Nebenjob für Chef ok, aber wie sieht das im Detail aus?

vom 05.04.2013, 09:21 Uhr

Da X nur eine Halbtagsstelle hat, hat sie sich weiter umgesehen und zusätzlich ein 400 € Stelle gefunden. Diese hat sie mit offiziellen Einverständnis ihres Chefs, der ihr ausdrücklich versichert hat er hätte nicht gegen diesen Nebenjob, dann auch angenommen.

Nun wurde ihr plötzlich gesagt, sie müsse in ihrer Firma Urlaubsvertretung machen und das innerhalb der Zeit in der sie eigentlich im Nebenjob sein sollte. Auf ihre Nachfrage hin wurde ihr erklärt sie könne gerne nebenbei arbeiten, allerdings nur so lange sich in ihrem Haupt Job nichts anderes ergeben würden. Dies auch kurzfristig.

X ist nun nicht sicher wie sie das alles zu verstehen hat. Denn wenn doch der Nebenjob abgesichert ist von ihrem Chef muss sie dann in dieser Zeit tatsächlich trotzdem zur Verfügung stehen?

» bellevine » Beiträge: 579 » Talkpoints: 5,50 » Auszeichnung für 500 Beiträge



In den meisten Arbeitsverträgen ist geregelt, dass Überstunden (Mehrarbeit) vom Arbeitgeber verlangt werden können. Diese werden dann in der Regel wieder ausgeglichen. Der Hauptjob sollte für X auf jeden Fall im Fokus stehen. Der Arbeitgeber vom Nebenjob wird entweder damit klar kommen wenn X ihm davon berichtet oder X wird beim Nebenjob entlassen. Dann kann X sich um einen anderen Nebenjob bemühen.

Eine 400€-Stelle zu bekommen ist ja nicht all zu schwierig. Mir wäre der "Hauptjob" auf jeden Fall wichtiger als der Nebenjob. Wie es rechtlich aussieht, kann ich nicht 100%ig sagen. Aber ich denke, dass sich X die Möglichkeit zur Aufnahme eines Nebenjobs vom ihrem Arbeitgeber hätte schriftlich bestätigen lassen müssen. Ansonsten könnte der Arbeitgeber ja auch sagen, dass er nichts von dem Nebenjob gewusst habe.

» Gibbisome » Beiträge: 25 » Talkpoints: 14,02 »


Herr X sollte sich immer die Einverständnis schriftlich geben lassen. Das Problem liegt hier aber woanders. Durch eine Krankheitsvertretung oder Urlaubsvertretung kann es zu einer Überschneidung von beiden Jobs kommen. Dort muss sich Herr X für seinen Hauptjob konzentrieren und die Erklärung an den Nebenjob nur weiter geben. Wenn Herr X vorgesorgt hat und bereits im Vorstellungsgespräch verhandelbare Zeiten ausgemacht hat, kann der Chef damit umgehen. Im schlimmsten Fall ist wirklich eine Kündigung im Nebenjob möglich. Aber ich habe es aus Erfahrungen erlebt, dass man von Anfang an mit offenen Karten spielen sollte und solche Missverständnisse oder Konflikte sofort ansprechen sollte, um es später nicht so eskalieren zu lassen.

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich finde auch, dass der Hauptjob in jedem Fall Priorität haben sollte, auch wenn es nur eine Teilzeitstelle ist. Es kann wie in dem beschriebenen Fall zu einer Situation kommen, in der sich der Arbeitgeber des Hauptjobs auf die Verfügbarkeit seiner Angestellten verlassen muss. Man kann ja trotzdem versuchen, mit anderen Kollegen zu tauschen, wenn es Überschneidungen gibt, aber wenn das nicht geht, muss man eben den Nebenjob hinten an stellen.

Anders herum ist es schon sehr sinnvoll, wenn man beim Annehmen eines Nebenjobs schon ganz klar kommuniziert, dass man einen Hauptjob hat, der im Zweifelsfall Priorität hat und es hin und wieder passieren kann, dass man deshalb eine Schicht verschieben muss. Wenn diese Flexibilität nicht gewährleistet ist, ist es eben so, dass man die beiden Jobs nur sehr schlecht unter einen Hut bekommt und früher oder später den einen oder anderen Job riskiert.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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