Die Kurzlebigkeit der Ehen in der heutigen Zeit
Ja, eine Ehe kann auch heute noch halten, wenn sie auf einem guten Fundament gegenseitiger Liebe und Achtung steht und beide gelernt haben, miteinander wirklich zu kommunizieren, nicht nur irgendwie zu erzählen.
Meine Ehe hält seit 11 Jahren und wir hoffen beide, dass sie hält, bis das der Tod uns scheidet. Obwohl wir gar nicht kirchlich gehieratet haben, war das für uns die Prämisse, die Ehe einzugehen. Hätten wir das nicht beide aus tiefstem Herzen so gewollt, hätten wir nicht geheiratet.
Das Bauchkribbeln ist auch nach insgesamt 15 Jahren Beziehung nicht weg, es ist eigentlich ein ständiger Begleiter, wir sind nicht nur Partner, auch beste Freunde und Vertraute. Auf dieser Innigkeit fußt unsere Beziehung und darauf, den anderen trotzdem als Geliebten wahrzunehmen und sich das auch zu erhalten. Nach wie vor, trotz zweier Kinder, definieren wir uns zuerst als Paar, dann als Eltern. Vielleicht ist das auch ein kleines Geheimnis guter Beziehugnen, sich und die Liebe nicht aus den Augen zu verlieren und das Gefühl auch wach zu halten, mit Vertrauen, Aufmerksamkeit und Zeit füreinander.
Das ganze macht keinen Unterschied, ob es eine Ehe oder eine Beziehung ohne Trauschein ist, die Grundpfeiler bleiben bei beiden die gleichen.
Wir haben dieses Jahr geheiratet, daher glauben wir natürlich an die Ehe. Wir sind vor der Hochzeit knapp 7 Jahre zusammen gewesen und haben auch schon fast die ganze Zeit zusammen gewohnt. Ich war mir zwar schon nach knapp 2 Monaten sicher, dass ich meinen Mann heiraten möchte, aber er brauchte einfach noch ein paar Jahre.
Es gibt natürlich keine Garantie, aber wenn man an sich und der Beziehung arbeitet und den Partner immer als Gleichwertigen Part sieht, dann klappt das schon. Meine Eltern sind nun auch bald 30 Jahre verheiratet und ich weiss, dass sie immer noch glücklich sind. Das ist für mich der schönste Beweis, dass die Ehe nicht überholt ist.
Ich glaube auch daran, dass Ehen heutzutage durchaus halten können, mir fiele jetzt auch spontan kein Grund ein, weshalb das prinzipiell nicht der Fall sein sollte.
Dass viele Ehen geschieden werden, liegt meiner Meinung nach daran, dass man heutzutage zur Option gestellt bekommt, die Ehe wieder scheiden zu lassen, was in der Generation, der unsere Großeltern oder auch unsere Eltern angehören, eher nicht kennen. Meine Großeltern waren beispielsweise auch verheiratet bis zu ihrem Tod, allerdings sagte meine Mutter immer mal wieder - sicherlich nicht ohne Grund, dass meine Mutter vielleicht doch besser eine andere Jugendliebe geheiratet hätte, denn da gab es wohl einen ganz bestimmten Mann im Leben meiner Oma, den sie, aus welchen Gründen auch immer, eben nicht geheiratet hat. Es wäre aber zu Lebzeiten meiner Oma unvorstellbar gewesen, jedenfalls innerhalb dieser Generation, die Ehe zu scheiden. Sowas ging einfach nicht. Leichter hat man unglücklich zusammengelebt als sich scheiden zu lassen.
Und ich glaube, dass das heutzutage einfach anders geworden ist, nämlich freier. Das Thema Selbstverwirklichung, das hier schon angesprochen wurde, gehört zum Teil sicherlich da mit rein, man kann sich ja auch ein Stück weit selbstverwirklichen, indem man sich aus einer Beziehung löst, die sich zum Negativen entwickelt hat und einen auf Dauer unglücklich und vielleicht sogar im wörtlichen Sinne krank macht. Heutzutage "darf" man sich scheiden lassen, es ist gesellschaftlich längst nicht mehr so verpönt wie es das noch vor Jahrzehnten war.
Trotzdem können Ehen auch heutzutage natürlich langlebig sein, wie gesagt: Mir fällt kein Grund ein, der dagegen spricht. Wenn zwei Menschen zusammenpassen, den nötigen Respekt voreinander haben und sich lieben, aufeinander eingehen und rücksichtsvoll miteinander und mit ihrer Beziehung umgehen, dann sollte es keinen Grund geben, dass diese Ehe nicht ein Leben lang glücklich ist und bleibt.
Die Aussage '' in der heutigen Zeit'' macht mich ehrlich gesagt etwas stutzig, denn das bedeutet ja dann auch zwangsläufig, dass du davon ausgehst, dass das früher mal anders war, wobei ich das ehrlich gesagt nicht so recht glaube. Das einzige was vor einigen Jahrzehnten anders war, war einfach die Tatsache, dass die Frauen von den Männern abhängig waren und dass man deutlich religiöser war. Die Kirche lies Scheidungen in dem Sinne damals ja auch gar nicht zu, was wiederum bedeutete, dass das für die meisten Paare keine Option war. Und davon mal abgesehen konnten Frauen sich eine Scheidung auch nicht erlauben, denn sie hatten meistens kein eigenes Einkommen und waren von dem Mann abhängig. Sie hätten dann eben zu ihren Eltern zurückziehen müssen und das war meistens keine Option. Davon mal abgesehen hat man sich eben einfach nicht getrennt, man kannte das nicht, dass war gegen die Religion und so war das eben. Das bedeutet aber nicht, dass die Ehen deswegen gehalten haben.
Meistens war es dann letzten Endes so, dass die Paar zusammengelebt haben, aber sich irgendwann eben nicht mehr geliebt haben. Der Mann ist dann eben fremd gegangen, aber die Frau konnte dagegen eben leider auch nichts tun, denn der Mann hatte das Sagen im Haus. Man lebte sich aus einander und bei adeligen war es sogar nicht unüblich, dass man dann nicht mehr gemeinsam wohnte, aber annulliert wurde die Ehe deswegen nicht. Das bedeutet dann aber in meinen Augen nicht, dass die Ehe gehalten hat, es war an sich eigentlich nur noch schlimmer, als eine Scheidung heute, denn man musste den Schein waren, hatte dennoch eine Geliebte oder im Falle der Frau eben einen Geliebten und so lebte man dann vor sich hin. Da kann man doch froh sein, dass man heute andere Möglichkeiten hat oder nicht?
Ich denke, dass eine Ehe etwas verdammt schwieriges ist und wenn man möchte, dass sie hält und sie auch gut hält und nicht in Form eines nebeneinander her Lebens, dann sollte man sich wirklich darum bemühen und auch Anstrengungen zeigen, denn anders geht das einfach nicht. Ich bin auch fast schon der Meinung, dass eine Ehe eher zum Scheitern verurteilt ist, wenn man in jungen Jahren heiratet, als wenn man es später tut, weil man in jungen Jahren nun mal leider häufig noch die rosarote Brille auf hat und meint, die Welt wäre schön und harmonisch. Ehen die aber wirklich lange halten, gibt es meistens selten bis gar nicht und daran sollte man auch denken, wenn man heiratet und einfach auch akzeptieren, dass die Möglichkeit gegeben ist, dass man sich irgendwann nicht mehr so liebt, wie das zu Anfang der Fall gewesen ist. Vermutlich wirst du dann auch anders darüber denken und nicht mehr den Wunsch verspüren, die Ehe möge ewig halten.
Wenn man noch nicht so lange zusammen ist, und das kann ich mir bei jemandem, der erst 23 Jahre alt ist, meistens nicht vorstellen, dann ist natürlich alles schön und rosarot. Der Wunsch, der Liebe durch eine Heirat einen festen Rahmen zu geben, kommt da bei manchen Menschen automatisch auf. Allerdings sollte man bei aller Liebe nicht davon ausgehen, dass dieser Zustand wirklich für immer anhalten muss. Es gibt sie sicher, die Liebe bis dass der Tod die Partner scheidet. Aber das kommt sicher nur sehr selten vor und ich würde mich nicht darauf verlassen wollen, dass ausgerechnet meine Beziehung bis an mein oder das Lebensende des Partners hält. Liebe ist immer eine Momentaufnahme und kann sich verändern.
Sehr viele Ehen werden nach einigen Jahren wieder geschieden. Manche Paare bleiben sogar ein paar Jahrzehnte zusammen und stellen dann fest, dass sie ihre restliche Lebenszeit nicht miteinander verbringen möchten. Heutzutage ist es zum Glück möglich, dass man den Partner dann einfach verlässt, wenn man nicht mehr glücklich mit ihm und der Beziehung ist. Man kann sich scheiden lassen ohne schief angeschaut zu werden. Früher war das nicht so einfach möglich. Es war total verpönt, sich scheiden zu lassen. Und für Frauen hatte die Scheidung auf jeden Fall große Nachteile, weil sie nicht abgesichert waren. Man sollte also nicht nur diesen scheinbar negativen Punkt beachten, nämlich dass es vielleicht mehr Scheidungen gibt. Sondern man sollte auch mal sehen, dass Scheidungen etwas Gutes sein können, wenn Partner sich wirklich nicht mehr verstehen. Früher wäre man dann eher zusammen geblieben und hätte die Ehe irgendwie weiterhin ausgehalten und dabei aneinander vorbei gelebt. Das ist doch keine erstrebenswerte Beziehung, oder?
Ich persönlich würde nicht heiraten, schon gar nicht mit Anfang zwanzig. Eine Ehe bringt einem praktisch keine echten Vorteile, sondern hat im Zweifelsfall noch Nachteile. Abgesehen davon kann ich mir zum jetzigen Zeitpunkt auf keinen Fall vorstellen, mit einem Partner bis zum Ende meines Lebens zusammen zu bleiben. Zwischendurch gab es eine Frau, mit der ich mir so etwas vielleicht hätte vorstellen können, zumindest auf die reine Gefühlswelt bezogen. Rational betrachtet wäre das aber sicher nicht auf Dauer gut gegangen und wir sind ja auch getrennt, so dass sich gezeigt hat, dass wir doch nicht so gut zueinander passen. Ich finde, dass man am besten ohne Trauschein zusammen bleiben kann. Ein Trauschein sorgt nicht für eine bessere oder längere Beziehung.
Falls du heiraten möchtest, sollten dich solche Meinungen aber nicht davon abhalten. Jeder muss selbst entscheiden, was der richtige Weg für ihn ist und wenn du eben gerne auch formal mit deinem Partner vereint sein möchtest, ist das doch in Ordnung. Aber ich würde eine Beziehung grundsätzlich für den Moment leben und nicht darauf spekulieren, dass man wirklich bis ans Lebensende zusammen ist. Das muss man einfach einkalkulieren und so schlimm ist es ja dann auch nicht, wenn man irgendwann feststellt, dass man sich doch lieber trennen möchte.
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