Unterrichtsende - packt ihr auch alles voreilig ein?

Erst heute ist es mir wieder aufgefallen, wie viele diese Eigenschaft an sich haben. Es ist Unterrichtszeit, und je mehr sich die Stunde dem Ende nährt, umso mehr Schüler schauen auf die Uhr. Und wenn es nun nur noch 5 Minuten übrig sind, beobachte ich einige Schüler, die schon alles einpacken. Dieser Handlung folgt meistens eine Ermahnung der Lehrer, und im Endeffekt müssen sie alles wieder auspacken.

Bei mir selber habe ich diese Eigenschaft noch nicht entdeckt. Ich mache eher den ruhigeren, und kann auch einpacken, nachdem es geklingelt hat. Zeit dafür ist ja, und dadurch, dass ich in der Schule bin, gibt es auch keinen Grund zur eile. Und ich habe ja sowieso im Hinterkopf, dass der Lehrer mich ermahnen wird, und mich auffordert alles wieder auszupacken. Erging es euch damals auch so? Dass ihr immer alles früher eingepackt habt, und schnell fertig sein wolltet? Wieso haben einige diese Eigenschaft?

Ich weiß auch nicht, warum einige es immer so eilig hatten mit dem Zusammenpacken. Möglich schnell aus dem Unterricht zu kommen könnte unter Umständen eine Erklärung sein aber so schlimm ist die Schule nun doch nicht. Es könnte aber sein, dass sie jeder immer vor allen anderen in dem Klassensaal sein will, in dem die nächste Unterrichtsstunde stattfindet. Da auf den Gängen in fast allen Schulen in der Regel großes Gedrängel herrscht, kann ich dies nur allzu gut verstehen. Eine andere Erklärung kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

Ich persönlich finde das Einpacken während des Unterrichtes sehr unhöflich gegenüber den Lehrern. Meiner Meinung nach ist es schon bei einigen Schülern ihre Gewohnheit, früher einzupacken. Natürlich gibt es auch sicherlich Ausnahmen. Ich persönlich war früher nicht anders. Ich musste meine Sachen auch immer 5 Minuten vor Unterrichtsende zusammenpacken. Warum weis ich selbst nicht so genau. Nach einigen Aufforderungen, dass ich meine Sachen dann wieder auspacken soll, warte ich bis der Unterricht vom Lehrer beendet wird. Natürlich auch, weil ich es persönlich auch sehr unhöflich finden würde, wenn ich einen Vortrag vor einen Gruppe bzw. ein Referat vor meiner Klasse halten müsste, und meine Mitschüler ihre Sachen zusammen packen, obwohl ich mit meinem Vortrag noch nicht fertig bin, nur weil es gongt.

An diese Eingenart kann ich mich auch noch gut erinnern. Einige meiner Lehrer haben diese Schüler dann auch ermahnt und bei einem erneuten frühen Einpacken, wenn die Stunde noch nicht beendet war, durften sie ihre Sachen wieder auspacken und waren am Ende nach allen anderen draußen. Gebracht hat dieses Eingreifen der Lehrer aber leider in den seltensten Fällen etwas. Ich war als Schülerin eigentlich nie so, dass ich meine Sachen schon vor dem Ende der Stunde alle im Rucksack hatte.

Manchmal habe ich mich von der allgemeinen Hektik anstecken lassen und habe meine Sachen schon mal auf dem Tisch so sortiert, dass ich sie schneller verstauen konnte, aber das war es auch schon. Ich kann es verstehen, dass die Lehrer sauer sind, wenn die Schüler die Stunde quasi selber schon vorher beenden, weil sie keine Unterlagen mehr auf dem Tisch haben. Ich denke, dass die Schüler so reagieren, weil sie einfach länger Pause haben möchten.

Diese Eigenschaft teile ich nicht. Die Lehrer haben alle Früheinpacker aufgefordert, ihre Schulsachen wieder auszupacken und hat die Schüler darauf aufmerksam gemacht, dass nur der Lehrer und nicht der Gong den Unterricht beendet. Alle Schüler, die frühzeitig ihre Schulsachen eingepackt hatten, durften dann als Strafe als letztes die Klasse verlassen. Wegen solch harten Konsequenzen hat sich diese Eigenschaft bei mir damals in der Klasse nicht etabliert.

Daran kann ich mich sehr, sehr gut erinnern. Ich war immer die allererste, die draußen war. Ich hatte dann auch kein Problem damit, vor der Tür auf meine Freunde zu warten. Aber das Gedrängel an der Tür hab ich gar nicht ertragen. Alternativ war ich dann auch gerne mal die letzte.

In der Uni hat sich das noch verschlimmert. Ich habe auch einige wenige Vorlesungen besucht, die nicht zu meinem eigentlichen Studienfach gehörten. Demzufolge kannte ich dort niemanden, weil ich nicht wie die anderen jeden Tag viele Kurse mit ihnen zusammen hatte. Und bevor ich mich dann mit "Entschuldigung" und "Darf ich mal" durch eine quasselnde, schlendernde Studentenschaft drängel und nur "Wer ist die denn" und "Die hab ich hier noch nie gesehen" oder "Die, die nicht dazu gehört"-Blicke ernte, war ich lieber so früh wie möglich draußen. Ich hab mich da einfach nicht wohl gefühlt.

Also, vielleicht könnten deine Mitschüler, die immer als erstes raus rennen, einfach nur einen Freund gebrauchen? Vielleicht wollen sie einfach nicht, dass es auffällt, dass sie keinen haben oder dass es ihnen was ausmacht, dass sie keinen haben.

Aber lautes Einpacken ist natürlich unhöflich. Ich hatte nie viel auf dem Tisch rumliegen. Viele haben ja bunte Stifte und ein Lineal für Überschriften und was weiß ich nicht alles auf dem Tisch. Ein Stift und Papier, mehr braucht es nicht.

Bei mir ist diese Erinnerung glücklicherweise noch recht frisch, da ich die Schule erst vor kurzer Zeit Richtung Uni verlassen habe. Ich persönlich war immer einer derjenige die es nicht sonderlich eilig hatten. Ich kam immer mit dem Fahrrad und hatte daher nicht diesen Stress einen Bus o.Ä. zu erwischen. Meiner Meinung nach war dieses Verhalten oftmals auch sehr unangebracht und unfreundlich. Oft hat jemand gesprochen oder der Lehrer hielt noch eine kleine Ansprache. Dieser Respektperson dann ein solches Desinteresse zukommen zu lassen fand ich schon immer fragwürdig und unangebracht.

Viele meine Mitschüler hatten einfach keine Lust noch Zusatzdienste, wie etwa den Ordnungs- / Tafeldienst wahrzunehmen, und sind daher "geflüchtet". So etwas gab aber immer Pluspunkte und wurde von den Lehrkräften gerne gesehen. Ich würde dieses Verhalten daher als unangebracht ansehen und kann jedem Schüler nur dazu raten auch mal als letzter den Raum zu verlassen. Dies bietet einem oftmals Vorteile und könnte zu steigender Sympathie führen.

Ja das kenne ich und mich haben Ermahnungen auch nicht sonderlich interessiert, ich wollte möglichst schnell nach Hause und das ließ sich auch beschleunigen, wenn man eben möglichst schnell den Klassenraum verließ, bevor sich die Meute der ganzen Schülerschaft gen Ausgang schob. Als ich später mit dem Bus zur Schule musste, war das nebenbei bemerkt ein sehr wichtiger Faktor, um den frühen Bus zu erreichen. Irgendwo habe ich da auch bald eine Wissenschaft für sich gemacht und meine Sachen sehr geschickt in die Tasche geschoben oder so vor mich aufgebaut, dass ich mit zwei Handgriffen fertig war. Ich hatte da echt eine Begabung für und es gab einige, die haben sich einen Sport daraus gemacht, schneller aus dem Raum zu kommen als ich.

Meine Schul- und Studienzeit liegt zwar schon etwas zurück, aber ich kann mich noch gut an diese Situationen erinnern. Und bei uns war es ein Phänomen der gesamten Klasse - allerdings hatten wir dazu in der Regel auch einen bestimmten Grund. So ungeduldig waren wir eigentlich nur in bestimmten Situationen, wenn wir danach schnell los wollten.

Das war dann entweder, weil die große Pause folgte und wir zum Schulbäcker wollten. Wollte man dort hin, musste man sich sehr beeilen, denn innerhalb der Pause musste man immerhin den Weg hin und zurück schaffen. Und wenn man sich nicht beeilte, musste man noch so unendlich lang warten, weil so viele vor einem dran waren, dass es eng wurde, pünktlich zur nächsten Stunde zu kommen.

Oder wir hatten in der nächsten Stunde Sport und mussten den langen Weg zum Stadion antreten. Dort bekamen wir Ärger, wenn wir nicht rechtzeitig da waren, also musste man so schnell wie möglich los. In der letzten Stunde überfiel uns weniger diese Ungeduld. Da waren wir normalerweise alle müde und packten langsam unsere Sachen, um uns endlich auf den Heimweg zu begeben. Ansonsten waren es eher bestimmte Lehrer, wo wir so ungeduldig wurden, denn bei einigen war es einfach todlangweilig.

In der Schulzeit habe ich früher eigentlich nie fluchtartig eingepackt und den Saal verlassen. Warum auch? Wenn wir in den nächsten Ram wechseln mussten, hatte ich Freunde, die mir einen Platz freigehalten haben. Und wenn das die letzte Stunde war, musste ich mich auch nur selten beeilen, weil ich keinen Bus nach Hause nehmen musste.

Anders jetzt zu Universitäts-Zeiten: ich packe teilweise sehr schnell ein und renne beinahe schon raus, wenn der Unterricht beendet ist, damit ich meinen Zug nach Hause bekomme. Glücklicherweise bin ich nicht die einzige, die ihren Zug erwischen muss, sodass ich nie die einzige bin, die rausrennt und fluchtartig zusammenpackt.