Plötzlich arbeitslos - auf was müsstet ihr verzichten?

vom 08.04.2013, 10:33 Uhr

Es kann jeden treffen, dass er arbeitslos wird. Die Firmen können pleite gehen oder man verliert die Arbeit, weil einfach Stellen abgebaut werden. In der Regel muss man dann von sehr viel weniger Geld leben als mit Arbeit. Wer nun generell schon sehr viel verdient hat, dem wird es wahrscheinlich nicht so schwer fallen, weil er dann auch auf Erspartes zurückgreifen kann. Wer aber nicht so viel verdient hat und dann auch noch Abzüge bekommt, weil er arbeitslos ist, dem wird es wohl schwerer fallen.

Ich habe auch neulich mal überlegt, auf was ich verzichten würde, wenn ich arbeitslos werden würde und mir ist einfach nichts eingefallen, was ich dann nicht mehr machen würde oder wofür ich dann kein Geld mehr ausgeben kann oder will. Eigentlich lebe ich schon bescheiden. Aber gezwungener Maßen werde ich dann wohl auch Abstriche machen müssen.

Fällt euch ein, worauf ihr verzichten würdet, wenn ihr arbeitslos werden würdet? Macht ihr zur Zeit etwas, was ihr als Luxus bezeichnen würdet und was ihr dann nicht mehr machen würdet? Welche Gelder würdet ihr einsparen und einsparen können?

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» Ampelmännchen » Beiträge: 1310 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Definitiv müsste man diverse Abstriche machen, wenn man plötzlich arbeitslos wird und kein eigenes Einkommen mehr besitzt. Denn dann bekommt man Geld vom Staat und dies reicht sicherlich nicht aus, da man nicht viel Geld bekommt und es zum Leben wohl sicherlich gerade mal reichen wird. Dann kann man sich sicherlich nicht mehr viel leisten und Extras und Luxus sind definitiv nicht mehr drinnen im Budget.

Natürlich kann es jedem passieren, dass man arbeitslos wird. Es ist ja nichts Neues und jeder kennt die Situation in Deutschland. Die Firmen gehen pleite und die Menschen werden arbeitslos. Zu dem sieht der Arbeitsmarkt auch nicht so prickelnd aus, sodass nicht jeder plötzlich Arbeitslose sofort einen neuen Job findet.

Da ich Mutter bin, gehe ich gerade keinen Job nach, aber dafür geht mein Mann arbeiten. Wenn er plötzlich arbeitslos werden würde und wir nur noch von Staatsgeldern leben müssten, dann würden wir auf Vieles verzichten müssen.

Zum Beispiel müsste ich das Shoppen eingrenzen beziehungsweise einstellen, da ich sehr gerne shoppen gehe und bei plötzlicher Arbeitslosigkeit ist das Shoppen nicht mehr drinnen. Zu dem müsste ich unsere Vertragshandys irgendwie aufkündigen, da wir uns dieses auch nicht mehr leisten könnten. Und dann gibt es ja noch diese Sonderunternehmungen, die ganz spontan geplant werden, wie zum Beispiel einen Zoobesuch. So etwas Spontanes wäre dann sicherlich auch nicht mehr drinnen.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Da ich alle Vermögenssituationen bei mir kenne, vom armen Studenten über gutes Doppeleinkommen mit Australienurlaub jedes Jahr bis zu Geringverdienst nach Scheidung und alleinerziehend ohne Unterhalt vom Vater, kann ich genau sagen, auf was ich verzichten muss.

Zuerst ist da der Urlaub. Ich bin während armer Zeiten gar nicht in Urlaub gefahren. Ich musste am Friseur sparen, was hieß, mir die Haare selber abzuschnipseln. Ich konnte nicht mehr ins Restaurant gehen und musste beim Einkaufen genau überlegen, was ich kaufe. Am Ende des Monats blieb nur noch Geld für Billigstbrot und Leberwurst. Manchmal hat mir meine Schwägerin, die bei der Tafel arbeitet, Lebensmittel und Kleidung von dort mitgebracht. Selber hingehen konnte ich nicht, weil es mein Ehrgeiz war, ohne Unterstützung zurechtzukommen. Ich hätte ja mehr arbeiten können, wenn ich gewollt hätte. Ich wollte dem Steuerzahler nicht zur Last fallen.

Ich fand das aber nicht schlimm, da ich Arbeit hatte und wusste, dass ein Ende in Sicht war, wenn die Kinder größer wären.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Es ist ja davon auszugehen, dass du keine Liste führst und darin die unnötigen "Luxusausgaben" aufzeichnest. Wenn dem so wäre, dann könntest du es dir einfach machen und zum Beispiel für Ansparungen einfach diese Liste durchgehen. So aber "lebst du" schlicht dein Leben und kaufst ein, was dir notwendig erscheint. Wenn du viel Glück hast, dann gibst du auch viel deshalb aus, weil du im Job bist (zum Essen, für die Fahrt zur Arbeit, für Kleidung zum Job usw. usf.). Diese Ausgaben würden ja ohne dein Zutun wegfallen, wenn du deinen Job verlierst.

Solange der Mensch allein ist, denke ich schon, dass man mit dem Wegfall von Geld umgehen kann. Ist man aber in der Verantwortung für Dritte (Partner, Kinder), so fällt der Verzicht ungleich schwerer - weil man hier eben nicht mehr alles unter der eigenen Kontrolle hat! Ebenso Probleme würde so was allen bereiten, die bereits deutlich über die angegebenen 30% des Einkommens für die Wohnung ausgeben müssen. Wer z.B. 50-60% seines Einkommens schon für die Wohnung ausgibt (nicht unüblich in den Ballungszentren), der hat mit dem Arbeitslosengeld ein ernstes Problem und wird entweder schnell einen neuen Job finden müssen, oder aber tatsächlich mehr verlieren, als nur seine Arbeit.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Das ist eine interessante, aber auch schwierige Frage. Mein Einkommen ist ja so schon nicht sehr hoch, so dass ich nicht von mir behaupten kann, dass ich mir irgendwelchen Luxus leiste. Ich habe eine Mietwohnung und ein Auto, gehe nie zum Friseur und auch nicht zur Kosmetik, was eigentlich Dinge sind, die für andere Frauen normal sein dürften.

Auf mein Auto würde ich niemals verzichten, weil es für mich ein Stück Unabhängigkeit bedeutet und man eben Zeit spart und nicht auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen ist. Eher würde ich meine Wohnung kündigen und vorübergehend zu meinen Eltern ziehen, weil ich mir meine Wohnung dann nicht mehr leisten könnte. Das würde mir zwar auch schwerfallen, aber es gäbe in dem Moment keine andere Möglichkeit.

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich finde diese Frage auch sehr spannend. Auch wenn mein Job relativ sicher ist, beschäftigt mich das Thema doch auch des öfteren. Ich gehe immer davon aus, dass ich im Falle einer Arbeitslosigkeit zunächst einmal Arbeitslosengeld beziehe, was ja grob 60% des aktuellen Gehaltes ist. Meine ganzen "Pflichtausgaben" (Lebensmittel, Wohnung, Auto, Versicherungen etc.) habe ich im Prinzip so ausgelegt, dass ich auch mit den 60% ohne Einschränkungen auskommen würde. Das restliche Geld fließt bewusst in "Luxusausgaben", die ich problemlos stoppen könnte, oder spare ich.

Einschränken müsste ich mich also hauptsächlich bezüglich Urlaub (wobei ich nur selten wirklich teure Reisen unternehme) und einige Hobbys, bei denen ich regelmäßig teure Ausrüstung anschaffe. Außerdem müsste ich meine Anschaffungsintervalle für Autos von bisher fünf auf vielleicht acht oder zehn Jahre verlängern.

Würde ich innerhalb eines Jahres keinen Job finden (was ich in meiner aktuellen Lage für sehr unrealistisch halte), müsste ich natürlich weitere Einschränkungen in Kauf nehmen. Ich könnte beispielsweise mein Auto verkaufen und wieder bei meinen Eltern einziehen, um Geld zu sparen. Mein Finanzpolster würde dann immer noch einige Jahre reichen, bis ich auf Hartz IV zurückfallen würde. Das sollte für eine berufliche Neuorientierung reichen, wenn es wirklich so weit kommen sollte.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Also bei mir würde dann mein Fahrkartenabo und mein Handyvertrag weiter laufen und überdies müsste ich zusehen, wie ich über die Runden käme - dabei würde ich vermutlich versuchen mir einen Nebenjob zu organisieren, um wenigstens ein Minimum zu beschaffen, mit welchem ich überlebensfähig sei, denn schließlich erhält man vom Amt nur ein Bruchteil des aktuellen Gehalts und das reicht bei weitem nicht für alle Ausgaben.

"Luxusveranstaltungen oder -Leistungen", wie zum Beispiel Urlaub, Freizeitaktivitäten (darunter Stadionbesuche), und Shoppingtouren würden in jedem Fall ersatzlos gestrichen werden, da ich sie mir schlichtweg nicht mehr leisten könnte, egal wie ungern ich auf manches davon verzichten wollen würde. Man hat in solchen Situation selten die Wahl, anders zu handeln.

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» LongHairGirl » Beiträge: 845 » Talkpoints: 47,97 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich denke, dass ich auch arbeitslos klarkommen würde. Ich verdiene eh noch nicht so viel und deswegen würde ich schon über die Runden kommen, wenn das wegfallen würde. Sicherlich würde ich mich beim Kauf von Kleidung einschränken, aber sonst sehe ich eigentlich keine Einsparmöglichkeiten. Immerhin gebe ich auch nicht so viel Geld aus. Einen Urlaub würde ich dann auch nicht mehr brauchen und daher würde ich mir eh schnell wieder einen Job suchen. Wenn ich es mir nicht leisten kann, dann verzichte ich eben auf Sachen, das ist nicht schlimm.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Für mich wäre es sehr schlimm, wenn ich auf einmal keine Arbeit hätte. Immerhin ist es bei mir so, dass ich bei meinen Eltern wohne und neben meinem Studium noch einen kleinen Job habe. Dabei verdiene ich wirklich nicht viel und ansonsten habe ich eben gar kein Geld zur Verfügung. Von daher bin ich auch absolut angewiesen auf dieses Geld. Wenn ich das Geld nicht hätte, dann könnte ich mein Studium nicht finanzieren und auch sonst hätte ich kein Geld für meine Freizeit.

Wenn es wirklich so wäre, dass ich meinen Job verlieren würde und auch keinen anderen finden würde, dann würden mir meine Eltern sicherlich ein wenig unter die Arme greifen und mir mein Studium finanzieren und mir auch sonst ein wenig Taschengeld geben. Allerdings würde es sich dabei sicherlich nicht um viel Geld handeln und wahrscheinlich würde mir das Geld dann auch absolut nicht reichen, um shoppen gehen zu können. Stattdessen würde ich wohl keine hundert Euro im Monat bekommen und davon müsste ich unter anderem auch meine Flatrate bezahlen, so dass nicht viel für mich übrig bleiben würde.

Ohne Job müsste ich wohl auf sehr viel verzichten. So könnte ich es mir auf keinen Fall leisten, jedes Jahr in den Urlaub zu gehen, so wie ich es seit einigen Jahren immer mache. Außerdem könnte ich auch nicht spontan shoppen gehen und ich müsste allgemein immer sehr auf das Geld schauen. So könnte ich auch gar nicht spontan mit Freunden ins Kino gehen oder mir einfach einen Kaffee unterwegs kaufen. Stattdessen müsste ich sehr sparsam leben und könnte nur Geld für das Nötigste ausgeben.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Bei uns würde sich vermutlich nicht viel ändern wenn mein Mann jetzt arbeitslos werden würde. Wir haben schon alles umgestellt und leben sehr sparsam. Da ich ja vorher gut verdient habe und jetzt nur noch das Kinderbetreuungsgeld bekomme mussten wir ja schon umstellen. Aber im Prinzip war das gar nicht so schwer. Man schaut bei den Lebensmitteln das man günstiger einkauft, so wie wir mit Großpackungen oder Aktionen. Bei Kleidung kaufe ich gerne im Abverkauf, aber das habe ich vorher auch schon gemacht. Von dem her war es gar nicht so eine große Umstellung. Es kommt halt immer darauf an wie man vorher gelebt hat.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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