Warum gibt es so viele Anwendungsbereiche für Ballistol?

[Gio]

Das Universalöl Ballistol wird für alle möglichen Zwecke vorgeschlagen. In der beigelegten Werbung steht, dass man es sowohl verwenden kann, wenn ein Hund durch das Streusalz im Winter wunde Ballen hat (also als Hautpflegemittel), als auch zum Reinigen von Gewinden oder Waffen und man kann es wohl auch für Metalle als Rostschutz verwenden. Es soll dabei einen dünnen Film bilden, der vor weiterem Rost schützt.

Irgendwie erweckt das ja den Eindruck, als könne man Ballistol für alles verwenden, was irgendwie mit dem Schutz von Oberflächen zu tun hat. Aber ist denn das wirklich so? Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass ein Mittel für wunde Hundefüße auch als Anti-Rost-Pflege etwas taugen soll. Habt Ihr das Mittel schon einmal verwendet? Ist es wirklich so universal einsetzbar oder übertreibt die Werbung da?

Aus der Metzgerei meines Vaters und meinem Ausbildungsbetrieb kenne ich Ballistol auch. Hier wurde Ballistol vor allem verwendet, wenn man den Fleischwolf zusammen gesetzt hat. Scheinbar wurde das vom Vertreter der Herstellerfirma empfohlen.

Mein Ausbilder ging allerdings auch auf die Jagd und wenn ich mich recht entsinne, benutzte er Ballistol auch für seine Schusswaffen. Außerdem erzählte mein Ausbilder mal, dass er sich das Ballistol auch bei Ohrenschmerzen in die Ohren schmiert. Er sprühte dazu was auf die Finger und führte den dann ins Ohr. Scheint geholfen zu haben.

Im Endeffekt ist Ballistol ja ähnlich wie Schmieröl. Somit kann man damit alles mögliche einfetten. In meinem Elternhaus wurde Ballistol auch für quietschende Scharniere genutzt und ähnliche Dinge, die man mal schmieren musste.

Ballistol wurde mal als Waffenöl erfunden. Der Name leitet sich aus Ballistik und Öl ab. Es enthält Weißöl, welches medizinische Qualität besitzt. Außerdem ist auch noch medizinischer Alkohol zugesetzt. Deshalb wird es wohl, wie du ja beschrieben hast, auf Hundepfoten angewendet, da der Alkohol durchaus desinfizierende Wirkung hat. Ballistol gilt als ungiftig, greift das Grundwasser nicht an, ist biologisch abbaubar und ist sogar unbedenklich im Sinne, des doch sehr strengen, Lebensmittelgesetzes.