Wird es bald keine Arbeitsvermittlungen mehr geben?

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Da die Arbeitsagenturen scheinbar immer weniger Vermittlungsgutscheine ausstellen, sind auch die privaten Arbeitsvermittlungen bedroht. Diese haben bisher durch die Vermittlung von Arbeitssuchenden ein Geschäft gemacht und wurden anhand des Vermittlungsgutscheines von der Arbeitsagentur bezahlt. So ein Gutschein hatte einen Wert von 2500 EUR und eine Einzelperson, die in der Vermittlung tätig war, konnte also prima davon leben, im Monat zwei bis drei Arbeitssuchende zu vermitteln.

Doch da die Gutscheine kaum noch ausgereicht werden, lohnt sich das Geschäft für viele Vermittlungen nicht mehr und viele dieser Firmen schließen. Nun ist es nicht so, dass ich persönlich die Vermittlungsagenturen sonderlich vermissen würde, schließlich brauchte ich bisher auch noch keine, aber ich dachte immer, dass diese für so manchen Arbeitssuchenden sicherlich eine Hilfe darstellen. Von daher ist es schon schade, dass das System, irgendwie kaputt gemacht wird, weil die Gutscheine nicht mehr ausgestellt werden und die Vermittlungen somit keine finanzielle Basis mehr haben. Denkt Ihr, dass es irgendwann mal gar keine Arbeitsvermittlungen mehr geben wird? Würdet Ihr die Vermittlungen vermissen oder denkt Ihr, dass die ohnehin keine braucht?

Das Problem ist wohl eher, dass mit diesen Vermittlungsgutscheinen auch viel Schindluder betrieben wurde. Da wurden zum Teil Arbeitslose zwar vermittelt, die aber innerhalb der kürzesten Zeit wieder arbeitslos waren. Meistens waren sie genauso lange eingestellt, wie es eine Förderung gab. Beziehungsweise so lange der Anspruch aus dem Vermittlungsgutschein bestand. Deshalb verwundert es mich nicht, dass diese Vermittlungsgutscheine sparsamer verteilt werden. Erst mal müsste da eine Regelung geschaffen werden, die dem Missbrauch Einhalt gebietet.

Generell finde ich es eh nicht wirklich richtig, dass da Firmen zwischen geschaltet werden. Immerhin heißt es Arbeitsagentur. Ich selbst betrachte Stellenanzeigen, die einen Vermittlungsgutschein voraussetzen mittlerweile sehr skeptisch. Ich denke, diese Arbeit kann das Arbeitsamt durchaus auch übernehmen.

Mit den sinkenden Zahlen was die Arbeitssuchenden Menschen angeht, war doch klar, dass man auch dort sparen wird. Immerhin werden seit mehreren Jahren auch weniger Schulungen durchgeführt. Dass nun auch die privaten Arbeitsvermittler an der Reihe sind, war lange voraus zu sehen.

Allerdings stimmt es auch, was LittleSister dabei schreibt. Es wurde zu viel betrogen dabei. Leute wurden so in Arbeit gebracht, dass sie genau dann wieder gekündigt worden, wenn die zweite Zahlung für die Vermittlung erfolgt ist. Denn ein privater Arbeitsvermittler bekommt das Geld ja auch in zwei Raten.

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Es gibt noch Vermittlungsgutscheine. Aber laut Paragraph 45 SGB III sollen diese nur nach Arbeitsmarktlage und Einzelfallbeurteilung ausgegeben werden. Im übrigen gibt es noch viele Headhunter, bei denen private Firmen gerne die Vermittlungsgebühren von einem halben Jahresgehalt bezahlen, wenn es sich um Führungskräfte handelt, wodurch leicht einige Zehntausend Euro Provision anfallen können.

Im Bereich der unteren Lohngruppen, für die diese Vermittlungsgutscheine gedacht waren, hat dieses Instrument nicht zu besonders vielen dauerhaften Arbeitsverhältnissen geführt, sondern eher Mitnahmeeffekte verursacht.

Ich muss hier gleich vorausschicken, dass ich mit den privaten Arbeitsvermittlern keine persönlichen Erfahrungen habe. So kann ich nicht beurteilen ob meine Informationen die ich nur vom Hörensagen habe, auch richtig sind. So habe ich gehört dass nicht immer alles korrekt abläuft, aber ich denke mal schwarze Schafe gibt es überall – und wenn die Agenturen im Wesentlichen hilfreich sind, für die Menschen die Arbeit suchen, so haben sie auch ihre Berechtigung. Und dann wäre es natürlich auch schade, sie zu verlieren.