Versöhnung nach Seitensprung, bleibt nicht immer was zurück?
Ich habe schon viel erlebt, was Beziehungen angeht. Unter anderem auch eine Versöhnung nach einem Seitensprung. Für mich ist das nichts gewesen, weil irgendwie immer was zurück bleibt. Man kann zwar versuchen es zu verzeihen, aber vergessen kann man es nicht und so kann eine Beziehung einfach nicht mehr funktionieren.
Habt ihr euch nach einem Seitensprung schon mal mit eurem Partner versöhnt und habt ihr wirklich diesen Seitensprung vergessen und verziehen, so dass er nicht mehr Teil in der Beziehung ist und dass man nicht mehr daran denkt? Wie schaltet man denn nach dieser Versöhnung den Hebel um und sieht den Partner nicht immer mit einem anderen? Meint ihr, dass nicht doch immer irgendwas zurück bleibt, wenn man sich nach einem Seitensprung versucht zu versöhnen?
Zu verzeihen ist da ja nichts. Denn der Partner oder die Partnerin war ja vorher auch in verschiedenen Beziehungen und diese müssen ja auch nicht "verziehen" werden. Es ist immer dann ein Vertrauensbruch, wenn man ausgemacht hat, sich während der Beziehung mit keinem Dritten körperlich einzulassen. Die Kränkung basiert ja dann auf der Frage, was man selbst getan hat, dass man der Partnerin oder dem Partner nicht mehr genügt.
Sofern man tatsächlich im Denken bei der gegenseitigen Besitzergreifung stehen geblieben ist, wird man so einen Seitensprung daher niemals vergessen und es wäre eigentlich besser, die Trennung einzuleiten. Hat man keinen Besitzanspruch gegenüber der Partnerin oder dem Partner, dann kann man sicher über ein "verzeihen" und "vergessen" sprechen. Wenn das Vertrauen da ist, sehe ich kein Problem für eine Fortführung der Beziehung.
Diesen Gedanken habe ich auch immer. Ich mag mir das gar nicht vorstellen, wie das wohl bei mir wäre. Also ich kann für meinen Teil sagen, dass ich einen Seitensprung, in Form von intimen Berührungen und gar Sex nicht verzeihen könnte. Ich würde sehr viel mit den Gedanken spielen, ob sie nicht doch noch ihn liebt. Wenn ich die Person nicht gleich verlassen würde, dann wäre meine Entscheidung sicher erstmal "verzeihen". Doch im Nachhinein würde mir das einfach nicht aus dem Kopf gehen. Ja, so wäre das.
Ich weiß nicht, wie das andere hinkriegen, also ich würde da keinen weg kennen. Wenn ich meiner Freundin dann in die Augen schaue, oder wir intim werden, fällt mir das immer ein. Die Angst davor, dass es wieder vorkommt würde mich plagen und wer weiß, vielleicht würde ich so durchdrehen, dass ich gleiches mit gleichem vergelten würde. Von Personen habe ich schon persönlich gehört, dass in der Beziehung nach einem Seitensprung wieder alles läuft.
Was ich noch vergessen habe. Es kann auch ganz groß an dem Grund des Seitensprungs liegen. Wenn ich wirklich in der Beziehung nachgelassen hätte, sie ignoriert hätte und einfach nicht mehr der gute Partner wäre, würde ich das irgendwo verstehen. Dann läge es mir vielleicht auch viel leichter, den Seitensprung zu verzeihen. Doch geschieht dies aus eher unerklärlichem Grund, da diese Person vielleicht mal wieder "was neues" erleben wollte, dann würde ich es nicht verzeihen können.
Ich könnte keinen Seitensprung verzeihen und ich weiß auch warum. Ich würde immer wieder dran denken, und wenn ich meinen Partner in die Augen sehe, würde ich dann immer wieder an diesen Betrug denken. Ich gehe nicht davon aus, dass man das so einfach vergessen kann und man kann es auch eigentlich nur verdrängen, weil der Gedanke daran weiterhin wehtun würde. Man kann sicherlich nicht als Paar einfach so weiterleben. Es wurden immerhin Gefühle verletzt und außerdem hat man dann ja auch offensichtlich erst mal Probleme in der Beziehung gehabt und daran muss auch gearbeitet werden.
Ich finde Treue in einer Beziehung sehr wichtig und daher habe ich meinem Partner auch gleich gesagt, was ich tun würde, wenn ein Seitensprung stattfinden würde. Ich denke, dass das fair und konsequent ist und eben dann alle damit leben müssen. Eine zweite Chance macht in meinen Augen in so einem Fall keinen Sinn.
Ein Seitensprung ist nichts, bei dem es meiner Ansicht nach etwas zu verzeihen gibt. Ich würde von einem Partner nicht verlangen, dass er mir körperlich treu ist und würde mich auch nicht (mehr) auf körperliche Treue festnageln lassen. Es gibt einfach viel wichtigere Dinge in einer Beziehung, die wirklich zählen. Wenn man keine gemeinsamen Ideale und Ziele mehr verfolgt, wenn man einander nicht mehr aufrichtig liebt oder nicht ehrlich miteinander umgeht, dann hat eine Beziehung sicher keine Basis mehr. Wenn der Partner aber lediglich mal mit jemand anderem ins Bett geht, dann ist das in Ordnung. In vielen Fällen ist ein Partner alleine gar nicht in der Lage, alle Wünsche zu erfüllen. Warum sollte man dennoch auf strenge Monogamie pochen? Ich unternehme auch andere Dinge mit anderen Menschen und für mich ist es sicher kein Drama, wenn man einen solchen Seitensprung genießt.
Ob etwas zurück bleibt, hängt von der eigenen Fähigkeit ab, einen Seitensprung als Problem zu betrachten. Es gibt sicher Menschen, die zwar grundsätzlich auf körperliche Treue Wert legen und nicht wollen, dass ihr Partner noch irgendwelche Affären oder Seitensprünge mit anderen Menschen hat. Kommt es dann aber doch dazu, sind sie unter Umständen dennoch in der Lage, wegen einer relativen Lappalie nicht die ganze Beziehung in Frage zu stellen. In solchen Fällen kann die Beziehung fortbestehen.
Es gibt aber auch genug Leute, die eine körperliche Untreue ganz schlimm finden und daran die Qualität ihrer Beziehung festmachen. Für diese Personen ist eine Beziehung nach einem Seitensprung sicher nicht mehr erträglich, selbst wenn der Partner mit dieser Geschichte ganz offen und ehrlich umgegangen ist und nichts verheimlicht hat. Da stellt sich dann tatsächlich die Frage, ob die Beziehung sonst keine echte Grundlage hatte, wenn ein kleiner Seitensprung sie zum Scheitern bringen kann.
Ich sehe auch kein Problem daran zu vergessen, dass mein Partner mit jemanden anderen körperlich sexuellen Kontakt hatte. Wie hier schon geschrieben, gab es dies vermutlich bei den meisten vorher auch. Versöhnung bedeutet für mich, dass ein Streit vorhergegangen ist. Wenn man sich aussöhnt, dann sollte dies auch wirklich verziehen sein.
Ich halte auch nichts von Besitzdenken in einer Beziehung und glaube auch nicht, dass ich für ein männliches Wesen die einzige körperlich attraktive Person bin. Wenn mein Partner jemanden anziehend findet, kann man darüber reden, finde ich. Und wenn man eine Weile getrennt ist zum Beispiel könnte er meinetwegen auch mit anderen sexuell aktiv werden. Viel wichtiger sind mir andere Werte, wie auch Cologneboy2009 schrieb zum Beispiel gemeinsame Ideale, Träume und Ziele.
Und Vertrauen und Ehrlichkeit. Wenn mein Freund sagt, er geht zu einer Lerngruppe oder seinen Eltern, dann soll er dies auch bitte tun und nicht heimlich etwas anderes machen. Wenn er dies doch tut, so stimmt meiner Meinung nach etwas in der Beziehung nicht. Ob er dann bei einer anderen Frau ist oder beim Fußballgucken mit seinen Kumpels macht für mich wenig Unterschied. In beiden Fällen gibt es wohl akuten Klärungsbedarf bzw. möchte ich nicht mit jemanden zusammen sein, der meint mich belügen zu müssen.
Ampelmännchen hat geschrieben:Habt ihr euch nach einem Seitensprung schon mal mit eurem Partner versöhnt und habt ihr wirklich diesen Seitensprung vergessen und verziehen, so dass er nicht mehr Teil in der Beziehung ist und dass man nicht mehr daran denkt?
Also nach einem Seitensprung eine Versöhnung mit meinem Partner wäre für mich undenkbar, denn ein Seitensprung ist für mich unentschuldbar und auch ein sofortiges Beziehungsende. Da kann mein Partner auch auffahren, was er möchte. Ich würde mich da auf keinerlei Diskussionen mehr einlassen. Wenn mein Partner der Meinung ist, mich betrügen zu müssen, dann ist in der Beziehung etwas nicht in Ordnung und bedarf auch keine Versöhnung mehr.
Ich habe so etwas glücklicherweise in meiner Beziehung noch nicht erlebt und falls doch, dann hätte ich momentan wohl auch keine Beziehung mehr, zumindest nicht mit demjenigen, der den Seitensprung begangen hat. Treue ist für mich eines der wichtigsten Dinge in einer Beziehung, eigentlich sogar das wichtigste, denn ohne Treue funktioniert für mich keine Beziehung, dann ist es eher eine Affäre oder eine „offene Beziehung“, wie es in Facebook immer so schön geschrieben steht. Neben Treue ist mir auch Ehrlichkeit sehr wichtig, aber die beiden Dinge bedingen sich ja. Geht mein Partner fremd und verheimlicht es mir, dann ist es gleich eine doppelte Enttäuschung. Andererseits stelle ich es mir auch genauso wenig schön vor, wenn mein Freund mir direkt und ehrlich sagt, dass er mich betrogen hat.
In jedem Fall ist einfach blöd, vor allem wen man den Partner wirklich liebt und dann nicht weiß, was man tun soll. Aber ich würde eigentlich in jedem Fall zur Trennung tendieren. Es ist natürlich wirklich enttäuschend, wenn man eigentlich gedacht hat, den Partner fürs Leben gefunden zu haben, aber einen Partner, der mich betrügt, will ich nicht.
Ich glaube schon, dass da etwas zurückbleibt, wenn man dem Partner denn doch nochmal eine Chance geben sollte. Ich bin sowieso ein Mensch, der nicht so leicht vergisst und der nach einer Enttäuschung erst einmal viel Ablenkung braucht, um es wieder zu vergessen. So etwas wie einen Seitensprung würde ich wahrscheinlich nie vergessen und jedes Mal, wenn ich meinen Partner angucken würde, würde ich daran denken. Und das ist dann ja wirklich nicht mehr der Sinn einer Beziehung. Ich würde mich wohl einfach nicht mehr wohl fühlen.
Soweit ich weiß, wurde ich noch nie in einer Beziehung betrogen und auch ich selbst war immer treu. Das war mir bisher immer sehr wichtig, da Treue einfach eine wichtige Voraussetzung in einer Beziehung für mich ist und ich könnte es mir auch niemals vorstellen, meinem Partner fremdzugehen, egal wie schlecht es laufen würde. Auch als es in meinen letzten Beziehungen nicht gut lief, habe ich nie daran gedacht, fremdzugehen, da das für mich einfach nie in Frage kam. Genauso erwarte ich aber auch von meinem Partner, dass er mir treu ist.
Ehrlich gesagt kann ich es mir gar nicht so richtig vorstellen, wie es ist, betrogen zu werden. Ich kann mir jedoch sehr gut vorstellen, dass das sehr schmerzhaft sein muss und ich wüsste gar nicht, wie ich in so einer Situation reagieren würde. Vermutlich würde ich jedoch gleich aus Reflex Schluss machen, da ich meinem Partner in dem Moment wohl auch so weh tun wollen würde, wie er es bei mir getan hätte. Zudem ist es ja auch so, dass fremdgehen sehr schlimm für mich ist und ich könnte das wohl auch gar nicht verzeihen.
Dass ich meinem Partner verzeihen würde, wenn er fremdgehen würde, ist jedoch nicht ausgeschlossen. Wenn er seinen Fehler einsehen würde und wir lange zusammen wären und es auch sonst gut laufen würde, würde ich ihm womöglich verzeihen. Allerdings wäre das Vertrauen wohl vollkommen weg und ich denke, dass ich auch längst nicht so glücklich wäre, wie zuvor. Von daher würde die Beziehung wohl früher oder später ohnehin daran zerbrechen und vielleicht wäre es in so einem Fall einfach das beste, lieber gleich Schluss zu machen, nachdem man herausgefunden hat, dass der Partner fremd gegangen ist.
Gehört habe ich davon auch schon mal, dass man so etwas verzeihen kann. Nur vorstellen kann ich mir dies nicht so wirklich. Ein Seitensprung ist doch etwas ziemlich Schlimmes und ein schlimmeren Vertrauensbruch gibt es ja kaum noch. Wie soll man diesen wirklich vergeben können? Was ist wenn der Partner dann mal zu lange wegbleibt und nicht erreichbar ist? Denkt man dann nicht immer gleich, dass er einen doch vielleicht betrügt?
Würde mir Jemand so etwas antun, dann könnte ich dies wohl nicht verzeihen. Es würde immer dazwischen stehen und würde dieser Mensch mich berühren, dann würde ich unweigerlich daran denken wie er sie berührt hat und es wäre Sense im Bett. Ich glaube nicht, dass ich so etwas jemals verzeihen oder auch nur ansatzweise vergessen könnte. So in Fehltritt würde für immer zwischen uns stehen.
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