In welchen Situationen lobt ihr euch selber?

Die Redewendung "Eigenlob stinkt" kennt ja wahrscheinlich jeder. Aber dennoch lobt man sich ja in manchen Situationen vielleicht doch mal selber. Sei es, wenn ihr was geleistet habt, was für andere war oder für euch selber, wenn ihr alleine zu hause seid und was gemacht habt.

Gibt es Situationen, wo ihr euch mal selber lobt und euch selbst mal Anerkennung gebt? Welche Situationen sind es und warum habt ihr euch selber gelobt?

Es kommt schon ab und zu mal vor, dass ich mir denke, dass ich etwas sehr gut gemacht habe, aber das spreche ich dann eher nicht aus, sondern denke mir das nur. Denn wenn man so etwas zu oft sagt, wirkt es schnell überheblich. Dass ich das wirklich vor anderen von mir selbst sage, kommt daher nur sehr selten vor. Das sind dann meistens Fälle, wo ich wirklich stolz auf mich bin, weil ich etwas besonders gut gemacht habe, besser als ich es selbst von mir erwartet hätte.

Ich denke, dass man so etwas nicht aussprechen muss, um es zu erleben. Sicherlich gibt es bei jedem Sachen, die man selber gut gemacht hat und sich dann innerlich selbst lobt, aber man sollte sich nicht vor anderen Menschen mit seinen Leistungen brüsten. Das können die anderen Menschen auch gut selber sehen. Wenn man sich selber innerlich aber sagt, dass man eine Sache gut gemacht hat, ist es schön, weil es ein gutes Gefühl gibt. Innerlich lobe ich mich beispielsweise oft selber, wenn ich Sport mache und mein Ziel übertroffen habe.

Ich lobe mich selber, wenn ich Situation oder Aufgaben meistere an den ich vorher kläglich oft gescheitert bin oder eine Lösung finde, wo vorher tote Hose war. Das ist ein extrem erleichterndes Gefühl und ich drücke das unter anderem damit aus, dass ich mich selber lobe. Ich denke, dass sich Selbstlob auch auf den Gemütszustand auswirkt. Denn dann steigt das Selbstwertgefühl und man liebt sich ein kleines Stück mehr und bei mir hält so ein Gefühl auch eine kleine Weile an. Und die Meinung dass "Eigenlob stinkt", kann ich nicht teilen, weil ich mich in keinem Fall schlecht fühle, wenn ich mich selbst lobe oder wenn ich denke, dass ich etwas sehr gut gemacht hab.

Es gibt schon Situationen, in denen ich mich selber lobe. Aber nur in Gedanken, da ich von Selbstgesprächen nicht besonders viel halte. Solche Situationen können eintreten, wenn ich der Meinung bin, etwas besonders gut gemacht zu haben und alles nach Plan verlaufen ist, oder auch dann, wenn ich den Mut zu einer Sache hatte, die mir vorher sehr viel Angst oder Unbehagen bereitet hat.

Gelobt beispielsweise habe ich mich am Wochenende, denn da sind auf Arbeit ein paar Dinge schief gelaufen, auf die ich keinen Einfluss hatte - es sind einfach ein paar Sachen zusammengekommen, die eine kleine Katastrophe ausgelöst haben. Irgendwie habe ich es dann doch geschafft, die Situation einigermaßen zu retten. Das hat mich stolz gemacht und dafür habe ich mich auch gelobt. Ich finde, man sollte sich schon auch mal selber loben, wenn man etwas gut hinbekommen hat.

Ich denke, dass jeder sich einmal selbst gelobt hat. Ich finde das OK. Sich zu denken, dass habe ich wirklich gut gemacht, ist nicht schlimm. Jeder lobt sich selbst bei Dingen, die er selbst von sich nicht erwartet hat. Ob es etwas ist, wofür man sich selbst loben kann oder man es besser lassen sollte, ist dennoch Ansichtssache. Einer lobt sich selber, weil er aufgeräumt hat und einer weil er eine Prüfung bestanden hat. Doch ich würde es nicht laut aussprechen, sondern mit das denken. Ich glaube das kommt dann gegenüber den anderen ziemlich arrogant rüber.

Bei mir kommt es eigentlich recht oft vor, dass ich mich selbst lobe. Allerdings spreche ich das Lob dann nicht immer laut aus, sondern ich denke mir in den Situationen einfach immer, dass ich stolz auf mich sein kann. Das tut mir dann auch selbst gut und ich denke, dass es ein schönes Gefühl ist, stolz auf sich zu sein. Es ist ja auch wichtig, dass man stolz auf sich sein kann. Wenn man nie zufrieden mit den eigenen Leistungen wäre, dann könnte man ja auch nie richtig glücklich sein und von daher ist es auch normal, dass man sich hin und wieder selbst lobt.

Ich lobe mich meistens dann, wenn ich viel in der Uni geschafft habe. Gerade dann, wenn ich den ganzen Tag kontinuierlich gelernt und viel geschafft habe, bin ich stolz. Aber auch denn, wenn ich nach wochenlanger Arbeit meine Hausarbeiten endlich fertig geschrieben habe ist es so. Und auch wenn ich die Prüfungen hinter mich gebracht und noch dazu gute Noten geschrieben habe, lobe ich mich.

Ich lobe mich aber auch, wenn ich etwas geschafft habe, was ich mir schon lange vorgenommen habe oder wenn ich in der Stadt standhaft geblieben und nicht so viel gekauft habe. Auch wenn ich mein Zimmer aufgeräumt habe oder wenn ich es geschafft habe, ein Buch fertig zu lesen, lobe ich mich. Das motiviert mich dann auch immer dazu, weiter zu machen und dieses Gefühl beflügelt mich dann auch immer etwas-

Ich gehöre zu den Menschen, sie sich nie für etwas mal selbst gelobt haben. Dabei ist das durchaus wichtig für das Selbstbewusstsein. Ich muss erst lernen, dass es wichtig und auch nötig ist, dass man sich selbst mal für etwas lobt, dass man gut hinbekommen hat.

Allerdings würde das ich das im Geiste tun und eben denken, dass ich die Situation ja ganz gut gemeistert habe oder ähnliches. Ich bin nicht der Typ, der dann vor anderen erzählt, wie gut er etwas gemacht hat und sich dann mit Eigenlob überhäuft. Das finde ich ganz eindeutig zu übertrieben.

So etwas wie Eigenlob kenne ich gar nicht. Ich finde nicht, dass man unbedingt Eigenlob braucht, um selbstbewusst zu sein oder selbstbewusst zu lernen. Es reicht auch schon, dass man mit sich im Reinen ist und absolut zufrieden mit sich ist. Dafür brauche ich aber kein Lob auszusprechen oder mir zu denken, ich weiß auch so, wenn ich zufrieden bin und mich gut dabei fühle.