Warum stelle ich mich immer bei der falschen Schlange an?

vom 03.04.2013, 22:47 Uhr

Irgendwie passiert es mir ständig, dass ich beim Einkaufen in der Reihe stehe, in der entweder jemand etwas umtauschen will, ewig zum Bezahlen braucht oder irgendetwas nicht funktioniert. Besonders dann, wenn ich von einer Schlange in die nächste wechsle, weil ich glaube, dass es dort schneller geht.

Kennt ihr dieses Phänomen auch? Oder seid ihr vielleicht die Glücklichen, die immer in der richtigen Reihe stehen?

» Sternilu » Beiträge: 305 » Talkpoints: 55,51 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Das Phänomen lässt sich zwar nicht immer vermeiden, man kann ihm aber vorbeugen.

Weil ich nicht jede Woche in einem anderen Supermarkt einkaufen gehe, kenne ich die Arbeiter an der Kasse in der Regel recht gut. Ich weiß also auch, wer schnell kassiert, welchem Arbeiter Fehler unterlaufen (was dann längere Wartezeiten mit sich zieht) und wer an sich langsam ist.

So stelle ich mich nicht immer dort an, wo ich der Meinung bin, es geht schneller. Sondern dort, wo ich weiß, dass die Kassiererin einfach schneller die Ware über den Scanner zieht und nicht erst einen Kollegen fragen muss, wie nochmal die Nummer für Produkt X war.

» Gamer » Beiträge: 432 » Talkpoints: 2,69 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich stehe leider auch immer in der falchen Reihe. Obwohl es bei mir beim Einkaufen nur zwei Reihen gibt und wenn ich mich dann in die andere Reihe stelle, dann dauert es da länger. Ich bin ein richtiger Pechvogel. Vielleicht kommt es den Menschen auch nur so vor als würden sie in der falschen Reihe stehen, weil ihnen langweilig ist und die Zeit deswegen so langsam vergeht. Andererseits haben manche Menschen wirklich pech und stehen in der falschen Reihe.

» DerApfel. » Beiträge: 42 » Talkpoints: 0,14 »



Es gibt kein Phänomen, "immer" an der "falschen" Schlange anzustehen. Es ist nur so, dass so ein Erlebnis leider länger in Gedächtnis haften bleibt. Man hat ja auch Zeit beim warten, darüber nachzudenken - so manifestiert sich der Gedanke, dass es einem eben immer passiert. Abhilfe würde schaffen, konsequent eine Liste zu führen, wann man einkaufen war und wann man der Meinung war, in der "falschen" Schlange gewesen zu sein. Ich bin mir sicher, dass man mit so einer Statistik seine subjektive (aber auch falsche) Wahrnehmung entlarven kann.

Ansonsten würde ich es gelassen sehen. Meine persönliche Erfahrung lehrt auch, dass ein "Kassenhobbing" nichts bringt und man die Situation nicht verbessert, wenn man verzweifelt versucht, schneller voran zu kommen oder aber in Selbstmitleid vergeht. Besser ist es die Zeit insofern zu nutzen, als das man sich im Geiste auf seine nächsten Schritte vorbereitet und diese einfach plant. Vielleicht kann man ja dann so - durch gute Planung die während des Wartens entstanden ist - ein wenig der "verlorenen Zeit" wieder gut machen.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich glaube nicht, dass du immer in der falschen Reihe stehst. Ich denke mal, dass du dir das ganze nur einredest. Du scheinst immer sehr hektisch und in Eile zu sein, wenn du im Supermarkt bist. Hier musst du dich ein wenig entspannen. Stell dich einfach in eine Reihe, wo du auf den ersten Blick denkst, dass du hier am schnellsten voran kommst. Hin- und herwechseln bringt dir in diesem Falle überhaupt nichts. Gerade deswegen stehst du am Ende noch viel länger, als wenn du dich ganz normal in eine Reihe stellst und abwartest bist du dran bist. Bring einfach mal etwas mehr Geduld mit. Ich sehe in dem ständigen Wechsel deinen Fehler. Das bringt dir überhaupt nichts.

Wenn ich einkaufen gehe, dann habe ich dieses Problem eigentlich nie. Warum? Weil es bei meinem Discounter in der Regel nur eine Schlange gibt, bei der man sich anstellen kann. Es ist extrem selten, dass auch mal eine zweite Kasse offen hat. Ich fahre meist zu untypischen Uhrzeiten einkaufen, damit ich meine Ruhe im Laden habe, weil ich es nicht leiden mag, wenn so viel los ist. Auf jeden Fall brauche ich mich nicht zu entscheiden und wenn doch, dann mache ich kein großes Drama daraus, sondern stelle mich an und warte einfach. Während der Zeit kann man sich Gedanken über ganz andere Sachen machen.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich stimme auf jeden Fall derpunkt zu. Du stehst wahrscheinlich öfter an der "richtigen" Kasse, als an der falschen, bei der du ewig warten musst. Nur bemerkst du das nicht, weil wie sooft die negativen Erinnerungen länger im Gedächtnis bleiben. Ich denke auch, dass man oft gar nicht so lange warten muss, wie es einem vorkommt, sondern dass man nur das Gefühl hat dort ewig zu sehen, weil man eben nur steht und wartet und keine Beschäftigung hat.

Ich denke auch dass es nichts bringt ständig die Kassen zu wechseln. Häufig täuscht auch die Länge der Kundenschlange. Meistens stellt man sich ja an die Kasse, an der die Schlange kürzer ist. Man sollte auch genauer schauen, wie die Schlange aussieht. Ich wollte mich vor kurzem zum Beispiel nicht an eine Kasse anstellen, weil die Schlage so lang war. Dabei waren in der Schlange nur vier Menschen, diese allerdings mit Einkaufswagen oder Kinderwagen, weswegen natürlich mehr Platz benötigt wird. An der Kasse ging es dann aber ratzfatz und ich musste kaum warten. Auch täuscht es oft, wenn man denkt dass es nur langsam voran geht, wenn jemand den ganzen Einkaufswagen voll hat. Da geht es meist schneller als in einer Schlagen, in der 4 Leute stehen die alle nur drei bis vier Dinge dabei haben.

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» Nana_2011 » Beiträge: 2250 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich kann mich auch meinen Vorrednern anschließen, dass es für dich wahrscheinlich nur den Anschein hat, dass du ausschließlich an der falschen Kassenschlange zu stehen glaubst. Natürlich kann es einem so vorkommen, dass man vor allem, wenn man es eilig hat ausgerechnet an der Schlange ansteht, bei welcher es länger dauert. Aber meistens ist man eh dagegen machtlos und man verschlimmert seine Situation oft auch nur, indem man an eine andere Kasse wechselt.

Bei meinem heimischen Supermarkt weiß ich auch, welche von den Kassiererinnen schneller arbeiten und welche eher langsamer sind. Auch meide ich neuere Mitarbeiter, da diese oft noch Fragen haben oder irgendwelche Probleme bei ihnen gehäuft eintreten könnten. Auch beobachte ich die Schlangen und deren Einkäufe: wenn in einer Schlange 10 Leute stehen, welche aber nur Kleinigkeiten in ihren Händen bei sich haben, kann es trotzdem schneller voran gehen, als wenn es nur 5 oder 6 Leute, dafür aber mit randvollen, wenn nicht sogar übervollen, Einkaufswagen sind. Schließlich dauert es seine Zeit die einzelnen Artikel einzuscannen. Obwohl, wenn sich im Wagen nur eine Sorte Getränkekisten, welche ja viel Volumen einnehmen befinden, dann geht es doch relativ fix, wenn die Kassiererin nur die Anzahl angeben muss und aber an sich nur ein Scanvorgang benötigt wird.

Wenn ich aber feststelle, dass die andere Schlange schneller voran geht, dann mache ich das daran fest, dass ich mir die Personen der anderen Schlange anschaue und merke, wer sich etwa zeitgleich oder kurz vor mir angestellt hat und ob er schon vor mir durch kommt oder ich schneller bin. Dabei stelle ich mal das eine, mal das andere fest. Deswegen würde ich erfahrungsgemäßig die Chancen auf fifty-fifty legen.

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» LongHairGirl » Beiträge: 845 » Talkpoints: 47,97 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Dieses "Phänomen" lässt sich ganz einfach erklären und hat mit irgendwelchen Schlangen an Kassen oder dir persönlich rein gar nichts zu tun. Es ist einfach so, dass man sich an Ereignisse dann besonders gut erinnert, wenn sie mit irgendetwas außergewöhnlichem verbunden sind, während die "business as usual" Ereignisse vom Gehirn nicht gespeichert werden. Es besteht einfach kein Grund sich an einen routinierten Ablauf ohne besondere Vorkommnisse zu erinnern.

Wenn du also an der Kasse stehst und es in deiner Schlage überhaupt nicht voran geht und du dich ärgerst, dass du dich nicht für die andere Kasse entschieden hast, erinnerst du dich nicht daran, dass du zig mal in der richtigen Schlange standest, sondern daran, dass du auch öfters mal die falsche Schlange erwischt. Da du dich an die richtige Schlage nicht erinnerst entsteht dann natürlich der Eindruck, dass du dich immer für die falsche Schlange entscheidest.

Es gibt tatsächlich wissenschaftliche Untersuchungen zu diesem Thema und es haben auch schon Leute versucht eine Strategie auszuarbeiten, wie man die richtige Schlange erwischt. Und letztendlich sind alle zu dem Ergebnis gekommen, dass das alles reiner Zufall ist. Wenn man sich oft genug anstellt wird man irgendwann dahin kommen, dass man in 50% der Fälle die schnellere Schlange und in 50% der Fälle die langsamere Schlange erwischt hat. Das funktioniert genau wie würfeln - wenn man oft genug würfelt wird man irgendwann alle Zahlen genauso oft gewürfelt haben.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


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