Hattet ihr schon mal große finanzielle Sorgen?

vom 09.04.2013, 07:39 Uhr

Sicher haben viele unter uns schon mal große finanzielle Sorgen gehabt. Manchmal kommt man da hinein ohne groß selber Schuld zu haben. Ich bin bisher zum Glück verschont geblieben, aber ich bewundere die Leute, die es schaffen aus so einer Misere wieder heraus zu kommen.

Hattet ihr schon mal wirklich große finanzielle Sorgen und wie habt ihr es geschafft euch aus diesen Sorgen zu befreien? Wie konntet ihr diese Zeit überwinden? Waren Kinder mit betroffen und wo habt ihr Hilfe bekommen? Oder habt ihr es ganz alleine ohne Hilfe geschafft? Seid ihr vielleicht immer noch in großer finanzieller Sorge?

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» Ampelmännchen » Beiträge: 1310 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich hatte nach der Scheidung und als alleinerziehende Mutter große finanzielle Sorgen, weil ich nur teilzeit arbeiten konnte und es lange dauerte, bis mein Ex-Mann für die Kinder den geschuldeten Unterhalt zahlte. Ich habe nie staatliche Hilfe in Anspruch genommen, weil mir dies entwürdigend vorgekommen wäre. Im Nachhinein betrachtet war es vielleicht nicht besonders klug.

Ich hatte allerdings nie das Gefühl, aus der Lage nicht mehr herauszukommen, weil ich meinen Arbeitsplatz hatte und wusste, dass ich meine Stunden jederzeit aufstocken konnte, wenn ich wollte. Als die Kinder größer wurden, habe ich das auch getan und so nach und nach meine Schulden zurückbezahlt.

Früher hätte ich mir nicht vorstellen können, was für ein Stress Geldmangel bedeuten kann, wenn man Kinder hat. Als Studentin hatte ich zwar auch wenig Geld, aber das ging jedem so und war normal. Man musst auch nicht so viele Kosten tragen, wie beispielsweise Kindergartenkosten oder Versicherungen (ich war noch bei den Eltern versichert). Ich lebte so in den Tag hinein. Wenn ich Geld brauchte , habe ich tageweise gejobbt. Als Student findet man genügend Möglichkeiten.

Aber wenn man Verantwortung tragen muss, dann ist Geldmangel viel schwerer zu verkraften. Heute bin ich selbstständig, weil ich gefühlt kurz vor dem Burnout stand und komme gerade so über die Runden. Wenn die Kinder ausgezogen sind, und ich mir eine Ein- oder Zweizimmerwohnung mieten kann, reicht es. Im Moment verschlingen die Mietkosten fast mein gesamtes Einkommen. Aber bei mir ist es nicht mehr lange bis zur Rente, die für mich alleine gut reicht.

Ich habe außer Kindergeld noch nie etwas vom Staat bekommen und möchte das auch in Zukunft nicht. Ich denke, dass das Schlimmste für arme Menschen nicht der Geldmangel ist, sondern die Perspektivlosigkeit. In meinem Fall gab es immer Zukunftsperspektiven, das ist bei manchen Menschen nicht so.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 09.04.2013, 09:07, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Ich hatte bislang zum Glück noch keine großen finanziellen Sorgen. Das Geld war zwar immer etwas knapp, aber so weit, dass man Angst vor dem Ruin hätte haben müssen, kam es zum Glück noch nicht. Es gab zwar durchaus mal Engpässe, gerade früher, wo ich mit meinem Ex-Verlobten zusammenlebte und wir beide studiert haben, und es schon nicht leicht war, bloß über Nebenjobs die Miete und die typischen monatlichen Kosten zu zahlen, aber irgendwie haben wir es durchaus hinbekommen. Man musste eben sparsam sein und wenn man merkte, das Geld wird etwas knapp, so war es durchaus auch möglich, sich schnell noch einen Nebenjob dazu zu suchen, den man dann eine Weile zusätzlich ausübte. Kinder waren übrigens von diesen finanziellen Engpässen nicht betroffen.

Ich habe übrigens anhand von Gesprächen so eine Tendenz festgestellt, dass viele Leute glauben, dass sie von Armut ja nie betroffen sein könnten. Es gibt tatsächlich solche, ich muss es mal so deutlich sagen, Schnösel, die meinen, es sei ein "Unterschichtsproblem", sich zu verschulden. Daran, dass man beispielsweise durch Betrug in eine Zwangslage geraten kann, oder durch einen Unfall, nach dem man erwerbslos ist oder sehr lange im Krankenhaus verbleiben muss, möglicherweise zukünftig orthopädische Hilfsmittel oder aber auch dauerhafte Medikamenteneinnahme benötigt, denken viele nicht. So etwas, was einen völlig aus den Bahnen wirft und auch finanziell sehr bedrohlich werden kann, kann leider jedem jederzeit potentiell passieren. In finanzielle Not gerät man eben nicht nur durch solche Klischee-Gründe wie Spielsucht oder unvernünftigen Umgang mit Geld und Einkäufen.

Übrigens gibt es in größeren Städten auch Hilfsvereine in Sachen Armut, und möglicherweise kann man sich auch bei Sozialverbänden wie der Caritas oder der Diakonie melden, wenn man in Not ist. Ich weiß nicht, wie gut sie in der Praxis tatsächlich helfen können, aber einen Versuch wäre es meiner Ansicht nach auf jeden Fall wert.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Glücklicherweise hatte ich bisher noch keine großen finanziellen Sorgen. Dabei war es jedoch einmal so, dass das Geld wirklich knapp war. Dabei bin ich von zu Hause ausgezogen, obwohl ich es mir eigentlich nicht leisten konnte. Da ich keinerlei Unterstützung von Ämtern oder auch von meinen Eltern erhalten habe, musste ich somit auf meine eigenen Ersparnisse zurück greifen. Da hatte ich dann doch finanzielle Sorgen, da mir dann auch klar wurde, dass das auf Dauer nicht gut gehen konnte. Von daher bin ich dann auch ziemlich schnell wieder zu meinen Eltern gezogen, bevor ich in größere finanzielle Schwierigkeiten kam.

Mittlerweile achte ich immer darauf, dass ich jeden Monat einen gewissen Betrag zur Seite lege und da ist es dann nicht so schlimm, wenn einmal etwas kaputt geht. Immerhin habe ich immer genügend Geld gespart, um mir dann auch einfach spontan etwas Neues kaufen zu können. Außerdem kann ich mir aufgrund meiner Ersparnisse auch jedes Jahr einen Urlaub leisten und das macht mich wirklich sehr stolz.

Mir ist es wirklich sehr wichtig, dass ich mir mein Geld gut einteile und nicht etwa Schulden mache. Von daher achte ich eben immer darauf, jeden Monat einen gewissen Betrag zu sparen. Außerdem bleibe ich wohl auch noch so lange bei meinen Eltern, bis ich mit meinem Studium fertig bin. So kann ich auch noch einiges an Geld sparen und ich gerate so auch nicht unbedingt in finanzielle Schwierigkeiten.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Von größeren finanziellen Sorgen, kann ich bei mir noch nicht wirklich reden, da ich als Student doch noch viel Unterstützung von meinen Eltern bekomme, doch auch diese Hilfe beziehungsweise Unterstützung ist natürlich auch begrenzt. Meine Eltern brauchen schließlich selbst Geld um über die Runden zu kommen und ich möchte da ungern noch eine zusätzliche Last sein.

Zu Beginn meiner Uni-Zeit hatte ich wirklich Probleme alles unter einen Hut zu bekommen. Ich musste stets nachdenken, wie ich den Sozialbeitrag (280€) für die Uni bezahlen kann. Darüber hinaus musste ich bedenken, dass mein Auto auch noch Geld kostet und ganz darüber hinaus, wollte ich auch noch etwas vom Leben haben, indem ich mal feiern gehen kann oder sonst irgendwie ausgehen.

Ich habe mir dies am Anfang sehr einfach vorgestellt und habe mein Geld weiter so ausgegeben, wie ich es auch vor der Uni gemacht habe bis dann der erste Sozialbeitrag fällig wurde. Plötzlich kamen die Kosten für das Auto und das Fitness-Studio dazu, sodass ich urplötzlich zu wenig Geld auf dem Konto hatte. Dieses Minus konnte ich anfänglich gut verkraften, doch hat es mich immer weiter zurück gezogen, sodass ich Schwierigkeiten hatte, dort wieder heraus zu kommen. Ich wollte schließlich alles bezahlen, immer neue Klamotten haben und gleichzeitig auch feiern gehen, doch dies musste dann irgendwann ein Ende haben. Meine Eltern haben mir noch einmal geholfen, diese Kosten alle zu begleichen, aber danach musste ich lernen richtig zu sparen.

Es muss nicht jeden Monat sein, neue Klamotten zu kaufen. Das Geld wird gespart, und gefeiert wird dann auch nur, wenn es nötig ist und man richtig Lust dazu hat und nicht, weil man immer dazu überredet wird. Dadurch habe ich eine Menge gespart. Zusätzlich als Absicherung habe ich mein verdientes Geld immer ca. 1/3 zur Seite gelegt, falls es mal irgendwelche Probleme geben sollte und ich unerwartet zu wenig Geld habe. Seit dem funktioniert das eigentlich richtig gut und ich bin selbst stolz auf mich, dass ich das Finanzielle selbst in den Griff bekommen habe und alles weiterhin prima läuft. Man muss halt manchmal etwas kürzer treten und hier und dort mal etwas sparen.

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» Dennus » Beiträge: 1263 » Talkpoints: 0,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Also ich bin selbstständige Unternehmensberaterin und habe viel mit Geldsorgen zu tun. Man muss dabei nur unterscheiden zwischen privaten Geldsorgen, die ev. darauf beruhen, dass das Einkommen nicht ganz die Ausgaben deckt und man ggf. hier und da Dinge kauft die man nicht unbedingt braucht, oder ob es um Unternehmerische Geldsorgen geht, welche oft in Millionenhöhe sind und mehrere Existenzen bedrohen. In beiden Fällen gibt es allerdings Lösungen :-)

» blümchen19 » Beiträge: 9 » Talkpoints: 2,27 »


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