Wenn man was besonders gut machen will gehts daneben

vom 09.04.2013, 19:05 Uhr

Kennt ihr das Phänomen? Wenn man etwas besonders gut machen will, dann geht es garantiert daneben. Ich bin begeisterter Hobbykoch und Hobbybäcker und freue mich immer wieder über Eigenkreationen oder wenn ich für Besuch kochen kann. Mir ist es aber auch schon passiert, dass ich etwas besonders gut machen wollte und dann ist es auch wirklich besonders daneben gegangen.

Passiert es euch auch schon mal, dass ihr was besonders gut machen wollt und dann geht es daneben? Sollte man sich gar nicht erst vornehmen etwas besonders gut zu machen? Wie geht ihr selber dann mit der Situation um?

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» Ampelmännchen » Beiträge: 1310 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Das kenne ich sehr gut. Erst kürzlich zur einer Geburtstagsfeier wollte ich einen besonderen Kuchen machen. Eigentlich kein Problem, denn Backen kann ich ganz gut und meine Kuchen und Torten sind immer der Renner. Diesmal habe ich mir ganz besondere Mühe gegeben und ein aufwendiges Rezept ausprobiert. Und was war? Natürlich ging es voll in die Hose. Der Kuchenteig war aus irgendwelchen Gründen total hart geworden und den konnte ich so niemanden anbieten. Zum Glück ist die Füllung gut gelungen. Da habe ich ganz schnell einen fertigen Bisquitboden gekauft und die Torte dann mit etwas Gekauftem fertig gemacht.

Die Verwandten haben nichts gemerkt und den Kuchen gelobt, aber ich habe dann doch gesagt, das ich einen gekauften Boden genommen habe. Da alle aber nicht besonders gut backen können, war es ihnen egal.

» ratacrash1962 » Beiträge: 674 » Talkpoints: 7,40 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich habe festgestellt, dass ich dazu neige, es immer dann am besten zu machen, wenn es mir eigentlich total egal. Aber ich mache einiges auch gut, wenn ich mir definitiv vornehme, es gut zu machen, aber dann setze ich den Maßstab meistens etwas zu hoch, sodass es zwar schon gut ist, ich aber denke, dass es total schlecht geworden ist, weil es eben nicht meinen Erwartungen entspricht. Oder einfach nicht so schön geworden ist, wie ich es mir vorgestellt hatte.

Ich hatte es aber auch schon, dass ich etwas, als ich es besonders gut machen wollte, richtig verhauen habe, weil ich es mir eben perfekt vorgestellt und ausgemalt hatte, schon im Voraus. Und dann ging eine klitzekleine Sache schief, die mich dann total verunsichert hat, und durch diese Verunsicherung ist dann der Rest eben auch schief gelaufen. :wink:

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» Fluffeltuch » Beiträge: 797 » Talkpoints: 3,85 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ja, in einigen Punkten kann ich dir schon recht geben. Wenn ich an meine Handlungen denke, kann ich das bestätigen. Wenn ich etwas für meine Freundin basteln möchte, und mir vornehme, dass das richtig gut wird, verschreibe ich mich irgendwie. Natürlich bekomme ich das mit, und korrigieren diesen Fehler im Nachhinein. Es muss auch nicht zwingend immer etwas besonders gut sein. Nachts zum Beispiel, wenn meine Eltern schlafen, nehme ich mir vor, möglichst leise durch die Wohnung zu laufen. Doch was geschieht?

Ich stürze, oder lasse irgendetwas lautes fallen, und bin tausend mal lauter, als ich es sonst bin. Das habe ich schon so oft bemerkt, und ich hasse es! Ich denke, es kommt einfach davon, dass man sich so sehr darauf konzentriert, dass es irgendwann zu viel wird. Man vergisst das wesentliche, und hat nur das Ziel im Kopf. Die einzelnen Schritte, die man bis dahin braucht, vergisst man, und dadurch geht es (meistens) schief.

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» Owlytic » Beiträge: 534 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich glaube, wenn man es besonders gut machen möchte, geht paradoxerweise besonders viel schief, immerhin setzt man sich da ja selbst unter Stress, und gestresste Menschen sind bis auf wenige Ausnahmen nicht zu Höchstleistungen fähig. Dazu kommt, dass einem eventuelle kleine Fehlerchen besonders stark auffallen. Allerdings, wenn einem dann gleich alles misslingt, sollte man eventuell mal eine Anti-Stress-Therapie in Betracht ziehen, denn das wäre dann nicht mehr normal.

Ich persönlich habe natürlich auch schon Sachen, die mir wichtig waren, vermasselt - wer hat das nicht? Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob da wirklich häufiger etwas schiefgeht, oder ob ich mich im Zweifelsfall einfach mehr über das Misslingen ärgere.

» arril » Beiträge: 739 » Talkpoints: 10,78 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Der Effekt kommt kommt wohl daher, dass bestimmte Handlungsabläufe am besten intuitiv funktionieren. Versucht man sie jedoch bewusst herbeizuführen, nimmt die Sicherheit und Präzision der Handlung entsprechend ab. Ein weiterer Faktor wäre dann noch der Druck, den man sich aufbaut, indem man sich vornimmt etwas besonders gut zu machen.

Ich vermeide so welche Situationen durch eine gelassene - um nicht zu sagen "gleichgültige" - Sichtweise auf mein Leben. Ich gebe mir mit allem größte Mühe, tue alles was an in meiner Macht steht und dann freue ich mich immer wenn etwas besonders gut geklappt hat. Wenn es dann nicht "gut" klappt, ist es mir egal da ich dann weiß, dass ich es eben nicht besser gekonnte habe, oder dass es die Umstände nicht zugelassen haben.

» MasterOers » Beiträge: 348 » Talkpoints: 1,16 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Das ist mir heute in der Schule passiert, denn wir lernen das 10-Finger-System, welches ich eigentlich nicht so gut beherrsche, jedoch schreibe ich trotzdem sehr schnell und schaue dabei nicht auf die Tastatur. Wir wurden aufgerufen und ich musste mich nach vorne setzen, während die Lehrerin mit auf den Bildschirm geschaut hat, außerdem hat sie auch auf meine Hände und auf mein Gesicht geguckt, denn sie wollte wissen, ob ich auf der Tastatur schreibe ohne, dass ich mir diese anschaue. Natürlich ist das schief gegangen, worüber ich auch sehr traurig war, denn ich kann schnell am Computer schreiben, aber ich habe mich unter Druck gesetzt gefühlt.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9228 » Talkpoints: 24,02 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ja, das kenne ich auch - und nicht nur vom Kochen und Backen her (aber auch). So dumm das jetzt für manche klingen mag, denke ich, dass das damit zusammenhängen könnte, dass wir, wenn uns etwas sehr wichtig ist, mehr an das mögliche negative Ergebnis denken, das im schlimmsten Fall passieren könnte. Und dass etwas eher eintritt je mehr Kraft man ihm gibt, ist halt Gott sei Dank (oder in diesem Fall leider) eine Tatsache.

» bellevine » Beiträge: 579 » Talkpoints: 5,50 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Oh ja, und wie ich das kenne! Egal, ob man einfach zu aufgeregt ist und eine Sache deswegen vermasselt, oder ob man sich ein Ziel setzt und von irgendjemandem einen Strich durch die Rechnung gemacht bekommt, irgendetwas ist doch fast immer faul. Es kann immer irgendetwas schief gehen, und das Risiko, dass dies auch tatsächlich passiert, ist wohl einfach zu hoch, als dass eine Sache wirklich mal so fehlerfrei klappt, wie man sich das doch so schön vorgestellt hat.

Mir spielt oft meine Psyche einen Streich, wenn ich mir zum Beispiel vorgenommen habe, etwas für jemand Anderen zu backen. Oft bin ich dann nahezu grundlos emotional total fertig, und dann ist ja sowieso alles schrecklich und mir erscheint dann eben auch nichts mehr wirklich gut. Und das, wo man sich beim Backen manchmal doch wirklich konzentrieren muss und sowas dabei nun mal gar nicht gebrauchen kann.

Schlimm ist es auch, wenn ich davon ausgehe, eine bestimmte Zutat wie Zucker oder Mehl zu Hause zu haben und diese daher nicht einkaufen gehe. Und wenn ich dann zu Hause vor dem Ofen stehe, fehlt mir natürlich eine entscheidende Zutat. Manchmal hat man ja noch Glück und kann improvisieren, aber gerade bei Mehl und Co. sieht es da einfach schlecht aus. Im schlimmsten Fall bin ich in einer solchen Situation schon ungeschminkt, trage meine furchtbarsten Klamotten und stelle nach einem Blick auf die Uhr fest, dass der letzte Supermarkt gleich schließt. Typische Situation, die vermutlich mehrere kennen und manchmal einfach nur den Horror bedeutet...

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» porcelain » Beiträge: 1071 » Talkpoints: 5,47 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich kenne es auch nur zu gut, dass etwas danebengeht, wenn man sich vornimmt, etwas ganz besonders gut zu machen. Das ist bei mir eigentlich ständig der Fall, weshalb ich mittlerweile fast schon damit rechne, dass etwas schief geht, wenn ich mir vornehme, etwas ganz besonders gut zu machen. Aus diesem Grund habe ich dann auch schon ein wenig die Erwartungen an mich selbst herunter geschraubt und manchmal habe ich dann auch noch einen zweiten Plan parat, falls etwas schief geht. Auf diese Weise bin ich dann nicht ganz aufgeschmissen und ich fühle mich wohler, wenn ich weiß, dass ich noch einen Plan parat habe.

Bei mir ist es oftmals so, dass ich mir vornehme, besonders lieb zu meinem Partner zu sein. Leider bin ich in letzter Zeit oft ein wenig zickig und ich reagiere völlig über, wenn mir mein Freund etwas sagt. Oftmals reagiere ich dann auch viel zu heftig oder verstehe etwas falsch. Von daher nehme ich es mir öfters vor, einfach lieb zu sein und nicht immer gleich so heftig zu reagieren. Jedoch ist es so, dass ich gerade dann richtig zickig bin, wenn ich mir vorgenommen habe, das nicht zu tun. Das ist natürlich ganz besonders ärgerlich und ich nehme mir auch nicht vor, nicht mehr mit meinem Freund zu streiten, da es in der Regel erst recht dazu kommt, wenn ich mir so etwas vornehme.

Oftmals nehme ich mir aber auch vor, ein Geschenk besonders schön einzupacken, was natürlich auch nicht klappt. Und bezüglich der Uni ist es auch oftmals so, dass ich mir immer wieder vornehme, besonders früh mit der Hausarbeit anzufangen, so dass ich mir besonders viel Mühe geben kann und auch einigen Leuten geben kann, die sich die Arbeit durchlesen, bevor ich sie abgebe. Besonders dann, wenn ich mir das vornehme, klappt das jedoch natürlich überhaupt nicht und mittlerweile ist es auch schon besser, wenn ich sie Sachen einfach auf mich zukommen lasse. Wenn ich mir nämlich selbst einen gewissen Druck mache, dann klappt nämlich gar nichts mehr.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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