in dem Bewusstsein, dass es höchstwahrscheinlich schädlich ist. Haben wir eine andere Wahl?

Ich werde später in meinem Garten versuchen auch etwas an zubauen. Das ist dann wirklich (hoffentlich) gesund, wobei das auch wieder nichts heißen muss. Vielleicht hat saurer Regen auch noch andere Substanzen eingeschlossen, die auf Dauer hin Auswirkungen haben? Man kann leider nichts machen, und die Lebensmittelriesen wissen das.

Ich habe auch nicht sonderlich viel Vertrauen in die Lebensmittelindustrie. Ich bin kein Gesundheitsfanatiker oder ähnliches, ganz im Gegenteil. Es gibt so viele Risiken in unserem Leben, wenn wir wirklich so über-vorsichtig sein wollen, dann dürften wir auch in kein Auto steigen, geschweige denn in ein Flugzeug und wir dürften eben auch nur das essen, was wir selber angebaut haben oder was von dem Bauer unseres Vertrauens kommt. Aber das wir in so einer Welt nicht leben, ist ja offensichtlich und uns bleibt praktisch nichts anderes übrig, als Vertrauen in die Lebensmittelindustrie zu haben.

Mir hat mein Klassenkamerad erst vor kurzem ein Video geschickt, das ausführlich erklärt hat, dass Milch beispielsweise gar nicht so gesund für unseren Körper ist, wie es immer von der Milchindustrie behauptet wird. Dass die Kühe einmal im Jahr vergewaltigt werden, sodass sie Milch geben und dass auf solche Milchfarmen brutale Szenen ablaufen, wenn neugeborene Kälber schnellstmöglich von ihrer Mutter getrennt werden und es demnach auch nicht die glücklichen, auf der Wiese grasenden Kühe sind, die man aus der Werbung kennt, war mir schon vorher bewusst, aber dass Milch sogar schädlich für unseren Körper sein kann, wusste ich bisher nicht. Scheinbar ist es aber wohl so, dass die Milch unseren Knochenbau gar nicht stärkt, sondern unser Blut versäuert. Das Blut muss dann wiederum neutralisiert werden durch eine Substanz, die aus den Knochen gewonnen wird und diese Substanz muss wieder neu produziert werden. Dass Milch unsere Knochen stärkt, stimmt demnach, aber erst, nachdem die Milch die Knochen bereits geschwächt hat.

Ich bin mir sicher, dass man ein ganzes Buch über ähnliche Lügen der Lebensmittelindustrie verfassen könnte, aber wie bereits eingangs erwähnt, ist es schwer, um diese Produkte herumzukommen, auch wenn man kein Vertrauen hat.

Ich habe auch das Urvertrauen, das ich einmal in die Lebensmittelindustrie hatte, völlig verloren. Früher dachte ich immer, dass alles, was im Geschäft verkauft wird, gut ist, da man es ja sonst nicht verkaufen dürfte. Aber nach den ganzen Skandalen bin ich vorsichtiger geworden und schaue genauer hin. Ich kaufe auch nicht mehr so viele Fertigprodukte wie früher.