Versöhnung nach Seitensprung, bleibt nicht immer was zurück?

vom 09.04.2013, 15:22 Uhr

Ich denke, dass ein Seitensprung für mich ganz einfach das Aus der Beziehung bedeuten würde. Gerade weil ich auch denke, dass da etwas zurück bleiben würde, sollte man sich entscheiden zu vergeben und zu vergessen. Ich kenne nur eine Beziehung, die so etwas überstanden hat und jene Frau meinte damals, dass es wirklich Zeit und Anstrengung kosten kann völlig über die Sache hinwegzukommen, auch wenn der gute Wille auf beiden Seiten da ist alles wieder in Ordnung zu bringen.

So meinte sie zwar anfangs, dass sie diesen einmaligen Vorfall verzeihen kann, ihre Wut sich dann aber erst später richtig entwickelt hat. Auch wurde ihr mit Schrecken klar, dass sie allmählich immer ein ungutes Gefühl bekam, wenn ihr Partner oder sie mal allein irgendwohin reisten. Dass diese Empfindungen Wochen nach dem Vorfall so heftig auftreten würden, hat sie nicht erwartet. Am Ende sind sie beide zur Paartherapie gegangen und letztendlich hat dieser Prozess des Verstehens, Verzeihens und Vergessens fast ein Jahr in Anspruch genommen. Die beiden sind nach drei Jahren dieser Geschichte immer noch zusammen.

Ich denke, eine kleine Narbe würde immer zurückbleiben, schließlich fügt einem so eine Geschichte doch viel Schmerz zu. Aber ich denke auch, dass es manch einem gelingen kann damit zu leben und die Beziehung trotzdem weiterzuführen, wobei das sicher auch darauf ankommt, wie denn der Betrug zustande kam. Für mich jedoch würde das wohl nicht funktionieren, jedenfalls kann ich es mir nicht vorstellen.

» Schneeblume » Beiträge: 3095 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Für mich kommt eine Versöhnung nach einem Seitensprung nicht infrage. Es geht mir dabei gar nicht so sehr um den Austausch von Körperflüssigkeiten mit jemanden anderen, zumindest dann nicht, wenn der Partner wenigstens noch so intelligent war auf seine und damit auch auf meine Gesundheit zu achten.

Der Knackpunkt liegt im einseitigen Verändern der getroffenen Absprachen. Wenn man sich auf Treue geeinigt hat, dann gilt das für beide. Und da kann der Stress in der Beziehung noch so groß sein und der Betrogene noch so viel Mitschuld haben, das macht man nicht, da äußert man sich rechtzeitig vorher.

Ich würde doch auch nicht verzeihen, wenn der Partner ohne Absprache das gemeinsame Haus verkaufen würde, die Ersparnisse plündern oder einen Job an einem ganz neuen Ort annehmen würde. Mir nicht die Chance zu geben, mich dazu zu äußern, das ist das Problem. Da fehlt es an Loyalität, Integrität, Wertschätzung, Verbindlichkeit und noch einigem mehr. Mit so jemandem möchte ich nicht weiter zusammenleben.

Ich hatte einen Partner, der hat betrogen. Bei ihm war und ist es bis heute die Selbstbestätigung, die ihn antreibt. Trennen war erst einmal nicht drin, weil der Gute stalkte bis zum Abwinken. Das musste vorbereitet sein, ich musste abtauchen. Heute ist er zwar schon lange wieder da, aber mittlerweile kann ich damit umgehen. Klar hat der erste Seitensprung getroffen. Aber viel übler war, dass er sich dieses Recht herausgenommen hat und fest der Überzeugung gewesen ist, dass das in Ordnung sei, weil er mir nichts wegnimmt und ich es doch ansonsten überdurchschnittlich gut habe an seiner Seite. Das stimmte sogar, aber muss man deshalb hinnehmen, dass er einseitig die Vereinbarung ändert? Wäre ich fremdgegangen, dann hätte die Erde gewackelt. Aber bei ihm sollte man darüber hinwegsehen?

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Für mich käme ohnehin niemals infrage, dass ich einen Seitensprung verzeihe, sodass ich auch ohnehin der Meinung bin, es bleibt immer etwas zurück. Durch Seitensprünge ist ein erhebliches Maß an Vertrauen weg und es wurden sich an Abmachung der monogamen Beziehung nicht gehalten. Das verziehe ich nun einmal nicht, weil ich mich an diese Art der „Abmachung“ ohne Probleme halten kann, da ich keinerlei sexuelle Lust auf andere besitze. Wer das anders sieht, hätte mit mir eben keine Beziehung eingehen müssen. Wer es tut, der muss damit leben, dass ich solch einen Seitensprung nicht verzeihe und als reinen Trennungsgrund sehe.

Ich kenne viele Frauen und Männer, die betrogen wurden. Einige haben immer wieder verziehen und dann Vorhaltungen gemacht. Dafür habe ich aber auch kein Verständnis, um das mal sehr eindeutig zu sagen. Wer verzeiht, der muss eben in der Lage sein, dies ohne ständige Vorhaltungen zu tun und nicht immer dann mit übertriebener Eifersucht ums Eck kommen, aber das können nur sehr wenige.

Wer solch einen heftigen Fauxpas verzeihen sollte, soll auch gefälligst lernen, das vergangene der Vergangenheit angehören zu lassen. Denn das ist der Grund des Verzeihens, um womöglich neu zu beginnen, aber nicht, wenn da ständig etwas hinterherhängt. Wer das nicht kann, muss das Verzeihen einfach mal genauer überdenken, was einige dann vor der Entscheidung der Trennung stellen dürfte.

Wie bereits angemerkt, ist Untreue bei mir das endgültige Ende. Da verziehe ich nicht und lasse keine Begründungen zu, die das irgendwie versuchen zu rechtfertigen. Fremdgehen ist für mich eine der schlimmsten Dinge in der Beziehung, die man einem Menschen antun kann, der einen liebt. Ob nun körperliche Untreue oder Küssen spielt da für mich per se keine Rolle. Das war es dann und auf Wiedersehen! Ich verziehe also garantiert nicht!

Benutzeravatar

» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^