Breitbeiniges Sitzen bei Männern, gekreuzte Beine bei Frauen
Ich habe gestern mal Fernsehen geschaut und mir ist dort, wie auch in meinem realen Leben aufgefallen, dass Männer grundsätzlich breitbeinig auf einem Stuhl sitzen und Frauen die Beine gekreuzt haben. Dass Frauen die Beine kreuzen ist wohl so ein wenig Ästhetik, weil eben die Frauen in dieser Beziehung Blicke abwehren wollen und oft auch Kleider und Röcke tragen. Aber warum sitzen Männer grundsätzlich breitbeinig auf dem Stuhl. Können Männer nicht auch die Beine wenigstens zusammen machen?
Ich habe mich dann selber mal beobachtet und ich als Mann versuche eigentlich immer die Beine ein wenig zusammen zu stellen, wenn ich sitze oder ich kreuze sie auch. Sieht es für manche eigentlich besonders männlich aus, wenn man breitbeinig da sitzt? Manche Männer stützen sich noch mit dem Ellbogen ab und beugen den Oberkörper nach vorne, was für mich irgendwie prollig wirkt.
Ich finde das extrem breitbeinige Sitzen bei Männern auch nicht besonders schön, insbesondere, wenn sie sich dann noch in den Sitz hineinlümmeln. Aber Männer haben nun einmal einen anderen Körperbau und wahrscheinlich ist das breitbeinige Sitzen für sie bequemer. Ich finde es zwar nicht schön, dass man ihnen das oft auf eine gewisse Stelle schauen kann, aber vielleicht ist das auch eine angeborene Sitzhaltung, um anderen Männchen zu imponieren.
Aber mich stört es nicht, wenn Männer so sitzen. Für mich als Frau wäre eine extrem breitbeinige Sitzhaltung unbequem. Aber manchmal mache ich meine Beine auch ein bisschen auseinander. Die Beine überkreuzt zu halten, empfinde ich als sehr unbequem. Daher trage ich auch ungerne kurze Röcke, wenn ich weiß, dass ich jemandem länger gegenübersitzen muss.
Ich denke, man kann nicht verallgemeinern. Es dürfte auch Frauen geben, die breitbeiniger dasitzen, wenn sie eine Hose tragen, und eben auch Männer, die die Beine eng nebeneinander stellen. Genauso wird ja auch behauptet, dass Frauen beim Übereinanderschlagen der Beine diese enger aneinander drücken, während Männer in derselben Haltung eher den Knöchel des einen Beines auf dem Knie des anderen Beines positionieren würden. Ich mache das übrigens genauso, weil ich keine Lust habe, meine Beine unnötig aneinander zu quetschen, und bin eine Frau. Verallgemeinern kann man wirklich nicht.
Wenn es überhaupt Tendenzen dazu gibt, wieso einige Männer eben, beispielsweise, breitbeiniger dasitzen, dann ist das eher eine Frage der Sozialistion und der Vorbilder. Besonders prollig sitzen ja oft eher jüngere Männer herum, wie ich beobachten konnte. Ich denke mal, dass diese eben einfach irgendwann einmal "gelernt" haben, dass diese Haltung männlich sei. Möglicherweise zeigen sich irgendwelche Rapper in dieser Pose, in ihren Videos, und die Jungs, die das sehen, finden es dann eben cool und machen es nach.
Frauen hingegen bekommen oft schon als Mädchen gesagt, sie sollen nicht so breitbeinig sitzen. Natürlich prägt sich auch das auf Dauer ein, auch wenn viele kleine Mädchen noch sehr unbefangen herumhocken, selbst, wenn sie ein Kleid anhaben. Da denken sie in dem Alter einfach noch nicht drüber nach. Das kommt erst mit der Zeit oder eben, wenn die Eltern immer wieder darauf hinweisen.
Ampelmännchen hat geschrieben:Ich habe gestern mal Fernsehen geschaut und mir ist dort, wie auch in meinem realen Leben aufgefallen, dass Männer grundsätzlich breitbeinig auf einem Stuhl sitzen und Frauen die Beine gekreuzt haben.
Seid wann das denn? Mir ist so etwas noch nicht aufgefallen, weder im Fernsehen, noch in der Realität. Im Gegenteil, im Fernsehen sieht man doch bevorzugt die ganzen Schönlinge, die mit übereinander geschlagenen Beinen herum sitzen, was ich immer ganz fürchterlich finde. Bei Frauen finde ich das übrigens auch nicht schön, es sieht einfach nicht ästhetisch aus und es ist ja auch furchtbar unbequem.
Ich sitze eher breitbeinig, aber meine Beine überschlage ich nicht. Wenn, dann stelle ich ein Bein hinter das andere, da dies zumindest halbwegs elegant wirkt. Und zudem ist es noch einigermaßen bequem, zwar nicht so sehr, als wenn man sich entspannt hinsetzen kann, aber es ist schon in Ordnung.
Das die von dir beschriebene Sitzposition prollig wirkt, kann ich aber nicht allgemein unterstützen. Das kommt immer ganz darauf an, wie man sich genau hinsetzt. Wenn man sich dabei in die Brust wirft und in Szene sitzt, dann ist das natürlich schon proletenhaft. Diesen Effekt kann man aber auch in jeder anderen beliebigen Sitzposition erhaschen!.
Ich denke, die kulturelle Komponente spielt da eine entscheidende Rolle, aber auch der sogenannte Sexualdimorphismus. Der Begriff bezeichnet - kurz gesagt - den inhärenten Unterschied zwischen Männlein und Weiblein. Es ist beispielsweise auch von Pfauen bekannt, dass das Männchen stets bestrebt ist, möglichst viel Raum auf besonders eindrucksvolle Weise einzunehmen, um dem Weibchen zu imponieren. Die dazu notwendigen Merkmale - z.B. das ausladende Geweih beim Elch - fungieren dabei gleichzeitig als Kampfinstrument gegen andere Rivalen. So kommt es dazu, dass in der Folgegeneration z.B. das Merkmal "ausladendes Geweih" immer häufiger Vertreten ist, da dies für das Weibchen ein Signal für gute Gene darstellt. Einen solchen Mechanismus bezeichnet man auch als sexuelle Selektion.
Nun, so ähnlich ist das vermutlich auch beim Menschen. Aus irgendeinem Grund hat es sich für das Männchen während der Evolution als vorteilhaft erwiesen möglichst raumeinnehmend und dominant aufzutreten. Aufgrund der Gene kann man also nicht anders, als eben so zu handeln, wie das Erbgut es erfordert. Und ist es nicht stark genug, so hat man ja immer noch genug Vorbilder um sich herum, wie den Vater oder den Nachbar von nebenan.
Dass die geschlechtstypische Sitzhaltung aber auch zu einem gewissen Grad angelernt ist, lässt sich nicht leugnen. In der Schule konnte ich beobachten, wie sich ein Mädchen - sonst immer ganz anmutig und elegant auftretend - plötzlich ganz breitbeinig hinsetzte, wahrlich wie ein "Männchen". Ihr schien es entgangen zu sein, dass der Tisch ihre Beine nicht verdeckte, was bei den anderen Tischen an der Schule doch der Fall war. Das heißt also, dass man irgendwo auch bemüht ist ein bestimmtes Rollenbild zu erfüllen. Ich könnte auch Wetten, dass Frauen zuhause auf dem Sofa bei weitem nicht so "anmutig" sitzen, wie im öffentlichen Raum.
Für mich persönlich hat die typisch männliche Sitzhaltung ganz praktische Gründe. Ich finde es bequemer die Beine ruhig etwas weiter geöffnet zu halten, als sie krampfhaft zusammenzuhalten. Das kann auch durchaus der geschlechtsspezifischen Anatomie zu verdanken sein.
Interessanterweise reagiere ich aber selbst fast schon intolerant auf "Männchen", die sich besonders weit aufpusten. Menschen, die ganz demonstrativ besonders viel Raum einnehmen lösen bei mir ziemlich negative Gefühle aus. Womöglich fühlt man sich durch eine besonders offensive Körperhaltung bei Anderen bedroht.
Ich hatte an sich ursprünglich auch nicht gedacht, dass dieser Verhaltensunterschied so ausgeprägt sein würde, aber nachdem ich in mehreren Quellen gelesen hatte, dass es diese Tendenzen gibt, habe ich mal gezielt darauf geachtet, wenn ich mit der Bahn durch die Stadt gefahren bin. Sicher ist es regional etwas unterschiedlich und vielleicht auch eine Frage des Milieus, wie Menschen sich in der Öffentlichkeit benehmen, aber zumindest für Berlin kann ich sagen, dass hier doch ziemlich viele jüngere Männer extrem breitbeinig auf ihrem Sitz hängen. Daher glaube ich ja auch, dass es eine kulturelle oder subkulturelle Sache ist, diese Haltung einzunehmen, und dass es möglicherweise an Vorbildern, beispielsweise irgendwelchen Rappern, liegen könnte, dass einige Leute sich in der Öffentlichkeit so benehmen.
Von einem richtigen Sexualdismorphismus würde ich aber nicht ausgehen. Man kann doch so ein Verhalten nicht direkt als ethologischen, natürlichen Unterschied bezeichnen. Es hapert doch schon daran, dass nicht alle Männer sich breitbeinig und nicht alle Frauen sich mit überschlagenen Beinen hinsetzen. Wäre es ein wirklicher biologisch bedingter Sexualdismorphismus, dann müsste das Verhalten aber bei so gut wie allen Personen des jeweiligen Geschlechts auftreten. Und die paar, bei denen es nicht so wäre, wären gewissermaßen pathologisch, oder bestenfalls eine seltene Abweichung von der Normvariante. Das ist es aber nun auch nicht. Sich auf angebliche angeborene, evolutionäre Unterschiede zu berufen, wenn es um Verhalten geht, übrigens besonders oft um fragwürdiges, ist nichts weiter, als eine sehr in Mode geratene Versuch, das Fehlverhalten zu entschuldigen und zu rechtfertigen. Traurig erscheint mir dabei vor allen Dingen, dass die Menschen, die sich solche Entschuldigungen suchen, offensichtlich gar nicht peinlich berührt davon sind, dass man bei ihnen noch keine Weiterentwicklung gegenüber ihren äffischen Urahnen erkennen kann.
Abgesehen davon wäre das breitbeinige Sitzen bei Männern ein evolutionär ziemlich sinnloser Dismorphismus, da dieses Verhalten des Raum-Einnehmens ja eigentlich attraktiv auf das andere Geschlecht wirkten sollte. Das ist aber wohl eher nicht der Fall, wenn bei dem Anblick des breitbeinig herumhängenden Jungmannes die meisten Frauen bloß denken: "Oh Gott, was ist denn das für ein Proll!" Ich würde solche Reaktionen sogar als eher negativ bewerten. Somit wäre das breitbeinige Sitzen bei Menschenmännern wohl eher eine evolutionäre Fehlentwicklung. Was nicht heißen muss, dass sie es schon immer war. Möglicherweise ist es auch eine Sache, die mittlerweile zum unnützen Atavismus geworden ist, nur einige Menschen haben sich eben noch nicht weiterentwickelt.
Ich finde es ehrlich gesagt überhaupt nicht schlimm, wenn Männer breitbeinig dasitzen. Mich stört es überhaupt nicht und ich finde auch gar nicht, dass es irgendwie übertrieben aussieht. Stattdessen finde ich es eher merkwürdig, wenn Männer die Beine über einander geschlagen haben oder ihre Beine ganz nah beieinander stehen haben. Das wirkt irgendwie weiblich, wie ich finde.
Meistens habe ich meine Beine übereinander geschlagen, wenn ich in der Öffentlichkeit bin. Zu Hause oder in der Uni sitze ich aber nie mit übereinander geschlagenen Beinen da. In der Uni ist das auch gar nicht möglich, da die Sitze auch meistens so eng sind, dass gar nicht genügend Platz dafür da ist, die Beine übereinander zu schlagen.
Wenn ich gerade keinen Rock oder ein Kleid angezogen habe, dann kann es auch gut sein, dass ich auch in der Öffentlichkeit mit breiten Beinen da sitze. Es kommt eben immer darauf an, worauf ich gerade Lust habe und welche Position ich gerade bequem finde.
Extrem breitbeiniges Sitzen bei Männern finde ich eher unschön anzusehen, aber mich würde es nun auch nicht so belasten, das ich mir da wirklich einen Kopf drum mache. Allerdings bin ich auch nicht der Typ Frau, die ihre Beine überkreuzt, denn ich hatte vor einiger Zeit mal einen Bandscheibenvorfall und mein Arzt hat mir empfohlen, meine Beine lieber nebeneinander auf dem Boden stehen zu lassen, da das kreuzen nicht gut für die Bandscheibe sei.
Ganz ehrlich finde ich das auch viel bequemer, als wenn ich die Beine über Kreuz halte.
Ampelmännchen hat geschrieben: Manche Männer stützen sich noch mit dem Ellbogen ab und beugen den Oberkörper nach vorne, was für mich irgendwie prollig wirkt
Ich bin eine Frau und sitze auch sehr oft so dar. Je nachdem wo ich sitze, finde ich es einfach bequemer mich noch mit den Ellbogen ab zustützen. Meinen Freund habe ich noch nie oder eher selten so sitzen sehen. Das ganze hat doch auch etwas mit Bequemlichkeit zu tun. Ich sitze auch öfter mit über kreuzten Beinen dar, egal ob ich einen Rock trage oder nicht. Auch sitze ich mal ganz normal da. Die Beine also etwas auseinander, aber nicht extrem. Mein Freund sitzt auch schon mal mit über kreuzten Beinen dar. Das kommt doch darauf an, welche Position für einen bequem ist.
Ich könnte mir schon vorstellen, dass es ein wenig damit zu tun hat, dass Frauen früher fast nur Röcke und Kleider trugen, und deswegen Frauen überwiegend die Beine über kreuzen wenn sie sitzen. Bei Männern kann ich mir gut vorstellen, dass da eventuell etwas im Weg ist, wenn sie die Beine überschlagen und es deswegen angenehmer ist, etwas Platz zu lassen und eher breitbeinig dazu sitzen. Ich als Frau empfinde es jedenfalls auch oft als unangenehm, wenn ich sehr lange mit überschlagenen Beine da sitze.
Inwiefern soll denn die Tatsache, dass Frauen in diesem Kulturkreis früher ausschließlich Röcke und Kleider getragen haben, eine Rolle dabei spielen, dass Frauen heute noch so oft mit gekreuzten Beinen dasitzen, auch wenn sie niemals Röcke tragen? Es ist ja definitiv alles Andere als naturgegeben, dass Frauen Röcke tragen, daher kann sich dieses Verhalten kaum genetisch weitervererbt haben.
Man könnte allerhöchstens davon ausgehen, dass das möglicherweise erlerntes, von anderen weiblichen Bezugspersonen abgeschautes, Verhalten ist. Allerdings ist es auch da unwahrscheinlich, dass sich das Beineüberkreuzen durch ausschließliches Rocktragen über so viele Jahrzehnte gehalten hat, bloß weil jede Generation Frauen sich diese Haltung von der jeweils vorherigen Generation abgeschaut hat. Einzelfälle mögen es sein, aber es würde nicht so oft vorkommen, wie es nun einmal der Fall ist.
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