Wohnen in WG - Lebt es sich mit Frauen oder Männern besser?
Ich mache gerade mein Abitur und will danach studieren. Höchstwahrscheinlich werde ich deswegen auch aus meiner Stadt ziehen müssen, deswegen habe ich mir vorgenommen in eine WG zu ziehen. Ich denke, dass ist eine gute Methode nette Leute kennenzulernen und auch selbstständig zu werden, weil man ja, im besten Fall, die Aufgaben in der WG aufteilt.
Nun weiß ich allerdings nicht, mit wem ich eine WG machen würde oder in was für eine ich einziehen würde. Ich habe noch nie mit anderen Menschen auf Dauer gewohnt und weiß nicht wie sich die Verhalten.
Habt ihr schon Erfahrungen mit WG's gemacht? Wie viele Leute wart ihr dort und was für Geschlechter hattet ihr? Waren das gemischte WG's oder nur ein Geschlecht? Mit welchem Geschlecht seid ihr besser ausgekommen und wieso?
Ich selber war noch in keiner WG, habe aber einen guten Freund, der schon immer in WGs lebt. Bei ihm ist es gemischt und das hat auch eigentlich nur Vorteile. Es ist nicht dreckig, weil eben jeder mal sauber macht und man hat auch geregelte Zeiten im Bad. Streit gibt es dort eigentlich selten. Die WG hält auch ganz gut zusammen und geht abends sogar zusammen feiern.
Es kommt sicherlich darauf an, was du magst. Du solltest dich schon bei der Besichtigung wohlfühlen, sonst hat es keinen Sinn. Außerdem gibt es WGs, bei denen man kaum miteinander zu tun hat und andere, die eben immer etwas miteinander machen wollen. Das ist dann auch entscheidend dafür, wie man miteinander auskommt. Generell finde ich, dass man mit Männern besser verbal auskommt, aber manchmal sind sie nicht ganz so ordentlich. Frauen sind gerne mal ein bisschen zickig und brauchen auch manchmal etwas länger im Bad, was störend sein kann. Natürlich sind das aber nur Vorurteile und so musst du eben selber sehen, wen du magst und wen nicht.
Zunächst ist es durchaus möglich, dass du auch in Städte kommst, wo du nicht die WG aussuchen kannst, sondern im Rahmen eines (u.U. erniedrigenden) "WG Castings" die anderen von dir überzeugen musst. Und auf Grund der Wohnungsknappheit gar keine Möglichkeit hast, wählerisch zu sein und nehmen musst, was geboten wird.
Solltest du aber wo hinkommen, wo du tatsächlich mit einem Überangebot von Wohnmöglichkeiten konfrontiert bist, dann macht so eine Überlegung sicher Sinn. Aber die Antwort hinsichtlich einer Empfehlung kannst du dir auch auswürfeln!
Ich kenne das Leben in WGs und kann sagen, dass ich mit manchen männlichen Mitbewohnern gut auskam und mit anderen wiederum gar nicht. Ebenso bei weiblichen Mitbewohnern. Da gab es welche, über die ich anderen Frauen nahe kommen konnte. Andere Mitbewohnerinnen hingegen zeigten sich als Zicken, welche einem das Leben schwer machen wollen (ohne es zu können). Es gab auch WGs ohne gemeinsame Aktionen und jeder lebte in seinem Zimmer für sich. Man traf sich ab und zu in der Küche - aber jeder kochte für sich. Das war dann aber nicht schlecht, weil man sich so an keine festen Zeiten halten muss.
Ich habe bereits mit Männern und Frauen in WGs gelebt und kann meine Vorlieben und Abneigungen wirklich nicht am Geschlecht fest machen. Bei beiden Sorten Mensch gab es Exemplare, mit denen ich blendend ausgekommen bin und die sich als ordentliche, rücksichtsvolle, hilfsbereite Mitbewohner herausgestellt haben. Aber auch Zicken, die ewig im Bad brauchen und sich nicht um den Putzplan scheren, gibt es unter Damen und Herren.
Deshalb würde ich empfehlen, kein Arrangement von Vornherein auszuschließen, sondern zu schauen, ob die Persönlichkeiten deiner potenziellen Mitbewohner mit deiner eigenen halbwegs harmonieren. Hilfreich könnte es auch sein, wenn du dir vorher überlegst, ob dir eine Zweck-WG lieber ist, wo jeder weitestgehend sein eigenes Ding durchzieht oder ob du eine engere, freundschaftliche Atmosphäre mit Spieleabenden und gemeinsamem Kochen bevorzugst. Wahrscheinlich musst du sowieso nehmen, was du kriegst, da ja auch Aspekte wie Lage oder Preis bei der Auswahl einer WG eine Rolle spielen.
Ich denke auch nicht, dass man das vom Geschlecht abhängig machen kann. Es mag vielleicht sein, dass Frauen häufiger länger im Bad brauchen, das gilt aber nicht für alle und es gibt durchaus auch Männer, die wesentlich im Bad sind als weibliche Topmodels. Und dann kommt es ja auch noch darauf an, wie die Wohnsituation ist. Wenn es zwei Bäder gibt, ist so etwas kein Thema. Ebenso wenig, wenn man zu unterschiedlichen Zeiten los muss. Wenn aber fünf Leute morgens gegen acht Uhr los müssen und drei brauchen alleine schon eine Stunde im Bad, dann wird es schwierig.
Auch heißt es, dass Frauen schonmal zickiger sind, Männer unordentlicher, usw. Unabhängig davon, ob dies Vorurteile sind oder nicht, so bringt es dir gar nichts, deine Mitbewohner nicht in die allgemeine Norm passen. Wenn du dir also zwei Mädels sucht in der Hoffnung das sie ordentlich sind, kann es trotzdem sein, dass es Chaotinnen sind.
Stattdessen sollte man sich auf die Menschen konzentrieren. Was will man selbst? Sucht man Unterhaltung oder möchte man eher seine Ruhe? Legt man Wert auf gemeinsame Partys und kennt auch die Nachteile? Ich fand es schon immer eigenartig, dass manche ein bestimmtes Alter und/oder Geschlecht suchen für ihre WG. Ich kenne 50jährige, die sind aktiver als andere mit 20.
Bei WG-Besichtigungen habe ich schon deutliche Unterschiede gemerkt. Natürlich räumen die meisten auf und achten darauf, dass alles ordentlich ist. Dennoch erkennt man meiner Meinung nach schon einiges. Ebenso bei Freunden mit denen man vielleicht zusammen ziehen möchte. Haben sie 222 verschiedene Beauty-Sachen? Dann würde ich davon ausgehen beim Zusammenleben mindestens die Hälfte davon im Bad zu finden. Gibt es dafür genügend Platz? Stört man sich daran? Solche Fragen halte ich für wichtiger als das Geschlecht.
Ich denke nicht, dass man das pauschalisieren kann. Meiner Ansicht nach kann man Charaktereigenschaften nicht am Geschlecht festmachen, das ist unmöglich und wer es doch versucht ist ziemlich dumm und wird scheitern. Es gibt doch unabhängig vom Geschlecht Charaktere, mit denen man eben besser oder schlechter klar kommt, das ist total normal.
Abgesehen davon muss man je nach Wohnungsnot froh sein, wenn man überhaupt eine Unterkunft bekommt und man darf dann eben nicht wählerisch sein und muss zusehen, dass man überhaupt ein Dach über den Kopf bekommt und nicht auf der Straße schlafen muss.
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