Entmutigt durch Absagen - kennt Ihr es auch?

vom 03.04.2013, 16:06 Uhr

Ich hatte ja am vergangenen Montag ein Vorstellungsgespräch in einer Firma, in der ich wirklich gerne gearbeitet hätte. Nun kam heute die Absage per E-Mail. Und ich muss sagen, dass ich echt enttäuscht war. Am Anfang habe ich mir immer gesagt, wer weiß, wozu es gut war, aber mittlerweile bin ich schon mehr und mehr entmutigt, weil ich wirklich schon sehr viele Bewerbungen geschrieben habe.

Das Problem ist ja auch, dass mein Freund und ich eigentlich zusammenziehen wollten, wenn ich in Berlin einen Job bekomme. Aber wenn das so weitergeht, sehe ich mich im nächsten Winter immer noch hier sitzen. Und irgendwie finde ich auch gerade keine Stellen, ich schaue jeden Tag und bekomme auch Stellen zugeschickt, weil ich mir einen Jobagenten eingerichtet habe, aber es geht gerade überhaupt nicht voran, so dass ich echt entmutigt bin gerade.

Kennt Ihr solche Phasen auch? Und falls ja, was habt Ihr dagegen getan? Wie habt Ihr es geschafft, Euch wieder aufzubauen?

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Wozu mehr aufbauen, als sich vor Augen halten, dass es sowieso mit der Suche weitergehen muss. Ich finde es zwar natürlich, dass man sehr enttäuscht ist, wenn man für eine Stelle eine Absage bekommt, auf die man sich gefreut hätte. Aber das kann und darf einem nicht so weit den Wind aus den Segeln nehmen, dass man nicht einfach weiter schaut bis eben ein Unternehmen gefunden wird, welches die Qualität seiner Bewerberinnen und Bewerber zu schätzen weiß.

Wenn jetzt auch noch aus privaten Gründen ein Jobwechsel wichtig wird, verstärkt das natürlich den Leidensdruck. Aber auch das darf dann nur als Motivation genommen werden. Es darf kein Hemmnis werden, weil man immer daran denkt, dass das nächste Bewerbungsgespräch unbedingt erfolgreich sein muss, weil man sonst - in dem Fall - nicht zum Freund ziehen kann. Ich finde, so ein selbst aufgebauter Druck blockiert letztlich nur. Und lenkt vom wesentlichen ab. Denn niemand garantiert dir, dass du nach der Probezeit bei einem neuen Arbeitgeber bleiben willst. Ebenso unsicher ist es, dass du nach der Probezeit mit deinem jetzigen Freund, für den du nach Berlin gehst, zusammen bist.

Auch wenn jetzt ein Tief da ist, solltest du unbeirrt weiter machen und deine Kraft darauf hin ausrichten, um zu sehen, wo du dich bzgl. der Bewerbungen verbessern könntest. Nicht altem hinterher trauern, sondern neues suchen!

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich kenne solche Phasen und hatte sie während meiner Jobsuche auch. Es ist natürlich gerade bei Stellen, wo man vom Gefühl her gerne gearbeitet hätte, nicht einfach, wenn dann eine Absage erfolgt. Es ist klar, dass einen das noch mehr entmutigt als bei Stellen, die sowieso nicht so toll gewesen wären. Aber man muss sich einfach immer wieder aufbauen und weiter suchen. Allerdings würde ich auch nicht dauerhaft den Druck zulassen, weil der einen auf die Dauer auch fertig machen kann.

Mir hat es geholfen, auch mal einen freien Tag im Monat einzulegen, an dem ich das gemacht habe, was mir Spaß gemacht hat. An dem Tag habe ich dann keine Bewerbung geschrieben und auch versucht, nicht an die ausstehenden Bewerbungen zu denken. Dadurch habe ich es immer wieder geschafft, neu Kraft zu tanken und mit neuem Elan weitere Bewerbungen zu schreiben. Wenn gerade nicht so viele Bewerbungen möglich sind, weil nicht so viele Firmen suchen, dann ist jetzt vielleicht der richtige Zeitpunkt für einen Tag Auszeit gekommen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich kenne solche Phasen zum Glück nicht, da ich gleich nach dem Studium eine Anstellung gefunden habe, aber ich habe länger Zeit hindurch mit Leuten gearbeitet, die sehr lange arbeitslos waren. Im Laufe meiner Tätigkeit habe ich gelernt, dass es am wichtigsten ist, am Ball zu bleiben und nicht an sich als Person zu zweifeln. Natürlich tut jede Absage weh, aber man darf nie seine persönliche Wertigkeit deshalb infrage stellen.

Die Auszeittage finde ich eine sehr gute Sache, da Elan und Schwung für die Arbeitssuche sehr wichtig sind. Vielleicht überlegst du dir ja eine Jobalternative. Das heißt, dass du dich bei Firmen bewirbst, die nicht deinem bisherigen Vorstellungen und Arbeitsbereichen entsprochen haben (natürlich musst du die geforderten Qualifikationen dafür haben). Aus meiner Erfahrung heraus kann ich sagen, dass es wichtig ist, dass man überhaupt einen Job findet, denn mit einer vorhandenen Anstellung gelingt es leichter eine Arbeit zu finden als ohne.

Vielleicht versuchst du auch Netzwerke anzuzapfen. Frag bei Freunden und Bekannten nach, ob sie vielleicht etwas wissen oder jemanden kennen, der eine Anstellung zu vergeben hat. Da müsstest du in deinem Fall auf die Netzwerke deines Freundes zurück greifen, wenn du in seine Stadt ziehst. Du könntest auch noch direkt zu den Firmen hingehen und deine Unterlagen abgeben (auch initiativ). Das macht oftmals ein gutes Bild und man hinterlässt gleich einen positiven Eindruck.

» Sternilu » Beiträge: 305 » Talkpoints: 55,51 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Du musst eben dran bleiben. Irgendwann wird es schon wieder werden und du findest dann eine Stelle. An deiner Stelle würde ich einfach mal im Freundeskreis deines Freundes fragen. Außerdem solltest du dir immer mal einfach nur einen schönen Tag mit deinem Freund machen. Es kann immer sein, dass man nicht genommen wird. Immerhin gibt es für eine Stelle auch sehr viele Bewerbungen und da kann man eben nicht immer erfolgreich sein.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Auch ich stecke aktuell in einer Bewerbungsphase und bin auf der Suche nach einem neuen Betrieb. So erlebe ich auch Phasen, bei denen ich hoch motiviert Bewerbungen schreibe und solche bei denen ich am liebsten resignieren möchte. Schließlich dauert mein Prozess bereits ein halbes Jahr an und die Erfolgsquote hält sich in Grenzen. von vielen betrieben bekommt man nur die Absage und wenn man doch schon einmal zum Gespräch geladen wurde, so folgt dennoch keine endgültige Zusage.

Trotz allem habe ich vor den Betrieb zu verlassen und dass bestärkt meine Entscheidung, den Mut nicht aufzugeben und es immer weiter zu versuchen. Ich denke, dass der Tipp mit dem Auszeittag keine schlechte Idee ist und du es versuchen solltest auch mal den Kopf frei zu bekommen.

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» LongHairGirl » Beiträge: 845 » Talkpoints: 47,97 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich kann Deine Entmutigungen absolut nachvollziehen, aber Du bist ja noch in der glücklichen Lage, dass Du überhaupt Arbeit hast. Insofern könntest Du diese Entmutigungen ja auch zum Anlass nehmen, vielleicht frischen Wind in Deine jetzige Arbeitstätigkeit zu bekommen und neu motiviert an die Arbeit heranzugehen. Aber das ist sicherlich auch nur eine kurze Weile hilfreich, da Du Dich ja beruflich verändern möchtest. Allerdings lese ich bei Dir in dem Zusammenhang auch immer wieder, dass Du auch deshalb eine neue Arbeit suchst, um mit Deinem Freund zusammenzuziehen und das sind eben zwei Dinge.

Es macht schon einen Unterschied, wie ich finde, ob man nun arbeitslos ist oder ob man nun Arbeit hat und sich beruflich verändern möchte. Daher solltest Du vielleicht erst einmal froh über diese Situation sein. Das bringt Dich natürlich nicht so weiter, aber kann vielleicht erst einmal ein kleiner Trost sein. Darauf kannst Du ja dann noch aufbauen und vielleicht durchsuchst Du in der Tat die Stellenangebote nicht jeden Tag drei Mal, sondern nimmst Dir nur noch gezielt einen Tag in der Woche vor, an dem Du Dich bewirbst. Die restliche Zeit könntest Du vielleicht dazu nutzen, dass Du Dich vielleicht doch weiterbildest, denn damit hättest Du eventuell sogar noch die Möglichkeit, eher einen neuen Job zu bekommen.

Ich weiß nicht, wie viele Bewerbungen und Vorstellungsgespräche Du bereits hinter Dich gebracht hast, aber ich denke, dass jeder nach einigen erfolglosen Bewerbungen entmutigt wäre. Wichtig ist aber, dass man weitermacht und nicht aufgibt, und vielleicht auch mal seine Einstellung und seine Bewerbungsunterlagen, als auch sein Auftreten bei Vorstellungsgesprächen überdenken muss. Man kann auch nicht erwarten, gleich mit der ersten Bewerbung eine Anstellung zu bekommen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich finde es auch ganz normal, dass du entmutigt bist, wenn du nun schon einige Absagen bekommen hast. Gerade wenn darunter auch einige Arbeitgeber waren, bei denen du gerne gearbeitet hättest, ist deine Enttäuschung absolut nachvollziehbar. Allerdings muss man sich eben auch immer vor Augen halten, dass es in der Regel noch andere Bewerber gibt. Falls deine Qualifikationen dann nicht überdurchschnittlich sind oder ein anderer Bewerber aus anderen Gründen einen besseren Eindruck hinterlassen hat, dann ist das sicher ärgerlich, aber es kann eben vorkommen.

Dir bleibt ja nichts anderes übrig, als dich weiterhin zu bewerben, sofern du das eben möchtest. Du musst damit rechnen, dass so etwas auch nicht von heute auf morgen geht. Wenn ich das richtig sehe, bist du nun auch noch keine Ewigkeit auf der Suche nach einem neuen Job. Ein bisschen Geduld gehört schon dazu, gerade wenn du nun nicht in einer Branche nach einem Job suchst, in der qualifizierte Arbeitnehmer an jeder Ecke händeringend gesucht werden.

Ich würde dir dazu raten, zwar am Ball zu bleiben und dich weiterhin fleißig zu bewerben, die Sache aber nicht zu verbissen zu sehen. So schlimm ist es doch nicht, wenn es ein bisschen länger dauert. Du hast doch noch einen Job und ich bin mir sicher, dass du irgendwann auch eine andere Stelle findest, die eher deinen Vorstellungen entspricht. Du solltest schauen, dass du auch noch andere Dinge im Leben genießen kannst und nicht permanent an diese Jobsuche denken musst.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Natürlich ist es entmutigend, wenn man immer wieder Bewerbungen schreibt und am Ende doch nur Absagen erhält. Gerade wenn einen die Firma oder der Job interessiert hätte, ist es besonders schade, wenn man dann nicht genommen wird. Jedoch willst du ja unbedingt nach Berlin ziehen, also muss die Suche ja ohnehin weiter gehen. Das wäre für mich auch die Motivation. Einfach immer weiter machen, es werden sich immer wieder neue Dinge auftun und irgendwann wird etwas dabei sein, dass dir gefällt und wo du auch genommen wirst.

Es ist sicherlich schwer, sich immer wieder zu motivieren, wenn doch nur Rückschläge auf einen warten. Aber davon darfst du dich wirklich nicht unterkriegen lassen. Rückschläge wirst du immer wieder erleiden, du musst einfach nach vorne sehen und dir immer wieder vor Augen halten was dein eigentliches Ziel ist. Irgendwann wird es klappen.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Irgendwo ist es doch für jeden eine Entmutigung, wenn er eine Absage bekommt. Das muss sich nicht einmal nur auf die berufliche Seite des Lebens beziehen. Schön ist so etwas wirklich nicht, aber man sollte den Kopf nicht hängen lassen und weitermachen. Bevor ich meine Ausbildung begann war ich in einer ähnlichen Situation. Ich bekam einfach keinen Ausbildungsplatz. Man ist ja darauf vorbereitet und auch eingestellt, dass man viele Absagen bekommen wir, aber nach einer Weile kam bei mir dann auch etwas Pessimismus durch. Wenn es so gar nicht klappen will ist das einfach nicht sehr förderlich für das eigene Ego. Hier muss man aber dran bleiben, denn irgendwann funktioniert es. So war es dann auch bei mir, auch wenn es dann doch etwas länger gedauert hat.

Ich muss aber auch sagen, dass mich manchmal auch eine Absage angespornt hat noch mehr Bewerbungen zu schreiben oder den Aufbau dieser noch einmal durchzugehen. Man muss immer weiter machen und darf hier nicht aufgeben, denn das ist das schlimmste, was man in so einem Falle machen kann. Bei dir sieht es ja ein wenig anders aus, da du bereits einen Job hast, aber für Leute, die nicht die gleiche Lage haben wie du, ist es nochmal deutlich schwieriger.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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